Tumgik
#Suchterkrankung
agatha-abstinent · 4 years
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Tag 2049 / “Wie ick im Jüdischen war”
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hanftube · 5 years
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Alkoholentzug allein heilt keine Alkoholsucht
Alkoholentzug allein heilt keine Alkoholsucht
Generelle Abstinenz führt trockene Alkoholiker zum Rückfall
Jede Alkoholsucht ist anders. Doch vielfach wird eine Alkoholabhängigkeit nicht mit einem Alkoholentzug durchbrochen, sondern durch eine andere Sucht ausgetauscht, um dem nächsten Rückfall zu entgehen. Während die Anonymen Alkoholiker sich gegenseitig die totale Abstinenz predigen, geht das bei vielen Alkoholkranken am Lebensalltag…
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agatha-abstinent · 4 years
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Tag 1913 / Die Bereitschaft, mit dem übermäßigen Essen aufzuhören,
habe ich nicht. Die Bereitschaft, mit dem gelegentlichen Kiffen aufzuhören, hat sie nicht.
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José Feliciano California Dreamin' https://www.youtube.com/watch?v=C-a294kDxPM
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agatha-abstinent · 5 years
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Tag 1676 / So wie der Rückfällige es kürzlich sagte
Er habe sich morgens nach dem Aufwachen und abends vorm Einschlafen mit Abstinenzinhalten beschäftigt. Damit, wofür er dankbar sein kann. Damit, wie der Tag verlaufen ist, was auf der Soll-, was auf der Habenseite stehen kann.
Und wahrscheinlich hat das gar nicht immer Spaß gemacht. Wahrscheinlich hat er sich nicht cool dabei gefühlt. Aber es hatte eine gute Wirkung. Es sicherte ihm 15 Monate lang die Trockenheit. Es war Routine, Struktur, Kompensation, Reflexion, es half. Und als Arbeit wichtiger wurde, als Stress begann, neu geschaffene Routinen aufzubrechen, bekamen erlaubnisgebende Gedanken wieder mehr Raum im Kopf.
Erlaubnisgebende Gedanken - Ich kenne diesen Begriff aus der Zeit meiner Verhaltensanalyseprotokolle. Die Zeit, in der mein Abstinenzentschluss noch nicht gefasst war, es nur einen Entschluss gab, das Trinken zu reduzieren, die Frequenz, die Menge. Und wenn ich entgegen Absprachen trank, dann sollte ich auch benennen, was das für erlaubnisgebende Gedanken waren.
In mehrjähriger Therapie Methoden erarbeiten, die todbringenden Gedanken umzulenken, ihnen etwas entgegensetzen. In mehrjähriger Therapie, verschiedenen Behandlungsformen, mit einem multidisziplinären Team.
Sucht, Grenzlinie-Persönlichkeit, Depression - das sind einzeln und erst recht in Kombination so schwere Krankheitsbilder. Das sind aggressivste Formen von Gedankenkrebs. Selbstschädigende, todbringende Gedanken mutieren, multiplizieren. Der kranke Mensch ist 24 Stunden am Tag von seinen Gedanken umgeben. Er geht aus der Behandlung. Er geht aus der Therapiesitzung. Eben noch besprochen: Was tun bei erlaubnisgebenden Gedanken? Schon wieder einen Wein gekauft.
Wie oft habe ich direkt nach der DBT-Gruppen-Sitzung, direkt nach einem AA-Meeting getrunken?!?
Ich kämpfe mittlerweile weniger mit mir und meinen Gedanken. Aber ich versuche meinen Kopf auch sehr rein zu halten. Ich setze mich nicht zu Trinkenden. Das ist auch eine Form der Selbstfürsorge. Das ist nicht: "Oh, wie schwach!", "Oh, wohl immer noch nicht kapituliert!" Das ist Hygiene, Pflege, Reinigung.
