Tumgik
#aber ich bin eigentlich nur noch genervt davon
notajoinerofthings · 4 months
Text
so, so tired of the whole dreiecksgeschichte in nord bei nordwest 🙃
7 notes · View notes
frau-heuferscheidt · 1 year
Text
Update März 2023
Hier bin ich. Immer noch. Mit viel zu wenig Zeit, viel zu vielen viel zu realen Problemen und viel zu vielen Ideen.
Also, here we go…
Ponyhof-Klaas meets Tierarzt-Joko (AU)
Wie der Name schon sagt: Pferdehof-Betreiber Klaas hat sich mit seinem - manchmal recht einsamen - Leben auf dem Hof eigentlich ganz gut arrangiert. Aber der Landtierarzt, der hat schon was…
Selbsterklärend - und ziemlich platt. Kann aber bestimmt süß sein, zwischen Fix, Pumuckl und Männern in Reitstiefeln. Ich hab keine Ahnung von Pferden - aber vielleicht mag ja jemand anderes?
Die Sache mit den Halligen (AU)
Klaas ist abgehauen. Weit weg. Und Joko ist eigentlich nur kurz dort im Auftrag des Stromanbieters dort, um den Zähler abzulesen - weil Klaas den Zettel verbummelt hat, mit dem er das schon längst online hätte erledigen können. Aber just in dem Moment - Planung war eben noch nie Jokos Stärke - kommt eine Sturmflut und setzt die beiden dort für x Tage fest…
Ihr merkt, es ist nicht zu Ende gedacht, daher ganz viel Platz für eure eigenen Ideen: Kannten sie sich vielleicht vorher schon? Oder lernen sich erst kennen? Wie kriegt Joko den Einsiedlerkrebs Klaas aus der Reserve? Fühlt euch frei…
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Let‘s face it: Ich habe zu viele Ideen. Und zu wenig Zeit.
Deshalb gebe ich einige davon jetzt mal frei - da, wo das alles her kommt, gibt es noch mehr. Will euch aber nicht erschlagen, und bei manchen weiß ich auch noch nicht, ob ich sie nicht doch selbst schreiben möchte. Irgendwann mal, wohlgemerkt. In den nächsten 100 Jahren dann…
Fühlt euch also hier erst mal frei - und reicht auch gerne eure „überschüssigen“ Ideen bei mir ein. Sammeln schadet ja erst mal nicht, ne?
Ansonsten gibt es auch bei @minarjosefine noch einige Prompts, die nicht vergeben sind. Schaut unbedingt auch dort noch mal vorbei!
JK Prompts
AU‘s
Klassentreffen-AU
Klassentreffen. Zehn Jahre später, zurück in der Heimatstadt. Und wirklich, Klaas wusste nicht, wie Mark es geschafft hatte, ihn hierzu zu überreden – denn er hasste jetzt schon alles. Allen voran den viel zu lauten, viel zu aufdringlichen Typen, den er schon seit ihrer gemeinsamen Schulzeit hasste. Und den alle anderen mochten, aus welchen Gründen auch immer. Mit dem er noch nie was gemeinsam hatte. Oder etwa doch?
Eine AU, klar. Unterbringen kann man hier sicher die halbe Florida, und auch sonst ist man völlig frei – was ist damals passiert, mochten sie sich vielleicht insgeheim immer schon, und was führt dazu, dass die alte Rivalität plötzlich ins Gegenteil umschlägt?
Rockstar-AU
Klaas, junger, aufstrebender Musiker mit eigener Band, trifft am Anfang seiner Karriere auf den Nachwuchs-Musikjournalisten Joko – der die Band von nun an über die Jahre begleitet, von den kleinen Clubs bis auf die großen Bühnen. On-/Off-Beziehung von JK inklusive.
Auch hier kriegt man sicher wieder eine Menge Floridianer unter. Und Reisen. Und Drama. Fühlt euch frei!
Klaas als Musiker und Joko als sein Manager: „Deine Melodie in mir“ von @alwaysklako - absolute Empfehlung!
30er-Deal
Joko und Klaas, Anfang 20, Singles, beste Freunde, schließen nach einer betrunkenen Sommernacht einen Deal: Wenn sie an Klaas‘ 30tem Geburtstag beide immer noch nicht verheiratet sind, heiraten sie sich gegenseitig. So weit, so gut – bis besagter Tag immer näher rückt…
Selbsterklärend, denke ich. Und auch irgendwie gefühlt schon oft genug da gewesen. Aber vielleicht mag sich einer dem Fluff ja trotzdem annehmen…?!
Anwalts-AU
Klaas, jüngster Partner einer großen Kanzlei in den letzten 10 Jahren, organisiert, strukturiert, diszipliniert, ist genervt – und zwar maximal. Von wem? Von diesem unsäglichen, chaotischen Kollegen, der in seinen bunten Anzügen aussieht wie ein Textmarker. Und der, obwohl er im Gerichtssaal immer gegen ihn gewinnen möchte, anschließend trotzdem ungefragt immer wieder in sein Büro platzt, ihm Kaffee und Toffifees mitbringt und selbst Klaas‘ Sekretärin um den Finger wickelt. Und seine Kollegen. Und die Auszubildende. Klaas begreift es nicht. Wirklich nicht. Und zu allem Überfluss müssen sie dann auch noch zusammen arbeiten…
Das hatte ich mal vor Augen, aber schlussendlich wollte „Aww“ dann mit mir in eine ganz andere Richtung. Auch hier ist viel offen: gleiche Kanzlei oder nicht, woher kommt der gemeinsame Fall…man könnte aus Klaas übrigens auch einen guten Staatsanwalt machen (das Verhältnis von Anwälten untereinander ist oft schon problembehaftet, mit Staatsanwälten wird es dann aber schnell richtig schwierig). Auch hier Platz für Fluff, Drama, oder was immer ihr wollt. Ich habe es nicht in die Tastatur gekriegt – auch wenn JK in Anzügen definitiv einen Reiz haben!
Eine sehr gute AU mit Klaas als Anwalt läuft übrigens aktuell: „Gefangen“ von thruthedoomdays, lest sie unbedingt! Weihnachtsfeier-AU(?!)
Joko und Klaas – sie mögen sich nicht. Überhaupt nicht. Im Gegenteil. Was sie aber nicht davon abhält, jedes Jahr nach der Weihnachtsfeier im gleichen Bett aufzuwachen.
Kann als AU geschrieben werden. Oder auch nicht, mit Blick auf die frühen JK-Jahre und die Rivalen-Fassade. Ich hab den Vorschlag schon mal bei Minar eingereicht, mag ihn hier aber auch noch mal anbieten. Kann man bestimmt als Oneshot schreiben, wahrscheinlich aber auch als Kurzgeschichte. Wer keine Lust mehr auf Weihnachten hat, kann aus der Weihnachtsfeier auch das Sommerfest machen..
Trauzeugen-AU
Joko hat ein kleines Designer-Label, gemeinsam mit seinen Freunden Paul und Matthias. Und die ehrenvolle Aufgabe, für seinen besten Freund Jakob den Trauzeugen zu spielen. Und wirklich, Joko liebt Jakob, aber dessen Ansprüche sind vollkommen unverhältnismäßig. So hat Joko bald nicht nur einen Laden zu führen, sondern auch einen Junggesellenabschied zu planen, Torten zu verköstigen, Deko auszusuchen und – als ob es nicht alles schon genug wäre – nicht nur den Bräutigam, sondern auch die restlichen Trauzeugen einzukleiden. Ja, auch den kleinen Mann mit den ozeanblauen Augen, der ihn unnötig nervös macht. Schöner Mist aber auch.
Selbsterklärend, denke ich. Wenig Platz für Drama, viel Platz für Flirts und Fluff.
Real JK
Die Sache mit dem Ring-Gate
August 2022. Hochzeiten in Kalabrien, am Tegernsee und auf Ibiza. Und unsere beiden Oberdullies mittendrin.
Ihr merkt, hier habe ich gar keinen richtigen Plot – fühlt euch frei. Was ist passiert? Haben sie sich am Ende doch gegenseitig geheiratet? Oder war der Ring ein zweifelhaft-sentimentales Hochzeitsgeschenk von Klaas?
Hier geht vom Fluff der gegenseitigen Hochzeit bis zum Drama der unerfüllten, ewig einseitigen Liebe glaube ich alles. Bei mir würde es nur unnötig ausarten – also, fühlt euch frei, daraus zu machen, was immer ihr wollt. Ergänzt werden könnte die Storyline durch den Samsung-Stream, Joko bei LNB und der Fernsehpreis-Verleihung – theoretisch zumindest.
Die Sache mit dem Testament
Herbst 2022. Eine JKP7-Strafe. So weit, so unspektakulär. Nur die Sache mit dem Testament, die kommt Joko noch Tage später komisch vor. Natürlich, Klaas steht auch in seinem. Aus beruflichen und privaten Gründen. Aber was zur Hölle bedeutet es, dass es umgekehrt auch der Fall ist? Betrifft sicher nur die Firma. Zumindest redet er sich das ein. Und erzählt Matthias das auch so am Telefon. Der ihn daraufhin auslacht. Und ehe er sich versieht, sitzt Joko im Auto und ist auf dem Weg nach Berlin…
Auch hier: Nicht zu Ende gedacht, aber vielleicht mögt ihr das ja für mich übernehmen. Hier ist glaube ich auch wieder viel möglich. Ich hänge immer noch an diesem Gespräch, an dieser Selbstverständlichkeit, diesem offensichtlichen Vertrauen. Und diesem „ich müsste erst mal mein Leben aufräumen.“ So. Und jetzt ihr.
Im weitesten Sinne passt auch die U-Boot-FF „Time doesn’t love you like I love you“ von @galli-halli hierzu - große Empfehlung, bitte unbedingt lesen!
Die Sache mit der Co-Schwangerschaft
Okay, ja, albern. Aber auch irgendwie zu charmant und lustig , um es liegen zu lassen – zumindest behauptet das mein Kopf. Und, meine persönliche Erfahrung sagt: Es gibt wenig, was anstrengender ist, als co-schwangere Männer. Ob Leihmutterschaft oder Adoption, die Vorbereitungen laufen. Diskussionen über Vorhänge, notwendige und unnötige Anschaffungen, und natürlich darüber, wer wie lange Elternzeit nimmt.
Ja ja, albern. Aber für nen fluffigen Oneshot könnte es reichen. Wer das Hundekind mit unterbringt, kriegt noch einen Keks obendrauf! (Und ja, diese Gespräche in einer bestimmten Gruppe haben meinem Hirn wohl wirklich nicht gut getan. Mag euch trotzdem!)
Vielleicht mag ja jemand von euch?!
Wir lesen uns! 💕
57 notes · View notes
ravianefleurentia · 6 months
Text
Tag 31. Doppeldate [Finale](Alhaitham x Kaveh\Neuvillette x Wriothesly) Genshin
"Warum musste ich auch mit kommen?" fragte der Archiver genervt und sah auf das Wasser vor sich. "Weil du mir nicht widersprechen konntest und dir die Ablenkung gut tun wird! Du bist sonst immer nur in der Akademiya und arbeitest zu viel!" konterte der Blonde geschickt und grinste unschuldig. 
Beide waren sie nun in Fontaine, da Kaveh einen wichtigen Kunden hier hatte. Und dieser hatte darauf bestanden, das Alhaitham ihn begleiten sollte. Erst war der Schreiber nicht davon begeistert, doch hatte der Architekt so seine Mittel um den Silberhaarigen zu überzeugen. 
"Du hast mich eigentlich dazu gezwungen!" beschwerte er sich nun und seufzte. "Kann ich doch nichts dafür, dass du so kitzlig bist!" flüsterte der Ältere frech. "Das war unfair!" knurrte er und sah ihm in die Augen. "Dein Glück, dass ich dich liebe!" fügte er hinzu und zog Kaveh fest an sich. 
Kichernd schmiegte er sich in die Umarmung und war froh ihn zu haben. Klar hätte er diese Reise auch alleine antreten können aber zu zweit gab es nichts was er nicht schaffen konnte. Falls die Arbeit seines Kunden ihm zu viel abverlangte war er wenigstens nicht alleine. 
Andererseits war sein Kunde Niemand geringeres als der oberste Richter persönlich. Neuvillette verlangte einen fähigen Architekten und warum es ausgerechnet Kaveh war wusste der Blonde selber nicht. Doch diese Ehre wollte er sich nicht entgehen lassen. Schließlich war dies seine Chance, sich Weltweit als Meister Architekt einen Namen zu machen.        
"Du wirst das schaffen! Ich bin ja bei dir!" flüsterte Al, als er die Anspannungen seines Freundes bemerkte. "Danke! Ich weit auch nicht aber ich fühle mich gestresst..." gab er nun zu. "Keine Sorge, wir schaffen das gemeinsam! Ich lasse dich nicht alleine!" hauchte der Jüngere und küsste Kaveh sanft.  
So machten sich die Beiden auf den Weg zu der Adresse, wo das Treffen stattfinden sollte. Dort angekommen warteten sie auf das erscheinen des obersten Richters. Kaveh schluckte bei seinem autoritären Auftreten. Und auch Alhaitham schien leicht angespannt zu sein. 
"Guten Rag die Herren! Gehe ich richtig in der Annahme, den in Sumeru überall bekannten Architekten Kaveh vor mir zu haben?" fragte er ruhig. Kaveh trat einen kleinen Schritt vor und versuchte wie immer professionell zu wirken. "Guten Tag Monsieur Neuvillette! Genau!" sprach er und lächelte. "Freut mich Sie persönlich kennenzulernen!" meinte er nun und streckte ihm seine Hand entgegen. 
Der Blonde ergriff sie freudig. "Die Freude ist ganz meinerseits!" antwortete er. "Ach ja, das hier ist mein Assistent und Partner Alhaitham!" stellte er nun seinen Freund vor. "Ich hoffe es stört Sie nicht, dass ich ihn mitgebracht habe!" meinte er. "Nein, nicht im geringsten! Freut mich Sie auch kennenzulernen, Mister Alhaitham!" begrüße Neuvi und ging mit ihnen in sein privates Wohnzimmer. 
Zur Überraschung Aller, waren sie nicht nur zu dritt. Wriothesly saß in einem der Azurblauen Sessel und beobachtete die Drei beim reinkommen. "Guten Abend alle zusammen!" sprach dieser, stand auf und begrüßte sie alle.
Er erklärte warum er eigentlich bei Neuvillette war und als er sein Gespräch zu zweit heute nicht bekommen sollte, wollte er eigentlich wieder gehen. "Bleib doch noch! Wir können doch alle zusammen zu Abend essen!" sprach der Richter und     
Kaveh und Alhaitham waren mit diesem Umstand auch einverstanden. So genossen sie zu viert den Abend und sprachen über die Baupläne, welcher Neuvillette gerne umgesetzt haben wollte. "Das ist zwar kompliziert aber ich versichere Ihnen, das ich das genau nach Ihren Wünschen umsetzen werde!" versicherte der Architekt und zeigte ihm den Plan. 
"Bitte seid doch nicht so förmlich! Nennt mich bitte einfach Neuvillette!" bat er nun lächelnd. "In Ordnung, Neuvillette!" sprachen Al und Kaveh gleichzeitig. Die Beiden grinsten leicht. Nun grinste auch der Weißhaarige und nährte sich Wrio. Dieser legte seine Arme um den Richter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. 
Die oberste Instanz Fontaines kicherte und legte seine Hand an die Seite des Anderen. Sofort zuckte Wriothesly leicht zusammen. "N...Neuvi...nicht hier!" flehte er als er den Blick der Gäste auf sich spürte. "Ist der Leiter des Gefängnisses kitzlig?" fragte Kaveh frech. "Oh ja! Das ist er!" kicherte Neuvillette und leckte sich über die Lippen. 
"Mein süßer Alhaitham ist aber auch sehr kitzlig!" lachte der Blonde und stieß seinem Freund demonstrativ in die Seite. Noch bevor dieser überhaut verstand was vor sich ging lachte er leise. "Hehehehey..." knurrte dieser lachend und versuchte seinen Partner aufzuhalten. Neuvillette lachte leise und wand sich wieder seinem Freund zu. 
"Wie wäre es mir einem kleinen Wettbewerb?" fragte er und nahm seine Haarnadel mit der Feder in die Hand. Kaveh konnte nicht anders und nahm ebenfalls seine Feder in die Hand. "Nein!" sprachen Wrio und Al zeitgleich. "Das wäre lustig!" konterte Kaveh lachend. "Geh weg mit diesem Ding!" knurrte der Archiver und ging einige Schritte nach hinten. 
"Warum denn? Bist du etwa zu kitzlig?" wollte er wissen und drängte ihn zum Sofa. Als Al die Kannte an seinen Kniekehlen spürte wusste er nicht mehr wohin. Er versuchte sich mit einem Hechtsprung zu retten, doch Kaveh packte ihn am Knöchel, sodass er auf dem Bauch landete. Der Blonde grinste und setzte sich schnell auf seine Beine.
