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losteventide · 2 years
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Nayiss and Jarkul being soft <3
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transpadme · 2 years
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what would happen if a human alter self'ed into a dragonborn? what would happen if that human then fucked a dragonborn? could eggs ensue or would it just be really hot?
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Orcfacers 7
“Zum Häuptling machen?” Ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen. Yogg seufzte. Mit einem wütenden Aufblitzen in den Augen griff Aramil nach meinem Ellenbogen und zog mich einige Schritte weiter von Gumgum weg. “Was ist dein Problem, Rhonaar?”, zischte er. “Sie zeigt uns den Weg in den Goblin-Bau nicht ohne Gegenleistung. Würdest du das tun?” 
Beleidigt ruckte ich meinen Arm aus seinem Griff frei. “Nein..” grummelte ich. “Aber wie stellt sie sich das vor? Sollen wir ihr ein krone aufsetzen?” “Ich schätze, wir töten den bisherigen Häuptling. Dann nimmt sie seinen Platz ein”, sagte Aramil. Und als ich zu weiterem Protest ansetzte, kam er mir zuvor: “Oh reg dich ab! Du willst Goblins jagen - das kannst du so.” Mit diesen Worten wandte er sich wieder ab und ging zurück zu unserer immer noch angebundenen Informantin. Sie hatte erklärt, dass die Menschen vor einigen Tagen in der Goblin-Höhle nordöstlich von Nightstone aufgetaucht waren um Schutz zu suchen. Irgendwas hatte ihr Dorf zerstört, aber sie wussten nicht was genau. Die Goblins, überrascht von der leichten Beute, trieben sie mit Leichtigkeit tiefer in ihren Bau und sperrten sie ein, bevor sie sich aufmachten um Nightstone zu plündern. Das Dorf fanden sie verlassen und zerstört vor, ebenso wie wir selbst. “Was ist mit Lady Velrosa?”, fragte Milo und als Gumgum nur verständnislos in sein Gesicht starrte, fügte er hinzu: “Eine reiche Dame. Wahrscheinlich in teure Stoffe und Edelsteine gekleidet. Ist sie unter euren Gefangenen?” Gumgum schüttelte den Kopf. “Menschen alle dreckig und ängstlich.” 
Wir ließen Gumgum bei Kella im Inn und entschieden, zunächst die restlichen Gebäude nach Verletzten oder Überlebenden abzusuchen, bevor wir in Richtung des Goblin-Baus aufbrachen. Wir bewegten uns schnell durch das Dorf und erlegten die restlichen Goblins ohne größere Probleme. Doch wir fanden niemanden. Ein Halbling mittleren Alters war von einem Felsbrocken erschlagen worden. Mit Mühe bewegten Yogg und ich den schweren Findling, Milo zog den leblosen Körper hervor und sprach ein kurzes Gebet über der Leiche. Als wir das letzte Haus durchsucht hatten und keine weiteren Leichen fanden, atmeten wir alle erleichtert auf. Trotzdem - wir fanden auch keinen Hinweis auf den Ursprung der Felsbrocken. Was auch immer hier passiert war, es traf die Bewohner von Nightstone unvorbereitet. 
Nachdem Leagra den letzten Goblin von dem Flügel der Windmühle im südlichen Teil des Dorfes heruntergeschossen hatte, wandten wir uns endlich dem befestigten Sitz des Hauses Velrosa zu, das südlich von Nightstone auf einer kleinen Insel lag. Die Holzbrücke, die über den Fluss führte, war von den Felsbrocken nicht verschont geblieben. Fünf Fuß lang klaffte das Loch in ihrer Mitte. “Das schaff ich niemals.” stellte Milo nüchtern fest. Während wir noch am Rande der gesplitterten Bretter standen und zweifelnd auf die andere Seite blickten, schoss plötzlich mit lautem Trampeln und einem gurgelnden Ruf Yogg an uns vorbei. Mit dem letzten Schritt vor dem Abgrund ging er tief in die Knie, biss hörbar auf die Zähne und stieß sich dann so fest von der Brücke ab, dass ein weiteres Bodenbrett abbrach und ins Wasser unter uns fiel. Strampelnd und mit rudernden Armen setzte der Halbork keineswegs elegant über das Loch in der Brücke, doch er kam auf der anderen Seite zum Stehen, drehte sich zu uns um und grinste breit. In der geballten Faust hielt er ein Ende eines Seils, wie ich jetzt sah. Als meine Augen der Leine folgten sah ich, dass er das andere Ende an einem Balken ein paar Fuß hinter uns festgebunden hatte und das gleiche jetzt auf der anderen Seite tat. Milo beäugte das Seil misstrauisch. “Meinst du, das hält?” fragte er leise und hörbar besorgt Leagra. Die Elfe zuckte mit den Achseln und runzelte die Stirn. In ihrer Leichtfüßigkeit fast schon arrogant machte die Elfe ohne groß zu zögern zwei Schritte auf das Seil zu, und hangelte sich dann schnell daran auf die andere Seite. Jeder andere hätte bei diesem Manöver zweifellos seltsamer ausgesehen. Eine Tatsache, der sich die Elfe wohlbewusst war, wie das Lächeln verriet, das beim Erreichen der anderen Seite ihre Mundwinkel umspielte. 
Milo war der nächste. Er atmete ein paar mal tief ein und aus, bevor er sich auf die Brücke kniete und sich mit dem Seil in den Kniekehlen auf die andere Seite zog. Stück für Stück unter beachtlichem Ächzen und einigen ausgesuchten Flüchen, wahrscheinlich auf Druidisch. Auf der anderen Seite angekommen, ließ er sich von Leagra und Yogg auf die Beine ziehen, blickte dann kritisch auf den Strom, den er gerade überquert hatte und legte dann eine Hand auf die Brust als wolle er sein Herz beruhigen. Kopfschüttelnd und irgendwas in seinen Bart murmelnd wandte er sich ab und trat von dem Abgrund zurück. 
“Was machen wir mit dem Seil, wenn wir drüben sind?” fragte mich Aramil. “Wenn wir es hier hängen lassen, kann man uns leicht folgen.” Ich nickte. “Ich binde es los, wenn du auf der anderen Seite bist und springe dann herüber”, schlug ich vor und klopfte ihm auf die Schulter. Was ermutigend gemeint war, quittierte mir der Zauberer mit einem genervten Seufzen und rückte demonstrativ Perücke und Kleider zurecht, bevor er sich seinerseits an die Kletterpartie über den Fluss machte. 
Ich löste Yoggs Knoten und wickelte das Ende des Seils um meine Hand. Der Sprung war weit, aber machbar, schätzte ich. Die Länger war weniger das Problem als die Tatsache, dass das gegenüberliegende Stück der Brücke höher gelegen war, als das, auf dem ich stand. Ich musste also nicht nur weit, sondern auch ziemlich hoch springen. Ich lockerte die Muskeln meiner Beine und zurrte alle Gurte, die meine Waffen hielten fest. Dass meine Reisegefährten auf der anderen Seite standen und mir zusahen, machte die Sache nicht unbedingt einfacher. Bist du etwa nervös? fragte ich mich selbst amüsiert. Ein letzter tiefer Atemzug, dann nahm ich Anlauf, machte meinen Satz und Sah Wasser, zersplitterte Bretter und Geröll unter mir wegfliegen. Mit den Armen rudernd spürte ich plötzlich Boden unter meinen Füßen und meine Krallen gruben sich ins Holz, aber ich verlor dennoch das Gleichgewicht und wurde von meinem Schwung nach vorne gerissen. Mit einer Schulter schlug ich hart auf und schaffte es mehr schlecht als recht, mich abzurollen - vor allem weil ich immer noch das Seil in der Hand hielt, dass sich bei meiner Landung um das Handstück meiner Gleve und meine Füße gewickelt hatte. Schlitternd kam ich zum stehen, rappelte mich benommen auf und brauchte einen Moment um das Geräusch, das in meinen Ohren klingelte Yogg und Aramil zuzuordnen, die mich schallend auslachten. Der Halbork kam zu mir und klopfte mir immernoch lachend auf die Schulter, bevor er mir aus dem Seil-wirrwarr half. 
Ich murmelte irgendetwas von “zuviel Kraft” und “glitschigem Boden” vor mich hin und stapfte schnell in Richtung der Festung, konzentriert bemüht, mir nicht anmerken zu lassen, dass ich mir bei meiner verpatzten Landung ziemlich schmerzhaft das linke Knie verdreht hatte. Die anderen folgten mir kichernd.
Was wir von außen bereits erahnt hatten, bestätigte sich, als wir das Burg-ähnliche Anwesen der Dorf-Vogt betraten. Lady Velrosa, in deren Auftrag Milo und ich überhaupt erst nach Nightstone gereist waren, stammte aus einer wohlhabenden Familie und lenkte schon seit einigen Jahren die diplomatischen und Handelsbeziehungen des Dorfs und der Umgebung. Ihre Vormachtstellung signalisierte nicht nur die Lage ihrer Festung außerhalb der Stadtmauern, sondern auch die schiere Größe des Gebäudes. In Zeiten des Kriegs würden hier alle Bewohner des Dorfes unterkommen, schätzte ich, als ich die Eingangshalle betrat. Erstaunlich eigentlich, dass sie es nicht getan hatten. Die Festung musste zur selben Zeit angegriffen worden sein, wie der Rest des Dorfes, schlussfolgerte ich. Und es schien keine Vorwarnung oder Verhandlungszeit gegeben zu haben. Was also war der Grund für die Zerstörung? Das Bild des Dorfplatz schoss mir durch den Kopf und die leere Stelle, wo der Runenstein hätte stehen sollen. Konnte das möglich sein? Hatten die Angreifer es allein auf diesen Felsbrocken abgesehen gehabt?
Das Haus der Familie Nandar war quadratisch angelegt, mit runden Türmen an jeder Ecke. In der Mitte führte eine Treppe zum nächsten Stockwerk hinauf. Die Eingangshalle, die wir betreten hatten, nahm ungefähr die Hälfte des Raumes ein. Links und Rechts neben der Treppe gab es jeweils einen weiteren Raum, Fenster gab es keine. Einzig durch Schießscharten fielen schmale Lichtkegel in die Halle. Um das Gemäuer trotzdem einigermaßen einladend zu gestalten, verdeckten Vorhänge aus schwerem, grünem Tuch die kahlen Mauern. Aber auf dem Stoff und den goldenen Borten hatte sich der gleiche Staub abgesetzt, der auch den Rest des Dorfes in Grautöne tauchte. Der Raum links neben der Treppe war eingestürzt, die Tür von dem Geröll dahinter aufgedrückt worden. Kerzenhalter und Tische, die an der Wand gelehnt hatten, waren durch den halben Raum geflogen und lagen zersplittert in der Halle. Die Treppe selbst schien wie durch ein Wunder verschont geblieben zu sein. Eine gespenstische Stille lag in der Luft, und instinktiv bemühten wir uns alle, sie mit möglichst wenigen Geräuschen zu durchbrechen. Das Klappern von Yoggs Äxten und der Gleve an meinen Schuppen kam uns unnatürlich laut vor.
Ich lockerte die Schlaufen der Dolche an meinem Gürtel und legte eine Hand an die Waffe über meiner Schulter als wir uns anschickten die Treppe hochzusteigen. Entweder die Festung war verlassen, oder in den oberen Stockwerken wartete jemand auf uns, der so lange wie möglich verborgen bleiben wollte. Und das obere Ende einer engen Treppe war kein unwichtiger taktischer Vorteil in einem Kampf. Oder anders gesagt, sollte uns jemand angreifen, hätte er nicht nur das Überraschungsmoment, sondern auch den Stellungsvorteil. Die Vorstellung behagte mir absolut nicht. Auch Milo, der einzige, der in dem engen Treppengang neben mich passte, verzog die Mundwinkel in Anspannung.