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hanftube · 5 years
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Alkoholentzug allein heilt keine Alkoholsucht
Ein Alkoholiker ist ein Alkoholkranker, der seine Alkoholsucht nicht durch einen einfachen Alkoholentzug durchbrechen kann, da sein Suchtgedächtnis ihn ruft, CBD kann es löschen. #Alkoholsucht #Alkoholtherapie
Generelle Abstinenz führt trockene Alkoholiker zum Rückfall
Jede Alkoholsucht ist anders. Doch vielfach wird eine Alkoholabhängigkeit nicht mit einem Alkoholentzug durchbrochen, sondern durch eine andere Sucht ausgetauscht, um dem nächsten Rückfall zu entgehen. Während die Anonymen Alkoholiker sich gegenseitig die totale Abstinenz predigen, geht das bei vielen Alkoholkranken am Lebensalltag…
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1182 / Songtext mit soil
Ich bin noch auf dem Weg. Zurück ins Leben. "Sie haben sich auf den Weg gemacht." (Tag 343 - die eine Schwester in der Tagesklinik zu mir) Ich bin aber noch lange nicht angekommen. Ich habe ganz viel noch nicht zurück von dem, was ich mal hatte. Ich habe ganz viel noch nicht, was für andere selbstverständlich zum Leben gehört. Und doch habe ich schon mehr als im ersten und zweiten trockenen Jahr. Mir wurde das bewusst eben in dem Meeting, weil auch andere sich erinnerten, wie sie sich langsam das Leben zurück erkämpfen mussten. An IHN gedacht. Dass es für jemanden, der nicht aus der Isolation, aus Selbstzerstörung, aus Lebensunfähigkeit, aus tödlicher Krankheit kommt, schwer nachvollziehbar sein kann. Dem Arzt heute gesagt, dass mein Blog in Anteilen auch suchtpräventive Wirkung hat. Dass mein Weg zurück in das Leben doch auch nach drei Jahren Trockenheit ziemlich drastisch zeigt, wie sehr einen Alkoholabhängigkeit beeinträchtigt. Mir mich vorgestellt mit IHM bei einem Grillabend seiner Freunde und dass ich in der fröhlichen Stimmung, im Dazugehören, im Teilhaben am Leben es schneller als er vergessen würde, dass ich ja nicht trinke, nicht mal an dem Abend, nicht mal eine Flasche, dass er vielleicht wirklich Aufpasser sein könnte, auch wenn ich das nicht wollte. Über diese erste alkoholfreie Beziehungsanbahnungsphase meines Lebens im Meeting gesprochen. Wie traurig und beschämend das eigentlich ist.
Selbstausgedachtes Lied mit "soil" im Refrain stumm gesungen am Morgen. Selbstportraitfoto vom freien Rücken auf dem Fahrrad am Mittag. Foto vom Blick in den Himmel am Abend. Zufriedene Momente trotz all der Schwere.
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1155 / Every generation got the same disease
Von dem Mitte, Ende der 60er geborenen "Suchti" in meiner Rehaeinrichtung heute verabschiedet. An meinem letzten Tag wird er nicht da sein. Verabschiedung mit Umarmung. Mag ich grundsätzlich nicht so. Und noch weniger mit Männern. Aber unter "uns Suchtis" fand ich's ok.
Abends auf dem verspäteten Weg zur Selbsthilfegruppe aus meiner DBT-Wiedergabeliste auf dem Musikabspielgerät mit Abstinenzgravur "Every generation got its own disease" gehört. Innerlich widersprochen. Denn letztlich ist es egal, welche stoffgebundene oder welche stoffungebundene Sucht es ist. Hätten wir alle andere Krankheiten, würde AA nicht altersübergreifend und seit Generationen funktionieren. AA und all die anderen 12-Schritte-Gemeinschaften. Da, wo ich gleich sitzen werde, sind die Jüngsten Anfang 20 und die Ältesten Mitte 70. Manchmal ist die Altersspanne der Anwesenden enger, manchmal breiter. Ich glaube, jede Generation hat die gleiche Krankheit.
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Fury in the Slaughterhouse Every generation got its own disease https://www.youtube.com/watch?v=BE7TMhz1bNk
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1131 / Ich brauche Planbarkeit
Und obwohl ihr ne Einrichtung seid, wo endlich mal keiner um die Ecke käme mit: "Ey, Agatha, haste mal ne Kippe?", wo ich aufs Siezen bestehen könnte, wo Anspruch und Kultiviertheit, gehobene Umgangsformen Einstellungskriterien sind - geht nicht. Tränen auf eurem Klo. Und Krisentelefonat auf der Straße. So eine Position geht nicht mehr, ging wahrscheinlich nie. Dabei ist euer Haus so schön! Ich hätte gerne Fotos gemacht - so, so, so schön!
Erstes trockenes Vorstellungsgespräch mit lackierten Fingernägeln und halterlosen Strümpfen.
Ich spreche ja auch zu mir. Nicht nur in den AA-Meetings. Auch in den Vorstellungsgesprächen. Dass ich teils Aufgaben brauche, von denen ich weiß, dass ich sie problemlos angehen kann und Aufgaben, die mir Möglichkeit geben, zu wachsen, zum Entwickeln, Herausforderungen. Dass ich mir mit 30 Wochenstunden mein Leben gut eingerichtet habe. Und das hat nicht nur gesundheitliche Gründe. Dass ich lieber wertvoll im Hintergrund bin.
Fast schon im Gespräch geweint. Beim Kennenlernen fürs Büropraktikum war das ja so mit den nassen Augenwinkeln, mit dem Wegwischen der Tränen, bevor sie loslaufen konnten. Hier war die Leiterin der Abteilung so verständnisvoll lieb, so mütterlich, so warm, was bei mir den Impulsgedanken auslöste: Heul jetzt einfach und verabschiede dich dafür entschuldigend, Ihnen Zeit gestohlen zu haben, so ungeeignet wie du für die Stelle bist. Hosen eh schon runtergelassen - "Suchterkrankung" gesagt. "...werde hier nicht den Sektempfang schmeißen können. Das ist mein Handicap." Hat keiner kommentiert, professionell weiter in der Gesprächsführung. Die Fragen fand ich n bisschen zu fiktiv. Die eine hat so lieb ihre andere Hand beim Verabschieden auf unsere sich schüttelnden Hände gelegt und ich hab’s auf die Sucht hin interpretiert, als ob sie weiß, was das bedeutet. "Auf Wiedersehen, alles Gute Ihnen."
