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#Zugehörigkeit
dankefuerganzviel · 2 years
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Wir liefen eine Zeit lang am Ufer entlang und setzen uns schließlich in den Sand. Das Wasser war so klar, dass man weit hindurchsehen konnte, es wirkte friedlich und hell, „wie in einer großen Badewanne“, sagtest Du. (Man vergisst manchmal, wie schnell etwas scheinbar Unbedrohliches sich aufbäumen und zu etwas Angsteinflößendem werden kann). Du erzähltest mir von den Beziehungen, die Du bisher geführt hattest, ich erzählte Dir von den Ländern, in denen ich schon gewesen war. Ab und zu liefen Leute an uns vorbei, schauten uns an, vielleicht hatten sie Schwierigkeiten damit, uns einzuordnen, wir hätten alles sein können und nichts. Ich fragte mich, wer die Leute waren, wohin sie gehörten und wohin sie wohl gingen. Dann fragte ich mich dasselbe über uns beide. Wie ein Blitz durchfuhr mich die Erkenntnis, dass ich die Fragen in Bezug auf Dich besser beantworten konnte als in Bezug auf mich selbst. Ich hatte so wenig Ahnung davon, wer ich eigentlich war und wohin ich gehen sollte, erst recht nicht davon, wohin ich gehörte.
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bibelverse-app · 4 months
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Thema heute: "Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen - und wir sind es auch!" - Johannes staunt über die unbegreifliche Liebe, die Gott uns schenkt: Er nimmt uns als seine geliebten Kinder an! Das ist keine fromme Theorie, sondern Realität. Wir sind mit allem beschenkt, was ein Kind ausmacht: Annahme, Fürsorge, Geborgenheit, ein Zuhause, eine Zukunft. Die Welt versteht das nicht, weil sie Gott nicht kennt. Aber wir dürfen wissen, dass wir für immer geliebt sind.
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ge-h-stoert-hoch-zehn · 5 months
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Hey, du bist stärker, du hast so vieles geschafft Bist immer gerannt und suchst noch immer deinen Platz Diesen einen, an dem du sicher bist Und unter meinen Tränen versteh' ich dich
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agatha-abstinent · 11 months
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Tag 3145 / Der Listenskill
Ich bin dankbar, dass ich heute nach dem Frühstück alles abwaschen konnte. Nicht nur das, was ich gebraucht hatte fürs Frühstück, sondern auch alles andere, was rumstand. Ich bin dankbar, dass ich angefangen habe aus dem Fotoalbum Bilder auszusortieren, die wegschmeißen möchte. Ich bin dankbar, dass ich Blog-Einträge machen konnte. Ich bin dankbar, dass ich eine Waschmaschine voll Wäsche gewaschen habe. Ich bin dankbar, dass meine Katze auf meinen Beinen lag. Das war schön warm und kuschelig. Ich bin dankbar, dass ich es geschafft habe, ins Meeting zu fahren, auch wenn ich einige Minuten zu spät war. Ich bin dankbar, dass mir die Sonne auf dem Hinweg ins Gesicht schien und sich in den Blättern brach und dann die Schattenmuster auf den Straßen entstanden, was mich erfreut hat. Ich bin dankbar, dass ich gerne in Berlin lebe, auch wenn es mich anstrengt. Ich bin dankbar, dass ich Arbeit habe, auch wenn ich nicht hin will. Ich bin dankbar, dass ich es weiter versuchen möchte, schwanger zu werden. Ich bin dankbar, dass es Menschen gibt, die mir dabei helfen. Ich bin dankbar, dass ich da im Meeting gemocht werde, dass ich die im Meeting mag. Ich bin dankbar, dass ich mich getraut habe, jemanden zu treffen, auch wenn es mich angestrengt hat. Ich bin dankbar, dass ich das erkennen kann, wo für ich dankbar bin.
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kikihesterkamp · 9 months
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Dass er bei seiner Mutter und bei seinem Bruder die gleiche irgendwie quadratische Mundform, die hoch gewölbten Brauenknochen und die majestätische Hakennase vorfindet, die er auch bei rituellen Masken sieht, welche im 16. Jahrhundert von Kunsthandwerkern aus Elfenbein geschnitzt wurde – dass das Gesicht sich wiederholt, das immer wieder gleiche Gesicht, über Generationen und Ozeane und Liebende und Kriege hinweg, wie die Matrix eines Graphikers, eine gute Matrix, eine, die man immer wieder verwenden kann – für Kehinde ist das ein Wunder. Er beneidet sie alle darum.