Schwertspitzen starrten uns an, als wir um die Ecke bogen. Ich brauchte einen Moment um auch die Menschen hinter den Waffen wahrzunehmen. Drei Männer warteten am oberen Treppenabsatz auf uns, die Schwerter mit ausgestrecktem Arm auf uns gerichtet. Sie schauten verbissen über die Schilde, die sie vor die Brust gezogen hatten und gingen leicht in die Knie, um bei einer falschen Bewegung von uns sofort zuschlagen zu können.
“Wer seid ihr?” fragte der rechts-außen stehende Mann, als wir stehen blieben und keine Anzeichen machten, anzugreifen. Er war groß für einen Menschen, aber sicher noch zwei Handbreit kleiner als Yogg oder ich, und ich schätzte ihn auf etwa Mitte 40. Seine dunklen Haare, die nicht von einem Helm verdeckt waren, waren von feinen grauen Linien durchsetzt und kurz geschnitten. Das Schild, wie ich jetzt feststellte, trug das Wappen des Hauses Nandar, eine graue Brücke auf blauem Grund mit Wimpel auf der einen Seite und einem Stern auf der anderen Seite. Die Familie gehörte zu den älteren Geschlechtern Waterdeeps, hatten Reichtum und Ansehen vor allem durch den Bau von Häusern und Brücken erlangt, weswegen auch die Wahl ihres Wappenmotivs so ausfiel. Lady Velrosas Mann, Lord Drezlin war vor einigen Jahren bei einem Gefecht mit einem militanten Elfen-Clan getötet worden. Der Orden hatte Verstärkung geschickt, aber die größten Gefechte waren bereits niedergeschlagen worden, als meine Brüder und Schwestern dort ankamen. Seitdem regierte die Lady allein über Nightstone, wobei sie, wie jeder wusste, auch vorher bereits viele Entscheidungen für die Familie getroffen hatte.
Hinter dem blau-grauen Schild erkannte ich grünen und goldenen Stoff, in den gleichen Tönen wie die Vorhänge in der Halle unter uns. Die Leibwache der Lady, schloss ich, löste den Griff von meiner Waffe und hob langsam die Hände. “Wir sind im Auftrag des Hauses Nandar hier.” Mit einer Klaue deutete ich langsam auf meine Brust, wo ich unter meinem Lederwams den Brief trug, der mich nach Nightstone geschickt hatte. Der Wachmann folgte meinem Blick und als er mir zu nickte, zog ich das Papier langsam hervor und reichte es ihm. Er überflog die Zeilen, ließ dann das Schwert sinken und bedeutete seinen Kameraden, es ihm gleich zu tun. Hinter mir hörte ich auch Yogg und Leagra sich entspannen, der Boden der Elfe knarzte kurz, als sie den Pfeil von der Sehne nahm.
Die Wachen hielten uns jetzt kein Metall mehr ins Gesicht, aber den Weg frei machen wollten sie augenscheinlich auch nicht. Das ließ mich in einer unangenehmen Situation zurück - ich sah nur sehr ungern zu anderen auf. Ich streckte den Rücken und bemühte mich, noch ein bisschen größer zu erscheinen, stellte die Schuppenstränge an meinem Hinterkopf auf wie eine Katze, die das Fell sträubt. “Was ist hier passiert? Wir fanden das Dorf zerstört und ausgestorben” fragte ich und klang trotziger als erhofft.
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evapuntila · 8 years
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Brass Scales Represent! #dragonborn #metallic #brass #scales #vayemniri #dnd #5e #paladinforhonour
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losteventide · 2 years
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My marilith tiefling, Nayiss, and her dragonborn partner, Jarkul!
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losteventide · 2 years
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Character sheet done of Nayiss's partner, Jarkul.
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losteventide · 2 years
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Commission done for a friend of their dragonborn paladin!
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Orcfacers 6
Langsam traten Yogg und ich durch die Tür in den hinteren Raum des Inns, der sich als Küche herausstellte. An den Wänden hing ein wildes Sammelsurium an Pfannen und Töpfen aus Messing und Eisen in allen möglichen Größen, daneben Löffel, Kellen und Zangen. 
In Regalen, die an den Wänden aufgebaut Yogg bis zur Hüfte reichten sah ich Töpferwaren, eine schier endlose Menge an Tellern in verschiedenen Größen und daneben hölzerne wie steinerne Humpen mit großen Griffen. Von der Decke gleich neben der Tür baumelten Körbe, in denen Gemüse und Früchte gelagert wurden, außerdem hingen getrocknete Kräuter und Knoblauch von ihnen herunter. In den Geruch von Staub und Erde, der über ganz Nightstone hing mischte sich hier ein angenehmer Duft nach Thymian und dem rauchigen Schinken, der auf einem der Regale lag. Aber auch die Küche des Inns war nicht unbeschadet geblieben; einer der Felsen hatte fast die gesamte hintere Wand eingerissen. Der Boden war dort wo er eingeschlagen war weiß von einem Mehlsack, den er zerquetscht hatte und an dem großen Kessel, der ebenfalls weiß vom Mehlstaub in der Mitte des Raums lag, sah ich, dass die Feuerstelle, auf der für das Inn gekocht worden war ebenfalls zerstört sein musste. 
Der Goblin, den wir gehört hatten machte sich in diesem Moment an einem der Regale zu schaffen, die etwa so hoch waren wie das Wesen selbst. Wohl ein Weibchen trug der Goblin das Haar lang und offen. Strohreste waren darin verfilzt, genau wie Holzsplitter und kleinere Knochen genau wie bei dem Goblin auf dem Dorfplatz. Sie trug rötliches Rüstzeug aus Leder, ein rostiger Dolch steckte hinten in ihrem Gürtel. Während sie den Schrank durchsuchte murmelte sie aufgeregt zu sich selbst: “Lecker Essen, lecker lecker.” und einige andere Worte, die ich nicht verstand.
Als sie unsere Schritte hinter sich hörte, drehte sich der Goblin mit einer Hähnchenkeule in der Hand unvermittelt um und starrte den Halbork und mich mit großen Augen an. Aramil und Milo standen mittlerweile hinter uns, und so starrten vier Gesichter in die hässliche Fratze zurück. Langsam senkte der Goblin die Hand und schloss den Mund. Speichel und Essensreste fielen auf den Boden und auf ihr Wams, die Keule fiel in den Staub. Plötzlich und mit einem spitzen Schrei hechtete sie zur Seite und rannte auf kurzen Beinen in Richtung der eingerissenen Rückwand. Meine Finger schlossen sich wie automatisch um einen meiner Dolche und ich holte aus. Neben meinem rechten Ohr ließ ich das Messer los und hörte noch das Surren, als er durch die Luft schnitt. Den flüchtenden Goblin traf ich in die Schulter, aber das Leder das sie trug lenkte die Klinge ab. Sie strauchelte, fing sich aber in letztem Moment. Stolpernd versuchte sie über die losen Steine der Mauer zu springen, doch bevor sie hinter den Schutthaufen verschwinden konnte, traf sie Yoggs Axt zwischen die Schulterblätter. Die Waffe war so schnell, dass ich sie in der Luft kaum gesehen hatte, einzig ein grau-brauner Fleck war durch die Peripherie meiner Sicht gezuckt. Der Goblin fiel leblos in sich zusammen und blieb auf den Steinen liegen. 
“Nein!”, rief Aramil eine gute Sekunde zu spät und drängte an uns vorbei in den Raum. “Ihr hättet sie nicht töten sollen.”. Verwirrt sah ich ihn an. 
“Was soll das, Aramil?”, fragte ich, während er sich neben den Goblin kniete und mit einiger Mühe die Axt aus seinem Rückgrad löste um sie Yogg zurückzugeben.
“Tote Goblins erzählen uns nicht, wo die Dorfbewohner geblieben sind.” fauchte er und funkelte mich an. “Du solltest sie heilen, Rhonaar.” 
Unwillkürlich lachte ich auf. “Einen Goblin heilen? Wieso um alles in der - “
“Er hat Recht, Rhonaar. Wir sollten rausfinden was hier passiert ist.” unterbrach mich Milo. “Außerdem wollte sie uns nicht angreifen.”
“Sie ist ein Goblin.” protestierte ich. “Skrupel sind hier überflüssig.”. Doch als ich mich umsah, blickte ich in unnachgiebige Gesichter. Selbst Yogg musterte mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck den Goblin und die Waffe, die er wieder in der Hand hielt. Seufzend gab ich schließlich nach und kniete mich neben Aramil und den Goblin auf den Boden. 
“Moment” unterbrach mich Milo erneut und hielt mir ein Seil unter die Nase. “Vielleicht sollten wir das hier vorher verschnüren.”. 
Als der Goblin einige Momente später vor mir lag, hatte Aramil ihm die Arme fest an den Körper und die Hände hinter den Rücken geschnürt. Die Beine sollten freibleiben, sodass wir ihn je nach dem an dem Seil hinter uns her führen können würden. Ich schloss kurz die Augen und machte mich auf die Suche nach dem Leuchten in mir, dass meine Magie speiste. 
Nachdem ich das erste mal den Ruf gehört hatte, hatte sich dieser Ort in mir geöffnet. Das Leuchten wuchs stetig, dass konnte ich spüren. Schon bald war ich in der Lage, nicht nur mit Waffen zu kämpfen, sondern auch Magie zu wirken. Natürlich gelangen mir keine komplizierten Zauber, zumindest nicht gleich, aber ich stellte schnell fest, dass ich mit dem Auflegen meiner Hand Wunden heilen konnte. Nichts großes zunächst, doch bald schon gelang es mir, gebrochene Arme zu richten, verbrannte Haut zu regenerieren und sogar, einige Organschäden zurückzubilden. Aber das Leuchten gab mir keine unbegrenzte Kraft, es verblasste früher bereits nach einer kleinen Anwendung und brauchte dann einige Zeit um wieder auf die alte Größe heranzuwachsen. Egal wie erschöpft ich war, ich spürte es immer tief in meinen Gedanken, ganz hinten in meinem Kopf. Mittlerweile konnte ich länger davon Schöpfen, aber etwas anderes als eine Heilung hatte ich noch nicht zustande gebracht. 
Jetzt legte ich meine Hand auf den Brustkorb und zwei Klauen um den Hals des Wesens und zehrte vorsichtig von der Kraft in mir. Das Leuchten floss durch meinen Arm in die Spitzen meiner Krallen und verteilte sich in meiner Handfläche. Ich fühlte wie es durch die Haut des Goblins sickerte und sich entlang der Blutgefäße im Körper ausbreitete. Jedes mal aufs neue überraschte mich das Gefühl, wenn es zu einer Verlängerung meiner Hand wurde. Es rückte mein Bewusstsein an einen Punkt außerhalb von mir an dem meine Sinne nicht mehr zuverlässig funktionierten. Die Art und Weise wie sich die Adern und Muskeln vor mir ausbreiteten war nicht mit irgendetwas anderem zu vergleichen, das ich kannte. Ich spürte nur noch das Ziehen bis ich irgendwann auf die Wunde stieß.