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1105 / Ich muss nur um einen trockenen Tag bitten
Der einsteigende Mann hat eine Plastikbierflasche in der Hand und ich mache mich extra breiter, damit er sich nicht zwischen mich und die dauerlauttelefonierende Frau setzen kann. Nach einigen Stationen steigt jemand aus und dann sitzt mir dieser Mann gegenüber. Zwischen uns der Durchgang. Kein enger U-Bahn-Vierer, sondern ein großzügigerer S-Bahn-Sechser. Seine Haut beweist die Zersetzung und Zerstörung der Volksdroge Alkohol. Ich versuche die Luft anzuhalten, während er trinkt und auch kurz danach.
Erst als eine Frau im Echtpelzmantel neben ihm Platz nimmt, die Nase rümpft und einen vorwurfsvoll-genervten Gesichtsausdruck auflegt, kann ich meine Perspektive ändern. Er ist ich. Wir sind gleich. Beide krank. Uns unterscheidet nur, dass ich für heute trocken bin.
Ich wollte aufhören. Ich konnte aufhören. Nicht sofort, aber im dritten offiziellen medizinisch-therapeutisch unterstützten Anlauf. Ich wollte aufhören und nun muss ich mit den Konsequenzen klarkommen, das Leben trocken so annehmen wie es ist. Mich ebenso.
Ob ich heute einen besseren Tag habe, fragten mich vorhin die anderen Reha-Teilnehmer. Die, vor denen mir rausgerutscht ist, dass ich auch "n Suchti" bin. Der eine hatte in der Maltherapie für sein Bild, auf das ich ihn ansprach, die Begründung geliefert: "Na, ich bin doch n Suchti." Das sollte der nicht so für sich alleine haben. "Na, ich ja auch." schoss aus mir raus. Dann wurde über einen anderen Mitrehabilitanden gesprochen: "Bei Gerd sieht man's ja an der Haut..." Diskriminierung unter psychisch Kranken. Ich wusste das nicht von diesem Gerd. Ich wusste bis heute keine Diagnose von niemandem hier und keiner meine. Nun ist es mir rausgerutscht, mein Suchtmittel nicht gesagt. Jetzt, in der S-Bahn, sollte ich mich genau so verbunden fühlen wie mit dem in der Rehaeinrichtung.
Beim "Mr. Brightside" von The Killers Hören Parallelen zu meiner Suchtgeschichte gezogen... "I just can't look its killing me, And taking control" "I'm coming out of my cage" - Käfig meiner Alkoholsucht "It started out with a kiss, How did it end up like this, It was only a kiss" - erster Zungenkuss von Biermund zu Biermund "Jealously" - auf den, der noch Bier trinkt? "It's just the price i pay" - Trockenheit ist nicht nur Blütenblätterregen und Glitzer Zu dieser Version im Jacques Lu Cont Remix vor neun, zehn Jahren durch den Park in der Hafenstadt gejoggt. Schönster Moment war immer die kleine Steigung, durch den Ruinentorbogen und dann jump, yeah, Mrs. Brightsight.
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The Killers Mr. Brightside (Jacques Lu Cont Remix) https://www.youtube.com/watch?v=8xR_jd0Nl-c
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agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1087 / Mit der Partytram M10 an gefrorenen, in der Sonne glänzenden Kotzehaufen vorbei
Und selbst wenn die lachen, dass ich ein Onlineabstinenztagebuch führe, selbst wenn ich mit diesem Beweise liefere von eingeschränktem Denken, von Selbstmitleid, von verlangsamter Genesung, selbst wenn jedes Fernbleiben bei Nach-Meetings bestätigt, wie sehr ich den alten Weg der Isolation immer noch wähle - ich kann nicht anders. Jeder kann nur so trocken bleiben, wie er ist. So bin ich eben. Mir hilft das viele Schreiben. Mir hilft, die Tagebuchpflege vor und nach einem Heulkrampf, von der beruflichen Perspektivlosigkeit ausgelöst, auf andere Gedanken zu kommen.
Sein erstes trockenes Gehalt hat jemand im Meetingraum bekommen. Und ein anderer - genau wie der eine zum 1. Februar eine neue Stelle angetreten - hat das nicht geschafft mit dem trockenen Gehalt. Schwerer Rückfall!