"Und nun zu dir!" sprach Neuvi bestimmend und drückte Wrio zu dem Anderen Sofa. "Hey! Neuvillette, nein!" meinte der Wolf und wurde nervös.  "Wie wäre es, wenn wir mit der Feder ein Wort auf euere Fußsohlen schreiben und ihr müsst es erraten!" schlug Kaveh vor und sah zu seinem Komplizen. "Sehr gute Idee!" stimmte dieser zu und grinste. 
So begann Kaveh Alhaithams Socken auszuziehen und kicherte. "Dann konzentriere dich nur auf das was ich schreibe!" sprach er noch bevor er anfing. Leicht streifte der Federkiel seine empfindliche Fußsohle, was ihn heftig zusammenzucken ließ. "Hahahahahaha nihihihihihicht!" rief er lachend und versuchte sich zu befreien. 
"Ich kann nicht schreiben, wenn du so zappelst!" knurrte der Ältere der Beiden gespielt. "Hahahahahaha stohohohohohopp hahahahahaha..." lachte Al und schaffte es nicht sich zusammen zu reißen. "Haitham! Dauernd verschreibe ich mich! das geht so nicht!" tadelte er und drehte die Feder in seiner Hand um diese nun über seinen Fuß tanzen zu lassen. 
Neuvi und Wrio beobachteten die Beiden erst einige Minuten, ehe der Richter sich nun ebenfalls den Füßen vor sich widmete. "Neuvi..." murmelte Wrio wenig begeistert. "Pst! Entspann dich einfach!" hauchte dieser und strich zärtlich mit der Freder über den nackten Fuß seines Liebsten. Genau wie der Silberhaarige lachte auch Wrio laut auf. 
"So gefällt mir das sehr gut!" kicherte der Richter und genoss den Anblick sichtlich. "Wollen wir mal sehen, ob du dich konzentrieren kannst!" fügte er hinzu und schrieb das Wort 'Wolf' auf seinen Fuß. "Hahahahahahaha Wohohohoholf hahahahahaha..." lachte er und krallte sich an der Lehne fest. "Das ist richtig!" meinte der Richter zufrieden. 
Kaveh lachte und betrachtete seinen Freund, welcher immer noch keines der Worte erraten hatte. "Nur zur Info!" rief Neuvillette zu ihm. "Das Verlierer Team wird durchgekitzelt!" fügte er frech hinzu. "Also auch du, Kaveh!" lachte er nun und zwinkerte ihm zu. 
Nun schluckte der Architekt und versuchte ein leichteres Wort. Auch das schaffte er nicht und so fing der Blonde an zu schwitzen. "Hahahahahahaha nihihihihihicht hahahahahahaha..." rief er lachend und zuckte wild. "Haitham, wenn wir verlieren bist du Schuld!" knurrte er und machte weiter. 
Nach einigen Versuchen hatte auch der Archiver ein richtiges Wort. So war nun erst einmal wieder gleichstand, doch irgendwann hatten sie alle diese Wette vergessen und lachten einfach. "Aber wir wissen alle wer gewonnen hätte!" kicherte Neuvillette beiläufig und kitzelte seinen geliebten Wolf immer mehr. 
"Sei nicht so überheblich!" rief Kaveh und sah gespielt finster zu ihm. "Sonst was? Willst du mir meinen Wunsch ausschlagen?" fragte er nun und hörte kurz auf. Wrio keuchte schwer atmend. "Natürlich nicht! Den Auftrag habe ich doch eh schon angenommen!" konterte der Blonde und gab seinem Liebsten auch eine kurze Pause. "Und außerdem ist es mir eine Ehre diesen Auftrag zu übernehmen!" fügte er noch hinzu und grinste. 
Sie stachelten sich gegenseitig dazu an bis Kaveh so provoziert war, dass er von Al hochstand und zu dem Richter ging. Auch der Weißhaarige richtete sich auf und grinste frech. "Kitzelt euch gleichzeitig!" meinte Wriothesly kichernd. "Gute Idee!" sprachen die Beiden und setzen sich gegenüber. 
Als sie ihre Socken ausgezogen hatten, hielten sie jeweils einen Fuß dem Anderen hin. "3! 2! 1! Kitzeln!" riefen Alhaitham und Wrio gleichzeitig. Beide ließen ihre Federn über den Fuß wandern. 
Kaveh war der Erste, der in schallendes Gelächter verfiel und nur wenige Sekunden später stieg Neuvillette mit ein. "Hahahahahahaha gihihihihihib ahahahahahahauf hahahahahahahaha!" lachte der Richter und versuchte still zu halten, während er den Architekten kitzelte. "Duhuhuhuhu zuerst hahahahahahahaha!" konterte dieser lachend und wollte nicht verlieren!
Laut hallte das doppelte Lachen im Raum wieder und auch wenn sie noch so kitzlig waren, wollte keiner der Beiden aufgeben. "Hahahahahahaha nihihihihihicht hahahahahaha..." rief Neuvi lachend, als die Feder zwischen seine Zehen glitt. 
Es war ein merkwürdiger aber dennoch schöner Moment, der für alle Beteiligten für immer im Gedächtnis bleiben würde! Beide kämpften dagegen an, bis sie zeitgleich aufhörten und es in einem UNENTSCHIEDEN endete. Dieses Doppeldate war der schönste Moment ihres Lebens!
Und damit endet dieses wunderschöne Oktober Projekt! Ich hatte wirklich viel Spaß beim schreiben der einzelnen Geschichten, auch wenn es mich teilweise sehr gestresst hat! Ich habe aus einem spontanen Moment entschieden hier mit zu machen und naja ich hätte es mir eher überlegen sollen! Aber nun habe ich es zu einem wirklich schönen Ende gebracht. Und natürlich hoffe ich, dass ihr alle genauso viel Spaß beim lesen hattet! Wenn ja würde ich mich über eure konstruktive Meinung freuen! Werde ich im nächsten Jahr auch wieder dabei sein? Ich weiß es noch nicht! Vielleicht aber dann werde ich schon pünktlich anfangen zu schreiben um mir dieser lästigen Nachtschichten zu sparen! Wobei es trotzdem schön war, den verschiedenen Charakteren ihr Lachen zu verpassen!
Außerdem will ich mich bei allen Bedanken, die mich unterstützt und motiviert haben! Ohne euch hätte ich wahrscheinlich abgebrochen... Doch habt ihr mir die nötige Motivation gegeben um weiter zu machen und mich daran erinnert, dass das Wichtigste immer noch der Spaß ist! Also ein RIESIGES DANKE AN ALLE!!!
Falls ihr Wünsche habt, was ich noch schreiben könnte, lasst es mich doch gerne wissen! Und damit verabschiede ich mich erst einmal auf unbestimmte Zeit! Bis Bald euere
Xiane \ Raviane (auf Tumblr)💖
3 notes · View notes
my-weird-af-dreams · 10 months
Text
Wie hatten an der Schule ein Theaterstück und ich wollte ursprünglich nicht mitmachen, hatte mich dann aber von Freundinnen davon überzeigt doch mit zu helfen aber eher hinter den Kulissen.
Am Tag der Premiere musste ich doch auf die Bühne aber nur für kleine Sachen. Ein Coach aus Kalifornien war dort und sah mich und wollte, dass ich mit nach Kalifornien komme am diese Schauspiel/Tanz bzw generell Talent Schule.Ich wollte eigentlich nicht aber eine Freundin war auch nominiert und wollte dass wir das unbedingt zusammen machen. Es stellte sich dann allerdings doch raus, dass er eigentlich nur 5 nominieren konnte und ich die Person zu viel war. Um zu entscheiden wer mit ihm nach Kalifornien fliegen durfte, gab es eine Dance Competition. Das Ding war allerdings, dass ich gar nicht tanzen konnte. Er stellte mir eine Lehrerin zur Verfügung und wir trainierten jeden Tag. Ich war tatsächlich richtig gut und hatte da anscheinend ein Talent für.
Am Tag der Dance Competition stellte sich raus, dass er nur eine von uns mitnehmen konnte und nicht 5. Jetzt wo ich doch so weit gekommen war und so viel trainiert hatte, wollte ich wenigstens alles geben um zu zeigen wie weit ich gekommen war, weil ich ja sowieso im Vergleich zu den anderen schlechter abschneiden würde. Das dachte ich zumindest. Meine Performance war unglaublich gut und hatte Elemente von vielen unterschiedlichen Tanzrichtungen, geößtenteils Ballett und HipHop. Ich hatte so ein Mix aus Jumpsuit und Kleid an in blau. Wieder war der Coach so begeistert, dass er mich nehmen wollte. Ich fand das etwas unfair, weil die anderen Nominierten schon ewig auf diese Chance hingearbeitet hatten und ich jetzt nur aus Zufall mitkam. Wie handelten aus, dass wenigstens noch eine weitere Person mitkommen durfte, nur durfte ich nicht wissen wer. Ich hoffe natürlich, dass es meine Freundin war, aber es gab auch ein Mädchen die von Anfang an auf mich aus war und ich befürchte sie durfte auch mit.
In Kalifornien angekommen war ich jetzt auf dieser riesigen Schule mit unfassbar talentierten Menschen. Viele hatte. Stars als Eltern oder Verwandte, weswegen sie erst in die Branche einsteigen wollte. Ich hatte mich so Fake gefühlt, dass ich da war ohne wirklich zu wissen ob ich nach dieser Schule weiterhin in der Branche sein wollen würde. Außerdem hatte ich immer das Gefühl ich würde ein Stückchen hinterherhängen.
Ich lernte trotzdem coole Leute kennen und wir saßen dann am Tag eines Auftritts/Entscheidungstag alle zusammen und redeten darüber wie wir in die Schule gekommen sind. Alle hatten so coole Geschichte und Erfolgserlebnisse bevor sie herkamen und ich wollte erst nicht erzählen wie es bei mir passiert ist. Aber alle meinten das hört sich einfach an wie ein Film und dass ich ja so viel Glück hatte. Und ja das hatte ich auch aber es hatte mich auch genervt als sie das sagten, weil ich auch für die dance competition hart gearbeitet hatte.
Ich hatte so eine Vorahnung, dass ich bald erfahren würde wer mit mir nach Kalifornien gekommen ist, aber ich bin leider aufgewacht.
0 notes
Text
Elevator Pitch und Kaltakquise
Grundvoraussetzungen für in der Kaltakquise verkaufen, sind auch ein klares Ziel und die intensive Recherche Ihres Zielunternehmens im Vorfeld. Sie sollten also jetzt wissen, was Sie mit Ihrem Anruf genau erreichen wollen und haben als Wunsch-Resultat ein Minimal- und Maximalziel festgelegt. Nun sind Sie für den Anruf bereit, meinen Sie? Nun, ich meine, das sind Sie noch nicht! Denn jetzt brauchen Sie eine Opening-Aussage, die zieht. Kurz gesagt, Sie brauchen einen im Detail formulierten Kaltakquise-Elevator-Pitch als Einstieg.
Nun sind Sie für den Anruf bereit, meinen Sie? Nun, ich meine, das sind Sie noch nicht!
Was genau wollen Sie eigentlich sagen?
Angenommen, Sie konnten die erste Hürde Vorzimmer, um in der Kaltaquise verkaufen mit Bravour nehmen und sind nun mit dem Wunsch-Ansprechpartner verbunden. Jetzt haben Sie nur sehr, sehr kurz Zeit, sein Interesse zu wecken, damit er nicht sofort genervt wieder auflegt. Die Qualität Ihres Kaltakquise-Elevator-Pitch wird darüber entscheiden.
Ihr Pitch muss kurz, emotional, aufhorchend lassend und vor allem einfach sein!
Er sollte idealerweise immer so wirken, als formulierten Sie ihn begeistert und überzeugt zum allerersten Mal, nur für genau diesen Ansprechpartner! Ihr Akquise-Elevator sagt aus, wer Sie und Ihr Unternehmen sind, welche Produkte Sie anbieten und warum Sie es wert sind, einige Momente an Aufmerksamkeit zu erhalten! Bereiten Sie sich auch darauf vor, die ca. drei bis fünf wichtigsten Vorteile und den Nutzen Ihres Produktes aus dem Effeff aufsagen zu können. An einem solchen Einstiegssatz basteln Spitzenverkäufer monatelang, versuchen verschiedene Varianten in der Praxis und erwählen aus den gewonnenen Erkenntnissen dann ihren individuellen und hoch wirksamen Kaltakquise-Elevator-Pitch.
Ihr Pitch muss kurz, emotional, aufhorchend lassend und vor allem einfach sein!
Verzichten Sie auf langweilende Killer-Phrasen wie „Ich bin Experte für Versicherungen und möchte Ihnen mein Angebot vorstellen … „ Sie werden in hohem Bogen aus der Leitung fliegen. Ihr Gesprächspartner am Telefon braucht gleich zu Beginn des Gesprächs den klaren Beweis, dass es sich lohnt, Ihnen länger zuzuhören. Er muss also sofort seinen persönlichen Nutzen erkennen. Reduzieren Sie dazu Ihre Kommunikation über Ihr Angebot auf das Wesentliche und Interessanteste und liefern Sie Ihre Botschaften so emotional und bildhaft ab, dass sie in Erinnerung bleibt.
Und vergessen Sie nie Ihr direktes Ziel: Idealerweise der Verkauf direkt am Telefon!
So funktioniert ein erfolgreicher Einstieg – in der Kaltakquise verkaufen
Aufmerksamkeit von Anfang an!
Aufmerksamkeit von Anfang an! Die ersten Sekunden sind entscheidend. Sie können in das Gespräch z. B. mit einer Frage einsteigen, ein kontroverses Statement abgeben, beeindruckende Fakten präsentieren oder eine kurze, ungewöhnliche Geschichte erzählen. Der Kreativität sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt, solange Sie es schaffen, professionell, spannend und innovativ gleichzeitig zu sein! Was hat Ihr Gegenüber davon mit Ihnen zu sprechen?
Erwecken Sie Interesse!
Erwecken Sie Interesse!Präsentieren Sie die wichtigsten Eckdaten kurz und prägnant, ohne technische Sprachelemente. Stellen Sie sich vor, dass sogar Ihr 10-jähriges Kind die Grundzüge des Gesagten verstehen sollte. Achten Sie darauf, dass Sie zwar wichtige Daten und Fakten darlegen, aber diese durch gedankliche Bilder, Vergleiche und Beispiele lebendig machen. Erzählen Sie auch, wie Sie oder Ihre Idee sich grundsätzlich von anderen unterscheiden und welches Problem durch Ihr Angebot spezifisch gelöst wird.
Erzeugen Sie Verlangen!
Erzeugen Sie Verlangen! Lösen Sie eine gewisse Begehrlichkeit in Ihrem Gesprächspartner aus. Er wird nur dann geneigt sein, gleich im Verlaufe des Gesprächs zu kaufen, wenn Ihre Aussage ihn neugierig macht und für ihn immens attraktiv erscheint. Geben Sie ihm einen klaren und triftigen Grund, sich an Sie zu erinnern. Und vor allem: Streichen Sie besonders hervor, was er davon hat mit Ihnen zu sprechen!
Dramaturgie beachten
Betrachten Sie Ihren telefonischen Kaltakquise-Elevator-Pitch doch wie die Dramaturgie eines Theaterstücks. Er braucht sorgfältige Inszenierung, Konzeption und vor allem praktische Übung.
Kombinieren Sie Sprache, Stimme und Körpersprache zu einer authentischen „Aufführung“, die auch am Telefon Wirkung mit Sog entfaltet. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie lange es dauern kann, bis ein wirklich überzeugender Pitch entstanden und eingeübt ist. Geben Sie nicht auf, bleiben Sie dran, denn nur Ihr ganz individueller Kaltakquise-Elevator-Pitch wird Sie letztendlich an Ihr Ziel „Verkauf direkt im Zuge der Kaltakquise“ bringen.
Deswegen brauchen Sie den präzisen Kaltakquise-Elevator-Pitch – zum in der Kaltakquise verkaufen:
Sie transportieren von Anfang an Klarheit und steigern dadurch Ihre Überzeugungskraft.
Sie wissen schneller, ob Ihr Gesprächspartner für weitere Gespräche interessant ist.
Außerdem respektieren Sie das Zeitbudget Ihres Gesprächspartners.
Sie reduzieren Ihre Aussage auf das wirklich Wesentliche und langweilen nicht.
Durch die bildhafte Sprache und die Kommunikation über Emotionen bleiben Sie länger im Gedächtnis. Man erinnert sich an Sie.
Sie vertreten Ihre Idee oder Ihr Business authentisch und glaubwürdig.
Und der fast wichtigste Grund: Sie werden von jedem Gespräch – vor allem von jenen, wo Sie nicht weiterkommen und scheitern – Neues lernen, das Sie dann in Ihren zukünftigen Kaltakquise-Anrufen positiv weiterbringt!
Im nächsten Teil sehen wir uns an, wie es gelingt, in der Kaltakquise die richtigen Fragen zu stellen, um dem Abschluss am Telefon einen großen Schritt näher zu kommen.
Kaltakquiseoffensive in München Ihr Kaltakquise Training!
Check out this episode!