Als ich das erste mal versucht hatte, jemanden zu heilen hatte ich überhaupt nicht gewusst was ich da vor mir hatte. Ich hatte meine Kraft ohne Sinn und Verstand darauf geworfen. Genauso gut hätte ich Holzbretter und Seile in eine Schlucht werfen können: eine Brücke baut man so nicht. Mittlerweile war ich besser darin geworden, Brücken aus Muskeln und Knochen zu bauen, manchmal sogar wörtlich. Ich war natürlich kein Arzt und hatte keine Ahnung, wie genau Körper funktionierten, die tiefere Anatomie war mir schleierhaft. Ich war dankbar, dass ich die Bücher, die mir die Funktionsweise meines Feueratems erklärten verstanden hatte, die Anatomie von Menschen oder gar Goblins war aber nach einem ganz anderen Prinzip gebaut. Das Leuchten sorgte eher dafür, dass die Energie des Körpers wieder fließen konnte, und meistens ging das mit einer Reparatur des zerstörten Gewebes einher. 
Sobald ich spürte, dass die Blockade behoben war, schlug ich die Augen wieder auf und zog die Hand zurück, ich wollte den Goblin am Leben erhalten damit wir ihn befragen konnten, nicht aus reiner Nächstenliebe seine Gebrechen heilen. Das Wesen schnarchte laut auf und hustete dann, als sie sich mühevoll aufrichtete. 
Die großen grünlichen Augen richteten sich auf mich, musterten einen Moment eingehend meine Schuppen und Zähne und weiteten sich dann voll Angst. Der Brustkorb des Goblins hob und senkte sich immer schneller bis sie in einer unangenehmen, misstönenden und kratzenden Stimme keuchte: “Gumgum nicht wehtun!” Unwillkürlich musste ich grinsen. Das erschreckte sie noch mehr.
“Was ist hier passiert?” fragte Milo in sanftem Ton über meine Schulter.
“Gumgum nicht wehtun!”, quietschte Gumgum erneut und blieb mit dem Blick an den Zähnen hängen, die meine zurückgezogenen Lefzen entblösten.
“Wo sind die Menschen?” Milo blieb geduldig. Jetzt flackerte Gumgums Blick kurz zu dem Halbling und dann auf die Waffe, die ich wieder in ihr Futteral auf meinem Rücken geschoben hatte. Sie wimmerte. 
“Niemand will dir wehtun, Gumgum.”, sagte Aramil mit fast schnurrender Stimme, doch Gumgum sah auch ihn bloß mit entsetztem Gesichtsausdruck an. 
“Gumgum niiiiiiicht www-” setzte sie in einem nervtötenden Quäkton an.
“Konzentration Globlin!” blaffte ich. “Sag uns wo die Menschen sind!”
Die Angst auf Gumgums Gesicht schlug um in trotzigen Zorn und sie quietschte mit überschlagender Stimme: “Gumgum sagt gar nichts, Hässlich!” 
Das verschlug mir einen Moment die Sprache. Das Grinsen fiel mir aus dem Gesicht und bevor ich eine Erwiderung zustande brachte lachte Milo laut auf. 
“Gumgum ist dein Name, ja?” er klopfte ihr auf die Schulter. “Niemand will dir wehtun.” 
“Zumindest darf es niemand...” murmelte ich halblaut und fing mir dafür einen Stoß in die Rippen von Aramil. 
“Weißt du, was hier passiert ist, Gumgum?” fragte er.
Der Goblin sah ihn abschätzend an. “Wieso sollte Gumgum euch etwas verraten?” “Weil wir dich beschützen können.”, gab der Zauberer zurück.
“Beschützen vor Hässlich?” fragte Gumgum und deutete auf mich. Ich knurrte in ihre Richtung, aber ein Blick von Milo hielt mich zurück.
“Ja, auch vor Rhonaar beschützen wir dich.”, versicherte Aramil ohne Rücksicht auf meinen empörten Gesichtsausdruck.
“Gumgum weiß nichts.” Sie schob trotzig die Unterlippe vor.
“Bist du ganz sicher, Gumgum? Du erinnerst dich nicht wieso ihr hier seit?”
“Gumgum kann sich vielleicht erinnern... Aber Gumgum hat soooooo großen Hunger.”
“Das ist doch lächerlich! Sag uns was du weißt, Goblin, oder du hast keinen Wert mehr für uns!” Langsam spürte ich die Wut in mir aufsteigen. 
Gumgum zog den Kopf zwischen die Schultern und quittierte mein Fauchen mit einem übertrieben langgezogenen Heulton, der wohl Mitleid erregen sollte. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich sie allein für diese unangenehme Belästigung meiner Gehörgänge wieder dorthin zurückbefördert, von wo ich sie vor wenigen Momenten zurückgeholt hatte, aber abermals stoppte mich ein scharfer Blick von Milo.
Der Halbling griff hinter sich und beförderte eine Schüssel mit diversem Käse zutage, die hinter ihm auf dem Küchenschrank gestanden hatte. Gumgum leckte sich die Lippen. “Ich frage dich nochmal, Gumgum. Wieso seid ihr hierher gekommen?”. Noch immer war in der Stimme des Halblings keine Spur Ungeduld zu hören. Er hielt ihr die Schüssel vor die Nase. 
“Ihr nicht so hässlich wie die Anderen.”, nuschelte sie und drückte ihr Gesicht in die Schüssel. 
Während sich der Goblin begleitet von einer Reihe überaus unangenehmer Schmatzlaute anschickte, die Schüssel zu leeren stand ich auf und trat herüber zu Yogg, Aramil folgte mir. 
“Ich bezweifle, dass sie uns überhaupt irgendwas interessantes erzählen kann.”, flüsterte ich. “Goblin-Clans sind in Kasten organisiert. Sie trägt keine Zöpfe und keine Ketten, das heißt, dass sie nicht sehr hoch in der Hierarchie stehen kann.”
“Es erstaunt mich, dass du dich überhaupt lang genug mit Goblins auseinandergesetzt hast um das zu erfahren ohne sie umzubringen.”, sagte Aramil.
“Wenn man oben anfängt, erspart man sich eine Menge Arbeit.” fauchte ich zurück, aber der Zauberer grinste mich bloß an. 
“Wir sollten sie trotzdem behalten. Vielleicht brauchen wir demnächst einen Dolmetscher. Oder einen Köder.” schlug Yogg vor. 
Ich dachte kurz darüber nach und nickte dann. Mir fielen die Goblins auf dem Dorfplatz und der Windmühle wieder ein. Vielleicht wusste Gumgum zwar nicht, wohin die Bewohner von Nightstone verschwunden waren (oder wollte es uns nicht sagen), aber vielleicht bekamen wir von ihr einen besseren Überblick darüber, wie viele ihrer Art uns in dem Dorf noch erwarten würden. 
KLONK!
Bei Milos Aufschrei fuhren wir herum. Gumgum hatte ihm die Schüssel ins Gesicht getreten und streifte sich in diesem Moment die Fessel über die Schultern; einer der Knoten musste sich gelockert haben. In der Sekunde, die wir brauchten zu begreifen, was passierte, sprintete der Goblin in Richtung der Küchentür. Mein Dolch, den ich in allerletzter Sekunde geworfen hatte, traf sie nur noch gerade so in die Rippen, aber es reichte aus, um sie wieder zu Boden gehen zu lassen. Immerhin waren die Reperaturen, die meine Magie in ihr bewirkt hatten nur absolut minimal gewesen. Ich schnappte mir das abgestreifte Seil und bevor Aramil, der den Mund bereits geöffnet hatte, etwas sagen konnte seufzte ich: “Schon gut, schon gut. Ihr wollt redselige Goblins, ich weiß.” 
Nachdem diesmal sowohl Yogg, als auch ich die Knoten festgezurrt hatten und der Halbork zusätzlich das Ende der Leine in der Hand hielt, weckte ich Gumgum erneut auf. Diesmal ließ ich sie aber nicht in Ruhe zu sich kommen, sondern lies meine Hand bedrohlich an ihrer Kehle liegen. 
“Versuch das noch ein mal, Goblin, und du wachst in den neun Ebenen der Hölle wieder auf.” knurrte ich in meiner besten Drachenstimme. Langsam ließ ich die Krallen in ihre Haut sinken, gerade genug um ihr wehzutun, aber sie nicht zusätzlich zu verletzen. 
Gumgum murmelte etwas unverständliches und wehrte sich kurz gegen die Fesseln, doch als sie merkte, dass das Seil nicht nachgeben würde, beruhigte sie sich. 
Ich stand auf und schob meinen Dolch wieder in die Schlaufe an meinem Gürtel, während Yogg den Goblin hinter sich her in den vorderen Teil des Inns zog um das Seil dort am Geländer der Treppe festzuknoten. 
Milo und Aramil würden mit ihr Sprechen, während Yogg und ich die obere Etage des Gebäudes erkundeten. Der Druide und der Zauberer schienen bessere Karten mit unserer Informantin zu haben.
Am oberen Ende der Treppe bot sich uns das gleiche Bild der Verwüstung wie auch schon im Gastraum und in der Küche. Drei von vier Zimmern waren Verwüstet und voller Staub und gesplittertem Holz, wir fanden keine Hinweise auf Überlebende, aber immerhin auch keine Leichen oder Verletzte. Das was von der Einrichtung noch in erkennbarem Zustand war, machte einen hochwertigen Eindruck. Nicht edel vielleicht, aber solide und wohnlich. Die Betten waren aus dunkel lackiertem Eichenholz und ich sah einen noch intakten Bettpfosten, der mit einfachen, aber schönen Ornamenten verziert war. Eine Kommode, die noch aufrecht stand, war mit poliertem Messing beschlagen, das Holz in einem dunklen Grünton bemalt. Auch hier war nicht versucht worden, mit übermäßiger Ornamentik einen Eindruck von Luxus zu erwecken, aber das Möbelstück vermittelte selbst inmitten von Schutt und Dreck ein Gefühl von Gemütlichkeit. Das Inn musste gut geführt worden sein und ich bedauerte, es nie in seinem vollen Glanz gesehen zu haben. Hier hätte man fabelhafte Feste feiern können, da war ich mir sicher.  
Der vierte und letzte Raum des Inns war am schlimmsten verwüstet. Auch hier sahen wir einen der riesigen Felsbrocken, der das Dach und den Großteil der Wände eingerissen hatte. Aber wir sahen auch endlich weswegen wir hier waren; eine Überlebende. 
Die Frau hatte sich halb hinter dem Stein versteckt zu Boden gekauert und schaute und mit Panik in den Augen an, als wir den Raum betraten. Sie war ein Mensch, in ihren 30er Jahren schätzte ich und eher unauffällig. Das dunkelblonde Haar trug sie schulterlang und offen. Ihre Kleidung war grob aber nicht bäuerlich und in einem ähnlichen Grünton wie die Kommode unter dem Staub. Ihr Gesicht war lang, mit einer schmalen Nase, hohen Wangenknochen und dünnen Lippen. Ihre Augenbrauen waren dicht und dunkler als ihr Haar, die Augen klein und eng beieinander. 
“Wer seid ihr?” fragte sie ängstlich als ich hinter Yogg den Raum betrat.
“Wir sind hier um zu helfen, seid ihr verletzt?” antwortete ich und durchmaß den Raum mit drei großen Schritten. 