Sonntagmittag in der Partytram an den vollgekotzten Haltestellen vorbei. Gefrorene Kotzehaufen glänzen in der Sonne. Wer eine Fischvergiftung hatte, würde erstmal nicht so schnell wieder eine Thunfischpizza bestellen. Bei all den gestern Nacht oder heute Morgen Kotzenden mit Alkoholvergiftung ist das anders. Man wird bald wieder Bier, Wein, Gin bestellen, heißt ja nicht Alkohol. Auch wenn auf einer dieser blöden Witzpostkarten steht "Zwei Alkohol bitte, egal was." Und die Vergiftung heißt nicht Vergiftung. Bei mir war das genauso: Jahrzehntelang regelmäßig nach Alkoholkonsum die Seele aus dem Leib gekotzt. Die zirrhotische Seele, die kurz vorm Auszug stand. (Tag 599 / Wenn deine Seele nicht mehr in dir wohnen will) (https://tinyurl.com/y72altqo)
Die Gesellschaft ist nicht auf Heroin. Die Gesellschaft ist auf Alkohol. Nicht nur die Menschen gefangen in dem immer wieder trinken müssen trotz Kotzen, Kopfweh, Krankschreibung. Auch sämtliche Organe, Merkmale, Elemente, aus denen sich eine Gesellschaft konstituiert. Gesellschaftliches Leben. Durchtränkt von Alkohol. Privat und öffentlich. Persönlich und geschäftlich. Ohnmächtig machend. Oder als Antrieb aufgreifen.
Jemand hat vom Versorgungsamt berichtet. Nach 3 Jahren trocken verliert der seine Alkoholismus bedingte Schwerbehinderung. "Wir müssen da noch viel Arbeit leisten", sagt eine andere. Deshalb ist auch eine E-Mail an die Berlinale gut. Deshalb geh ich auch in Widerspruch, sollten die mir aberkennen wie fatal ich an gleichberechtigter Teilhabe an der Gesellschaft behindert bin als trockene Alkoholikerin.
"Also, ich kenne welche, die sind auch Alkoholiker und gehen auf Feiern, denen macht das nichts, andere trinken zu sehen." (Tag 886) Diskriminierung am Arbeitsplatz des ersten trockenen Praktikums.
Ja? Kennen Sie wirklich welche? Sind die wirklich nahtlos trocken? Gehören die tatsächlich zu den 2, 3, 4% der Alkoholiker, denen das gelingt?
In Deutschland gibt es etwa 650 Tausend sehbehinderte Menschen. In Deutschland gibt es 250 Tausend gehörlose und nahezu gehörlose Menschen. In Deutschland gibt es 1 Millionen 800 Tausend Alkoholiker und rund 10 Millionen auf dem Weg dahin (Alkoholmissbrauch). In Deutschland gibt es mehrere Millionen chronisch psychisch kranke Menschen. Um deren Erkrankungen nicht zu verschlimmern, sollten diese MILLIONEN Menschen gleichberechtigt Orte aufsuchen können, die alkoholfrei sind. Auf dem internationalen Filmfest, institutionell gefördert mit 7,7 Millionen Euro von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, werden barrierefreie Vorstellungen für Blinde und Taube angeboten. Es gibt keine einzige offiziell aufgeführte alkoholfreie Veranstaltung. Das bei einer Erkrankung, wo auch ich mich nur anonym als Agatha traue, danach zu erkundigen. (Tag 1085) Hohe Schamgrenze. Hohes Diskriminierungspotenzial.
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Sonne Bersarinplatz Daran erinnert, dass ich hier zu Beginn der Abstinenz mal ganz besondere Wolken fotografiert habe. (Tag 111) (https://tinyurl.com/y9sssky5)
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Trial and error Trockene Teilhabe am Arbeitsleben Trocken nur auf diese Weise ausprobieren können. Bisher keinen Totalabsturz, keinen Rückfall dabei erleben müssen. Aber das ist die Ausnahme. Die meisten Alkoholiker werden rückfällig. Das zeigte mir gerade wieder dieses Meeting. Deren ehrliche Berichte, wie lange die schon versuchen, aufzuhören. In welcher Situation der Rückfall geschah, der erst vor vier Tagen endete. Dreimal Tränen im Raum mit diesen Helden. (Wenn Sie einen trockenen Alkoholiker treffen, dann treffen Sie einen Helden. Bodelschwingh. Tag 381. https://tinyurl.com/ybny2tmv)
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Spät nachmittags, abends dann wieder extrem zurückfallend mit Energie, Stimmung, Zuversicht. Nie mehr da raus wollen. Bewerbung angefangen, obwohl ich da doch auch nicht reinpasse. Nirgends pass ich rein. Also gleich alles lassen. Für immer nur noch essen, schlafen, bei der Katze sein. Aber zum Essen fehlt mir das saubere Geschirr. Dann kurze Einsicht: Ich muss gar nichts. Ich muss da keine Bewerbung hochladen. Ich muss nur dafür sorgen, dass ich in eine etwas bessere Verfassung komme. Badewanne Eventuell DVD Blog wäre auch gut. Katze Schlafen Und am besten vorher die Entspannungsapp.
Mir das immer wieder aufschreiben, vor Augen führen müssen: Bald 3 Jahre keinen Schluck, keinen Tropfen. Länger als ich ursprünglich wollte (siehe 1. Abstinenzvertrag). Länger als die meisten Alkoholiker.