0 notes
Text
17.09.2022, Tete Batu
Liebe Kira! 😘
Unser nächstes Reiseziel war die Lombok Organic Farm in den Reisfeldern von Sikur, einem Ortsteil in Tetebatu. Das Dorf liegt am Fuße des Vulkans Mount Rinjani. Wir nahmen den Roller für den dreistündigen Trip dorthin. Auf ruhigeren Passagen versuchte ich mich auch mal auf dem Roller... ist noch ausbaufähig 😅
Unterwegs kamen wir am Monkey Forest vorbei und haben dort Affen gefüttert. Sie stehen dort zu hundert bereits an den Straßenrändern. Leider merkten wir schnell, wie sehr sie auf die Menschen fixiert wurden, da sie hier immer gefüttert werden und leider waren wir zwei weitere Touris, die das gemacht haben. Aus diesem Grund hatten sie auch keine Scheu mehr und kletterten sehr penetrant auf die Roller und auf die Schultern, um Essen abzugreifen. Wir verstehen jetzt gut, warum man Affen nicht füttern soll. Sie gewöhnen sich viel zu schnell und werden dann abhängig von den Menschen.
Auf dem Weg zu unseren Reisfeldern sind wir mehr und mehr aus der Tourigegend rausgefahren rein in dörflichere Gegenden. Unterwegs haben uns Roller vollbepackt mit Hühnerkäfigen, Früchten und Reispflanzen, LKWs mit Menschen auf dem Dach oder Transporter mit einem Dutzend Menschen auf dessen Ladefläche überholt. Frauen, die Körbe befüllt mit aller Art von Pflanzen und Früchten auf ihren Köpfen balancierten, kamen uns am Straßenrand entgegen. Kinder rannten entlang der Straße, auf die Straße, über die Straße. Zu unserer rechten und linken nichts als Palmen und Reisfelder im satten Grün, die von Bauern bestellt wurden. Sie trugen diese typisch runden spitzen Flechthüte und ein einfaches Tuch um die Beine.
Während die Straßen in städtischen Gegenden auf Lombok erstaunlich gut sind, werden sie außerhalb immer weniger geteert bis nur noch ein Schotterweg und zuletzt nackte Erde und Schlamm bleibt. Auf unserem Weg strandeten wir irgendwann inmitten von Reisfeldern, wo unser Roller in den matschigen kleinen Trampelpfaden nicht mehr weiterkam. Wir trafen auf Bauern, wovon einer uns den Weg raus aus den Feldern nach Tetebatu zeigte. Er fuhr mit seinem Roller voraus, wir folgten. Unterwegs zeigte er uns sein Haus und wollte uns zum Tee einladen. Wir lehnten dankend ab, weil wir erschöpft von der Anreise gern einfach ankommen wollten.
Das ist uns aber tatsächlich hier andauernd passiert. Wir werden am laufenden Band angesprochen. Sie wollen wissen, wo wir hinwollen, uns mitnehmen und jeder will uns den besten Weg zeigen. Selbst auf dem Roller bei laufender Fahrt werden wir von überholenden Rollern angesprochen. Das mag auf der einen Seite sehr gastfreundlich und hilfsbereit sein. Manchmal aber kann das auch schon sehr energieraubend sein, wenn man doch eigentlich nur seine eigene Tour machen möchte und zum 100. Mal wiederholt, dass man bereits eine Unterkunft hat und keine Hilfe beim Weg benötigt. Ich bin davon sehr schnell genervt und will meine Ruhe haben, Thomas hat eine Engelsgeduld und unterhält sich ausführlicher mit ihnen.
Endlich in unserer Unterkunft angekommen, wurden wir von Ardi begrüßt. Er kümmert sich aktuell um die Farm allein. Seit Corona hat er nicht mehr genug Geld, um jemanden einzustellen. Die Farm ist ein großes Gelände mit Reisfeldern und unzähligem anderen Gemüse, Kräutern und Obstbäumen. Zwischen Cranberrysträuchern und Lemongrass wachsen Avocadobäume, Passionsfrüchte, Melonen, Pak Choi, Chilis und vieles erdenkliche mehr.
Irgendwo inmitten dieser Felder stand unser kleines Holzhaus auf Stelzen, das wir nun beziehen sollten. Um in den Innenraum zu gelangen, läuft man zunächst unter den Stelzen hindurch und nimmt eine Treppe hoch auf die Mini Veranda. Es beinhaltet bloß einen Raum mit Matratze und einen kleinen Nachtschrank. Durch die Glasfassade kann man vom Bett aus auf die grünen Reisfelder blicken. Hinter den Reisfeldern beginnt der Nationalpark und rechts in der Ferne kann man den Mount Rinjani erkennen. Ardi erzählt, dass die Affen des Nationalparks manchmal bis in seine Gärten kommen. Wenn man den Weg entlang läuft, sieht man Eidechsen und ähnliches fix an den Rand im hohen Gras verschwinden. Man hört es überall zirpen, pfeifen, quaken, rascheln. Der Innenraum der Hütte aber ist sehr clean und gut abgedichtet, was es sehr bequem und gemütlich macht. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt. Wenn es dunkel wird schläft die Hündin der Farm Apy auf einem kleinen Teppich vor unserer Tür und bellt, sobald jemand im Reisfeld rumläuft. Apy begleitet uns auch die Treppen hinunter, wenn wir spät abends noch auf Toilette gehen.
So wundervoll es auch ist mitten in der Natur zu schlafen, so muss man natürlich auch mit den Einbußen im Komfort klarkommen. Unser Häuschen hat keinen Stromanschluss und kein WLAN. Zum Glück aber Solar, wodurch wir zumindest Licht haben und unsere Handys laden können. Unser "Badezimmer" befindet sich unter freiem Himmel neben unserem Holzhäuschen in einer abgeschotteten Ecke. Dort fließt (kaltes) Regenwasser durch ein Bambusrohr zum duschen und die Toilette ist ein Loch in der Erde. Unser Badezimmer teilen wir uns mit ein paar Spinnen und anderen Freunden 😅 Das war meine größte Herausforderung. Zu Anfang war ich mir sicher, dass ich die 4 Tage nicht duschen gehe und die Toilette bis auf dringende Notfälle meide. Tatsächlich gewöhnt man sich überraschend schnell und merkt, dass die Tiere entspannt dort bleiben, wo sie sind. Ich habe hier stolze 4 mal geduscht. Weiter vorne auf der Farm befindet sich ein kleines Häuschen, in dem eine Küche installiert und ein Aufenthaltsraum ist. Ardi lebt hier auf der Farm mit seiner Frau und seiner Tochter.
Wir sind zum Abendessen und Einkaufen ins Dorf runtergefahren. Nachdem wir uns im Convenience Markt mit haufenweise Chips, Instant Noodles und Wasser eingedeckt hatten, sind wir im Warung Monkey Forest essen gegangen. Der Inhaber heißt Ron. Ein kleiner, sehr herzlicher Indonese, der Menschen schnell für sich begeistern kann. Wir sind dort jeden Tag essen gegangen. An unserem letzten Abend war er so lieb und hat uns den halben Rückweg auf seinem Roller nach Hause gefahren, weil es schon dunkel geworden war und wir noch einige Meter durch den Wald mussten.
Für den nächsten Tag haben wir entspannt ausgeschlafen und sind dann in den Monkey Forest in Richtung des Mount Rinjani gewandert. Ursprünglich wollten wir hier gern eine Tour auf den Vulkan machen. Doch andere Reisende haben uns davon abgeraten, da man dafür mindestens zwei Tage + Übernachtung am Gipfel benötigt und es oben bitter kalt ist. Sie hätte in der Nacht nicht geschlafen, weil sie so gefroren hätte. Dafür waren wir dann leider nicht ausgerüstet.
Auf unserer Wanderung haben wir mehrere wilde Affengruppen, schwarze und graue, gesehen. Während die schwarzen Affen nur oben in den Baumkronen herumspringen, trifft man die grauen Affen am Waldboden. Der Wald ist sehr idyllisch und lichte. Das Klima hier am Vulkan ist warm, aber frisch mit leichtem Lüftchen. Die Luft riecht nach Wald und Feldern und ist nicht so verpestet wie in den Städten. Auf dem Weg trafen wir jede Menge Reisbauern. Auf ihren Rollern ragten zu beiden Seiten große Haufen zusammengebundener Reispflanzen heraus. Sie waren alle sehr freundlich zu uns. Sogar eine alte Frau, die einen Korb voller Pflanzen auf dem Kopf trug und offensichtlich kein englisch sprach, kam uns mit einem breiten Lächeln entgegen, zeigte uns eine ihrer Pflanzen und wiederholte mehrmals enthusiastisch "Pakis".
Auf unserer Tour lernten wir auch ein anderes deutsches Pärchen kennen, mit denen wir uns gut verstanden und die wir später beim Essen bei Warung Monkey Forest wiedertrafen. Sie erzählten uns, wie ihr Guide von den Homestays ausgebeutet wird. Diese kassieren für die Vermittlung der Touren 3/4 des Geldes. Auf ihrer Tour hätten sie auch gelernt, dass viele Bauern hier nicht genug zu essen haben und deshalb anfangen die kleinen Vögel auf den Feldern zu jagen und zu kochen.
Nach dem Essen sind wir weiter durchs Dorf spaziert, um durch die Reisfelder zu schlendern. Dort wurden wir von ALLEN angesprochen. Sie wollten wissen, wo wir schlafen, wir lange wir hier sind, woher wir kommen, wo wir nun hinlaufen, ob wir den Weg kennen. Häufig waren sie schwer abzuschütteln. Auffällig war auch, dass ausschließlich Männer uns ansprachen. Frauen begegneten uns zwar auch viele. Auf den Straßen und auf den Feldern laufen sie genauso rum. Sie grüßten auch manchmal, aber nicht eine von ihnen suchte ein Gespräch. Es fühlt sich so an, als seien die Rollen hier noch klarer verteilt und als seien die Männer die "Ansprechpartner". Etwas weiter weg von den Homestays und Restaurants wurde es aber glücklicherweise ruhiger für uns. Hier im Dorf scheinen ausnahmslos alle Moslems. Alle Mädchen und Frauen tragen Hijab und weite wallende Kleidung. Aus allen Häusern wurde uns zugerufen und zugewunken. Kinder warteten teilweise in kleinen Scharen an den Straßenrändern, wo wir vorbeiliefen, schauten uns mit leuchtenden Augen an und winkten uns. Manche waren auch ganz schüchtern und aufgeregt und drehten sich kichernd weg, wenn wir zurückgrüßten. Wir haben uns ein bisschen wie Superstars gefühlt 😄
Abends haben wir uns Gemüse von der Farm gepflückt, um uns eine Nudelsuppe auf dem urigen Gasherd in der Küche zu kochen. Das war bestimmt unser leckerstes Essen, das wir hier in Asien gegessen haben 😋😄
...
0 notes
wifesharing-blog-de · 2 years
Text
Die Mädels unter sich
»Schubvektorsteuerung aktiv!« Meldete Mario. Viper liess keine Zeit verstreichen und drückte sofort die Schubkraftregler komplett nach vorne. Der Flieger bewegte sich jedoch kein Stück. Eine rote Anzeige war jedoch in den Armaturen zu erkennen. »Oh Gott, da leuchtet etwas rot!« Erschrak Benjamin. Viper musste lachen. »Oh nein, ein rotes Licht, wir werden alle sterben!« Viper brachte diese Aussage derart ernst rüber, dass Benjamin Panik bekam und sich wünschte, nie in dieses Flugzeug eingestiegen zu sein. Doch sofort lachte Viper wieder. »Wer hat eigentlich erzählt, dass rote Lichte immer irgendwas gefährliches sein müssen? Wenn das Fahrwerk eingefahren ist, sind da auch vier rote Lichter. Also mach dir nicht ins Hemd, ist nur die Parkbremse. Mario, Nachbrenner bitte.« Benjamin war erleichtert. Eigentlich hatte Viper aber auch Recht. Warum sollte ein rotes Licht auf etwas schlechtes hinweisen? Ausserdem, wenn es gefährlich wäre, hätte Mario ja kaum die Nachbrenner gezündet. Die Geräuschkulisse wurde deutlich lauter und der Flieger vibrierte. Anscheinend wollte er endlich los fliegen. Jana zählte von drei runter und schliesslich löste Viper die Bremse. Die Kraft, mit dem Benjamin wieder in den Sitz gepresst wurde, war einfach sagenhaft. Auch schien die Geschwindigkeit gar keine Lust zu haben, zu steigen. Sie sprang einfach nach oben und dennoch schien die Startbahn zu kurz. Wieder bekam Benjamin Panik. Doch dann zog Viper das Steuerhorn zu sich und wenn Benjamin eben schon stark in den Sitz gepresst wurde, schienen die Kräfte ihn nun auf der Sitzfläche zerquetschen zu wollen. »Fahrwerk rein, Nase auf 2.« Gab Viper die nächsten Befehle. Benjamin war jedoch nicht dazu in der Lage, seinen Kopf zu heben um zu sehen, was da nun geschah. Erst, als Viper das Steuerhorn wieder auf neutral stellte, konnte Benjamin sich wieder bewegen. Da war das Fahrwerk jedoch schon drin und die Nase oben. »Alter, was war das denn?« »Nennt man Start. Ist nichts ungewöhnliches bei einem Flugzeug.« Jana blieb bei der Antwort gewohnt gleichgültig. »Ich meine, ich dachte schon, es würde mich zerquetschen.« »Ach, da gewöhnt man sich dran.« Gab Viper zurück. »Bei so einer kurzen Bahn, braucht man eben volle Power und die Nase sollte auch schnell nach oben. Sicher ist sicher.« Es dauerte etwas, bis Benjamin sich davon erholte. Gleichzeitig sassen die Mädels in Heinzfort bei AAA und schauten in die Klotze. Katja und Elena lümmelten auf den Sofas, Claudia hockte mit ihrem Laptop auf einem der Sessel. »Irgendwie komisch. Früher haben wir das jede Tag gemacht. Heute kommt es mir vor, als verplempern wir unsere Zeit.« Claudia schielte über den Monitor des Laptops zu Katja. »Du vielleicht Katja. Ich arbeite.« »Ich arbeite, ich arbeite.« Spottete Katja. »Du warst mal cool!« »Ich bin immer noch cool. Jetzt aber auch erfolgreich!« »Ich weiss aber, was Katja meint Claudi. Ich hab auch das Gefühl, dass ich meine Zeit vertue. Wir könnten noch am Auto schrauben, oder eine Veranstaltung planen, oder was in der Art. Einfach nur hier rum liegen ist irgendwie nicht mehr so prickelnd.« »Ganz genau Elena. Wenn ich überlege, wie viel Zeit wir damit schon verschwendet haben, ist irgendwie irre.« Elena nickte. So gut das auf dem Sofa eben ging. »Schon irgendwie. Da machen es die Mädels aus Neunburg echt schlauer. Die haben ja immer irgendwie was zu tun.« Wieder schaute Claudia auf, schielte dieses Mal aber zu Elena. »Ja, haben sie. Wenn ich aber ehrlich sein soll, die machen sich zu viel Stress. Jeden Tag Videos, Werkstatt, dann noch Rennen fahren und organisieren. Ich finde es ja manchmal schon zu stressig, meinen Blog zu pflegen.« Katja lachte. »Du meinst, dein Drogenimperium am laufen zu halten.« Claudia schüttelte den Kopf. »Nein. Es geht wirklich um meinen Blog. Das mit den Drogen ist ein Selbstläufer. Die Jungs in Italien kommen mit der Produktion kaum hinterher.« Elena gähnte. »Du hältst uns da aber raus, wenn du auffliegst. Okay?« Claudia senkte genervt den Kopf. »Da fliegt überhaupt nichts auf. Das Schnabeltier hat ja extra Profis angeheuert, die alles geprüft haben und keiner konnte herausfinden, dass ich was illegales über die Seite mache. Ich vertraue da voll auf Waldi. Na ja, eigentlich auf Pascal. Der sagt ja, es wird nichts schiefgehen.« Sofort verstummte Elena. Sie wusste um die Fähigkeiten von Waldemar, wenn es um seine Protokolle ging und Perry war ebenfalls dafür bekannt, dass er sein Handwerk absolut verstand. »Und ob ihr es glaubt oder nicht, mein Blog alleine wirft richtig Kohle ab.« »Glauben wir Claudi. Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Neunburger da was richtig machen.« Wieder gähnte Elena. »Dann machs doch nach. Wer hält dich auf?« Mit Elenas Worten drängte sich sofort ein Gedanke in Katjas Kopf. Sie hatte zwar überhaupt keine Lust, aufwendige Videos wie bei den drei mit dem Wurm zu produzieren, aber es gab doch noch weitere Plattformen, bei denen man mit kurzen Videos wirklich was erreichen konnte. Sie sprang auf. »Du hast Recht Elena! Ich muss einkaufen!« Elena und Claudia schauten sich fragend an. »Was willst du denn einkaufen? Der Kühlschrank ist doch voll!« »Nee, nicht so was einkaufen Claudi. Ich brauch was fürs Handy.« Mit den Worten verschwand sie in ihrem Zimmer, kam kurz darauf in Ausgehuniform zurück und verschwand durch die Wohnungstür. Etwas mehr als zwei Stunden später war die zurück und hatte jede Menge Zeug dabei. Claudia, die mittlerweile ihren Platz eingenommen hatte und Elena schauten sie verwundert an. »Was hast du da alles gekauft?« Katja lud ihre Einkäufe auf dem Wohnzimmertisch ab, was ihre Freundinnen noch neugieriger machte. Die setzten sich hin und schnappten sich ein paar der Päckchen. »Ein Kreislicht? Wofür ist das denn?« »Für eine möglichst gute Ausleuchtung Claudi. Angeblich sorgt man damit für das perfekte Licht vorm Handy.« »Ein Handyständer?« »Genau Elena. Stellt man hin, da kommt das Handy dran und das Licht.« »Okay. Jetzt lass die Katze mal aus dem Sack. Was hast du vor?« »Ganz einfach Claudi. Ich mache jetzt MyTube Shorts!« »Echt jetzt? So einen Quatsch willst du machen?« »Ja Elena. So einen Quatsch will ich machen!« »Na, da bin ich aber gespannt!« Lange musste Elena die Spannung jedoch nicht aushalten. Katja fing an, ihr neues Equipment aufzubauen und stellte alles vor den Sessel. Schon verschwand sie wieder in ihrem Zimmer. »Jede Wette, ihr Outfit wird ganz hart an den erotischen Richtlinien vorbei schrammen!« Elena lachte. »Den Gedanken hatte ich auch Claudi. Bin mal gespannt, was das wird.« Claudia lehnte sich zurück. »Ich kann dir ganz genau sagen, was das wird. Sie hockt sich aufreizend vor die Kamera, mach kurze Videos und lädt die hoch. Dann haut sie das in die Gruppe. Unsere Leute finden das sofort geil, egal was auch immer sie da für Content produziert, fangen an es zu teilen und schon läuft die Kiste.« »Sicher Claudi?« »Klar bin ich sicher. Warum denkst du, ist mein Blog direkt so explodiert? Klar, mittlerweile interessieren sich auch viele für das Zeug, was ich da schreibe. Aber der eigentliche Boost ist das Bild, was ich von mir immer unten dran hänge.« »Da könnte man jetzt die Frage stellen, ob es überhaupt relevant ist, was man da produziert.« »Ist es schon. Wie gesagt, mittlerweile interessieren sich wirklich viele Leute für das, was ich da schreibe. Aber um was anzukurbeln sind Titten einfach unschlagbar.« Elena lachte. »Das ist dann wieder so der Punkt, wo ich es einfach nur liebe, eine Frau zu sein. Du willst was, dann musst du dir nur einen Kerl suchen und Haut zeigen. Schon bekommst du alles.« Read the full article
0 notes
auxiliarydetective · 2 years
Text
Treffen im Wald
Bob leuchtete mit seiner Taschenlampe die Schatten der umstehenden Bäume ab. Er wusste nicht, was er hier zu suchen hatte. Peter war fest davon überzeugt, dass es in diesem Wald spukte. Ausnahmsweise schien Justus seine Ansicht nicht ganz abzustreiten. Sonst hätte er ja wohl nicht vorgeschlagen, dass man sich das ja mal anschauen konnte. Bob war von der ganzen Sache nicht so angetan. Er wusste, dass es eigentlich keine Geister geben konnte. Aber andererseits hatte er auch geglaubt und jetzt waren seine zwei besten Freunde beide welche. Er hatte sich gerade damit abgefunden und jetzt sollte es auch noch Geister geben. Na großartig. Das Waldstück, das er gerade durchleuchtete, gehörte zu einem großen Grundstück in den Santa Monica Mountains, auf dem auch eine Villa stand. Wenn es irgendwo spuken sollte, dann wohl in der Villa und nicht im Wald, dachte Bob. Die Villa war im viktorianischen Stil gebaut mit einem großen Wintergarten, in dem Pflanzen wuchsen, die gut und gerne aus einem Gruselfilm stammen konnten. Der Schornstein, so hieß es, stieß immer Rauch aus, auch im Sommer, aber niemand hatte je gesehen, dass jemand ins Haus oder aus dem Haus heraus gekommen war. Nachts brannte dort nie Licht.