“Nein”, sagte sie “Aber ich bin eingeklemmt.” und deutete auf ihren Knöchel, der unter dem Felsbrocken in die Bodenbretter eingebrochen war. Das Holz war zersplittert und hatte ihr Bein aufgeschürft, aber es sah nicht so aus, als ob ihr Knöchel gebrochen sei. Unter den Dielen hatte sich ein Hohlraum gebildet, in den ihr Fuß hineingeraten war. Ich winkte Yogg zu mir und wir stemmten uns mit dem Rücken gegen den Brocken. Er war schwer und bewegte sich kaum, aber es reichte, damit die Frau ihr Bein aus den Dielen reißen konnte. Einiges an Haut ließ sie dabei, aber sie japste nur kurz und biss dann die Zähne aufeinander. 
“Wie ist euer Name?” fragte ich, während sie sich die Muskeln in ihrem linken Bein rieb, das seit einiger Zeit bereits sehr verdreht gelegen haben musste.
“Kella heiße ich. Wer seid ihr?”
Yogg und ich stellten uns kurz vor. 
“Seid ihr aus Nightstone, Kella?”, fragte Yogg. “Und wisst ihr etwas über die anderen Dorfbewohner?” 
Kella schüttelte den Kopf. “Nein. Ich bin selbst zu Gast hier und hatte mich im Inn einquartiert. Als ich mitten in der Nacht den Krach hörte, brach auch schon dieser Brocken dort durch das Dach und verfehlte mich nur knapp. Ich hörte unten Schreie und Aufruhr, aber irgendwann hörten die Geräusche auf. Niemand kam um nach mir zu suchen, also nehme ich nicht an, dass hier noch jemand ist.”
Yogg runzelte die Stirn, sagte aber nichts. 
“In Ordnung, Kella. Unsere Freunde warten unten. Wir wollen herausfinden, was hier passiert ist und ob wir den anderen Dörfern noch helfen können. Wenn ihr bei uns bleibt, können wir euch beschützen. “ Kella überlegte kurz, dann nickte sie langsam. Als sie vor uns die Treppe herunter ging, stieß mich Yogg an und deutete still auf Kellas rechten Ärmel. Eine geflügelte Schlange ringelte sich darum, so grün, dass sie sich kaum von dem Stoff abhob. Die Flügel waren grau und saßen gleich hinter dem Kopf. Im Augenblick waren sie eng an den schuppigen Leib angelegt und etwa eine Hand lang. Man hätte sie für ein Schmuckstück halten können, aber das Tier bewegte langsam und kaum merklich den Kopf, wenn es alle paar Sekunden züngelte. Einer der Brüder aus dem Orden hatte mir einmal von solchen Tieren erzählt; sie wurden zum überbringen von Nachrichten eingesetzt. So sehr ich mich auch versuchte zu erinnern, mir wollte einfach nicht einfallen, wieso er mir davon erzählt hatte. Der Name einer Organisation lag mir auf der Zunge, irgendetwas mit dem ich die geflügelte Schlange in Verbindung bringen sollte, aber es half nichts; ich wusste es nicht mehr.
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Orcfacers 5
Am nächsten Morgen waren wir kaum zwei Stunden unterwegs, als wir in der Ferne die hölzerne Palisade von Nightstone sahen. Leagra erkannte als erste, dass die Zugbrücke heruntergelassen war, die Neuankömmlinge über den Graben führte, der die Stadt umgab. Ungewöhnlich war es natürlich, denn offene Stadttore wirkten ohne Frage dem Effekt einer Mauer entgegen, doch zunächst dachten wir nicht weiter darüber nach. 
Südlich der Stadt sahen wir bald eine Festung auf einer kleinen Insel, die aus dem Wasser um die Stadt herausragte. Auch die Festung war von einer hölzernen Mauer umgeben, also sahen wir nicht direkt auf den steinernen Turm, aber trotz behinderter Sicht und der Entfernung von mindestens zwei weiteren Stunden, die noch zwischen uns lagen, kam mir die Form des Gebäudes merkwürdig unproportional vor, als würden einige Teile fehlen.
Während wir der Brücke nach Nightstone immer näher kamen, bestätigte sich unsere Verwunderung: nicht nur waren die Wachtürme der Stadt unbesetzt, einige der Gebäude waren schwer beschädigt und zum Teil eingestürzt, die Dächer teilweise oder komplett fortgerissen. Ich wäre arglos und unbewaffnet einfach in die Stadt spaziert, wenn nicht Aramil kurz vor Betreten der Brücke an unsere Vernunft appeliert hätte. “Wir wissen nicht, was uns dort drin erwartet”, sagte er “Vielleicht wäre es klug, die Waffen griffbereit zu haben.” Er deutete auf die Äxte an Yoggs Gürtel. Peinlich berührt murmelte ich etwas in meine Schuppen, an das nicht einmal ich mich erinnere und setzte meinen Beutel ab. Ich fischte das eiserne Kettenhemd heraus, in das auf der Brust das Emblem des Ordens eingearbeitet war - ein Handschuh, der sich um die Mitte einer langen, schmalen Klinge ballte. 
Was Bo wohl jetzt tun würde?
Während ich die Schnallen meiner Armschoner festzog, beobachtete ich, wie der Halbork ebenfalls ein Kettenhemd angelegt hatte und jetzt die Gurte der Äxte an seinem Gürtel kontrollierte. Die Lederriemen der beiden Waffen, die er auf dem Rücken trug hatte er gelöst und über seinem Hemd wieder angelegt, die Äxte lagen jetzt aber neben ihm im Gras. Auch ich zog meine Gleve aus ihrem Futteral. Der hölzerne Griff fühlte sich schlank und leicht in meinem Klauen an, doch ich wusste, dass das Holz aus dem er gemacht wurde stabil und verlässlich war. Das rötliche Metall blitzte unter dem wolkenlosen Himmel und der Wind fuhr durch die blauen Quasten darunter. Der Anblick der Waffe und ihr vertrautes Gewicht in meinen Händen trieben ein Grinsen auf mein Gesicht und die Lefzen zurückgezogen entblößte ich die Zähne. 
Das Holz der Zugbrücke knarzte als unsere kleine Gruppe darüber lief und das Wasser rauschte darunter. Milo trat als erster durch das Tor - und blieb dann wie angewurzelt stehen. Was wir von außen bereits erahnt hatten, stellte sich als wahr heraus; Nightstone war zerstört. Die meisten Gebäude des Dorfes hatten keine Dächer mehr, sie waren weggerissen von riesigen Felsbrocken, die überall verstreut herumlagen. Auf dem Dorfplatz, der sich vor uns eröffnete, allein lagen drei, jeder mindestens fünf Fuß im Durchmesser. Aber da war noch etwas anderes. Wir standen am westlichen Ende des Platzes, im südosten sahen wir zwei wolfsähnliche Wesen, die mit der Nase am Boden umherschlichen. Sie maßen an der Schulter etwa vier Fuß und ihr Fell war lang, zottelig und fast schwarz. Ihr Brustkorb war breiter als ihre Hüfte, die Beine kurz und stämmig, aber mit beeindruckenden Klauen bewährt, die Furchen im Boden hinterließen, wo sie entlangliefen. Als einer der Warge den Kopf hob und in Richtung der Goblins knurrte, entblößte er gewaltige Zähne, fast so groß und spitz wie meine eigenen. Die Kiefer der Kreaturen waren breit, fast so breit wie ein Menschenkopf und die Schnauzen kurz und stumpf. Sie sahen kurz in unsere Richtung, hielten dann beide die Schnauzen in den Wind und setzten mit zwei großen Sprüngen zu einem Haufen, der am Rand des Dorfplatzes lag. Zuerst hielt ich ihn für einen Lumpenhaufen, doch als die Warge sich daran zu schaffen machten, löste sich ein Arm aus den Lumpen. Mit aufsteigendem Ekel stellte ich fest, dass es sich um Leichen handelte, die dort übereinandergeworfen lagen. Angewiedert wandte ich den Blick ab und sah, dass wir weitere Gesellschaft hatten.
Halb von einem der Steine verdeckt stritten sich zwei Goblins um einen Knochen,  der denen, die wir an unserem Feuer vom Vorabend zurückgelassen hatten, sehr ähnlich sah. Goblins sind hässliche, kleine Kreaturen mit spitzen Ohren, die unproportional groß im Gegensatz zu ihrem Schädel sind. Ihre Gesichter sind breit und flach, die Nasen groß und breit, als hätte jemand ein paar mal zu oft darauf geschlagen. Die beiden Exemplare, die jetzt vor uns standen, waren etwa halb so groß wie Yogg und hatten rot-braune Haut. Das heißt, zumindest glaubte ich, dass das ihre Hautfarbe war, es hätte genausogut getrockneter Schlamm oder Dreck sein können. Die Augen der Goblins waren tief in ihre Höhlen eingesunken, groß und gelb und die Stirn des größeren der beiden war so fliehend, dass es fast aussah, als sei sein Schädel oberhalb der Augenbrauen abgeschnitten. Er war auch kräftiger als sein Gegenüber am anderen Ende des Knochens, mit langen Armen und sehr großen Händen und Füßen. Die ebenfalls verdächtig schlammfarbenen Haare waren an seinem Hinterkopf zu einem dünnen Zopf zusammen gebunden, in den einige kleine Knochen, wahrscheinlich von einem Huhn oder kleinen Vogel, hineingeflochten waren. Der kleinere der beiden Goblins hatte gar keine Haare und sein Schädel war unregelmäßig verformt und narbig. Er trug eine Armbrust auf den Rücken geschnallt, die zwar schon abgenutzt und alt aussah, aber durchaus einsatzbereit. Die Sehne war eingespannt und das Metall des Zugs glänzte. Beide zerrten an dem Knochen und keiften sich unverständlich mit schrillen, misstönenden Stimmen an. Dem Umstand, dass sie beide so vertieft in dieses sinnlose Gerangel waren, war es wohl auch zu verdanken, dass sie uns nicht bemerkten, obwohl wir noch immer regungslos dastanden und sie anstarrten. 
Endlich wurde ich mir der Situation bewusst und löste den Blick von den Streithälsen vor uns. Fünf Fuß vor uns lag einer der großen Steine in der Erde; er war offensichtlich mit großer Kraft dorthin befördert worden, denn er hatte sich tief in den Staub gegraben. Ich ging in die Knie und machte zwei große, gebückte Schritte dahinter ohne allzuviel Lärm zu machen. Die anderen folgten mir und wir kauerten uns in die Deckung des Felsbrockens. Ich sah mich um.
Links von uns, an der nördlichen Hälfte des Dorfplatzes und am nächsten an der Stadtmauer stand ein größeres Haus, dessen Dach im Gegensatz zu den anderen Gebäuden noch intakt war. Es war groß, mit zwei Erkern an den langen Seiten, die ihm einen kreuzähnlichen Grundriss gaben. Die Fenster an den Seiten der Erker waren groß und aus gefärbtem, aber trüben Glas, das Dach spitz und erst vor kurzen mit neuem Stroh gedeckt worden: ein Tempel wahrscheinlich. Das Bauwerk daneben war noch größer, zweistöckig und anscheinend mehrfach von den Felsen getroffen worden. Ein Schild baumelte an einem Haken über der Tür auf dem in roter Farbe ein Name stand, darunter ein gemalter Hahnenkopf. “Zum goldenen Gockel”, entzifferte ich mühsam. 
Vorsichtig richtete ich mich auf und lugte über den Stein auf den Platz. Genau in der Mitte des Platzes sah ich ein tiefes Loch. Es sah nicht aus wie ein Krater, also nicht, als ob etwas darin eingeschlagen hätte, sondern viel so, als hätte bis vor kurzem etwas dort gestanden. Ein Balken vielleicht, oder ein Stein.