(aus „Diese Dinge geschehen nicht einfach so“ von Triye Selasi)
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black69smoke · 1 year
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dreizehn
Deutschrap ist immer noch tief in mir verankert. 
Als meine Welt mit 13 Jahren zusammenbrach, entdeckte ich die Worte, die mir aus dem Herzen sprachen. Schlaf war ein Fremdwort, jede Nacht lag ich wach, Kopfhörer in den Ohren und die Musik dröhnte durch meinen Kopf. Mein Vater stopfte seine Zigaretten immer selbst, es fiel nie auf, wenn drei, vier fehlten. Ich fing an mich in der Rauchwolke zu verlieren.
Diese Härte und Ehrlichkeit, mit der die Künstler um sich schlugen, gab mir ein Gefühl von Zugehörigkeit und zeigte mir, dass Schmerz schön sein kann, weil auch Schmerz ist eine Form von Kunst. Musik ist für sie ein Ventil, die einzige Möglichkeit ihr Herz auszuschütten ohne dabei unterbrochen zu werden. 
Auch mir hörte damals niemand zu und ich konnte das, was ich dachte und fühlte nicht wiedergeben, wenn mir ein Gesicht entgegen stand. So fing ich auch an die Buchstaben an die Wand zu malen.
- B69S
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undergroundmysteries · 10 months
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Erkennen Sie diese seit 1983 unbekannte Europäerin?
Erkennen Sie diese unbekannte Frau? Sie starb 1983. Es wird angenommen, dass sie ursprünglich aus Europa stammte, möglicherweise aus den Niederlanden, Belgien, Deutschland oder einem nahegelegenen Land. Sie war in Nordamerika (in Kanada und den USA).
Die Frau, die Sie auf den Fotos sehen, ist seit 1983 nicht mehr identifiziert. Sie wurde in New York in den Vereinigten Staaten von Amerika ermordet und erlitt vier Schusswunden, aber es wird angenommen, dass sie aus Europa, Kanada oder Australien stammt. Sie kann aus Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Russland, Litauen, der Slowakei, Ungarn, Norwegen,…
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kathis-world · 8 months
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Außen kalt, doch tief in mir brennts, ich habe Frieden mit jedem, doch Krieg mit mir selbst. Keine Zugehörigkeit, ich bin überwiegend draußen, ich bin überall, doch fühl mich nirgendwo Zuhause...
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hintergrundrauschen · 6 months
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Der Antizionismus ist das Ticket, dessen Gegenzeichnung, egal was man sonst so veranstaltet, die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der edlen Seelen garantiert. Genau deshalb gedeiht er nirgends besser als im akademischen und im Kulturbetrieb.
Quadfasel, Lars (2024): Ressentiment für den gehobenen Geschmack, in: Jungle World 2024/10.
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i-turned-the-frogs-gay · 10 months
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4 gegen Z und Namen (Die Anagramm Theorie)
Eigentlich haben ja alle in der Serie halbwegs bekannte und normale Namen, also werde ich heute mal auf die Leute eingehen bei denen das nicht so ist 😃🙏.