Bob konnte seiner Neugier nicht länger standhalten. Er hatte nicht vor, die ganze Nacht im Wald zu verbringen. Die Villa war deutlich interessanter. Er sah auf den Kompass, den er sich mitgebracht hatte, und machte sich auf den Weg in Richtung des Anwesens. Es war gar nicht so leicht, sich durch den Wald zu bewegen. Ab und zu konnte er schwören, dass er ein Reh oder Ähnliches sehen konnte. Wenn jemand in der Villa wohnte, hatte er eine Jagderlaubnis? Gab es einen Förster? Man konnte ihn bei der Dunkelheit wohl noch für ein Tier halten. Aber andererseits gingen die meisten Leute wohl eher tagsüber jagen.
Da raschelte das Gebüsch plötzlich einige Meter neben ihm. Bob drehte sich ruckartig um. Es war bestimmt nur ein Tier. Aber er konnte keins erkennen. Es regte sich auch nichts mehr. Genervt schüttelte er den Kopf und lief weiter. Da raschelte es wieder. Er blieb stehen und sah sich um. Diesmal hörte das Rascheln nicht um. Es kreiste um ihn. Hektisch versucht er, ihm zu folgen, aber es war zu schnell. Sein Herz klopfte immer schneller. Ihm fiel gar nicht auf, dass seine Füße sich von selbst bewegten. Auf einmal stolperte er und fiel rückwärts. Er landete in den bunten Herbstblättern und blieb reglos liegen. Das Rascheln hatte aufgehört. Als er seine Augen öffnete, blieb sein Herz eine Sekunde stehen. Er starrte direkt in die Augen eines Mädchens, das ihn mindestens genauso perplex anstarrte. Sie hatte sich über ihn gebeugt und musterte ihn eindringlich. Es dauerte einige Sekunden, bis sie daran dachte, etwas zu sagen.
“Hi.”
Bob blinzelte verwirrt.
“Hi.”
“Bist du ein Mensch?”
“Was- Ja? Ich meine-”
Da packte ihn das Mädchen an den Schultern und hob ihn mühelos vom Boden auf. Sie stellte ihn wieder auf die Füße, ließ ihn aber nicht los.
“Ist ja cool! Ein richtiger Mensch! Das heißt, du gehst tagsüber die ganze Zeit raus, in der Sonne? Gehst du auch zur Schule?”
Bob war vollkommen überfordert.
“Na- Na klar. Jeder in unserem Alter geht zur Schule. Du etwa nicht?”
Jetzt war es das Mädchen, das kurzzeitig überfordert war. Da lachte sie.
“Stimmt ja, ich hatte schon ganz vergessen, dass Menschen ja altern! Ja, du denkst wahrscheinlich, du bist so alt wie ich!”
“... Wie alt bist du denn?”
“Oh je, ich habe aufgehört zu zählen. Welches Jahr haben wir?”
“1990.”
“Dann bin ich jetzt ziemlich genau 88 Jahre alt.”
Bob fiel kurz der Unterkiefer zu Boden, er sammelte ihn aber schnell wieder auf.
“Und du?”
“Ich- äh- 16.”
“Ach, also körperlich genauso alt wie ich! Das erklärt so Einiges.”
“Du bist also kein Mensch”, folgerte Bob langsam.
“Genau.”
“Was bist du dann?”
Stolz deutete das Mädchen auf zwei dunkle Punkte an ihrem Hals und zeigte ihre Zähne.
“Ein Vampir!”
Bob erschauderte kurz. Er wusste, dass Justus ein Vampir war und dass Peter auch einer war. Aber dieses Mädchen war… ganz anders. Er vermutete, dass Justus sich aktiv seine Zähne abfeilte, um nicht aufzufallen, denn die Fangzähne dieses Mädchens hätten genauso gut einem Raubtier gehören können. Peter war gerade erst gebissen worden. Bestimmt kam die Entwicklung bei ihm erst noch. Außerdem war er sich sicher, dass Justus nicht so alt war. Von dem, was Bob über seine Vergangenheit wusste, konnte er höchstens 25 Jahre alt sein, wenn überhaupt. Aber 88… Nie im Leben.
“Hör mal”, sagte Bob und dachte fieberhaft darüber nach, wie er am besten rüberbrachte, was er ihr zu sagen hatte. “Du kannst nicht einfach jeden so überrennen wie mich.”
Das Mädchen verzog das Gesicht, ließ ihn endlich los und verschränkte die Arme.
“Na toll. Noch einer, der mir sagt, was ich zu tun habe. Ich dachte, wenn ich weglaufe, muss ich mich damit nicht mehr rumschlagen.”
“Nein, nein, so meine ich das gar nicht”, sagte Bob hastig. “Ich meine nur: Die meisten Menschen glauben nicht an Vampire und die, die an sie glauben… Ich glaube nicht, dass du denen zu nahe kommen willst. Wer weiß, was die mit dir anstellen.”
“Ich kann auf mich selbst aufpassen.”
“Ich weiß, das- das habe ich ja gerade gesehen. Du bist bestimmt zehnmal so stark wie jeder von denen, aber du solltest trotzdem vorsichtig sein.”
“... Na schön. Aber nur unter einer Bedingung.”
“Und die wäre?”
“Dass du mich wieder besuchen kommst.”
Bob blinzelte. Meinte sie das ernst? Wie sollte er Justus und Peter beibringen, dass er sich nachts im Wald mit einem Vampirmädchen traf? Entweder würde sie das nicht kümmern, zumindest Justus nicht, aber andererseits hatte Justus auch einen ziemlichen Hass gegen andere Vampire. Er beschrieb sie als skrupellose Jäger, die nur nach frischem Blut aus waren. Manche von ihnen wirkten vielleicht nett, sagte er immer, aber das war nur eine Illusion, bevor sie einem Menschen das Blut aussaugten. Bob wusste, dass er seinem Freund eigentlich vertrauen konnte. Aber dieses Mädchen schien wirklich nicht gefährlich.
“Na gut.”
Das Mädchen grinste. “Geht doch. Wie heißt du?”
“Bob. Bob Andrews.”
“Gut. Wenn du nicht kommst, finde ich dich.”
“... Schön. Und du, wie heißt du?”
“Jelena Charkova.”
“Du bist Russin?”
Jelena nickte. Bob riss die Augen auf.
“Aber warte mal, wenn du 88 Jahre alt bist, dann warst du 1918 ja schon geboren! Du hast die Zarenzeit noch miterlebt!”
Ein Grinsen breitete sich auf Jelenas Gesicht aus. Ihre Fangzähne schimmerten im Mondlicht.
“Habe ich. Aber wenn du mehr darüber wissen willst, musst du morgen Nacht wiederkommen.”
“Morgen schon? Aber-”
Bob kam nicht dazu, seinen Satz zu Ende zu sprechen. Jelena hatte sich auf dem Absatz umgedreht und war plötzlich einfach davon gezischt. Das war tatsächlich das richtige Wort, denn mit einem zischenden Luftzug war sie verschwunden. Wie machte sie das? Konnte Justus das auch? Was war mit Peter? Bob wurde mit mehr Fragen als Antworten im Kopf zurückgelassen.
8 notes · View notes
wieso-liebe · 3 years
Text
Wenn aus Liebe Hass wird.
Ich glaube wir alle kennen das: Man mag jemanden und dann führt eine unglückliche Abfolge von Ereignissen dazu, dass man diese Person nicht mehr mag. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Dating eigentlich nur Folgendes ist: Man lernt jemanden solange immer besser kennen, bis einem die Person nicht mehr gefällt. Ist das nicht komisch? Am Anfang ist Alles strahlend und toll und man denkt, dass es nie aufhört. Wie oft habe ich über Männer, die ich gedatet habe, gedacht „Wow ist der toll, ich kann mir nicht vorstellen, dass da irgendwann irgendetwas kommt, wodurch ich ihn nicht mehr mögen könnte.“ Aber natürlich kam es früher oder später doch dazu. Immer. Und anders herum genauso. Männer schwärmten mir vor, dass sie sich nichts vorstellen könnten, was mich uninteressant macht oder was sie von mir abbringen könnte. Und naja, den Rest könnt ihr euch denken. Tatsächlich befinde ich mich jetzt gerade in letzterem Szenario.
Das letzte halbe Jahr habe ich jemanden gedatet. Es war eine On-Off-Geschichte und wir waren nie offiziell zusammen, aber es war trotzdem (und vielleicht deswegen) sehr intensiv. Vor Allem er war hin und weg von mir. Schon am Anfang unserer Kennenlernphase schwärmte er mir immer wieder vor, dass er noch nie so eine tolle Frau kennengelernt hat. Nein, er sparte wirklich nicht mit Komplimenten. Jedes Wort, das ich sagte, war genau das richtige, Alles was ich trug stand mir so gut wie niemandem sonst und Alles was ich machte war unglaublich interessant. Ein bisschen viel, nicht wahr? Das dachte ich mir auch. Es war mir zu viel. Ich mag Bestätigung, natürlich, wer nicht. Aber wenn mir so viel davon auf einmal entgegen schwappt, schaltet mein Kopf ganz schnell in den Flucht-Modus. So war es auch bei Nils. Ich fand ihn nett, ja, und es tat meinem Ego gut, aber etwas Ernsthaftes mit ihm anfangen, das konnte ich mir lange nicht vorstellen. Doch er blieb hartnäckig. Obwohl ich jemand anderen datete, und das wusste er, traf er sich ganz platonisch mit mir. Natürlich gab er nie komplett auf, wusste er doch, dass ich mit dem anderen Mann nicht ganz glücklich war. Zwei Monate später hatte sich die Geduld ausgezahlt. Ich beendete die Affäre mit dem anderen Mann und kam zu Nils. Frustriert von der Kälte und Distanziertheit des anderen Mannes fand ich bei Nils genau das, was ich in dem Moment brauchte: Bestätigung und Sicherheit. Danach fühlte es sich damals natürlich nicht an. Ich glaube die wenigsten Menschen sind so reflektiert, dass sie ihr Verhalten schon in dem Moment, in dem es auftritt, identifizieren können. Damals fühlte es sich an, als hätte ich meine Zeit mit „dem Falschen“ verschwendet und hätte jetzt endlich den Weg zu „dem Richtigen“ gefunden. Zwei schreckliche, hollywood-geprägte Begriffe.
Und für einen Moment reichte mir das. Er war unglaublich froh und ich, ich war ganz zufrieden. Ich mochte ihn wirklich gerne. Nach einigen Monaten suchte er das berüchtigte Gespräch: „Was ist das zwischen uns eigentlich?“ Mir war von Anfang an klar gewesen, dass er sich eine Beziehung wünscht. Und ich hatte ihm von Anfang an gesagt, dass ich eigentlich gerade keine Beziehung möchte. Aber klar, wenn monatelang alles gut läuft, man ist exklusiv, da liegt es nahe, zusammen zu sein. Oder? Irgendwie habe ich diese Frage bisher erst bei einem Mann mit „Ja“ beantwortet. Seitdem konnte ich mich nie wieder dazu durchringen. Ich mag mein Single-Leben. Ich mag meine Freiheit, meine Unabhängigkeit und ich mag die Männer. Und Nils mochte mich. Ich sagte ihm, dass ich es nicht offiziell machen will und er sagte, das ist ok. Zwischendurch hatten wir sogar eine Phase, in der wir noch andere Leute gedatet haben. Na gut, das war hauptsächlich ich, aber er hätte die Möglichkeit gehabt, er wollte nur einfach nicht. Irgendwann gab ich das Daten auf. Es lief doch wirklich gut, und ganz ehrlich, was wollte ich eigentlich mehr? Ich kam mir selbst dumm vor mit diesem Hinhalten und der Suche nach extrinsischer Bestätigung, aber es ist schwer, dieses Verhalten abzulegen, wenn man es über die Jahre perfektioniert hat. Ich wusste: Nils ist ein toller Mann. Und „auf dem Papier“ hatte er alles. Er war gebildet, hatte ähnliche Werte und Interessen wie ich und sah gut aus. Und doch fehlte etwas. Ich wünschte, ich wüsste, was das war.
Wir stritten uns immer wieder. Über Kleinigkeiten und eigentlich waren die Themen für mich nie das Problem, sondern der Umgang damit. Wir hatten immer völlig unterschiedliche Herangehensweisen, einen Konflikt zu lösen. Ich möchte gar nicht sagen, dass ein Weg besser oder schlechter war, aber für mich funktioniert es nicht. Während er mich vor einem Streit noch für die tollste Frau auf der Welt hielt, wollte er nach einer gewöhnlichen Diskussion gleich alles aufgeben. Mir kam es vor, als wollte er mich nur in meiner fröhlichen Version haben. War ich einmal launisch oder genervt, wovon auch immer, war ich plötzlich nicht mehr die Frau, die er so anbetet. Mich setzte das unter Druck. Wie kleine Messerstiche trafen diese Auseinandersetzungen die Vorstellung, dass wir vielleicht doch irgendwann Freund und Freundin sein könnten. „Du bist viel zu wählerisch“ musste ich mir schon oft von Freunden anhören. Und ich frage mich: Bin ich das wirklich? In einer Welt, in der ich zu wählerisch bin, haben meine Freunde in Beziehungen also vergleichbare Probleme mit ihrem Partner und sehen darüber hinweg. Und ich frage mich: Ist es wirklich normal damit zu leben? Leute, die in Beziehungen sind, fühlen die sich immer so, wie ich, wenn ich es nicht offiziell machen will? Das kann ich mir kaum vorstellen.