Zu unserer Rechten erstreckte sich ein Feld mit Kartoffelpflanzen, jetzt verwüstet durch zwei Brocken, die die lockere Erde aufgewühlt und die jungen Pflanzen darin zerstört hatten. Dahinter, fast 100 Fuß entfernt erhob sich ein Hügel mit einer Windmühle darauf, die noch recht intakt aussah. Die Mühlblätter bewegten sich auch, allerdings eher ruckartig und nicht gleichmäßig. Die Entfernung war zu groß, um mir sicher zu sein, aber es sah so aus, als würde jemand oder etwas auf dem Holz der Flügel herumklettern und springen. Ich entschied später darauf zurückzukommen und in der Zwischenzeit darauf zu achten, der Mühle nicht ohne Deckung zu nahe zu kommen. 
Abgesehen von den streitenden Goblins hörte ich zunächst keine Stimmen oder Lebenszeichen, also spitzte ich die Ohren (dabei stellen sich die Fächerartigen Ohrmuscheln an den Seiten meines Kopfes übrigens in der Tat auf) und schloss die Augen. Weiter entfernt und dumpf hörte ich weitere aufgeregt-schrille Stimmen, die denen auf dem Dorfplatz deutlich ähnelten. Außerdem klirrte Metall in einem der Häuser und irgendwo zersplitterte wohl eine Glasscheibe. Keines dieser Geräusche deutete auf die eigentlichen Bewohner von Nightstone hin, also fragte ich mich, ob sie geflohen oder alle tot waren. Goblins waren böse Kreaturen, aber ich bezweifelte, dass sie in der Lage wären, ein ganzes Dorf einfach so auszulöschen. Normalerweise endeten Goblin Angriffe in einem großen Chaos, vielen Scherben und vielleicht ein paar Toten, doch meistens überfielen sie Reisende oder Karawanen, selten befestigte Anlagen und ich hatte tatsächlich noch nie davon gehört, dass ein Goblin-Stamm ein ganzes Dorf ausgelöscht hatte. Außerdem hätten so kleine Kreaturen sicher nicht diese Felsbrocken über die Mauer werfen können, reflektierte ich und kratzte mit einer Kralle leicht über den Stein. 
Egal wer diesen Angriff zu verantworten hat, wir müssen nach Überlebenden oder Verletzten suchen.
Der Tempel war das nächstgelegene Gebäude und ich war mir relativ sicher, es erreichen zu können, ohne dass die Goblins uns bemerkten, denn ihr Streit hatte nicht an Lautstärke verloren. Ich suchte Yoggs Blick, der in diesem Moment die Windmühle musterte und deutete auf den Tempel. Hinter ihm nickten Milo und Leagra, die meine Geste sahen und traten leise einen Schritt weit aus der Deckung. Aramil hatte sich gegen den Fels gepresst und schaute nervös immer wieder darum herum und zu den Goblins. Die Warge hatten die Köpfe noch immer in dem grauenvollen Haufen vergraben und ein widerwärtiges Reißen und Knirschen war von ihnen zu hören. Yogg griff nach seiner Schulter und nickte zum Tempel herüber. Aramil sah ihn einen Moment verständnislos und mit einem Gesichtsausdruck voll Ekel und Unglauben an, dann schluckte er und schickte sich an, dem Halbork zu folgen. Aramil in die Mitte nehmend schlichen wir hinter dem Felsen hervor und drückten uns gegen die Hauswand des Tempels. Yogg ging voran und drückte langsam die Tür auf. Sobald sie sich einen Spalt geöffnet hatte, schlüpfte der kleine Milo hindurch, Leagra folge ihm auf den Fuß. Als nächstes betrat Aramil vorsichtig den Tempel, schließlich ich selbst und mit einem prüfenden Blick über die Schultewr schließlich auch Yogg. 
Das innere der Gebetsstätte war weitläufig und weitestgehend leer, einzig einige Bänke und Kerzenleuchter füllten den vorderen Teil des Hauses. An der hinteren Wand standen einige Tische, drapiert mit schönen Stoffen, darauf Kerzen, Bücher und diverse Kelche und Teller. Davor stand eine große, Flache Schüssel aus glänzendem Metall auf einem dreifüßigen Podest verziert mit filigran gearbeiteten Ornamenten. Davor auf dem Steinboden lagen Getreidebündel, Kürbisse und Salatköpfe, Obst und Gemüse aller Art, einige Münzen und silbernes Besteck. Vor dem Fenster, das wir vorher nicht gesehen hatten lagen bunte Glasscherben; es war zerbrochen. 
Plötzlich klapperte es laut hinter einem der Tische und ein Goblin landete auf der Tischplatte. Mit einem schrillen Kreischen und einem Dolch in der Hand machte er einen Satz nach vorne und rannte auf Milo zu, offensichtlich in der Hoffnung den Halbling überwältigen zu können, der am wenigsten viel größer war als er selbst. Doch der Goblin hatte kein Glück: Leagras Bogen surrte als ihr Pfeil von der Sehne schnellte. Der Goblin wurde von der Wucht des Pfeils in seiner Schulter zurückgerissen, stolperte und hörte auf zu kreischen. Yogg stand einen Herzschlag später über ihm und einen weiteren Herzschlag später verstummte der Goblin endgültig, den Kopf unnatürlich verdreht. Der Halbork hockte sich neben ihn und nahm etwas aus der zweiten Hand des Wesens. Es war ein kleines Amulett, das silbern glänzte. Yogg hielt es kurz hoch, drehte es zwischen den Fingern, zuckte dann mit den Schultern und steckte es in die Tasche seiner Hose. 
Ein kurzes Umsehen im Raum bestätigte was wir schon ahnten; hier war niemand mehr. Doch das ein Tempel in diesem Zustand zurückgelassen wurde, musste etwas bedeuten; die Opfergaben lagen noch größtenteils unangetastet in oder vor der Schale und Aramil hatte eine Schriftrolle mit der angefangenen Kopie eines Textes gefunden, auf der ein Tintenfass ausgelaufen war. Kein Priester den ich kannte, hätte seine Stätte der Verehrung so zurückgelassen, völlig egal welcher Gottheit sie geweiht war. Zumindest nicht freiwillig.
Nach dem Gekreische des jetzt toten Goblins konnte ich mir kaum vorstellen, dass uns noch immer niemand bemerkt hatte, trotzdem bemühten wir uns um Unauffälligkeit, als wir wieder aus der Tür heraustraten. Die Goblins waren verschwunden, ebenso wie die Warge. Das war natürlich nicht wirklich ein gutes Zeichen, denn jetzt wussten wir nicht, von wo sie angreifen würden. Vorsichtig gingen wir zu dem Inn, als wir von der Seite ein Knurren hörten. 
Auf einem schmalen Pfad, der links am Inn vorbeiführte stand ein Warg mit gefletschten Zähnen, der in diesem Moment zum Sprung ansetzte. Die Gleve in der Hand machte ich einen schnellen Schritt auf ihn zu und schwang sie in einem schnellen Halbkreis von unten in den Sprung des Warges. Seinen Bauch erwischte ich nicht wie geplant, aber die Klinge schlitzte ihm den Hinterlauf auf. Der Warg jaulte als er auf dem Boden aufkam und setzte erneut zum Sprung an. Von hinter mir zischte eine Dornenranke auf den Warg zu und wickelte sich um seine Mitte. Die Fingerlangen Dornen gruben sich tief in das Fleisch des Monsters und schleuderten es zu Boden, dann löste sich der Zauber, der von Milo gekommen sein musste, auf. Ich hob erneut die Gleve und lies sie auf den Wolfskopf heruntersausen. Ich durchtrennte den Hals des Monsters mit einem Schlag. 
Ich wischte die Klinge an meinem Stiefel ab und drehte mich zu den anderen um. Yogg sah grimmig aus und angespannt. Er ging voran in das Inn, wir folgtem ihm. 
Gleich neben der Tür im vorderen Raum war ein riesiger Stein eingeschlagen. Überall verstreut lagen Holzsplitter, Bücher, Möbelstücke und Steinsplitter. In der Mitte des Raums an der rechten Seite führte eine Treppe nach oben, dahinter führte eine Tür in einen weiteren Raum. Wir konnten deutlich hören, dass jemand dort war, denn es klapperten Teller und wir hörten Goblin-Stimmen. “Wir kümmern uns darum”, flüsterte Yogg und winkte mich zu ihm. Leagra zog einen Pfeil auf die Bogensehne, ging zurück zur Tür und hockte sich vor den Spalt zwischen Tür und Ramen, sodass sie den Dorfplatz im Blick hatte und uns niemand überraschen konnte. Milo und Aramil blieben erst etwas unschlüssig stehen, dann folgten sie uns mit einigem Abstand. 
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Orcfacers 4
Als wir an eine Weggabelung kamen, begann sich der Himmel gerade orange zu verfärben. Ein Wegweiser zeigte, dass wir uns, um nach Nightstone zu kommen, nach Osten wenden sollten, doch wir entschieden uns, vorher ein Lager aufzuschlagen um die Nacht zu verbringen. 
Jeder von uns stellte ein einfaches Zeit auf, sodass sie einen Kreis um das Feuer bildeten, dass Aramil etwa 15 Minuten vom Weg entfernt entfacht hatte. Der fein gekleidete Städter schien magisch begabt zu sein, er sprach bloß ein kurzes Wort und schon leckten Flammen an den aufgeschichteten Scheiten.
 Die Tiere, die Leagra für uns gejagt hatte, waren schnell gehäutet, über den Flammen gegart und fast noch schneller verputzt, zumindest bei Yogg und mir. Aramil und Leagra aßen gesittet und sorgfältig, Milo hatte das Fleisch seiner Wachteln sogar erst in einem kleinen Topf mit Wasser und einigen Kräutern gekocht. Mit vollen Mägen fiel es uns endlich leichter, und entspannt zu unterhalten. Milo holte eine Panflöte aus seinem Beutel, ich wickelte die Dulcimer aus ihrem Tuch und wir spielten einige Lieder - zwar mehr schlecht als recht, aber das Stück “Schmecken Jungfrauen besser?”, schmetterte ich aus voller Kehle und Yogg und Aramil stimmten bald mit ein. 
Als das Feuer beinahe heruntergebrannt war, zogen sich Leagra und Milo in ihre Zelte zurück. Yogg gähnte herzlich, kratze sich grunzend den Bauch und schaute prüfend in Milos Topf, wohl in der Hoffnung, dort noch Reste des Abendessens zu finden. Als er missbilligend feststellte, dass der Halbling alles aufgegessen hatte, stapfte auch er zu seinem Zelt und ließ sich auf die dünne Matte fallen, die er unter der Plane ausgerollt hatte. Er vergingen keine fünf Minuten bis das lautstarke Schnarchen des Halborks aus dem Zelt zu Aramil und mir an die Feuerstelle drang.
Der vermeintliche Tiefling und ich saßen an der erkaltenden Glut, die nur noch wenig Licht spendete und waren still geworden. Die Dulcimer lag noch immer auf meinem Schoß und die Saiten tönten leise, als ich sie wieder in ihren Schutz einschlug.  Aramil saß aufrecht wie immer und starrte gedankenverloren vor sich auf den Boden, auf den die Reste des Feuers Muster aus Schatten malten. Das Lachen, das eben noch seine Züge aufgehellt hatte, war verschwunden und ein melancholischer Zug lag um seine Mundwinkel. 