Matreus: Zum Vornamen lässt sich sagen, der Name existiert ja an sich in der realen Welt nicht- zumindest als Name, denn "Matreus" ist ein Anagramm für "treusam" (sollte dieses Wort wirklich existieren und nicht nur eine Halluzination meinerseits sein, dann ist es aber komplett veraltet 💀🧍‍♂️) , außerdem erinnert es mich ein bisschen an eine abgeänderte Form des Namen "Matthäus" (was auch irgendwie zum Namen Jonathan passen würde 🧍‍♂️) Was seinen Nachnamen angeht, fällt auf, dass er keinen hat, dies könnte einfach nur das Resultat mangelnder Kreativität sein ODER es ist beabsichtigt gewesen und soll seine mangelnde Zugehörigkeit zu einer Familie symbolisieren (Nach dem Motto:" er hat keine Familie und noch nicht einmal einen Familiennamen, der arme 😔")
Zanrelot: Ja, ich weiß, eigentlich ist das ja nur sein edgy Spitzname ABER auch hier handelt es sich um ein Anagramm (leider kein Palindrom, denn sonst wäre der Name znarelot 💀) und zwar für das Wort "Toleranz". (Shout-out an welche Person auch immer das im villain Wiki Artikel erwähnt hat 🧍‍♂️🫡)
Notizen:
• ich finde beide Namen sind auf ihre Weise passend, "Matreus" weil es sehr beschreibend ist und Zanrelot, weil es so ironisch ist 🧍‍♂️
•Ich denke gerade im Bezug auf Z macht die Anagramm Theorie durchaus Sinn ( Wort-> Fantasiename aus einem Anagramm-> real klingender Name der darauf basiert )
•ich hoffe so sehr, dass treusam ein reales Wort ist (und wenn nur eine Person es verwendet hat ) ansonsten, werde ich meine Karriere als professioneller Theoretiker zum Thema "Unbekannte Kinderserien" an den Nagel hängen und anfangen allein auf einer einsamen Insel zu leben 🧍‍♂️
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tigerhase · 6 months
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the zone of interest
Die gezeigten Figuren sind nicht gut im verdrängen. Sie verdrängen nicht, sie sind sich des Grauens wohl bewusst. Das morden ist für sie Notwendigkeit. Sie sind so indoktriniert, dass sie all das für völlig normal halten. Der Film zeigt, wie Deutschland aussehen würde, wenn die nazis gewonnen hätten. Das zum-täter-werden wurde unabdingbar für jeden, die Gewalt wurde Bestandteil des Alltags. Grundlage des Alltags sogar, der die Familie ernährt.
Die Ursache für all das liegt im Verlust der Persönlichkeit. Der einzelne war nichts wert. Der Staat und seine Ziele, die "volksgemeinschaft", das waren die Werte dieser Zeit. Jeder musste sich dem demütig unterordnen, damit das Land zu neuer Alter "Größe" zurück fände. Für das Vaterland und letztlich die ganze Menschheit. Das war das narrativ. Die Menschen glaubten daran, deshalb bereuten sie auch nicht. Deshalb gibt es heute noch solche verblendeten.
Es ist deshalb sehr wichtig, im Menschen das Bewusstsein zu fördern, dass er mehr ist, als sein Vaterland, mehr als sein Staat, mehr als seine "volksgemeinschaft". Das Bewusstsein zu fördern, dass er ein einzigartiges individuum ist, das in dieser Art und Weise nie wieder existieren wird. Es ist nämlich unendlich wichtig auf sich selber stolz zu sein und sein ganzes Selbstwertgefühl nicht aus der Zugehörigkeit zu irgendeiner Gruppe zu beziehen...
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wingsxndfury · 8 months
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Shadowsinger Name: Azriel; Schattensänger Alter: 500+ Wohnort: Velaris, Hof der Nacht --------------------------------------------------------------- Wesen: Schattensänger Zugehörigkeit: Innerer Zirkel, Hof der Nacht Stellung: Meisterspion --------------------------------------------------------------- Aussehen: schwarze Haare, haselnussbraune Augen Körperlich prägnante Merkmale: dunkle Schwingen am Rücken, flammen-vernarbte Handrücken, Schatten, die sich dicht an seinem Körper aufhalten, kobaltblaue Trichtersteine
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agatha-abstinent · 2 years
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Tag 2782 / Ich bin froh, dass ich mich denen im Meeting nicht nur verbunden fühle, sondern mich ihnen gegenüber auch verpflichtet fühle