Die Überschrift dieser Erzählung lässt schon erahnen, dass das mit Nils und mir nicht geklappt hat. Das Ende begab sich erst vor einigen Tagen. Nils, der ruhige, zurückhaltende und sehr kluge Mann schrieb mir aus heiterem Himmel: „Ich möchte nichts mehr mit euch zu tun haben. Viel Spaß miteinander.“ Da fragt man sich: Was ist passiert? Warum „euch“? Ja, das sind Fragen, die ich mir auch gestellt habe. Die Antworten habe ich leider nie bekommen. Am naheliegendsten ist, dass Nils dachte, ich hätte etwas mit einem Freund von ihm, nennen wir ihn Max. Mit diesem hatte ich mich gut verstanden und auch mal etwas unternommen, rein platonisch und ich hatte Nils immer davon erzählt und gefragt, ob es ok sei. Er sagte stets, er hätte nichts dagegen. Er fand es etwas komisch, aber nie sagte er etwas dagegen. Was in seinem Kopf vorging, war offensichtlich etwas ganz anderes. Am letzten Tag, an dem wir uns sahen, merkte ich das erstmals so richtig. Ich lag nach der Arbeit in Nils‘ Bett, er saß am Schreibtisch. Ich schlief für eine halbe Stunde ein, es war ein normaler Nachmittagsschlaf. Als ich aufwachte, musterte Nils mich skeptisch. „Wieso bist du denn so müde? Du hast gestern doch gar nichts gemacht“, sagte er. Ich zuckte mit den Schultern. Keine Ahnung, warum ist man müde? „Weißt du was ich glaube? Ich glaube du warst gestern Abend bei Max.“ Ich musste regelrecht auflachen. Ich habe keine Ahnung wo das her kam. Aber er war sehr überzeugt. Er schickte mich schließlich nach Hause, er wollte alleine sein. Ich dachte, das wäre ein üblicher kleiner Streit und dass er sich bald wieder beruhigen würde. Ich hätte mich wohl nicht mehr irren können. Am nächsten Tag erreichte mich, während ich in der Arbeit saß, seine sehr eindeutige Nachricht. Als ich fragte, was denn los sei und was seine Meinung plötzlich so geändert hätte, blockierte er mich. Nach 6 Monaten Dating wollte ich mich so nicht abspeisen lassen. Ich finde, nach so einer Zeit hat jeder zumindest eine kurze Erklärung verdient. Es ist nicht so, dass seine Abweisung mich verletzte, es war viel mehr die Art, auf die er es tat. Mir keine Erklärung zu bieten, das lässt mich im Regen stehen. Und natürlich wollte er das. Er wollte mich bestrafen für meine angebliche emotionale oder körperliche Affäre mit seinem Freund und für meine Abweisung ihm gegenüber in den vergangenen sechs Monaten. Ich fuhr zu ihm nach Hause, um ihn zur Rede zu stellen. Als ich klingelte, öffnete er die Tür nicht. Er rief lediglich durchs Fenster, ich solle abhauen. Selten hatte ich ihn so wütend gesehen. Ich fand die Situation lächerlich. Statt fünf Minuten mit mir zu sprechen und die Sache irgendwie zu klären, entschied er sich, sich in seiner Wohnung einzusperren. Ich ging zu meinem Auto, das auf der Straße stand und schrieb ihm (er hatte mich entblockiert). Weiterhin schrieb er, ich solle mich einfach verziehen. Als ich nach fünf Minuten noch nicht gegangen war, schrieb er etwas wahrlich unglaubliches: „Wenn du in fünf Minuten nicht weg bist, wende ich mich an deine Mutter.“ Ich musste laut auflachen. Ein erwachsener Mann, der doch tatsächlich MEINE Mutter ruft, um seine Konflikte zu lösen. Meine Mutter verscheuchte mich überraschenderweise nicht aus seiner Straße. Nach weiteren fünf Minuten schreib er: „Wenn du in zehn Minuten nicht weg bist, rufe ich die Polizei und schaue nach einer Unterlassungsverfügung.“ Ich verstehe jeden, der mir das nicht glauben will, es ist ja auch wirklich filmreif. Da wurde es sogar mir zu blöd. Ich stieg in mein Auto und fuhr nach Hause.
Da haben wir es also. Aus Liebe wurde Hass. Das ist keine Übertreibung: Tatsächlich hatte Nils mir nur ein paar Wochen vor diesem Vorfall gesagt, dass er mich liebt. Ich hatte es nicht zurück gesagt. Und ich weiß nicht, wie ihr das nennen würdet, wenn jemand einer anderen Person mit der Polizei droht, aber in meiner Definition trifft das schon ganz gut auf Hass zu.
Ich werde wohl nie so genau wissen, was sich für Nils so urplötzlich verändert hat. Meine Vermutung: Er war nie ehrlich zu mir. Er hat seine negativen Emotionen versteckt, um mich nicht zu verschrecken. In seinem Kopf baute er Luftschlösser von Versionen, in denen ich ihn mit seinem Freund betrog. Und wer die Probleme nicht anspricht, kann diese Luftschlösser immer größer und immer detaillierter aufbauen. Sein Luftschloss war irgendwann so groß, dass es aus ihm herausbrach. Ich bedaure nicht, dass es vorbei ist. Es wäre früher oder später wohl sowieso auseinander gegangen. Aber ich bedaure die Art, auf die es geschehen ist. Wir waren immer – so dachte ich jedenfalls – ehrlich zueinander und dieses Ende finde ich für unsere Geschichte irgendwie, ja, unwürdig. Es wirft ein falsches Licht auf das, was wir hatten.
Ich frage mich, ob er mit diesem Ende zufrieden ist.
7 notes · View notes
dagoth-menthol · 3 years
Text
Motivation
In der letzten Zeit war eine wirkliche Schaffenskrise, die das komplette Team befallen hatte. Keiner wusste mehr, wie er weiter mit seinen Projekten fortfahren soll. Alles geriet in einen Stillstand, es gab weder vor, noch zurück. Nur müde Gehirne, die dieselben Gedanken immer und immer wieder durchspielten.
Als Marius durch die mehr oder minder verlassenen und ruhigen Gänge lief, wurde ihm bewusst, wie sehr es alle mitnahm. Der Sommer war heiß und stickig in den alten Baracken hier in Großbritannien. Wenigstens nicht so schlimm, wie in Griechenland, wie die ersten dort ansässigen Mitglieder von Team Rainbow behaupteten. Marius hatte sich zuerst geweigert nach Griechenland zu gehen, er wäre einfach nicht für die pralle Hitze gemacht, hatte er versucht Harry zu erzählen. Doch der wirkliche Grund war ein anderer. Er fühlte sich wohl in seiner neu gewonnenen Heimat. Sicher und gemütlich. Hier war ihm alles vertraut, er hatte die Möglichkeiten sich frei zu entfalten und verdiente sich auch einen gewissen Respekt des Personals.
So ging es auch dem Großteil derer, die gleich nach der Reaktivierung des Teams hierher kamen. Es war offensichtlich, dass sich keiner der älteren Teilnehmer von Hereford trennen möchte, was es für Harry noch schwieriger machte sein Team zusammen zu behalten. Aber jede Gegenwehr gegen die Entscheidung des Umzuges scheiterte. Dies besiegelte eine laute Diskussion zwischen Eliza, Mike und Harry. Das Resultat war die baldige Abreise all jener, die sich noch immer im alten Hauptquartier befanden.
Widerwillig und mit geringer Motivation wurde gepackt, jeder ließ sich mehr Zeit als normalerweise notwendig, aber was will man machen? Sie wollten sich einfach nicht trennen. Leider mussten sie sich mit dem Verlust abfinden. Und das machte die Situation nicht einfacher. Im Gegenteil. Die Operator sind gereizter und schlechter gelaunt, als gewöhnlich. Harry musste sich nun damit begnügen mit seinen Angestellten häufiger zu streiten, als sonst.
"Sein Pech", dachte Marius. "Sein Problem, wenn er das auf Biegen und Brechen durchführen muss…"
Jetzt stand er hier in der Basis in Griechenland und wusste nichts mit sich anzufangen. Es war schwer für ihn sich in die neue Umgebung einzugewöhnen. Die ganzen neuen Gerüche und Geräusche hatten in am Anfang fast schon übermannt. Ihm blieb nur übrig darauf zu hoffen, dass es wieder besser werden würde.
Tag für Tag musste er durch die ganzen Gebäude irren, um etwas zu finden. Sei es der Workshop, die Mensa, oder eine Person. Für seinen Geschmack war es ein viel zu langer Laufweg zwischen den einzelnen Gebäuden. Die einzigen Vorteile des neuen Standorts, die ihm einfielen, waren die Geräumigkeit und Ruhe. Fast schon das komplette Gegenteil zur engen und lauten Hereford-Base.
Er vermisste einfach sein gewohntes Umfeld. Es war einfach immer schön in den Workshop zu gehen und von anderen die Projekte betrachten zu können. Die Atmosphäre war freundlicher und wärmer. Heutzutage saß er in einer - seiner - Ecke des Raumes und arbeitete in aller Stille an seinen Magpies.
Unentschlossen machte er ein paar Schritte in die Richtung des Workshops. Marius sollte eigentlich weiter an der Entwicklung seines ADS arbeiten, aber ihm stand nicht danach. Ihm fehlte es schlichtweg an der Energie und Konzentration für etwaige Änderungen. Dennoch entschied er sich dazu weiter am ADS zu arbeiten.
Er setzte sich auf seinen Stuhl und betrachtete sein auseinandergenommenes ADS. Seine Augen starrten ohne Fokus zur Werkbank. Und so saß er, gedankenversunken und alles ausblendend.
"Hallo? Jemand anwesend?" fragte Dominic und klopfte ihm leicht auf den Kopf, als würde er an eine Tür klopfen. Erschrocken drehte sich Marius um.
"Was - " schaffte er noch zu fragen, doch Dominic winkte ab.
"Es gibt Essen. Komm jetzt mit, ich will nicht noch länger warten."
"Warten? Wie lang standest du schon da?" fragte Jäger verwundert, als er vorsichtig über seinen Hocker stieg. Dominic war schon auf dem Weg zur Tür. Ohne sich umzudrehen entgegnete er, dass er schon ein paar Minuten auf ihn eingeredet hätte, er jedoch keine Reaktion bekam und deshalb zu härteren Maßnahmen greifen musste. Erst da hatte Marius reagiert.
Seine Gedanken waren nun im Chaos. Endlich hatte er einen Gedanken gefasst, der ihn hatte seinem Ziel näher kommen lassen und jetzt wurde er unterbrochen. Hoffentlich erinnert er sich später noch daran, sonst müsste er wieder Ewigkeiten daran sitzen…
"Ich habe dich doch nicht bei etwas unterbrochen, oder?" Fragte Dominic nebenbei, er wusste mit Sicherheit die Antwort, aber fragen kostet ja nichts.
"Ne, passt schon. Hoffentlich…" der Schluss war nur noch genuschelt.
"Gut."
Der Weg zur Kantine war ruhig und als sie den Raum betraten, war ihm auch klar warum. Er war mal wieder der letzte. Es waren zwar nicht alle anwesend, aber die hatten sich mit Sicherheit das Essen mitgenommen, oder auch, wie er, vergessen. Schon beim Eintreten in die Kantine vermisste er die Stille der Gänge. Die beiden Nachzügler setzten sich zu den zwei weiteren GSG9ern und sprachen über Gott und die Welt, während sie aßen. Sie waren alle so in ihre Konversation vertieft, dass sie viel später fertig waren, als alle anderen.
Gut gelaunt machte sich Marius wieder auf dem Weg zum Workshop, Gedanken ganz bei der netten Unterhaltung. Heute ging es viel um Flugzeuge und der Flug von Hereford hierher, was für viel Diskussionsstoff sorgte. Als er sich wieder an seine Tisch setzte war er überzeugt, dass er jetzt endlich zum Abschluss seines Projekts kommen konnte, da er jetzt die Lösung wusste.
Aber er wusste sie nicht mehr. Mit leerem Blick saß er da, keine Lust mehr auch nur irgendwie sich mit dem Projekt zu beschäftigen. Genervt nahm er das komplette ADS auseinander, vielleicht fand er ja wieder was er vergessen hatte. Nur dass das nicht der Fall war. Auch nicht in den nächsten Tagen. Er hatte schon lange nicht mehr seine Magpies so gründlich durchgeckt, wie in dieser Zeit. Doch leider kam er nicht darauf, auch nicht, wenn er versuchte seine vorherigen Gedankengänge durchzugehen. Nichts half mehr und das alles nur, wegen eines Mittagessens, das er auch hätte verschieben können.
Diese Verzweiflung wirkte sich negativ auf alle anderen Aktivitäten aus, die Marius ausübte. Er war unkonzentriert während des Trainings und man konnte sich kaum mit ihm unterhalten. Fehler seinerseits geschahen an Stellen, die sonst niemals geschehen würden. Elias wurde langsam besorgt, als Marius aus Versehen seinen Schild so verstellte, dass der Schild statt einmal, gleich mehrmals blitze. Monika hatte er falsche Tips zur Reparatur ihrer Verkabelung des Detektors gegeben und diesen für einige Zeit unbrauchbar gemacht. Dominic hatte langsam genug, als Marius ihm dauernd die falschen Werkzeuge reichte und der Reifenwechsel seines Motorrads zum Grauen wurde.
Eines Morgens war der Mechaniker mal wieder im Workshop und arbeitete frustriert an seinem nun komplett auseinander genommenen ADS, tiefe Furchen waren auf seiner Stirn zu sehen.
“Hey! Marius!” Erschrocken drehte sich dieser um.
“Kannst du bitte damit aufhören mich dauernd so zu erschrecken?” fuhr er Dominic an. Wenn Blicke töten könnten…
“Nein. Du kannst es aber auch nicht lassen uns die ganze Zeit zu erschrecken!” Erboste sich sein Gegenüber.
“Ich würde niemals auf die Idee kommen.”
“Ach wirklich? Wie erklärst du dir dann die Partybeleuchtung an Elias Schild, oder den nicht funktionierenden Detektor? Sowohl Elias, als auch Monika waren erschrocken über ihre nicht funktionsfähigen Geräte.”
Die Augen plötzlich aufreißend fragte Marius: “Jetzt echt? Ich hab die doch erst repariert?”
“Repariert? Bist du dir sicher?”
Plötzlich wurde der Mechaniker schneeweiß im Gesicht. “Es wurde aber keiner verletzt, oder?”
“Natürlich nicht, aber stell dir vor, es wäre eine richtige Mission gewesen.”
Zu keiner Regung mehr fähig saß er auf seinem Stuhl, tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Er hätte eventuell das Leben seiner Freunde auf dem Gewissen.
“Hör zu, ich will dir grade wirklich kein schlechtes Gewissen machen, es ist ja nichts passiert. Ich will nur sagen, dass du dich jetzt langsam zusammenreißen sollst. Schau, wir brauchen dich hier und wir sind lange genug ein Team, dass ich weiß, dass bei dir im Moment was gehörig falsch läuft. Was ist es? Und jetzt keine Ausflüchte.”
Langsam bekam sein Gesicht wieder ein bisschen Farbe und er war still. Er überlegte, was er sagen sollte.
“Ich… Ich bin mir nicht sicher. Irgendwie klappt einfach zurzeit gar nichts und ich habe langsam keine Lust mehr irgendwas zu machen, weil es eh nichts bringt, außer es zu verschlimmbessern.”
Dominic zog sich einen Hocker heran und setzte sich gegenüber von Marius hin. Sie schwiegen für einige Zeit.
“Weiß du”, unterbrach Dominic die Stille, “manchmal passiert es eben, dass man nicht mehr weiter weiß. Aber du solltest wissen, dass es auch Möglichkeiten gibt etwas dagegen zu unternehmen. Es bringt nichts etwas auf Biegen und Brechen durchzusetzen. Wenn dir dein Kopf sagt, es geht hier nicht mehr weiter, dann hör darauf.”
“Ja, aber dann kann ich es doch einfach gleich lassen.”
“Ne, eben nicht! Jedes mal, wenn du etwas anfängst, hast du doch schon einen Fortschritt geschaffen, der nicht wieder verschwindet. Und ist dir schon mal aufgefallen, dass die ganze Zeit an nur einwas zu arbeiten, einen ermüdet und man dann einfach die Schnauze voll davon hat?”
“Schon irgendwie… Aber was willst du mir damit sagen?”
“Ich meine, du solltest mal eine Pause machen. Nicht nur ruhen, weil das kannst du Zappelphillip ja eh nicht, aber du könntest zwischendurch einfach etwas anderes machen. Es muss ja nicht mal etwas wichtiges sein. Du kannst ja auch einfach hin und wieder an einem deiner Modelle weiterarbeiten. Und dann hast du auch wieder eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge.”
“Dominic, das war echt gut. Danke! Aber wie soll ich denn jetzt weitermachen? Ich habe einfach auf gar nichts mehr Lust...”
“Naja, vielleicht suchen wir etwas, das dich dazu motiviert weiterzumachen. Warum bist du hier? Bei Rainbow, dem GSG9?”