Ich musterte das Gesicht unter der Perücke ausgiebig, aber ich konnte mir beim besten Willen nicht sicher sein, welche Rasse mein Gegenüber nun hatte. Immer wenn ich gerade sicher einen Tiefling zu erkennen schien, flackerte das Licht kurz oder ich blinzelte und sein Gesicht schien wieder merkwürdig unidentifizierbar. Ein paar mal schickte ich mich an, ihn einfach danach zu fragen, immerhin wollte ich ihm ja nichts böses, doch sobald ich die Worte auf meiner Zunge spürte, konnte ich mich doch nicht mehr dazu durchringen. 
Letztendlich blieb ich still und obwohl meine Mimik Bände gesprochen haben muss (ich gab mir keinerlei Mühe unauffällig zu starren), schwieg auch Aramil weiter. Nach etwa einer halben Stunde des unangenehmen Schweigens streckte ich meine steifen Knie und Klauen, wünschte Aramil eine gute Nacht und legte mich in mein eigenes Zelt. Der Tiefling-oder-nicht blieb am Feuer zurück. Als ich mich in meine Decke wickelte, die Wärme der Glut im Rücken und die frische Kälte des Wäldchens um uns herum im Gesicht beschloss ich, nicht weiter über ihn nachzudenken. In gegebener Zeit würde er seine Maskerade entweder fallen lassen, so er eine trug, oder seine Herkunft würde sich irgendwie anders zeigen; niemand konnte ewig verbergen woher er kam, davon war ich überzeugt. Ich sollte recht behalten. 
In dieser ersten Nacht mit meinen neuen Gefährten träumte ich wild; von Bo und den Hallen des Clans, von Waffen und Feuer und Klängen von Flöten und Saiten. Plötzlich stand ich an einem Abgrund, tief und schwarz. Winden zerrten an mir, die verdächtig nach Rosen rochen und schienen mich nach unten zu ziehen. Als ich mich umdrehte, sah ich vor mir eine große flammende Pforte. Ich ging darauf zu und sah dahinter eine riesige Höhle voller Flammen. Neben mir bemerkte ich einen Pfad, der zwischen Abgrund und Pforte entlang führte. Ich ging eine Weile den Weg entlang und stand plötzlich auf einem Schiff, das in einer Bucht lag. Um mich herum sah ich niemanden, trotzdem fühlte ich mich beobachtet. Gleich neben meinem Ohr hörte ich ihn dann.
Den Ruf.
Der nächste Morgen kam und ich hatte den Gedanken an meine Träume schnell vergessen; ein Halbling-Frühstück hilft Wunder dabei. Während ich mich anzog und mein Bündel wieder verschnürte, sah ich aus dem Augenwinkel, wie Aramil, der gerade seinen Gehrock wieder angelegt hatte, innehielt und eine schnelle Bewegung mit den Händen vor Gesicht und Oberkörper machte. Dabei murmelte er wie zuvor beim Anzünden des Feuers ein nicht verständliches Wort und sofort stach mir der Rosengeruch, den ich zuvor bereits bemerkt hatte erneut in die Nase.
Tatsächlich ein Zauberer also, dachte ich. Yoggs Bekannter versprach ein Interessanter Begleiter zu werden. Ich hatte mich schon gefragt, wie er sich gegen eventuelle Gefahren zu wappnen gedachte. Milo und Leagra trugen jeweils ein Kurzschwert mit sich, Leagra außerdem natürlich ihren Langbogen. Es war allgemein bekannt, dass Druiden wie der Halbling Magie auch im Kampf einsetzen konnten; ebenso offensichtlich war Yogg wehrhaft. Einzig Aramil wirkte in seinem feinen Zwirn eher deplatziert. Als Zauberer standen ihm aber diverse Verteidigungen zur Verfügungen, die wir anderen nicht anwenden konnten, das wusste ich. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel mit richtigen Zauberern zu tun gehabt; beim Orden waren zwar natürlich magisch Begabte, aber vor allem andere Paladine und Kleriker, die einer bestimmten Gottheit dienten (meistens  Tyr, Helm, Torm oder Hoar). Zauberer schöpfen ihre Kraft aber nicht aus dem Wohlwollen einer Entität, sondern aus einer Quelle der Kraft in sich selbst. Dieses seltsame Fehlen einer verpflichtenden Bindung hatte mich bereits früher irritiert. Es machte die Leute schwer einzuschätzen aber machtvoll und das war eine Kombination die ich nicht schätze. 
Als wir unser Lager abgebaut hatten und wieder auf dem Weg waren, lief es sich bereits bemerkenswert leichter als am Tag zuvor. Milo erzählte von seiner Zeit in Goldenfields, wo er für etwa 10 Jahre im Dienst der Smaragd-Enklave gedient hatte; wunderliches Zeug, von laufenden Bäumen, weiten Feldern und einem Gasthaus, das von einem Yeti geleitet wird. Yogg interessierte sich vor allem für die Laufenden Bäume. “Und sie können sogar sprechen?” fragte er abwechselnd mit “Das glaube ich dir nicht, Halbling!”.
Aramil wollte mehr über die Smaragd-Enklave wissen, was ihre Ziele sind und wie die Druiden ausgewählt werden, die dort stationiert sind. Auf seine bohrenden Fragen lachte Milo bloß und erklärte: “Wir wollen, was das beste für alle ist; die Bürger von Faerun, und für alle anderen Wesen. Es ist eine Ehre für uns, unseren Dienst zu leisten, da braucht man keine besondere Auswahl für. Für alles andere, mein Freund, musst du unsere Oberen fragen; ich bin nur ein einfacher Halbling.”
Leagra und Yogg blieben auch heute eher schweigsam, aber von ihnen ging keine so abweisende Stille mehr aus, wie am Tag zuvor. Endlich erzählte sogar Aramil von seiner Familie, einem Diplomatenhaus aus Daggerford und gab zögerlich zuerst, dann aber mit wachsendem Selbstvertrauen eine Anekdote zum Besten. 
“Einer der weniger bekannten Herrscher von Daggerford war Graf Dovenwind. Er sollte eine Herrschaft des Maldwyn Daggerfords verhindern, da letzerer bekanntlich völlig ungeeignet war für diese Aufgabe.”, erzählte der Zauberer.
“Dovenwind ist zwar eigentlich nur ein entfernter Verwandter des Hauses Daggerford nicht in der Nähe der Stadt aufgewachsen, aber zum Wohle des Volkes hat damals noch meine Mutter eine äußerst clevere Geschichte erdacht, um einen freundlicher gesinnten Herrscher ins Amt zu setzten. Leider war ich zu jung um mich an den genauen Plan zu erinnern, es hatte jedoch mit der Gründungsgeschichte von Daggerfall und nicht korrekt verzollten Waren zu tun. Jedenfalls wurde der Herrschaftsanspruch über eine Generation eimngefordert und erreicht. Die Bürger Daggerfords waren außer sich vor Freude und die “River Shining” Taverne hat zur Begrüßung des baldigen neuen Fürsten in der Stadt dessen Leibgericht für die ganze Stadt zubereitet, inklusive dem Ehrengast und gerade in der Stadt angekommenen Grafen Dovenwind.” fuhr Aramil fort und strich sich die Falten aus den Ärmeln der Jacke. 
“Es wurde eine Farce von Kaninchen auf Gedünstetem Wurzelgemüse an kross gebratenen Pilzchips.” Ich grinste bei diesen Worten. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nichts gegessen, das von irgendjemandem so hätte bezeichnet werden können. 
“Es stellte sich als keine leichte Aufgabe heraus, diese Zutaten in der Region um Daggerford aufzutreiben, aber die Taverne hat einen Koch, der in der ganzen Region bekannt ist. Das Mahl wurde bereitet die Gäste waren entzückt, der Graf wenig später tot.” Yogg hustete ein überraschtes Lachen bei dieser trockenen Formulierung. “Wie sich herausstellte wächst bloß eine einzigartige Sorte Steckrüben im Boden um Daggerford. Eine Sorte gegen an deren potentes Gift sich die Bewohner von Daggerford über Generationen gewöhnt hatten, Graf Dovenwind, der wie gesagt nicht in der Region aufwuchs, nicht. Und so kam es, dass Daggerford versehentlich den eigenen Grafen vergiftet hat und Maldwyn Daggerford doch noch an die Macht kam - bis zu seiner lang ersehnten Ablösung durch seine Schwester Morwen.” Er räusperte sich. “Die Bewohner von Daggerford reden natürlich nicht gerne über diese Affäre, da sie Angst habe, es schrecke etwaige Gesandte oder ähnliche Würdentrager ab. Idiotisch, da alle Karotten egal welcher Gattung seither innerhalb der Festen von Daggerford verboten sind.” Darüber lachten wir erst und dachten dann eine Weile darüber nach. 
“Hey Milo, Leagra”, sagte Yogg irgendwann. “Ihr kennt euch doch mit Steckrüben aus, oder?” Beide dachten anscheinend gründlich darüber nach und nickten dann. “Allerdings... sollten wir wohl nicht in der Nähe von Daggerford nach ihnen suchen. Denn davon hatte ich noch nicht gehört...” erwiderte Milo nachdenklich. 
Als wir an dem Abend das Reh verspeisten, das von Leagra geschossen und von Milo in einer vorzüglichen, steckrübenfreien Sauce gekocht worden war, war die Stimmung ausgelassen und fast freundschaftlich. Ich schlief traumlos in dieser Nacht. 
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Orcfacers 3
Im klappernden Rhythmus der Orkschritte waren wir nun auf dem Weg Richtung Süden und hofften, Nightstone in zwei oder drei Tagen zu erreichen. Am ersten Tag sprach niemand viel, abgesehen von ein paar Höflichkeit störten kaum Worte die Geräuschkulisse aus Schnaufen, Stapfen und Klirren. Mit fiel auf, dass sich Aramil weiter Abseits als die anderen hielt und stets darauf bedacht schien, dass Kleidung und Perücke, die er nach wie vor trug, nicht verrutschten. 
Seine Körperhaltung war bemerkenswert aufrecht, fast schon steif und obwohl er das Kinn stets ein wenig weiter erhoben hielt, als natürlich wirkte, mied er es, uns in die Augen zu schauen. Einzig Yoggs Blick suchte er bei den Rastpausen stetig. Immer einige Schritte hinter mir und eine Wegesbreite neben Milo und Leagra hielt er penibel einen Abstand von fünf Fuß zu dem Ork ein, als ob er ein unsichtbares Maßband zwischen den beiden gespannt halten wolle. 
Mir war außerdem aufgefallen, dass von dem Tiefling 
Oder ist er vielleicht doch keiner? Ich sehe Pupillen in seinen Augen, anders als in Waterdeep.
ein ständiger Geruch nach Rosen ausging. Nicht nur saß seine Kleidung durchgehend perfekt, es schien sich auch kein bisschen Straßenstaub darauf abzusetzen. Der dunkelrote Gehrock, auf den die gepuderten grauen Locken der Perücke fielen trug silberne Schließen, die nach einem Tag Marsch noch genauso glänzten wie im Licht der Lampen der Stadt. Darunter trug Aramil ein dunkelblaues Hemd aus feinem Leinen ein brokatbesetztes Wams in dem gleichen Rotton wie der Gehrock darüber. Die langen Beine waren in dunkelgrüne Hosen gehüllt, die an den Knien geschnürt waren, darunter Strümpfe und schwarze Schuhe mit großen Schnallen, ebenfalls silbern schimmernd und nach wie vor glänzend wie frisch poliert. 