Letzten Donnerstag oder gestern Abend oder auch vorhin war das: Als ob die Sucht durch meinen Körper wandert, ihn von innen beschwert, durch Adern und Venen eine zähe Teermasse fließt, ich von innen nach außen plötzlich grau werde, Verfaulung Zersetzung Vernichtung Zerstörung - ohne getrunken zu haben, ein Aufbäumen des Bösen in mir.
Es darf mir so gehen wie am 10. Februar, so wie am 21., 22. und so wie heute.
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"Toll, dass du das bald geschafft hast!" meinte der eine Rentner bei AA gestern zu mir bezogen auf meine Berufliche Reha. Und erst entgegne ich noch vorwurfsvoll "Na, was heißt denn geschafft?!" - All die Arbeitsunsicherheit und Perspektivlosigkeit vor der vernagelten Stirn. "Na, diese Maßnahme geschafft." Er weiß noch, am Anfang... Und damit öffnet er wieder den Blick für all das, was ich in meiner Gier nicht sehen kann - undankbar, obwohl das herausragend und eben nicht selbstverständlich ist, jetzt schon die 4. Arbeitserfahrung trocken zu durchleben.
Ich lebe! Ich bin nicht im Urban, im Jüdischen, im Hedwig, im DRK, ich bin nicht in der Schlossparkklinik und wo sie alle gerade wieder entgiften. Ich bin frei - wie ich auch erst heute wieder erinnert werden musste. Ich bin frei vom Alk! Und was Größeres kann jetzt gar nicht mehr kommen. Auch wenn ich immer größer, höher, weiter will: Trocken Festanstellung Trocken schwanger, Mutter, Oma Trocken Heirat Trocken in die USA, nach Portugal, an den Gazastreifen Trocken ins Buchregal Trocken auf die Talkshowcouch - und jetzt poppt bei tumblr die Warnmeldung auf: "Es gibt ein Limit von 100 Textblöcken" - zum Maßhalten gezwungen. Sehr gut. Für mich Suchtkranke.
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 996 / Ich komm’ aus Alkoholismus, du Luschi.
Weil da zwei Neue sitzen, erzählt ein Alter, wie er es gemacht hat. Dass er beim dritten Mal Detoxen mit all den anderen Vollverstrahlten in so nem ordinären Krankenhaus, nichts mit Sonderbehandlung und Einzelzimmer, dass er da gecheckt hat, worum's geht: Leben oder Tod, live or die, Konsumieren und Krepieren oder Aufhören und Aufblühen.
Und wie das war am Anfang, davon redet der Alte: "...erstmal trockene Tage sammeln." Und genau an dem Punkt denk ich: "Alter, krass, stimmt! So war das am Anfang!" In Meetings schleppen. Irgendwie da hinkommen, zu den anderen, die auch den Arsch zusammenkneifen, die nicht bei jedem Scheiß wieder irgendwas nehmen wollen, die die Realität jetzt tausend Prozent ungedämpft, mega-klar, in ihrer vollen Wucht aushalten. Trockene Tage sammeln, so als Base. Je bigger die Base, desto mehr biste safe. Eine Base trockene Tage, um drauf bauen zu können. Irgendwann war: Trocken kann ich jetzt. Ich kämpfe nicht mehr darum, bloß diesen einen Tag zu überstehen. Inzwischen kann ich trocken-plus. Da geht mehr, viel mehr mittlerweile.
Und ein anderer erinnert an einen von diesen inoffiziellen AA-Sprüchen "Ein gutes Gefühl pro Tag reicht." Oh man, und ich hatte noch nicht mal dieses eine gute Gefühl an manchen Tagen! Ich hatte manche Tage nur scheiß-kack-piss-aua-üäh-mimimi-bäh-Gefühle. Ich hatte mich manche Tage gefragt, wann mal ein halbwegs- oder drittelwegs-gutes Gefühl bei mir aufploppt. Und jetzt? Man, ich kann gar nicht zählen, wie viele gute Gefühle ich an manchen Tagen habe. So viele verschiedene gute Gefühle. Die natürlich kommen und gehen. Die mich nicht Stunde um Stunde auf einer Gut-Wolke durch die Sphäre tragen. Aber da ist ein gutes Gefühl beim nüchtern-unverkatert Aufwachen, bei der ersten Haustierbegegnung des Tages, beim Kaffee in einem schönen Becher zubereiten, bei der zweiten, dritten und vierten Haustierbegegnung des Tages, beim Blick in den Spiegel, beim Weg zur/zum/zu... Ein gutes Gefühl sollte reichen am Anfang. Also bin ich über den Anfang hinaus.
Und der Neue fragt, wie das mit alkoholfreiem Bier sei. Und da fällt mir diese neue Ärztin ein. Eine ihrer Patientinnen sei seit 6 Jahren abstinent. Sie würde alkoholfreies Bier trinken, wenn ihre Freunde... Und da sagte ich: "Dann ist ihre Patientin nach meiner Auffassung nicht abstinent." Über kurz oder lang... Was sind das für Freunde? Wie kann man als medizinisches Fachpersonal sowas einer trockenen Alkoholikerin erzählen?