“Hmmm… Ich wollte über mich hinauswachsen, neues erleben und einfach auch helfen. Beschützen und erkunden, wenn du so fragst.”
“Na, da haben wir’s! Seh es so, wenn du weiter arbeitest, dann schaffst du es immer mehr Leuten zu helfen. Und wenn du dir Auszeit nimmst, hast du immer Zeit etwas neues auszuprobieren.”
“Ja… Das sollte machbar sein… Was jetzt? Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll...”
“Jetzt gehts erstmal nach draußen und ein Bier trinken! Das Wetter ist schön und der Sonnenuntergang verspricht prima zu werden!”
“Hört sich gut an!”
“Prima! Und schon sieht die Welt gleich viel besser aus, oder?”
Marius nickte zustimmend und stand auf, sein Freund tat es ihm gleich und beide machten sich auf den Weg zu ihrem Feierabendbier, das sie beim Sonnenuntergang genießen wollten.
Note:
Vielen Dank @r6shippingdelivery​ für deine Hilfe! Deine Informationen und die darauffolgende Diskussion haben mir echt geholfen!
Auch richte ich meinen Dank an @dualrainbow​ aus. Ich bin wirklich dankbar, dass ich bei dem Language Event 2021 teilnehmen darf!
4 notes · View notes
skampi835 · 3 years
Text
Veronica - Pt.05 (Jean x OC)
Tumblr media Tumblr media
Ikemen Vampire Fanfiction
Language: german
Word count: 2,2k+
Tumblr media
Wütend eilte ich durch den langen Gang in den Foyer und trat durch die Eingangstür aus dem Anwesen hinaus. Tief atmete ich die frische Luft ein, einen entschlossenen Ausdruck auf dem Gesicht und stampfte durch den Garten. Ich wusste, dass mein Auftreten gerade alles andere als 'Lady-like' war. Doch ich hatte so viel Frust im Bauch, dass ich explodieren könnte. Außerdem war es mir schlichtweg egal.
Ich war vermutlich wütender auf mich selbst, als auf Jean, obwohl er mit seinen ausweichenden Worten und seiner ablehnenden Haltung  viel - sehr viel! - dazu beigetragen hatte. Warum log er mich an, wenn er mich gestern doch so sehr davon überzeugen wollte, dass dieser Ort und seine Anwohner gefährlich waren?
'... denn wenn Ihr nicht stärker werdet, werdet Ihr nicht überleben.'
'Ihr könnt mein Einschreiten nennen wie Ihr wollt und auch meine Tat in Eurem unglaublichen Idealismus missinterpretieren. Es ändert nicht meine Kernaussage. Eure Anwesenheit hat mich gestört.'
Frustriert ging ich unruhig durch den Garten. Ich fühlte mich rastlos und ungeheuerlich betrogen! Sicherlich, allein dass ich irgendwie - Gott weiß wie! - hier hinein gestolpert bin, war vermutlich eine immense Umstellung für jeden von hier. Kurz hielt ich inne. Stimmt ja, in ihren Augen bin ich nur eine Fremde, ein ungebetener Gast. Das hieß aber noch lange nicht, dass man mich wie ein Objekt einfach nach Belieben herum schieben kann!
Schnaufend fiel mein Blick auf den umrandenden Zaun des Gartens, der das Anwesen umzäumte und die Straße dahinter. Kurz, ganz kurz, hielt ich inne und versuchte mich selbst davon zu überzeugen, dass es keine besonders gute Idee war, die mir soeben in den Kopf schoss. Wie gesagt, ganz kurz.
Entschlossen ging ich auf das Eingangstor zu, öffnete es und wäre auch fast ungesehen nach draußen gehuscht, als jemand nach mir rief: "Veronica? Wo gehst du hin?" Wie naiv von mir zu glauben, dass ich ungesehen verschwinden könnte! Langsam drehte ich meinen Kopf über die Schulter und sah Vincent, der weit entfernt im Garten in der Nähe angelegter Blumenbeete stand. Er kam auf mich zu, einen ernsten, jedoch auch verwunderten Gesichtsausdruck auf seinen Zügen. Er trug eine Schürze, die mit Farbe besprenkelt aber auch eindeutig absichtlich verschmiert war. Die Hände wischte er sich gerade an einem Tuch sauber, das auch irgendwann einmal weiß gewesen sein muss. "Möchtest du in die Stadt? Es kann für dich gefährlich sein, das Anwesen alleine zu verlassen."
Seine strahlenden, blauen Augen wirkten so aufgeschlossen und voller Sorge, dass sie mich an einen Welpen erinnerten, der mich anwinselte nicht zu gehen. "Es ist taghell, Vincent.", versuchte ich mit immer noch unterdrückter Wut im Bauch zu erklären. Sicher, das 19te Jahrhundert Frankreich war nicht so sicher wie meine Zeit in Deutschland, aber ich fühlte mich dem ganzen doch ziemlich gewachsen. Denn, warum auch immer, konnte ich Selbstverteidigung. "Mir wird schon nichts passieren. Ich bin auch bald wieder da. Nur ein kleiner Ausflug.", erklärte ich ihm.
"Aber es ist ziemlich weit bis in die Stadt.", argumentierte Vincent. "Der halbe Wald liegt zwischen dem Anwesen und ihr." Er sah wirklich besorgt aus und nun auch ziemlich unruhig. Vincent sah über die Schulter zu seinen Malerutensilien, die im Garten aufgestellt lagen. Es war ein ganzer Berg, den er auf einen Stuhl, neben dem hölzernen Malerständer gestapelt hatte. Sichtlich nachdenklich rieb er sich den Nacken.
"Na, aber hallo.", unterbrach ein gut gelaunter Singsang seine Gedanken und auch ich sah - ein wenig genervt - zu Arthur, als dieser winkend zu uns geschlendert kam. "So schnell sieht man sich wieder, Liebes. Nachdem du so schnell mit Wolfie den Rückzug angetreten hattest, habe ich meine Hoffnung beinahe verloren. Ich war beinahe ein klein wenig eifersüchtig.", grinste er mich strahlend an.
Ich verkniff mir ein Augenrollen, als erkenntnisreiches Vincent ein: "Natürlich.", von sich gab und sich sogleich an Arthur wandte. "Arthur, wolltest du in die Stadt?" Verwirrt von der plötzlichen Frage, hob Arthur die Augenbrauen und studierte ihn ein paar Augenblicke. "Tatsächlich hatte ich das vor, doch jetzt überlege ich mein Vorhaben vielleicht, wenn mir unsere liebste Veronica dafür Gesellschaft leistet?" Er warf mir ein charmantes sunnyboy Lächeln entgegen, was mich nur rebellisch die Hände vor der Brust verschränken ließ. Ernsthaft, ich habe nie verstanden, was Frauen an einem solchen Typ Mann finden konnten! Sie waren lästig, ärgerlich und in den meisten Fällen einfach nur Zeitverschwendung, da sie mit absolut jedem Mädchen so herzlich umgingen und sie glauben ließen, als seien sie die eine und nur die eine und einzige. "Träum weiter.", gab ich deshalb grob von mir.
"Liebes, mein Herz blutet, wenn du mich so kalt abweist!", seufzte Arthur melodramatisch, doch sein Grinsen war einfach viel zu breit, als dass ich ihn hätte ernst nehmen können.
"Eigentlich wollte Veronica gerade in die Stadt.", erklärte Vincent nach einigen Augenblicken des Schweigens. "Und ich wollte sie nicht alleine dorthin gehen lassen, aber ich bin beschäftigt und Theo ist bereits in der Stadt bei einem Klienten, also kann ich ihn nicht fragen."
"Ah, ich verstehe schon worauf du hinaus willst, Vinc.", schmunzelte Arthur und deutete mit dem Daumen auf sich selbst. "Keine Sorge, ich bin dein Mann wenn es darum geht, eine attraktive Lady auszuführen."
"Oh, das ist wunderbar." Vincent strahlte ein ruhiges und sonniges Lächeln aus, als er sich wieder an mich wandte. "Ist das in Ordnung für dich, Veronica? Dass dich Arthur begleitet?"
‘Nein!’, wollte ich am liebsten rufen, doch stattdessen versank ich ganz langsam in dem strahlenden, hellen blau seiner Irdenen. Vincent wirkte wirklich glücklich darüber, dass er mir ein annehmbares Angebot machen kann und er wäre ohne Zweifel auch um einiges entspannter, wenn ich nicht alleine in die Stadt ginge. Außerdem... wie konnte man zu einem so wundervollen und unschuldigem Lächeln nein sagen? Mit einem Nicken als Zustimmung, ließ ich mich erweichen. "Wunderbar. Vielen Dank, Veronica."
"Nicht dafür.", antwortete kurz angebunden und musste meine Augen von diesem sonnigen Lächeln nehmen. Doch Vincent bemerkte es glücklicherweise ohnehin nicht, da er sich wieder an Arthur wandte. "Pass bitte gut auf Veronica auf, ja Arthur? Und wenn du Beschäftigungen erledigen musst, dann suche Theo. Er sollte in der Nähe des Zentralparks bei einem Klienten sein."
"Verlass dich ruhig auf mich.", grinste Arthur und winkte ab. "Und warum Theo belästigen? Dann müsste ich ihre Aufmerksamkeit ja teilen.", kicherte Arthur leise und gut gelaunt. "Vielen Dank, Arthur.", bedankte sich Vincent auch bei ihm.
"Also, wollen wir, liebste Veronica? Le Comte unterhält einen Kutscher, der uns in sofort in die Stadt bringen kann. Warum, du hattest doch nicht etwa vor den ganzen Weg zu Fuß zu laufen?", deutete er mit einem übertrieben freundlichen Lächeln an, als er eine Hand auf meinen Rücken legte und mich durch das Eingangstor in Richtung Straße schob.
___
"Ich habe nicht erwartet, dass es so schön hier ist!"
Meine vorangegangene und im Nachhinein vollkommen berechtigte Ablehnung gegenüber Arthur hatte sich innerhalb von Sekunden in Luft aufgelöst. Sicherlich, Arthur war ganz der Gentleman gewesen, den sich jede Frau wünschen würde. Er öffnete die Kutschentüre und half mir beim Einsteigen. Er unterhielt sich sogar mit dem Kutscher, um das Ziel abzusprechen, ehe er nach mir in die Kutsche stieg. Arthur hatte sich um alles gekümmert, damit ich mich in aller Seelenruhe zurücklehnen und alles entspannt auf mich zukommen lassen konnte. Wenn er im Anschluss seine Hände bei sich behalten hätte, wäre Arthur ein wirklich angenehmer Mann.
Mehr als einmal musste ich ihn darauf hinweisen, weder meine Knie, noch meine Schultern zu berühren, als er neben mir in der Kutsche saß und durch den Wald fuhren. Aber als er das verstanden hatte, verschränkte Arthur galant die Finger über seinen überschlagenen Beinen und begnügte sich damit, mich mit Fragen zu löchern. Er fand es über die Maße faszinierend, dass ich aus einer anderen Zeit und einem völlig anderen Land stammte. "Deutschland, huh? Interessant. Doch erklärt es nicht, warum du einen Kimono getragen hast."
Darauf hatte ich doch selbst keine Antwort, weshalb ich in Schweigen verfiel und aus dem Fenster auf die Landschaft blickte. Interessanterweise ließ mich Arthur in meinen Gedanken alleine, über die viel zu oft gestellte Frage, was ich letzte Woche gemacht hatte und wie ich hier gelandet war.
Als wir jedoch die Stadt erreichten, waren meine trüben Gedanken und mein Frust über Jean wie weggeblasen und drückte im wahrsten Sinne des Wortes meine Nase an der Scheibe platt. Es sah so wundervoll aus! Ich kann mich nicht erinnern je in Paris gewesen zu sein, obwohl es sicherlich eines meiner Ziele gewesen war. Ob die Notre-Dame schon erbaut wurde? In meiner Zeit war sie abgebrannt und ich habe damals fast geheult, als ich davon gehört hatte. "Also Liebes? Wohin möchtest du?", fragte Arthur mit einem zuvorkommenden Lächeln neben mir.
Ich war noch immer ein wenig skeptisch wegen Arthur, aber vielleicht hat ihn meine Stille auch nur etwas irritiert? Dem scharfen Blick seiner dunkelblauen Augen unterlegen, studierte er jede meiner Regungen, als ich mich zu ihm umdrehte. Und dann wurde mir etwas ganz schlagartig klar, weshalb ich meine Stirn runzeln musste. Der Ärger über mich selbst kehrte zurück.
Plötzlich spürte ich einen sanften Druck auf meiner Stirn, als Arthur mit dem Zeigefinger über meine Stirn strich. Ich zuckte zurück: "Arthur nein! Wir hatten das doch gerade.", meckerte ich, was Arthur nur noch mehr zu amüsieren schien. "Ich bitte um Verzeihung, Liebes. Aber du bekommst eine ziemliche Stirnfalte, wenn du den ganzen Tag grimmig grübelst.", lachte Arthur und tatsächlich konnte ich keine höheren Absichten in seinem Lächeln finden.
Schwach schnaufte ich. "Ich habe vergessen...", begann ich. "... dass ich überhaupt kein Geld habe. Ich bin einfach aus dem Anwesen geeilt ohne nachzudenken." Das war so überhaupt nicht ich. Normalerweise plane ich alles dreifach, bevor ich etwas anpacke. Es sah mir nicht ähnlich, dass ich so verstreut war. Arthur schmunzelte leise. "Mach dir auch darüber bitte keine Sorgen. Solange du mit mir unterwegs bist, lade ich dich natürlich ein. So wie es sich für einen Gentleman gehört."
Wenig überzeugt hob ich eine Augenbraue, doch dann musste ich auch einen Mundwinkel heben. "Sozusagen dein Druckmittel, damit ich bei dir bleibe und nicht stiften gehe?", fragte ich dreist, was Arthur die Luft scharf einziehen ließ. "Niemals würde ich zu solchen Mitteln greifen, Liebes! Wobei du natürlich ein bisschen recht hast.", er zwinkerte mir zu, als die Kutsche am Plaza in der Stadt hielt und öffnete die Türe. "Du bist sehr schlau. Ich mag Frauen die was im Köpfchen haben."
Er stieg aus und streckte mir seine Hand entgegen, um mir aus der Kutsche zu helfen. Ich griff nach ihr und hob mit der anderen mein knöchellanges Kleid an. "Komplimente nehme ich gerne entgegen. Aber ich muss deine Hoffnungen denke ich zerstören, Arthur. Ich bin nur einen Monat hier, wie du weißt."
"Ach, Liebes.", lachte Arthur leise, als ich auf die Straße neben ihn aus der Kutsche getreten war. "Es ist süß wie du Rücksicht auf meine Gefühle nehmen möchtest, aber mach dir um mich keine Sorgen. Denn für mich hat das Spiel gerade erst begonnen."
"Ein Spiel?", fragte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue, nachdem Arthur dem Kutscher ein Zeichen gegeben hatte. Langsam bewegte sie sich weiter. "Denkst du, Gefühle sind ein Spiel?"
Arthur schien über die Wendung des Gespräches verwundert zu sein, denn er gab ein nachdenkliches: "Hmm...", von sich, was mich dazu veranlasste ihm mit dem Ellenbogen in die Schulter zu stechen. "Hey, hey, sachte.", lachte er dann. "Deine Frage war nur sehr interessant, liebste Veronica. Um sich zu beantworten: Nein ich denke nicht, dass Gefühle lediglich ein Spiel sind. Doch alles was sie begleitet, ja, das ist ein kleines Spiel und immerzu eine kleine Herausforderung." Er schmunzelte. "Aber was ich eigentlich meinte war, das Spiel ein Lächeln in dieses wunderschöne Gesicht zu zaubern, dass mich immerzu skeptisch anguckt."
Sprachlos blickte ich Arthur von der Seite an, während er mir noch immer eines seiner charmanten Lächeln schenkte. Das Gefühl, dass ich es nicht verdiente überkam mich und ich senkte meinen Blick nachdenklich. Doch bevor ich zu einer Entschuldigung auch nur ansetzen konnte, jammerte Arthur: "Grund gütiger! Nun mach doch nicht so ein Gesicht, Liebes!" Und er nahm meine Hand in seine und führte sie zu seinen Lippen um einen Handkuss anzudeuten. Dabei zwinkerte er mir schelmisch zu: "Es ist mein Spiel süße Frauen zu verwöhnen. Aber bei dir wird es mir sogar ein Fest sein. Ganz einfach, weil du leider in der misslichen Lage bist, mich einen Monat lang zu sehen."
Arthur zwinkerte erneut, als er meine Hand dann wieder frei ließ. Sein charmantes Lächeln immerzu auf seinen Lippen und ein fröhliches Funkeln in seinen dunkelblauen Augen. "Und nun sieh dir diese wunderschöne Stadt an und sag mir, was du sehen möchtest. Bis du dich entschieden hast, gehen wir einfach die Einkaufsstraße entlang. Sicherlich wirst du einige Dinge sehen, die dir zusagen."