Meine eigene Kleidung wirkte daneben mehr als dürftig; Leinenhemd und Lederwams besaß ich mittlerweile bereits seit drei Jahren und das sah man ihnen auch an, ebenso die weite Hose aus dunklem Stoff. Schuhe trug ich natürlich keine, meine schuppigen Klauen hätten sowieso jedes Schuhwerk in kürzester Zeit zerfetzt. Das Siegel meines Ordens, das an einer Kette von meinem Gürtel baumelte (eigentlich war sie natürlich dafür gedacht um den Hals getragen zu werden, aber jede Kette pflegte sich in den schuppigen Fortsetzungen an meinem Hinterkopf zu verheddern), war der einzige Schmuck den ich trug. 
Zuhause bei meinem Clan hatten wir einige Goldschmiede, die wunderschöne Schmuckstücke herstellten. Die Kunst der Vayemniri ist pragmatisch und bei weitem nicht so ausgereift wie die der Elfen oder Zwerge, aber sie verstanden es, Steine und Metalle auf die Farben der Schuppen meiner Brüder und Schwestern abzustimmen und Waffen zu schmieden, die nicht nur robust und meisterhaft gefertigt waren, sondern auch perfekt an den Träger angepasst und kunstfertig verziert. Gedankenverloren ließ ich die Quasten der Gleve um meine Krallen spielen. Eine messingfarbene Münze, die in die Quasten eingearbeitet war, schwang gegen die Schuppen meiner Schulter. Sie trug die Rune des Clans Daardendrian, das D des Lokharischen Alphabets auf der einen Seite und mein R auf der anderen. 
Als ich 12 Jahre zuvor den Clan verlassen hatte, war mir meine Gleve von den Ältesten überreicht worden, angefertigt nur für mich im Gegenzug für das Versprechen, dem Namen Ruhm und Ehre zu machen. Mit damals fünfzehn Jahren, also als Erwachsen nach unseren Standards, hatte ich den Schutz der Gemeinschaft verlassen und war beim Orden in die Lehre gegangen. Mein Lehrer, ein Mensch namens Bo Lucco hatte mir alles weitere beigebracht, von den Verwaltungsstrukturen in den großen Städten bis hin zum Spielen der Dulcimer, die ich im Augenblick in meinem Beutel verstaut auf dem Rücken trug. 
Er war auch der erste, mit dem ich sprach, nachdem ich das erste mal den Ruf gehört hatte. 
Bo war ein guter Lehrer und ein guter Ritter gewesen und ein außergewöhnlicher Freund. Ich hatte lange zu ihm aufgesehen und obwohl ich alle Ordensbrüder als soetwas wie Familie betrachtete, nahm Bo eine besondere Rolle in alldem für mich ein. Das heißt, bis zu dem Tag, an dem er die Succubus traf. Bo war nicht dumm und alles andere als unerfahren im Umgang mit Monstern und bösen Kräften, er musste also erkannt haben mit wem er es zu tun hatte. Geholfen hatte ihm all das aber nicht. Bos Verfall war rasant; nach dem er sich vom Orden abgewandt hatte, verlor er schnell seine Habseligkeiten und sein Haus, ging bald nur noch gebeugt und begann mit sich selbst zu sprechen. Die anderen Ritter versuchten die Succubus zu finden um sie zu töten und Bo von seiner Obsession zu befreien, doch sie war schon längst nicht mehr zu finden. Meinen alten Lehrer hatte sie zurückgelassen ohne ihn vollständig auszusaugen, aber nicht ohne ein krankhaftes Verlangen nach ihr in seinen Kopf zu pflanzen, dass ihn jetzt langsam seines Charakters beraubte. Ein halbes Jahr später war von dem herzlichen, lauten Mann bloß noch ein stotternder Sonderling übrig, der mit 43 aussah wie ein Mensch am Abend seines Lebens. Die Ordensbrüder gaben ihm eine Kammer im Ordenshaus in Beregost und gaben ihm zu essen und zu trinken, wuschen seine Wäsche und schickten einen Arzt, wenn er krank wurde. Unterhalten konnte man sich aber nicht mehr mit ihm, und niemand wusste so wirklich, wieviel von seiner Umgebung Bo noch wahrnahm. 
Ohne meinen Lehrer und ohnehin fast am Ende meiner Ausbildung, stieg ich jetzt vom Knappen zum Ritter auf und wartete auf eine Gelegenheit, mich zu beweisen. Mit dem Brief von Lady Velrosa ergab sich genau das und ich reiste nach Waterdeep. 
“Ich habe hier zwei Kanninchen für dich.”
Leagras melodische Stimme riss mich aus meiner Nostalgie. Die Elfe stand neben mir und hielt am ausgestreckten Arm zwei tote Tiere in meine Richtung, von denen noch Blut auf den staubigen Boden tropfte. Ich blieb stehen und nahm sie verdutzt entgegen; ich hatte nichteinmal bemerkt, dass die Elfe den Weg verlassen hatte um zu Jagen, geschweige denn, dass sie wieder zurück war. 
“Danke.”, sagte ich wenig eloquent und staunte nicht schlecht, als ich die anderen Beutetiere, mehr Kanninchen und einige Wachteln, bemerkte, die an einem Riemen zusammengebunden über ihre Schulter baumelten. Die schönen Augen auf mich gerichtet neigte sie den Kopf zu einem leichten Nicken, drehte sich dann auf dem Absatz um und machte zwei lange Schritte zu Yogg, um auch ihm einen Teil ihrer Beute zu geben. 
Ich ließ mich ein paar Schritte zurückfallen, bis ich neben Milo lief und fragte: “Wielange war sie denn weg?”. Der Halbling lachte und antwortete amüsiert: “Etwa eine halbe Stunde. Mach dir nichts draus; Leagra ist ehrgeizig bei ihren Fähigkeiten als Jägerin.”
“Ich habe noch gar nicht darüber nachgedacht, jagen zu gehen. Mit frischem Fleisch habe ich auf der Reise nicht gerechnet.” Ich musterte die Kanninchen in meiner Hand. “Ich sollte sie dafür bezahlen, oder nicht?” Milo lachte nochmal, ein ansteckendes, herzliches Lachen. “Willst du sie beleidigen? Ich an deiner Stelle würde es nicht versuchen. Ranger wie sie sind bei soetwas empfindlich.”
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Orcfacers 2
An dem Abend hatten Yogg und ich getrunken bis wir das Bier nicht mehr schlecht fanden, hatten gleichzeitig amüsiert gegrunzt als die Barden ihre Scherze trieben und versucht möglichst gleichmütig auszusehen. Das heißt, ich hatte es versucht, Yogg gelang es auch tatsächlich. 
Irgendwann war ich mit dem Kopf auf dem Tisch eingeschlafen und als ich am nächsten Morgen aufwachte war ich nicht nur überrascht, meine Börse und Wertsachen noch bei mir zu tragen, sondern fast noch mehr, den Hinterkopf des Halborks jetzt im Tageslicht erneut neben mir zu sehen. Auch er saß immernoch am selben Tisch wie zuvor und mit dem Kopf auf der Holzplatte, die Hand um den Humpen. 
Während ich an diesen Moment zurückdachte fragte ich mich, ob seine Anwesenheit vielleicht der Grund dafür gewesen war, wieso sich kein Dieb an meinem Besitz vergriffen hatte. Ein Vayemniri und ein Halbork strahlten vielleicht selbst in einer Stadt wie Waterdeep wenig vertrauenserweckendes aus. Dann dachte ich an die Gestalten auf den Straßen und die Gerüchte zurück, die ich über das Tunnelsystem unter der Stadt gehört hatte und beschloss, schlicht meinem Glück zu danken, dass wir unbehelligt blieben.
Sobald meine Sinne wieder zurückgekehrt waren, war ich zu der Frau gewankt, die ich als Wirtin zu erkennen glaubte. Als ich einige Tage zuvor ein Zimmer in der Gaststätte bezogen hatte, hatte ich meine Münzen einer Frau gegeben, die ähnlich aussah - rosige, hängende Wangen, stämmige Statur und Haare in der Farbe von den staubigen Bordsteinen der Straßen - aber Menschenzüge waren für mich immer noch schwer zu unterscheiden. 
“Ich warte auf eine Nachricht von Lady Velrosa Nanda für Rhonaar Daardendrian?”
“Immernoch keine. Die Lady scheint euch versetzt zu haben.”, blaffte die Wirtin unwirsch zurück. Mit dem Lappen, mit dem sie gerade einen der Tische abgewischt hatte, wedelte sie in Richtung des Gastraums. “Außerdem solltet Ihr euch ein anderes Liebchen suchen, sie hat Einige hierherbestellt.” Das schien in der Tat zu stimmen, denn eigentlich hätten bereits vor meinem Eintreffen weitere Informationen in dieser Gaststätte für mich hinterlegt sein sollen. 
An diesem Punkt hatte die Frau kurz innegehalten und unverholen den Blick über mich schweifen lassen. Vayemniri wie ich einer bin sind bei weitem keine Seltenheit in gut besiedelten Gebieten, trotzdem wecken Klauen und Schuppen oft Interesse. “Einen wie Euch habe ich allerdings nicht dabei gesehen. Die meisten die gefragt haben, sind gleich wieder gegangen. Da war nur dieser kleine - “ 
“Das war wohl ich.” 
In dem Moment war ein Halbling von hinten in mein Sichtfeld getreten. Von kräftiger Statur mit breiten Schultern und mit dicken braunen Locken auf dem Kopf, stieg er gerade über eine umgestürzte Bank und grinste breit. Seine Kleidung war sauber und ordentlich, seine Augen nicht blutunterlaufen und er schien auch keine Probleme mit dem Gleichgewicht zu haben - er konnte nicht wie Yogg und ich die Nacht im Gastraum verbracht haben. 
Hemd und Hose waren in Braun- und Beigetönen gehalten, das Wams aus weich aussehendem Leder und um die Schultern fiel dem Halbling, der mir etwa bis zum Bauch reichte, ein kurzer Umhang aus dunkelgrüner Wolle. Unter dem Kinn war das grüne Tuch mit einer schlichten silbernen Schließe befestigt. In dem Schankraum war es mir nicht gleich eingefallen, aber mittlerweile hatte ich mich erinnern können, woher ich das Symbol kannte: Der silberne Hirschkopf mit dem stolzen Geweih war das Wappentier der Smaragd-Enklave. 
Die Enklave ist eine große Gruppe in gganz Faerun, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die natürliche Ordnung zu bewahren wo immer möglich und denjenigen zu helfen, die den Kräften der Natur nicht aus eigener Kraft trotzen können. Während meiner Ausbildung beim Orden des Handschuhs hatte ich einige Male mit ihnen zu tun gehabt. Die meisten Mitglieder waren Druiden oder Ranger, die sich meistens aus politischen Belangen zurückhielten, solange man ihre Wälder nicht gefährdete. Der Halbling, der jetzt vor mir stand, hatte mit den kauzigen Alten Eigenbrödlern, die ich zuvor mit der Enklave in Verbindung gebracht hatte, nicht viel zu tun. 
“Mein Name ist Milo”, hatte er sich vorgestellt. “Ich bin auch hierhergebeten worden um auf Lady Velrosas Anweisungen zu warten.” 
Milos herzliches Lächeln war sogar durch den Nebel des Vorabends in meinen verschlafenen Geist gedrungen als er mir die Hand hinhielt. Ich schüttelte sie vorsichtig, aber Milo griff zu als würde es ihn nicht kümmern, dass meine schuppigen, klauenartigen Finger seine komplette Hand und seinen Unterarm fast komplett umschließen könnten. 