Denn, wenn ich mich nur verbunden fühlen würde, könnte ich ableiten, dass es nicht so schlimm ist, wenn ich mal nicht komme. Für mich ist die Verlässlichkeit denen gegenüber und auch meine Trockenheit wichtiger als dieser Job. Und mir war es heute wichtiger, diese Bluttests machen als pünktlich zu beginnen. Ich bin mir meiner Stelle sehr sicher, weil der andere auch schon wieder gehen will. Vielleicht liegt es auch daran, was der damals in der Reha-Einrichtung gesagt hat und was Liz meinte, dass man lieber mit Leuten zusammenarbeitet, die Fehler machen. Ich bin ein unangenehmer Arbeitskollege, weil ich mich erinnere und weil ich vielleicht wenig Fehler mache. Aber ich mache auch Fehler. Es war gut, das ich das gestern noch mal gelesen habe, dass sie neun Anläufe gebraucht hat, bis ihr Baby da war. Sie ist neun mal an einen entlegenen Winkel gefahren und hat daran geglaubt, dass es beim ersten, zweiten, dritten, vierten, fünften, nächsten Mal funktioniert. Man fährt ja nicht hin, wenn man nicht daran glaubt. Ich hab mir heute auch noch mal klargemacht, dass ich nicht im ersten Anlauf trocken wurde. Ich hab nicht im ersten Anlauf aufgehört zu rauchen. Niemand hat mehr daran geglaubt, dass ich noch aufhöre zu rauchen. Es ist mir nicht im ersten Anlauf gelungen, einen Job zu bekommen. Was für ein langer Weg war das! Also können wir uns mal abschminken, das es 2022 klappt. Wir können es aber als Beginn der Versuchsreihe sehen. Ich bin erst mal für Insemination, für den natürlichen Weg. Vielleicht entscheide ich mich irgendwann um und nehme ein befruchtetes Ei von jemand ganz Fremdes und trage es nur aus. Vielleicht adoptiere ich später Kinder. Jetzt ist mein Plan die Insemination und ich muss mich nicht unter Druck setzen lassen. Ich finde das sehr gut, dass das eine Frau einführen wird. Trotzdem lasse ich mich jetzt durchtesten, damit ich auch nur die richtigen Medikamente nehme, wenn sie überhaupt notwendig sind. Heute sehe ich es nicht mehr als mein Hauptziel, mein Endziel, meine einzige Lösung für ein zufriedenes Leben, sondern etwas, das nebenher laufen kann und was jedoch nicht bei mehreren Anläufen beruflich so einschränken darf.
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maerchenstund · 1 year
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Vom Sinngehalt des Märchens – Rose Eller
„Da das Märchen blutgebunden ist, hat die Überlieferungswelt sich allen gegensätzlichen Einwirkungen im Laufe der Geschichte zum Trotz in Resten, in denen unschwer das alte Bild zu erkennen ist, erhalten.
Bauernland mit verstreuten Höfen, von Wald, Heide, Weide und Wasser umgeben, das ist die Welt des Märchens. Mittelpunkt des Lebens ist der Hof und sein Herdfeuer. Die Frau genießt höchste Wertschätzung. Die Zugehörigkeit zur Sippe ist der Kern des Lebens, in ihr wirkt das Vorbild in freigewählter Sittlichkeit. Mitunter erscheint der Märchenheld als Ahnherr eines Geschlechtes. Der Sohn empfängt vom Vater die besonderen Waffen, das besondere Roß und er durchläuft dieselben Haltepunkte in der Binnen- und Außen welt wie sein Vater. "Es war einmal ein König, der hatte drei Söhne...", so beginnt ein Märchen.
Das alles ist Heimat.“
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gynarchie77 · 1 year
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Lassen Sie Ihren Unterwürfigen ein Accessoire tragen, damit es ihm mit Stolz daran erinnert, wem er gehört
Im komplexen Tanz von Dominanz und Unterwerfung haben Symbole oft eine tiefe Bedeutung. Diese Symbole, sei es in Form eines Accessoires, einer Geste oder eines gesprochenen Wortes, spielen entscheidende Rollen in der Dynamik einer D/s-Beziehung. Für den Unterwürfigen bedeutet das stolze Tragen eines von ihrem Dominanten verliehenen Accessoires eine stille, doch kraftvolle Anerkennung der Bindung, die sie teilen.
Stellen Sie sich ein Schmuckstück vor, vielleicht ein Armband oder eine Kette, zart getragen von dem Unterwürfigen. Für einen Außenstehenden mag es wie ein gewöhnliches Schmuckstück erscheinen. Aber für den Dominanten und den Unterwürfigen trägt es eine Welt voller Bedeutung. Dieses Accessoire wird zu einer greifbaren Darstellung ihrer Bindung, ihres Engagements und der Machtverhältnisse, die im Spiel sind.