Es war interessant, wie dieser Sunnyboy es schaffte, meine düsteren Gedanken abzulehnen. Herrje, er hat meine Auseinandersetzung mit Jean komplett in den Hintergrund gestellt! Sie kam mir im Augenblick so weit entfernt vor, mit Ausblick auf einen historischen Ausflug in das Paris des 19ten Jahrhunderts. Und ich bekam wirklich Lust, meinen Frust einfach hinter mir zu lassen und meine Zeit hier einfach nur zu genießen.
“Na, was ist das?”, fragte Arthur mit einem sanften Lächeln. “Ich sagte doch, dass dir ein Lächeln steht. Du siehst zauberhaft aus, liebste Veronica.” Mir war gar nicht aufgefallen, dass ich gelächelt habe, wenn mich Arthur nicht darauf hingewiesen hätte. Und es stimmte. Ich lächelte und es fühlte sich frei an. “Also gut, Arthur. Das Spiel hast du schon einmal gewonnen. Ich hoffe nun wird es nicht langweilig für dich.”
“Keineswegs, Liebes.”, lachte Arthur. Spielerisch hielt er mir seinen ausgestreckten Arm entgegen und sein unbeschwertes, unwiderstehliches Lächeln machte es mir in diesem Augenblick wirklich schwer, abzulehnen.
5 notes · View notes
autorinviv · 3 years
Text
Camp Folastnir - Kapitel 1
Wo zur Hölle komme ich hier hin? waren meine Gedanken im Bus, der mich in irgendein Camp „für Jugendliche mit speziellen Fähigkeiten und Bedürfnissen“ brachte. So haben es zumindest meine Tante und ihr Ehemann ausgedrückt. „Das bringt dich auf andere Gedanken und du kannst deine Talente stärken“, waren die Worte meines Onkels. „Es tut dir sicherlich gut… vor allem auch mal unter andere Jugendliche zu kommen.“, bekräftigte meine Tante ihn.
Ich bin gerne allein, warum ist das so ein Problem?
In der Schule wurde ich immer als „rebellische Außenseiterin“ bezeichnet, weswegen meine Tante oft Termine mit meiner Klassenlehrerin hatte. Nur weil das System so schlecht ist und ich meinen Mund dazu aufgemacht hatte. Dann kam die Schulpsychologin, die auf mich einredete, dass ja alles mit dem Tod meiner Eltern zusammenhinge. Dabei war ich grade mal ein Jahr alt, als sie durch einen Autounfall gestorben sind. Wie soll mich das damals so geprägt haben, dass ich jetzt „aufmüpfig“ werde, wie es die Schulpsychologin in ihren Bericht über meinen geistigen Zustand geschrieben hatte?
Das alles führte dazu, dass ich in dieses Camp gesteckt wurde. Sie waren doch alle nur überfordert. Hätten sie mich doch einfach alle in Ruhe weiter mein Ding durchziehen lassen.
Aber nein, da war ich, in dem Bus, mit 2 weiteren jugendlichen Insassen und dem Busfahrer, der die kurvigen Gassen nur so hoch raste. „Krondis-Berg" stand an dem einzigen hinweisgebenden Schild, das mir sagte, wo mich die Reise hinführte. Mit einer beklemmenden Atmosphäre von absolutem Wald und sonst nichts um uns herum, kam der Bus mit einem Quietschen zum Stehen. „Aussteigen, den Rest müsst ihr laufen. Die Schilder zeigen euch den Weg.", schrie der Fahrer und öffnete die Türen. Ein großer, schwarzhaariger Junge stand genervt auf und brummelte etwas vor sich hin, ein Bruchteil davon schien „Was ein Schwachsinn das hier ist, wieso bin ich überhaupt hier?" zu sein.
Hooonk.
„Aussteigen! Los!"
„Ist ja gut..." stöhnte ich noch halb abwesend und stieg aus dem Bus.
Die anderen Zwei waren schon außer Sichtweite und dunkel wurde es auch noch. Na wie wundervoll. Allein, ein 17-jähriges Mädchen im dunklen Wald, fehlte nur noch das Heulen der Wölfe und der Horrorfilm wäre perfekt gewesen.
Im Endeffekt war der Weg doch angenehmer als gedacht, teilweise sogar sehr schön anzusehen. Der Mond schien hell und ein paar Sterne funkelten am klaren Himmel, der durch die Baumwipfel zu sehen war. 10 Minuten lang ging es einen Schotterweg ein Stück weiter hinauf, bis ein großes Eisentor in mein Blickfeld erschien. Über dem Tor ragte ein goldverziertes Schild. Das Camp selbst war eingeschlossen von einer ungefähr 5 Meter hohen, steinigen Mauer. An den Seiten des Tores ragten Wachtürme in die Höhe, auf Jedem ein Wächter positioniert.
Camp Folastnir.
Ein goldenes Schild? Enorme, steinige Mauern, die einen eher an ein Gefängnis erinnern? Da kann doch nur spaßig werden.
Das Tor öffnete sich wie von Geisterhand mit einem lauten und beständigen Quietschen.
„Guten Abend! Du musst Skadi sein. Unser letzter Neuzugang in diesem Camp.“, begrüßte mich eine Stimme von dem rechten Weg. Ich kniff meine Augen zusammen, um den Umriss eines großen, muskulösen Mannes zu erkennen. Es war doch sehr dunkel geworden, lediglich der Mond und die in die Tage gekommenen Öllampen des Camps erhellten den Abend ein wenig.
„Ich bin Ragnar, einer der Betreuer und euer Ansprechpartner für allerlei Probleme.“, warf er mir entgegen, als er aus dem Schatten hervortrat. Jetzt konnte ich ihn richtig begutachten. Kurze zurückgegelte Haare, brünett, und bestimmt 2,10 Meter groß. Er streckte mir seine Hand hin und blickte erwartungsvoll in meine Richtung.
„Hi, ich bin Skadi… wie schon richtig erraten.“, ich schüttelte ihm die Hand. „Was ist das hier für ein merkwürdiger Ort? Und wozu die hohen Mauern? Ich meine, du bist doch Ansprechpartner für allerlei Probleme…“ Ich hatte keine Lust auf das typische Gerede von „Wir stärken euch als Team! Wir holen alles aus euch raus! Ihr werdet als anderer Mensch das Camp verlassen!“, und wirklich, was war dieser Ort eigentlich? Ein gewöhnliches Camp wohl nicht. Haben die Angst, dass die Jugendlichen ausbrechen oder warum hat dieses Camp Steinmauern?
Ragnar lachte lediglich. „Los, nimm deine Taschen, ich zeige dir dein Zimmer. Der Rest kommt noch. Nur Geduld.“
Und schon machte er kehrt und ging in Richtung Westen des Camps. Ich kam an einigen Schildern vorbei, die den Weg wiesen. Hütten der Schüler, Hütten der Lehrer und Wächter, Klassenräume, Hauptgebäude.
Warte.
Schüler? Lehrer? Klassenräume? Wächter?
Ragnar kam vor einem Bungalow mit der Nummer 14 zum Stehen. Außen standen drei Namen an einem Holzschild. Zeandra, Taraneh, Skadi. Das waren dann wohl die Namen der Bewohner dieses Bungalows. „Hier wirst du die nächste Zeit wohnen. Deine Zimmergenossinnen“, er zeigte auf das Schild, „sind wahrscheinlich schon am Lagerfeuer. Du wirst dich hier schon bald zurechtfinden. Falls etwas sein sollte, ich werde auch am Lagerfeuer sein.“ Dann ging er. „Puh, okay, was soll’s“, murmelte ich zu mir selbst und öffnete die Tür. Der Bungalow war leer, bis auf die Koffer der anderen Zwei. 3 Betten, ein zweistöckiges Etagenbett und ein Einzelnes am Fenster. Das Einzelbett und das obere der Etagenbetten waren bereits belegt. Das Untere blieb für mich. Ich war meine Taschen auf das Bett. Nun denn, Camp-Erkundung, auf geht’s.
Sehr viele weitere Bungalows, entweder mit drei oder vier Namen auf dem Holzschild. Von Weitem sah man das Flackern des Lagerfeuers. Doch so weit war ich noch nicht. Hunderte Unbekannte auf einem Fleck? Nein, danke!
Ich betrachtete weiter die Umgebung. Bis ich mit einem großen, blonden, männlichen Wesen zusammen stoß und rückwärts auf den Po flog. Fantastisch. Erste Blamage hatte ich damit hinter mir. „Oh Gott, entschuldige, ich hab‘ dich nicht gesehen! Komm, ich helfe dir hoch!“, strahlte mich ein weißes Lächeln an und eine Hand erschien vor mir. Ich griff nach hier, musste allerdings kaum selbst etwas tun, um wieder auf meinen Beinen zu stehen. „Danke, aber ich hab‘ in der Weltgeschichte rum geschaut, also tut mir auch leid.“, erwiderte ich und putzte mir den Dreck von der Hose. „Ich sag‘ den Betreuern schon ewig, dass sie neue Lampen aufstellen sollen. Mit den alten Öldingern kannst du hier nichts sehen.“, lachte mein Gegenüber. „Ja…“, gab ich leise von mir und schwankte von einem Fuß auf den anderen. „Wie unhöflich von mir. Mein Name ist Aurelian! Und du bist bestimmt neu hier, oder?“, er schaute mich mit seinen tiefblauen Augen an. „Ja, ich bin Skadi, hi!“, lächelte ich, während ich auf meine Wange biss. „Na dann, Skadi, willkommen im Camp Folastnir!“, er deutete auf die Umgebung, „das beste Camp.“, zwinkerte er. „Ist es denn so toll hier?“, rutschte mir raus. „Ach, man muss sich drauf einlassen. Aber es kann wirklich witzig sein, wenn man denn nur will. Kommst du mit zum Lagerfeuer?“, er zeigte auf das Lodern in der Mitte des Camps. „Ja, klar, ich komme mit.“ Okay, alles oder nichts, einfach hinterhergehen, Skadi, das kannst du.
Er lächelte breit und drehte sich um. Ich musste mich anstrengen, um Schritt mit seinen langen Beinen zu halten.
Am Lagerfeuer angekommen, musste ich kurz Luft holen. Zum Einen wegen dem Schnellgang von Aurelian, zum Anderen waren es wirklich viele Menschen.
„Darf ich vorstellen? Das ist Skadi, Neuling!“ warf Aurelian in die Gruppe. Ich winkte nur und gab ein schüchternes „Hi.“ von mir. „Hi, Skadi! Ich bin Taraneh.“, sagt das eine Mädchen mit schwarzen, lockigen Haaren zu mir, ihre Haut ein wunderschönes ockerfarbenes Braun, „Und das ist Zeandra.“ Taraneh zeigte auf ein weiteres Mädchen mit seidenähnlichem, tiefrotem Haar und blassrosa Haut. „Zea, bitte.“, grummelte sie. „Schön euch kennenzulernen. Das heißt, ich bin eure Mitbewohnerin!“, die Beiden nickten daraufhin. Taraneh lächelte mich an. Wenigstens habe ich meine Zimmergenossinnen schon kennen gelernt, das beruhigt mich etwas.
Ich ließ meinen Blick durch die Menge streifen und blieb bei Ragnar hängen. Er sah zu mir und nickte mir ermutigend zu. Ja, er war tatsächlich nett. Vielleicht sollte ich etwas positiver in das Ganze gehen, bis hierher schien es doch ganz gut zu laufen.
Mein Blick ging weiter umher und landete auf einem großen Haus, das anscheinend auch komplett aus Stein gebaut war. Das musste das Hauptgebäude sein. In genau diesem Moment öffneten sich die großen Holztüren des Hauses. Daraus kam eine anmutige, elegante Frau entlang dem Weg zum Lagerfeuer und stellte sich auf ein Podest.
„Liebe Schüler, liebe Lehrer, liebe Wächter,
ich möchte euch hiermit herzlich zu einer neuen Saison in unserem Camp Folastnir begrüßen.
Mögen wir alle zusammen Großes erschaffen und Euch, liebe Schüler, zu Eurem besten Wesen aufbauen. Lehrer und Schüler arbeiten Hand in Hand, um die Welt zu schützen und noch besser werden zu lassen.
Eure Talente und Fähigkeiten werden hier auf die Probe gestellt. Ich erwarte von Allen höchste Konzentration und Arbeitsstärke, um dies zu gewährleisten.
Seid mutig, Seid stark und handelt weise!“
Und damit verließ sie das Podest und stellte sich zu den, wie ich annahm, Lehrern.
Ragnar stieg nun auf das Podest.
„Ich habe zu den Worten unserer wundervollen Direktorin Frigga nichts weiter zuzufügen. Ich möchte nur die Info weitergeben: Morgen versammeln sich alle Schüler hier am Lagerfeuer um 9 Uhr. Seid pünktlich. Sonst lernt Ihr das Strafensystem schneller kennen, als Ihr denken könnt.
Aber genug des Ganzen, viel Spaß heute Abend. Nutzt die Zeit, um Euch kennen zu lernen!“
Ragnar ging zurück zu seinem Platz. Ich hätte schwören können, ich stand mit offenem Mund für 10 Minuten da.
Was hat sie gesagt? Die Welt schützen? Und was meint sie mit Talenten und Fähigkeiten?
1 note · View note
catsdrugsandsummer · 4 years
Text
Liebe (Gedanken sortieren)
Liebe geben und Liebe finden haben für mich schon immer einen extrem hohen Stellenwert in meinem Leben. Tatsächlich fasziniert mich der Gedanke an den Partner fürs Leben schon seit der Grundschule. Manchmal, so wie heute, habe ich das Gefühl ich wäre besessen davon. Dann bin ich genervt von mir, denn es wäre einfacher, würde ich nicht ständig daran denken. Hab auch ehrlich versucht das Ganze zu einem unwichtigeren Thema für mich zu machen, klappt mal mehr mal weniger, aber sobald ich jemanden kennenlerne, der mir gefällt, kann ich meinen Gedankenfluss daran, dass er jetzt DIE Person sein könnte, kaum bis gar nicht kontrollieren. Gleichzeitig ist mir aber bewusst wie irrational das alles ist und möchte gar nicht so viel Energie darauf konzentrieren, nur leider habe ich, wie gesagt, noch keine Strategie entdeckt, um das abstellen zu können. "Nun ja, vielleicht ist es ja auch gut, sich ständig neu verlieben zu können und sich den Gedanken hinzugeben und einfach zu träumen? Viele Menschen lassen das ja nicht mal zu", sagt ein anderer Anteil in mir. Nur jedes Mal die Enttäuschung, wenn meine Träume zerplatzen und ich in die Realität zurück geholt werde, ist kein so schönes Gefühl. Ich habe den Verdacht, ich setze mich selber zu sehr unter Druck, jedoch bin ich eine hoffnungslose Romantikerin, die den Sinn des Lebens darin sieht seine andere Hälfte zu finden. Was also tun? Es heißt ja auch, dass die Liebe zu einem kommt, wenn man gerade nicht danach sucht. Würde ich mich aber dafür entscheiden, wäre es gewissermaßen ein Selbstbetrug, denn ich würde insgeheim trotzdem meine Augen offen halten. Einerseits mag ich diese Seite sehr an mir, denn ich bin in allen zwischenmenschlichen Beziehungen ein unglaublich warmherziger Mensch, der es genießt Liebe zu geben und ich denke das ist 'ne große Stärke, andererseits verfluche ich sie, denn dadurch habe ich mir selber schon viel Herzschmerz eingebrockt und werde es vermutlich wieder tun. Aber was bleibt mir anderes übrig als zu akzeptieren, dass ich in der Hinsicht eben so bin? Eigentlich nichts, zumindest hab ich noch kein Heilmittel dagegen gefunden. Ich schätze ich muss darauf vertrauen, dass ich eines Tages doch jemanden treffe, der meine Wärme spürt und dessen Wärme ich auch spüre und wir uns füreinander entscheiden.
22 notes · View notes
Ich werde zu dem, was mich zerstört hat.
Ein Teil jener Veränderung, von der ich in der Beschreibung spreche, ist diese hier:
Ich muss etwas weiter ausholen. Im Allgemeinen verletzt es mich sehr, wenn ich ignoriert werde oder sich Leute von mir abwenden, ohne mir einen Grund zu nennen. Wenn Leute mich belügen oder betrügen und für dumm verkaufen wollen. Ich habe einfach immer das Gefühl nicht gut genug und ganz und gar wertlos zu sein. Ich meine Hallo? Wenn sich jemand von dir abwendet und nicht mal zwei Sätze für dich übrig hat um dir diese Tatsache an sich überhaupt mittzuteilen und eventuell noch eine kurze Erklärung bzw. einen Grund, wie wertlos und scheißegal kann man dann bitte sein? Wenn man so von jemandem behandelt wird, dann hast du dieser Person noch nie auch nur einen Funken was bedeutet. Du warst von Anfang an wertlos für diesen Meschen.
So, sprich: Ich verurteile Menschen dafür, wenn sie Nachrichten ignorieren und unehrlich sind. (Mal gaanz kurz gefasst). Diese Meschen haben mich mit Ihrem Verhalten kaputt gemacht und mein Vetrauen und mein Selbstwertgefühl zerrüttet.