“Wir haben bereits gestern beschlossen nicht mehr länger zu warten. Leagra und ich werden nach Nightstone reisen und dort Lady Velrosa persönlich aufsuchen.”
Jetzt erst war mir die schlanke, hellhäutige Elfe aufgefallen, die Milo mit einigem Abstand gefolgt zu sein schien und jetzt ihre langen Beine mit sehr viel mehr Leichtigkeit über die umgestürzte Bank schwang, als der Halbling kurz zuvor. Auch sie war in Braun- und Grüntöne gekleidet, doch die Stoffe, aus denen Hemd und Hose geschneidert waren, schienen viel hochwertiger zu sein, denn sie umspielten Ihre Glieder völlig anders als herkömmliches Leinen es tun würde. 
Die Brauen leicht gerunzelt und die Lippen angespannt blieb Leagra einen guten Schritt hinter Milo stehen, die Hand auf der Hüfte aufgestützt und sah mich prüfend an. 
“Ihr seid vom Orden, wie ich sehe.”, sagte Milo und deutete auf das Abzeichen, eingestickt in den Kragen meines Hemdes. 
“Begleitet uns doch nach Nightstone.”
Ich hatte zugestimmt und nochmals eingeschlagen. Die Elfe hatte sich noch einen Moment länger als Milo prüfend und aufmerksam, aber immernoch schweigsam im Raum umgesehen, bevor sie dem Halbling nach draußen gefolgt war. Die beiden schienen nicht in dem Gasthaus “The Cliffwatch” untergekommen zu sein. 
Nachdem ich meine Schulden von der Nacht zuvor beglichen hatte, was die Wirtin gleich in bessere Stimmung versetzte, drehte ich mich nach Yogg um, um mich von meinem Trinkgefährten zu verabschieden. Außerdem wollte ich ihn nicht noch länger der Gnade der Diebe überlassen - Glück sollte man in einer Stadt wie Waterdeep nicht überstrapazieren. 
Der Halbork war aber bereits wach und knurrte “Nightstone ist auch meine Richtung.”, als ich zurück an den Tisch trat. 
Er wolle dort ein berühmtes Gasthaus besuchen, erklärte er mir mit langsamen, bedachten Worten, und würde sich uns anschließen, wenn wir am nächsten Morgen die Stadt verließen. Ich verließ Yogg also um noch eine weitere Nacht in Waterdeep zu verbringen und letzte Vorbereitungen für den Aufbruch zu treffen. 
Als ich am Morgen hierauf das Gasthaus verließ, hatte ich meine Kleidung gewaschen, meinen Beutel gepackt und machte mich auf den Weg Richtung Süden. Anders als im Gasthaus natürlich hatte ich jetzt meine Gleve auf dem Rücken und meinen Hammer an meiner Seite. Beide Waffen glänzten ebenso Messingrot wie meine Schuppen im Mittagslicht der Stadt. Um sie im Notfall schnell ziehen zu können, ragte die Klinge der Gleve hoch über meine Schulter hinaus und die langen, blauen Quasten, die unterhalb der Klinge befestigt waren, fielen mir über die Schulter auf die Brust. Der Holzgriff des Hammers an meiner linken Seite, zwar mit Leder umwickelt, stieß beim Gehen außerdem gegen das Holz der langen Waffe auf meinem Rücken. Nein, auch ich war bei weitem kein Beispiel für Unauffälligkeit. 
Kurz bevor ich das südliche Tor über eine der größeren Straßen erreicht hatte, holten mich Milo und Leagra ein. Der Halbling war auch an diesem Tag fröhlich wie zuvor gewesen, daran konnte ich mich gut erinnern. Am Tor selbst sahen wir Yogg bereits aus der Ferne. Er unterhielt sich mit einer Person, die ich nicht zuordnen konnte. Es fiel mir schwer, zu erkennen ob sie weiblich oder männlich war und welchem Volk sie entstammte. Beim Näherkommen dann zeigte sich, dass es sich wohl um ein männliches Wesen handelte und wieso mir die Zuordnung zu einer Rasse so schwer gefallen war. Über der zweiffellos teuren und aufwändigen Kleidung trug Yoggs Bekannter eine ausladende, gepuderte Perücke, die in hellgrauen Locken über Schultern, Brust und Rücken des Trägers fiel. Die Haut, die sichtbar nur an einigen wenigen Stellen wurde, schien dunkelgrau zu sein. Ganz einwandfrei ließ sich das aber nicht feststellen, da auch hier eine satte Puderschicht den Blick verschleierte. 
“Aramil reist mit uns Richtung Süden.” sagte Yogg, nachdem Milo und Leagra sich vorgestellt hatten. Die Elfe hatte bei unserer ersten Begegnung kein Wort gesagt, deshalb hörte ich erst jetzt, dass ihre Stimme leise, melodisch und überraschend tief war. 
Der als Aramil vorgestellte trat einen Schritt vor neben Yogg und begrüßte die Runde strahlend und überschwänglich. Als er vor mir stand und ich die dunkelbraunen Augen ohne Pupillen oder Iris sah, dachte ich Wahrscheinlich ein Tiefling, der nicht erkannt werden will. 
Die Vayemniri und die Tieflinge hatten früher erbitterten Krieg miteinander geführt, das wusste ich. Aber wie die Drachen und die Fürsten der neun Höllen waren auch das Geschichten aus so lange vergangenen Tage, dass selbst die Ältesten meines Clans - Daardendrian -  keinen wirklichen Groll gegen die Tieflinge mehr hegten. Trotzdem waren die Abkömmlinge des dämonischen Blutes von Aberglauben umgeben und wurden besonders in wohlhabenden Familien, wie Aramil sie seiner Ausstattung nach zu schließen kennen musste, nicht gern gesehen und versuchten oft, möglichst wenig aufzufallen. 
Während Milo und Leagra jetzt jeweils ein Kurzschwert am Gürtel mit sich trugen, die Elfe außerdem noch einen Langbogen auf dem Rücken mit sich trug, sah ich bei Aramil auf den ersten Blick keine Waffen. Nachdem ich Yogg einen zweifelnden Blick zugeworfen hatte, den dieser völlig regungslos erwiderte, seufzte ich und klopfte Aramil auf den Rücken. 
“Also dann,” hatte ich gelacht “Der Weg beginnt hinter diesem Tor.”
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Orcfacers 1
Als wir das erste mal aus Waterdeep aufbrachen, waren wir zu fünft. In der großen Stadt sah niemand uns verwundert hinterher oder fragte nach unserem Reiseziel. Wir hätten auch nicht gewusst, was die Antwort auf diese Frage gewesen wäre, zumindest nicht wirklich. Alles was wir wussten, war dass wir uns Richtung Südosten halten sollten und dass Nightstone etwa eineinhalb Tage entfernt liegen sollte. Ich wusste immerhin auch, weswegen ich in dieser Richtung unterwegs war - was mehr ist, als ich über die Anderen hätte sagen können. 
Neben mir stapfte rythmisch die große, schwere Gestalt her, die sich in der Taverne zwei Abende zuvor als Yogg vorgestellt hatte. Mit seiner gräulichen Haut und dem breiten Kiefer mit den vorstehenden Reißzähnen war er leicht als Halbork zu erkennen. Er trug abgetragene Kleidung aus Leinen und Leder, doch ohne größere Löcher und seine Stiefel waren noch ganz. An einem Gürtel um seine Hüfte trug er an seiner linken Seite einen Kolben aus dunklem Holz, umwickelt mit schwerem Leder mit Eisenverstärkungen. Das Leder war an einigen Stellen braun verfärbt und auch im Holz fanden sich einige Kerben, die von Klingen oder Rüstungen stammen konnten. Bei jedem Schritt, den der große Halbork machte, baumelte das Holz und die Metallösen, in denen der Kolben hing klirrten. Auch die beiden Äxte an seiner rechten Seite klirrten metallisch bei jeder Bewegung wenn die Schneiden aneinander schlugen. Zwei weitere Äxte waren in Gurten auf den breiten Rücken des Kämpfers geschnallt. Nein, unauffällig oder leise reiste man nicht, wenn man Yogg zu seinen Begleitern zählte, das wurde mir schnell klar.
Anders als die meisten seiner Art, denen ich vorher begegnet war, trug Yogg keine wilde Masse an Zöpfen und Zotteln auf dem Kopf. Die gräuliche Haut spannte sich glänzend über seinen unförmigen Schädel ohne irgendwelche Haare. Auch sein Gesicht schien gänzlich unbehaart zu bleiben, was ihm einen merkwürdig gepflegtes Aussehen verlieh. Und das trotz einer Nase, die aussah als sei sie öfter gebrochen worden als man zählen kann und der tiefen Narbe an seinem Kinn. 
Die tief eingesunkenen Augen hielt er starr auf den Boden vor seinen Füßen gerichtet. Überhaupt hob er den Blick nur selten. Das war mir bereits an jenem Abend aufgefallen: in einem vollen Gasthaus voll von bunt gekleideten Städtern, exotischen Gesichtern und Tellern voll mit Speisen aller Art schien ihn bloß der Humpen vor ihm zu interessieren. Auch mit der Schankmagd sprach er ohne hinzusehen. 
Aus Neugier hatte ich ihn angesprochen; ich wollte wissen, wie er reagieren würde, sollte jemand ihm ein Gespräch aufzwingen. Ich durchquerte also den Raum in neun zügigen Schritten und stellte mein eigenes Bier demonstrativ und mit einem dumpfen thunk auf den Tisch neben das seine und setzte mich auf die Kante eines Hockers.
“Du bist mir aufgefallen.”, sagte ich in der Einfachen Sprache. Jetzt richteten sich die dunkel unterlaufenen Augen doch auf mich, aber ein tiefes Grunzen war alles was ich zu hören bekam.
“Kommst du von hier? Denn ich bin mir sicher, dass sich irgendwo in dieser Stadt etwas besseres als dieses wässrige Gesöff finden lassen muss.” Zweifelnd schwenkte ich das Bier vor mir. Trüb schwappte es in meinem Humpen herum; es hatte schon schal geschmeckt als das Mädchen an der Theke es mir gereicht hatte. 
“Die Brühe ist tatsächlich kaum genießbar.” Er sprach langsam und schien seine Worte mit Bedacht zu wählen. Der skeptische Blick, mit dem der Halbork jetzt sein Getränk bedachte ließ mich auflachen. 
“Mein Name ist Rhonaar.”, sagte ich und streckte ihm die Rechte entgegen. Endlich drehte sich sein massiver Kopf doch zu mir und die dunklen Augen musterten erst meine Hand und dann mein Gesicht ausführlich und lange. Schließlich löste er mit fast komödiantischer Langsamkeit seine eigene Rechte von dem Griff seines Humpens und griff nach meinem Handgelenk. Interessant, dachte ich, ein Soldatengruß. “Yogg.”, sagte Yogg schlicht und schob den Unterkiefer mit den spitzen und über die Oberlippe ragenden Eckzähnen vor.
“Also Yogg. Was hoffst du an der Sword Coast zu finden?” fragte ich und grinste mein eigenes Reißzahngrinsen. Einen Moment länger noch studierte der Halbork meine schuppigen Züge ohne Regung, dann formte sich langsam ein Lächeln auf seinen hässlichen Zügen. 
“Das entscheide ich noch.”, sagte er schließlich. “Aber vor allem hatte ich auf bessere Bewirtung gehofft.”. Ich lachte, hob meinen Humpen und Yogg stieß seinen dagegen, bevor wir beide die Reste unseres Biers in den Rachen kippten. 
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