Und einer meiner wichtigsten AA-Promoter statet: "Die stabilsten Beziehungen habe ich in AA." Und da kann ich nur innerlich "like" klicken, isso - ich geh da jetzt über drei Jahre hin, der sagt immer noch "Agathchen" zu mir, so oft wie ich viele in AA sehe, sehe ich keinen Freund, keine Freundin, keine Verwandten, Bekannten, bla. Die stabilsten und closesten Beziehungen hab ich in AA. Und da bin ich nicht "ausgeschlossen", "abgeschnitten", "zurückgezogen", weil ich kein alkoholfreies Bier neben Zellgiftschluckern exe.
Ich komm' aus Alkoholismus. Darf ich nicht vergessen, verchecken, verpeilen. Darf ich nicht verdrängen und blink-blink sehnsuchtsvoll im Imbiss in der Mittagspause bei Take That "Never forget" an Großraum-Dissen-Abende in meiner wasted youth denken.
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 801 / Wäre ich süchtig nach Wannenbaden,
hätte ich längst Entzugserscheinungen. Mir würde mehrmals täglich durch den Kopf schießen “Boa, jetzt ne Wanne!” Immer, wenn ich meine Wanne im Badezimmer passieren müsste, würde mir sehr unwohl werden. Ich könnte in den Einkaufsläden nicht problemlos an Badesalz, Badeschaum, Badeperlen, vielleicht auch nicht an Bademänteln und Badetüchern vorbeigehen. Wäre ich süchtig nach Wannenbaden, würde ich morgens schon daran denken, dass ich ja spätestens abends endlich wieder in die Wanne kann. Autos mit Dresdner Kennzeichen würden mich triggern wegen Dresdner Essenz Badezusätzen. Wenn ich Orangen sähe oder rieche, würde ich an mein Orangen-Bad denken müssen. Sobald ich den Gesprächsfetzen “wann” höre, würde mir “Wanne” durch den Kopf schießen, mit “bald” und “Bad” wäre das ähnlich. Hätten Menschen gesunde Gesichtsfarbe und rote Wangen, würde ich immer vermuten, sie kämen gerade aus der Wanne. Ich könnte nur noch zu Erledigungen aus dem Haus gehen, wenn ich sofort nach Rückkunft in die Wanne steige. Überhaupt könnte ich alles nur noch machen, wenn ich die Aussicht auf eine warme, schaumige, volle Wanne hätte. Wannenbaden wäre mir wichtiger als alles andere. Ich würde Verabredungen absagen, vergessen, nicht mehr treffen - Hauptsache Wanne. Wäre ich süchtig nach Wannenbaden, würde ich baden und baden und baden, auch wenn sich meine Haut schuppt, meine Gasrechnung in die Höhe schießt, meine Nachbarn von den Badegeräuschen sowie von der Wärme- und Feuchtigkeitsentwicklung gestört würden. Ich wäre Geächtete in der Gesellschaft wie Alkoholiker das sind, weil Wannenbaden so viel Wasser verbraucht und woanders Menschen verdursten. Warum Alkoholiker geächtet sind, würde ich nicht verstehen. Ich würde vor, während und nach der Wanne mit meiner Mutter telefonieren und darüber reden wie gut mir die Wanne tut, dass nichts anderes so sehr hilft wie Wannenbaden, dass es ja zum Glück nur Wannenbaden und nicht Autofahren ist. Denn beim Autofahren gibt es viel mehr schlimme Dinge, die passieren können. Seit 35 Tagen habe ich nicht gebadet wegen meiner OP. Wäre ich süchtig nach Wannenbaden, könnte ich die OP-Nachsorgeregel “nicht Wannenbaden” gar nicht einhalten. Ich würde baden, obwohl ich wüsste, dass es mir, der Wundheilung, dem Bein, der Gesundheit schadet. Wahrscheinlich hätte ich die medizinisch notwendige OP von vornherein abgelehnt, weil mir Wannenbaden einfach zu wichtig ist und ich mir absolut nicht vorstellen kann, ohne Wannenbaden zu leben.
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agatha-abstinent · 8 years
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Tag 648 / Zugehörig zwischen den Stühlen
"Die Zugehörigkeit (...) ist in hohem Maße eine persönliche Entscheidung." (NA “Nur für heute”-Buch)
Ich fühle mich sehr zugehörig.
Ich bin so froh, dass ich weiß, wo ich hingehen kann.
Ans Saufen gedacht. Trinkwunsch. So geflucht wegen all dem Handwerkerdreck, Putzen und Räumen.
An Mary von der AA-Convention gedacht. (Tag 547) Dankbar sein, dass ich eine Wohnung habe, einen Staubsauger, fließend Wasser, eine Gastherme...