Das Tragen des Accessoires dient dem Unterwürfigen ständig als Erinnerung an seinen Platz, seine Rolle und vor allem an seine Zugehörigkeit. Es flüstert ihm ins Ohr und erinnert ihn an die Präsenz des Dominanten, auch wenn sie getrennt sind. Es ist eine Berührung, eine Zärtlichkeit, ein Ruf, ein Befehl, alles in einem einzigen, greifbaren Gegenstand vereint.
Für den Dominanten erfüllt es mit Stolz und Besitzanspruch, ihren Unterwürfigen mit dem Accessoire zu sehen. Es erinnert sie an das in sie gesetzte Vertrauen und die damit verbundene Verantwortung. Das Accessoire wird zu einem Symbol des Versprechens, den Unterwürfigen zu führen, zu schützen und zu schätzen.
Die Tiefe einer D/s-Beziehung ist einzigartig, und der Gebrauch von Symbolen, wie Accessoires, bietet einen Kanal, um die unzähligen Emotionen, Verpflichtungen und Machtverhältnisse auszudrücken. Es ist ein Tanz aus Vertrauen, Macht und Intimität, und solche Symbole ermöglichen seine stille, aber ausdrucksstarke Choreografie.
Abschließend ist die Praxis, dass ein Unterwürfiger ein Accessoire trägt, viel mehr als nur ein modisches Statement. Es verkörpert das Vertrauen, die Liebe und die Machtverhältnisse, die die Beziehung definieren. Es ist ein Symbol, eine Erinnerung und ein Leuchtfeuer der Bindung, die den Dominanten und den Unterwürfigen verbindet.
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fabiansteinhauer · 1 year
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8. Salon
Klein und kurz: Die Ausstellung, die Roberto Ohrt, Axel Heil, Kurt Schmid, Conrad Hübbe und ich im achten Salon aufgebaut haben. Das war auch Anlass, meine Forschungsergebnisse zu WarburgscStaatstafeln das erste mal öffentlich in Hamburg vorzustellen. Ich durfte 3 Stunden reden, vielen waren nicht da, aber die da waren, die waren sehr großügig und hilfreich. Wenn ich mich nicht irre, haben sie große Augen und weite Ohren gemacht.
Warburgs Rechtswissenschaft beginnt 1896 mit Gesprächen, die er aufgrund einer anthropologischen Lehre bei den Hopi, mit einem nicht großen, aber kleinen Anderen, nämlich mit dem Juristen Sally George Melchior über Symbole geführt hat. Die anthropologische Lehre sagt ihm nicht, dass woanders alles anders ist.Sie lässt die Fremde kaum entdecken. Sie sagt, dass alles das was hier vorkommt auch da vorkommt, nur in anderer Reihenfolge, anders geschichtet und anders assoziiert, anders verkettet zum Beispiel. Sein Interesse an dem, was wir Bild nennen, passt insofern nur teilweise in die Einrichtungen der Kunstgeschichte und gar nicht in einer Geschichte der Ausdifferenzierung oder großen Trennung. Warburg fragt darum einen Juristen, welche Bildgeschichte das römische Recht hat. Beide unterhalten sich auf einem Schiff über die mancipatio, das ist ein Akt, eine Formel, ein Protokoll, eine symbolische Rechtshandlung - Gaius nennt sie einen bildlichen Verkauf, oder, wenn man das Wort venditio in der Übersetzung voll ausschöpft, ein bildliches Getöse oder Bildgebläse, ein 'eroberndes' oder zumindest aus und zur Oberfläche kommendes Wirbeln. Ein Verkauf im modernen Sinne ist die mancipatio nicht, sie ist zum Beispiel kein Vertrag, kein synallagma (und bleibt insoweit eher eine einseitige Handlung und Erklärung). Die mancipatio ist eine 'Pathosformel' unter den Institutionen des römischen Rechts. Nicht immer dann, wenn sich etwas in oder an der römischen Gesellschaft bewegt kommt sie zum Einsatz. Nur wenn wichtige, ernsthafte, oberste, quiritische, quasi pathetische Dinge bewegt werden, wenn sie ihre Position wechseln, weil ihre Zugehörigkeit oder aber das Eigentum an ihnen gewechselt wird, kommt sie zum Einsatz. Einen Sack Bohnen kann man ohne mancipatio erwerben, Stroh, Wasser, Dinge das täglichen Verbrauchs kann man ohne mancipatio erwerben. Dinge, die die römische Ordnung reproduzieren und die darum grundsätzlichen ihren Platz oder ihre Stelle halten sollen, die kann man nur mit Hilfe der mancipatio erwerben. Sie zähmt, züchtet, sanktioniert und kanalisiert eine Bewegung, wenn man so will: sie reguliert sie, wenn auch so, wie die Hopi reign the rain and let the reign rain. Alles was darin regiert, regt (sich) auch.