Momentan ist es so, dass es mir nicht so gut geht. Ich fange schon wieder an nur Blödsinn zu machen (das wird in einem anderem Post sicherlich noch zum Thema). Es ist wie vor einigen Jahren, nur mit einem Unterschied. Ich ziehe mich so sehr zurück. Ich erzähle einer Freundin vorher von einem Treffen mit einem Kerl, auf das ich mich total freue. Das Treffen lief eigentlich echt gut! Aber ich bin irgendwie down und nachdenklich und absolut unfähig ihr davon zu berichten. Früher hätte ich es unbedingt erzählen wollen, was ja auch normal ist, grade wenn es super lief, oder? Also was ist mir mit los??? Sie fragt sogar nach und denkt wahrscheinlich es ist scheiße gelaufen oder, dass ich sauer auf sie bin. Aber so ist es ja nicht .... Ich bin einfach nur unfähig. Unfähig mich selbst richtig darüber zu freuen, dass es gut war. Unfähig mit jemandem zu reden. Unfähig aufzustehen und trainieren zu gehen oder endlich mal meine Küche in Ordnung zu bringen.
Ich beginne Nachrichten zu ignorieren. Ich weiß einfach nicht was ich antworten soll und mir fehlt die Kraft. Auf die Frage wie es mir geht, weiß ich sowieso keine Antwort. Und ich lüge. Bei dieser Frage und bei anderen Dingen. Ich suche Ausreden und lege sie mir in meinem Kopf zurecht. Schon wenn ich ein Treffen vereinbare, überlege ich, wie ich es wieder absagen kann oder baue direkt irgendeinen Notausgang mit ein, den ich zur Not benutzen kann. Zum Beispiel sage ich “ ja ich würde gerne was machen, aber ich muss erst mal schauen, weil meine Eltern mich eventuell brauchen und dann muss ich Heim fahren.” Ich kann mich also jederzeit darauf berufen, dass ich zu meinen Eltern muss und entkomme somit dem Treffen. Asolut krank oder?
Das ironische daran ist, dass ich sowas früher NIE gemacht hätte. Ich war jedes mal total verletzt wenn mir jemand abgesagt hat (von den vielen malen als mir nicht mal abgesagt wurde, fangen wir mal lieber nicht an). Ich habe mich immer so sehr gefreut wenn mir jemand geschrieben hat oder jemand Zeit für mich hatte. Im Leben wäre ich nicht auf die Idee gekommen das abzusagen und ich habe immer sofort geantwortet.
Es hat schon damit angefangen, dass ich bei Whatsapp abgestellt habe, dass man die zuletzt online Zeit sieht. Früher hat es mich absolut genervt, wenn jemand das ausgestellt hatte. Ich hatte es natürlich an weil ich nie, wirklich NIE auf Whatsapp war, ohne allen zu antworten. Mir hätte niemand einen Strick daraus drehen können. Dann habe ich das irgendwann abgestellt. Weiter ging es damit bei Instagram, dann die Blauen Haken bei Whatsapp. Usw.
5 notes · View notes
kuiperguertel · 3 years
Text
umm also ich nutz das hier jetzt tatsächlich für ziemlich personal shit mit dem ihr vlt gar nich so viel anfangen könnt also feel free not to react or to do whatever you feel like, ich rante unabh von euch!
ich saß heute den ganzen tag in der bib und hab um 18h ne lange nachricht von jonas bekommen weil ich ihn gefragt hatte ob ich mir eingebildet hatte dass er irgendwie genervt von mir wirkte und seine antwort war along the lines of nee du hast das schon richitg verstanden und dann hat er 3 gründe dafür genannt und die nächsten stunden hab ich dann damit verbracht stückchen meiner hausarbeit zu schreiben, zu telegram zurückzuswitchen, ultra wütend zu sein und beleidigungen und vorwürfe antworten zu wollen, dann wieder zu denken dass ich zu cool dafür bin, repeat
um 20 uhr hab ich dann dramatisch meinen laptop zugeklappt, in meinem kopf declared dass ich genug hab und bin zu meinem fahrrad, stand davor und fand es aber zu brav da einfach aufzusteigen und nachhause zu fahren und bin dann nochmal ne stunde in einem 1 km radius um die bib gestapft und hab leise vor mich hin gemurmelt was ich alles scheiße an der nachricht fand und wieso er ein unmöglicher mensch ist und sich immer wieder unberührbar macht mit seinen analysen von anderen leuten und will dass alle menschen denen er die ehre erteilt in seiner umgebung zu sein erleuchtet sind oder whatever aber auf jeden fall ihm dem geilsten typen ever trotzdem noch was beibringen können und dann war ich noch wütender dass ich das gerade so albern vor mich hin murmle und ihm nich an den kopf knalle und hab mich trotzdem nich getraut anzurufen weil ich gleichzeitig meine wut dumm finde und mich das ja nich wurmen würde wenn mir seine aussagen nich irgendwie auch wichtig wären und dann fand ichs schlimm dass ich mich damit gerade so abfucke und das durchreflektiere und mir die “beste antwort possible” herauslege UND meine hausarbeit nich weiterschreibe während er das irgendwie aus ner laune heraus rausgehauen hat unds ihn gerade bestimmt nich juckt. gosh 
jedenfalls! was ich sagen wollte! ich hab ihn dann angerufen! und hab sehr gruselig-ehrliche sachen gesagt! dass es mir nicht egal ist, was er von mir denkt, dass ich die dinge, auf die er mich hinweist, eigentlich selbst von mir wünsche, dass ich das aber doch nicht von jemandem anderen hören will, weil dass dann  one more voice in my head wird die die wünsche des anderen komplett überhöht und mir sagt, wie ich zu sein habe um lieb gehabt werden zu können und dass ich mir gewünscht hab sowas nie von jemandem zu hören und wieso er denn keine rücksicht darauf genommen hat bitte, wie schlimm, du arsch!
das war schön es hat mir hoffnung gegeben dass ich nich so seltsame festgefahrene unverständige sachen mache wie meine eltern und doch hatte ich gleichzeitig nen geschmack davon wie es is einfach fucking fassungslos wütend zu sein dass interaktion einfach keinen sinn macht (ist das so, emma?), kein wunder dass mein papa dann einfach immer geht 
also: finds fucking geil dass ich wirklich angerufen hab. wie oft war ich wütend und habs ignoriert weil ich angst hatte danach dann wirklich zu handeln. nächstes mal bin ich noch cooler und beleidige ihn auch wenn ich da lust drauf hab, weil wenn ich das eh in meinem kopf mache könnte ich das ja mal in die reale welt bringen und verantwortung dafür übernehmen, oder? schauen wo mich das hinführt. weil jonas kann das ab, der hat son großes ego der glaubt mir das eh nich. und wenns ihn doch mal trifft können wir dann ja drüber reden. bin ich ein arsch?? ich find das nen guten plan. arsch-plan
jonas selbst war im gespräch glitschig. also er hat coole fragen gestellt und auch einfühlsam auf den punkt gebracht, was er gerade von mir so verstanden hat und hat wie immer alle regel der gewaltfreien kommunikation wunderbar strebermäßig eingehalten und alles in allem war das ein schönes gespräch, ich bin viel losgeworden und ihm auch dankbar (ehrlich!) dass er das so gut kann, mich nich einzuschüchtern und gute fragen zu stellen. und trotzdem: ich fühl mich manchmal als renn ich gegen so ne freundliche wand an mit meinen issues. oder als würde ich wie so n aufgeregtes hühnchen ankommen mit meinen problemchen und er steht da so mit einem “jaja, alles gut, unser gespräch bringt dir gleich klarheit”. und am ende weiß ich sehr viel über mich, frage mich was eigentlich das problem war, und gehe wieder. und denke doch, hä, dass er sich während des ganzen gesprächs ja gar nich bewegt hat, oder nix von sich preisgegeben hat(vlt reserviert er das für seine lovers?). jaja schulz von thun selbstoffenbarung is immer. aber ich werd aus ihm nich schlau. ich würd gern einmal ihn aus der fassung bringen oder zumindest so erleben. stop actin so in control all the time. i dont believe u, wovor hast du schiss??? ein grund mehr für meinen arsch-plan
humanz are strange emma was is das alles hier, und das ist ja noch harmlos, wieso können menschen nich einfach nebeneinander sitzen und atmen und einfach geflasht sein dass da ne andere existenz neben einem sitzt und von diesem wunder beseelt nur noch buddhamäßig durch die gegend schweben no pain no fuss ever
1 note · View note
auxiliarydetective · 3 years
Text
Writer's Month - Day 19: movie
Bob sah missmutig durchs Teleskop. “Andryusha, egal wie lange du nach draußen schaust, davon wird der Regen auch nicht weniger”, kommentierte Jelena beiläufig. Sie saß vor Justus’ Schreibtisch und spielte gegen ihn Schach - schon die fünfte Runde in Folge. Peter saß neben ihr und sah dem Spiel aufmerksam zu. Er selbst war kein besonders guter Spieler, aber von Justus und Jelena konnte man wirklich noch so einige Dinge lernen. Jelenas Unterlippe glänzte dunkelrot. Sie hatte die Angewohnheit, ihre Unterlippe zwischen ihren Zähnen festzubeißen, wenn sie besonders konzentriert nachdachte, oder angespannt war. Davon wurde ihre Lippe nach einiger Zeit wund. So konnte man ihr beispielsweise auch noch eine ganze Weile später ansehen, wenn sie sich Sorgen um einen gemacht hatte, auch wenn sie es selbst natürlich vehement abstritt. Peter sah amüsiert zwischen Justus und Jelena hin und her. Es sah schon irgendwie lustig aus, wie Jelena auf ihre Unterlippe biss und Justus an seiner zupfte. Die beiden waren sich viel ähnlicher, als man auf den ersten Blick vielleicht dachte und als sie selbst zugeben würden. Endlich schnappte sich Jelena ihren Springer und machte ihren Zug. “Schach”, sagte sie angespannt. Ihre Augen waren wie am Schachbrett festgeklebt. Für Peter sah es fast so aus, als würden sie hinter ihrer tiefblauen Iris alle möglichen Ausgänge von diesem Zug zum fünften Mal durchgehen und überprüfen. Justus’ Augen wanderten langsam von einer seiner Figuren zur nächsten. Auf einmal stöhnte er auf. “Was ist?”, fragte Peter verwirrt. Auch Bob drehte sich um. “Hat er verloren?”, fragte er mit einem leichten schmunzeln. “Nein”, sagte Peter. Er schien die gesamte Welt nicht mehr zu verstehen. “Er kann weg. - Gibst du auf, Just?” Justus und Jelena schüttelten beide langsam den Kopf. Ihre Augen klebten noch immer am Spielbrett. “Я смущен…”, murrte Jelena. Sie ließ sich in ihrem Stuhl zurückfallen. “Hast du gesehen, was ich gesehen habe?”, fragte Justus. Er fuhr sich durch die Haare und lehnte sich mit einem leichten Schmunzeln ebenfalls zurück. Jelena kicherte leise. “Ein Patt”, seufzte sie. “Ein Patt”, wiederholte Justus. Bob lachte. “Das Schicksal will wohl wirklich nicht, dass einer von euch beiden gewinnt.” “Das ist so erniedrigend”, seufzte Jelena. Sie versank halb unter den Tisch. “So eine Schande...” Justus schüttelte den Kopf. “Irgendwann musste es ja dazu kommen.” Peter sah verwirrt zwischen seinen Kollegen hin und her. “Kann mir mal einer verraten, was hier los ist?”, fragte er hilflos. “Spielen wir’s aus?”, fragte Justus. Jelena ächzte. “Zieh mich hoch.” Peter stand auf und zog sie an den Armen wieder in eine aufrechte Position. Er sah ihr erwartungsvoll über die Schulter. “Also, Petya, pass mal auf. Justus, wenn du die Schande vollkommen machen würdest.” Justus seufzte, lehnte sich nach vorne und versetzte seinen König. “So”, sagte Jelena. “Das war das einzige Feld, auf das Justus seinen коро̀ль noch setzen konnte.” “Meinen König.” “Mir egal, wie du das Teil nennst.” “Du kannst es nur nicht aussprechen.” “Молчи. - В любом случае, er steht jetzt zwar nicht mehr im Schach. So. Mein Zug ist das hier.” Sie nahm ihren Läufer und schlug damit Justus’ Turm. Justus seufzte und schmunzelte. “Das ist wirklich der einzig sinnvolle Zug.” “Damit kann Justus nicht mehr ziehen, ohne in Schach zu laufen.” “Kann denn keine andere Figur sich noch bewegen?”, fragte Peter verdutzt. “Das sind alles Bauern, Petyusha. Die laufen nur nach vorne und schlagen nur diagonal. Beides geht hier nicht.” “Und wenn der andere Spieler nicht ziehen kann… aber auch nicht im Schach steht… dann ist das Patt?”, fragte Peter. “Точно.” “Ist das nicht einfach nur unentschieden?” “Patt ist eine besondere Variante von Remis”, erklärte Justus. “Und was ist das?” “Unentschieden, Peter”, sagte Bob aus dem Abseits. Er kam zu seinen Kollegen herüber. “Wie wär’s denn, wenn ihr es für heute sein lasst und wir stattdessen einen Film schauen?”, schlug er vor. Jelena seufzte. “Was sagst du, lassen wir’s gut sein?” Justus nickte. “Unentschieden?” Jelena nickte und hielt ihm die
Hand hin. Da grinste Justus. “Du musst es erst sagen, sonst akzeptiere ich das Ergebnis nicht”, verkündete er. Jelena stöhnte auf. Sie schüttelte genervt den Kopf. Peter und Bob sahen sich kichernd an. “Ничья”, sagte sie trotzig. “Russisch zählt nicht”, entgegnete Justus, vor Freude grinsend. Er liebte es, sich über Jelena lustig zu machen, wenn sie etwas nicht aussprechen konnte. Jelena rollte mit den Augen. “Хорошо, aber nur dieses eine Mal: Unencyeden.” Die drei Jungs grinsten und kicherten leise. Justus nahm ihre Hand, woraufhin Jelena sofort darauf abzielte, ihm als Rache einen Finger auszukugeln. Nur leider hatte Justus mittlerweile Übung und es klappte nicht. Bob suchte währenddessen einen Film aus und Peter hatte sich schon auf dem Sofa breit gemacht. Justus strich Jelena im Vorbeigehen durch die Haare und setzte sich neben ihn. Jelena war knallrot. Sie drehte sich hektisch um. “Peter!”, hisste sie. “Das ist mein Platz!” “Mein Platz! Mein Platz”, krächzte da Blacky in seinem Käfig. “Заткнись, Bleski! - Peter, beweg dich! Und sei still! Ich sag’s nur einmal!” Peter unterdrückte ein Lachen und kicherte nur leise. “Jelena, ich kann gerade absolut keine Angst vor dir haben, auch wenn ich es will”, sagte er mit einem breiten Grinsen. “Du bist gerade einfach zu niedlich.” “Ich bin nicht niyedlikh!”, sagte Jelena empört, wobei ihr russischer Akzent sich wieder einschlich und nur dafür sorgte, dass sie noch röter im Gesicht wurde. Peter wurde mindestens genauso rot, weil er zwanghaft versuchte, nicht zu lachen. Dafür grinste er umso breiter. “Komm her”, sagte er kichernd und weitete seine Arme aus. “Bevor du dich noch mehr aufregst.” Jelena verzog beleidigt das Gesicht. Mit verschränkten Armen ließ sie sich auf seinen Schoß fallen. Bob schüttelte schmunzelnd den Kopf und legte den Film ein. Jelena konnte noch so lange behaupten, dass sie ihre Kollegen eigentlich hasste, ihr Verhalten sagte etwas ganz Anderes. Mit einer theatralischen Verbeugung überreichte er ihr die Fernbedienung. “Du würdest sie sowieso an dich reißen”, meinte er lächelnd. Danach lief er zur kleinen Küchenecke. “Wer will Snacks?” Er wartete die Antwort kaum ab und warf Justus eine Tafel Schokolade zu. Kurz darauf kam er mit einer Schüssel Popcorn und einigen Flaschen Cola und Limonade zurück. Justus klemmte sich den Riegel, den er sich von der Schokoladentafel abgebrochen hatte, zwischen die Zähne und öffnete sich eine Colaflasche. Da leuchteten Jelenas Augen listig auf. “Jushka”, sagte sie unschuldig. Justus drehte sich fragend um. Da biss Jelena ihm einfach das hintere Stück von seinem Riegel ab. “Hey!”, sagte Justus entrüstet, musste aber gleich darauf lachen. Er nahm den abgebrochenen Riegel unter die Lupe. “Tja, Erster, das hast du davon, wenn du dir gleich einen ganzen Riegel abbrichst”, meinte Bob schmunzelnd und brach sich auch ein Stück von dem Riegel ab. Augenblicklich aß Justus das vierte und letzte Stück selbst, damit Peter nicht ankam und es ihm klaute. Allerdings hatte er falsch geplant, denn Jelena hatte sich im selben Moment die Tafel geschnappt und sie Peter gegeben. “Das kommt davon, wenn man Jelena ärgert, Just”, sagte Peter triumphierend. “Du hast mitgemacht”, erinnerte Justus ihn mahnend. “Ich nicht”, sagte Bob mit einem zufriedenen Lächeln. Jelena lächelte. “Sehr freundlich von dir, Robya”, sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
9 notes · View notes