Ich fühle mich so zugehörig, dass ich vor Nicht-Süchtigen über meine Zugehörigkeit spreche, dass ich mich nicht schäme für den NA-Schlüsselanhänger an meiner Laptoptasche, im Gegenteil, dass ich die Einladung zur NA-Convention im Flur hängenlasse, egal welche Handwerker kommen, dass ich meinen Tischnachbarinnen in der Klinik mitteile, jeden Freitagabend in Dresden zu AA zu gehen.
Ich fühle mich willkommen, richtig angenommen. Und von Annahme spricht auch eine andere.
Ja, ich kann mich im Moment genau so annehmen: Zu AA und zu NA gehend. Keine Schritte arbeitend, mit keinem Sponsor verbunden. Dienste nur vertretungsweise übernehmend.
Ich kann sogar annehmen, dass ich "Pillen schlucke". Verteidigt hab ich das Donnerstag höchstenergisch, als einer von Psychiater- und Pharmaindustrie-Klüngel sprach.
Ich bin dankbar, dass ich so sein darf. Dass die meisten anderen mich so sein lassen und ich mich momentan auch.
Ich finde es sogar sehr wichtig, dass nicht alle in AA und NA dogmatisch bestimmten Regeln folgen. Dass genau die die Gemeinschaft öffnen. Verbinden mit der "anderen Welt". Auch ein anderer sprach heute offen darüber, keine Schritte zu schreiben.
Heute bin ich sogar so selbstbewusst, dass ich Leuten wir Kordula gern sagen würde: "Eure Engstirnigkeit verwehrt einigen die Genesung. Euer "Es geht nur mit Schrittearbeit.", "Es läuft alles so super, seit ich meinen Sponsor gefunden habe." verschließt einigen Suchtkranken da draußen all die Aspekte dieser Selbsthilfegemeinschaft, die mich trocken und clean halten und immer weiter wachsen lassen."
Fatal eigentlich, dass genau von diesen Anakondas viele Krankenhausarbeit machen, AA auf Entgiftungsstationen vorstellen und in Schulen. Ich wüsste gar nicht, ob ich das dürfte bei der Art meines AA-Verhältnisses. Und gleichzeitig weiß ich, gerade weil es so anders ist, könnte ich bei einigen noch Leidenden Vorurteile abbauen, Ängste mildern.
Ich schäme mich nicht, zu AA und NA zu gehen. Ich nenne das "hingehen", "Gruppen besuchen". Ich sehe mich sogar als "Teil von AA" und NA. Aber Mitglied? Mitglied möchte ich gar nicht sein. Das klingt mir zu sehr nach Verpflichtungen. Und wie die Abstinenzentscheidung, ist auch die Zugehörigkeitsentscheidung eine persönlich getroffene.
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agatha-abstinent · 8 years
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Tag 437 / Suchtverhütung
Am Pfingstmontag liegen auf der Kurfürstenstraße fast so viele leere Kondompackungen herum wie am Pfingstsonntag auf der Gneisenaustraße leere Bierflaschen.
Kondome schützen vor Geschlechtskrankheiten. Was schützt vor Suchtkrankheiten? Nicht konsumieren. Nicht trinken. Ein Suchtverhütungsmittel gibt es nicht. Mit “moderatem” Konsum konnte ich weder als 16jährige, noch als 26jährige etwas anfangen. Als 36jährige war ich dabei, zu realisieren, dass “Moderat-Trinken-Können” toll wäre. Das beste Verhütungsmittel gegen Geschlechtskrankheiten und ungewollte Schwangerschaften ist natürlich auch Abstinenz. Sexuelle Enthaltsamkeit. Sex kann ich dosieren. Alkohol nicht.
Ich hatte mal zu zwei Zeitpunkten in meinem Leben überlegt, ins professionelle Sexgewerbe einzusteigen. Habe mir mal die Bewerbungsseite einer Escort-Agentur online angesehen. A) weil ich Spaß am Sex habe B) weil ich gerne zu den Zeitpunkten gerne mehr Geld gehabt hätte.
Aber mir war damals schnell klar, dass das meiner Seele schaden würde. Dass aus Spaß dann Pflicht wird. Dass aus Dates oder Treffen dann Aufträge und Kundentermine werden.
Sowas geht mir durch den Kopf, wenn ich an leeren Kondompackungen vorbeimarschiere. Und dass der eine Mann, den ich im Februar zum offline Sex getroffen habe, meinte, mit meiner Stimme könnte ich doch gut im Telefongewerbe arbeiten. Mit sexuellen Inhalten versteht sich. Das fand ich doch recht unverschämt. Denn auch mit wem ich telefoniere, will ich mir aussuchen. Und beruflich habe ich weit anspruchsvollere Ziele als ein 0900er-Babe zu werden.
Die Marke, die auf den Kondompackungen steht, kenne ich nicht. Ob die gut, verlässlich, sicher sind?
Erinnerung. Gedanken. Überlegungen.
Ausgelöst von Müll auf der Straße.