Aus der Beschäftigung mit der mancipatio wird bei Warburg von 1896 bis 1929 in mehreren Stationen eine Rechtswissenschaft, die gleichzeitig als Polarforschung betrieben wird. Aus dem Wechselgeschäft kommend sieht Warburg nämlich auf ein Recht, an dem alles wechselbar ist, an dem und in dem und durch das sich was regt. Das Recht mag eine Scheidekunst sein (Ihering), bei Warburg läuft die Kulturtechnik des Distanzschaffens selbstverständlich auch im Recht und durch das Recht mit. Das Recht legt darin zwar auch etwas fest, aber Warburg interessiert sich für das, was es bewegt, wie es auf Bewegung reagiert und wie es bewegt ist - und dass es unbeständig bleibt. Er entwickelt die Rechtswissenschaft nicht am Gesetz und nicht an Sätzen, nicht an Werten oder Entscheidungen, sondern an dem Akt und den Akten, an den Formeln, Protokollen, Listen und Tabellen: an allem dem, was am Recht eingesetzt wird, um Bewegungen zu operationalisieren, die schwer berechenbar sind und ungesichert bleiben, die also meteorologisch sind. Das ist Rechtswissenschaft aus dem Geist des Kalenders, einer Zeitmessung und Raumplanung, deren Sicherung immer ungestillt und unerfüllt bleibt. Der Mensch tracht und Gott lacht.
Die Staatstafeln bilden die Summe dieser Rechtswissenschaft. Die kleinste Einheit (anders gesagt: das Ding oder Objekt) dieser Wissenschaft ist zwar auch eine Norm oder normativ (denn sie ist Effekt einer anderen Scheidekunst: des Distanzschaffens). Bei Warburg ist so eine Einheit aber eine Norm, die zugleich ein (choreo-)graphischer Akt ist, choreographisch deswegen, weil der Körper immer schon mimetisch agiert und reagiert, also aus den Körpern schöpft.
Beide Staatstafeln in der Größe, wie sie aus und für Warburgs (Choreo-)Graphien entstanden, also ,Originalgröße'. Warburg ist 1,63 m groß, also so groß wie ich. Die Tafeln sind Warburgs Gegenüber: jede ist ein Objekt, das gehändelt werden soll und an dem neben dem Sehen und Zeigen auch das Hantieren zum Protokoll der Nutzung gehört. Die Tafel haben einen Bezug zu Warburgs Körpergröße und sogar zur Größe seiner Hände, die Körpergröße der abgebildeten Figuren entspricht maximal der aufgespannten Hand von Warburg. Das Bild, das Mussolini beim Handschlag vor dem Lateranpalast zeigt, macht das deutlich.
Dazu hatte ich Bildmaterial zur römischen Kanzleikultur, zur niederen Bildgeschichte des römischen Rechts und zu Warburgs Arbeitsmaterialen aus dem Februar 1929 mitgebracht: Pancirolis Ausgabe der notitia dignitatum mit ihren Protokollen, Tabellen, Tafeln und Listen, Bilder des Münchner Codex der notitia dignitatum, Bilder von Fotos, die Warburg in Rom sammelte oder dorthin mitbrachte (das Bild vom Umriss des neues Staates und dasjenige von Carl Melchior sowie die Protokollskizze vom 10.2. 29). Dazu haben wir Tafel C, die mit den Polobjekten, Tafel 77, 6 und 41 (zur Fortuna) gezeigt. Kurt Schmid hat Material aus Kreuzlingen und zum Schlangenritual mitgebracht. Ohrt hat gefunkt und gefunkelt, der achte Salon ist eine Institution, weil Ohrt eine Institution ist. Im Zentrum der Ausstellung: ein Modell des Moskauer Funkturms. Was will man mehr? Wunderbarer Einstieg in die Herbstsaison und das Wintersemester.
Allmählich ballt sich eine Expertise zur Ausstellung juridischer Objekte.
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