Im AA Meeting dann wird mein Kopf ruhiger. Ich höre zu so gut ich kann. Und zwar möglichst wertfrei. Gute Aussage von dem. Schwer verdauliche Inhalte von der. Toller Gedanke. Schöne Formulierung. Sooo wertfrei ist das auch nicht. Sooo ruhig ist der Kopf auch nicht. Am besten ist es, wenn ich selbst spreche. Weil dann Sprechen, Hören und Denken fast immer eins sind. Das erdet und befreit und erleichtert und beruhigt.
Später beim Rewe im Ostbahnhof ist die heilende Wirkung dabei, zu verpuffen, als ich eine Frau nicht nur meine, sondern die Aufmerksamkeit vieler Kunden auf sich zieht. Exaltiert? Ist das das richtige Wort? Sie öffnet die Türen an der in der Molkereiprodukte-Zone als wäre sie Präsentatorin in einem Kühlschrank-Ausstellungsraum. Als würde sie für ein Casting üben. Außerdem hat sie in einen hyperextremen Stechschritt drauf, aber so modelmäßig mit übertriebenem Hüftschwung und so. Knallt die Waren schwungvoll in den Einkaufswagen, den ein junger Mann schiebt. Ihre Beine, freigelegt durch die Hot Pants, sind fleckig wie ich das aus dem Film Philadelphia mit Tom Hanks kenne. Wie man das manchmal bei Pennern sieht. Wie es auf jeden Fall ungesund ist.
Mir Macht das Ganze Angst. Ich brauche auch Milch. Ich suche Frischkäse. Ich fahre einen riesen Bogen mit meinem Einkaufswagen und plötzlich schreitet die Durchgeknallte im Gang hinter mir her.
Hier ist das Berghain um die Ecke. Vielleicht ist die noch extremst auf irgendeinem Trip. Psychotisch wirkt das. Ich zahle und gehe.
Nicht konsumieren schützt vor solchen scheiß Zuständen. Nicht selten, nicht wenig, gar nicht konsumieren!
Und mein Verhütungsmittel gegen Rückverfall in eine aktive Alkoholsucht ist AA.
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agatha-abstinent · 8 years
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Tag 335 / Das Irrationale der Sucht
Vielleicht ist Sucht ein bisschen wie Kleptomanie. Der Verstand sagt einem, dass es nicht richtig ist. Doch irgendetwas sagt "TU es, los nur noch dieses eine Mal", "Ach, du kannst auch nächste Woche aufhören, oder jeden Monat, du kannst jederzeit aufhören, wenn du es nur willst", "Das ist eine Krankheit, du kannst nichts dafür",...
Wieder und wieder handelt man wider besseren Wissen.
Es ging mir so oft schlecht von Alkohol. Bereits mit 13 und 14 Jahren musste ich mich von zu viel Alkoholtrinken übergeben. Aber es war ganz selbstverständlich, bei jeder Party, in der Lasershowdisco, beim Stadtfest, auf Klassenfahrt wieder zu trinken. Ging ja auch ab und zu ohne Kotzen. Ging ja auch manchmal, ohne ein Bein aus dem Bett hängen zu lassen und den Fuß auf dem Boden zu stellen.
Die Sucht ist eine Frau Sie handelt intuitiv, es geht um Genuss, um Hingabe, um Unterwerfung, um Nähe, um Gefühle.
Die Sucht ist ein Kind Hedonistisch, impulsiv, Konsequenzen nicht bedenken (können), situativ, spontan, spaßfokussiert, drauf los, mehr mehr mehr wollen, das Regulativ fehlt.
Und der Süchtige (auch ich als weibliche Süchtige) ist ein Mann Vom Irrglauben befallen "Ich hab's im Griff, "Ich bin stärker als Kind und Frau".
Als der Eine am Dienstag seinen Rückfall beschrieb, sagte er, dass es "kein normales Trinken" war, "es war Gier". Und so scheiße das ist und so sehr selbst ihn in dem Moment die Gier schon gestört hat - irgendwas reizt mich an dem Gier-Gefühl. Es erinnert mich an dieses devote Hingeben der Sucht, Kontrolle verlieren, Sieg der Unvernunft, das kindlich Verspielte, wo Spaß im Vordergrund steht, Ausschalten des Regulativs und des Konsequenzenbedenkens, animalisch, schlingen, gierig, mehr, mehr, mehr. Liegen nicht Tiere auch manchmal völlig überfressen in der Savanne?
Ich mutiere durch meine Abstinenz zum rationalen Spießer. Und manchmal gefällt mir das nicht. Manchmal gefallen einem Dinge nicht, von denen man weiß, dass sie einem gut tun. Eigentlich ist das oft so. Salat, fünf Stück Obst am Tag, Müsli ohne Zucker, Kräutertee, täglich 30 Minuten Bewegung. Gefällt mir alles nicht besonders.
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agatha-abstinent · 9 years
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Tag 227 / Gehen und Kommen
Meine wichtigste Bezugsperson hat die Entwöhnungstherapie abgeschlossen und geht. Meine Schwester besucht mich in der Rehaklinik und kommt zum Angehörigengespräch.
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