Tumgik
#Ordnung im Studium
wachtelspinat · 1 year
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Bisschen strange ask, aber als du vor ein paar Jahren mal Fragen zu deinem beruflichen Werdegang etc. beantwortet hast, hat mich das damals total inspiriert und mich persönlich in einer echt schwierigen Phase bei der Entscheidungsfindung (für ein Psychologie-Studium nach der Pflege-Ausbildung) unterstützt! Sehr random, aber nochmal danke für damals! Ich hoffe sehr, dass es dir in der Radiologie gut gefällt und die Arbeitsbedingungen in deinnem KH nicht allzu shitty sind! Danke dir für alles!
hey ja ich erinnere mich : D freut mich zu hören, dass du deinen weg gefunden hast und (hoffentlich) happy damit bist. hab etwas das gefühl von zeit und raum verloren in den letzten jahren, aber du wirst ja denk ich noch im studium stecken? aus erfahrung kann ich sagen dass es immer mal momente gibt wo die motivation sehr schwankt, aber zieh es durch, bist auf nem guten weg <3
und danke danke, radiologie ist super nice aber was kann ich sagen, gesundheitssystem läuft absolut nicht rund und man merkts an allen ecken. aber bedingungen sind bei mir in ordnung, team ist gut. ich weiß woanders ist es viel schlimmer, so traurig der gedanke ist, er hilft.
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shakespearerants · 8 months
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hallihallo, hast du vielleicht Empfehlungen für podcasts oder dokus über generell archäologie oder so sachen übers römische reich oder reichslimeskommision?
No shit, hab jetzt interest in sowas wegen dir lol
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Got another one Yes. Every day I think about the Roman Empire.
Also als allererstes mal die Empfehlung, @aandvarchaeology zu folgen - das ist mein und @evolutionsbedingt 's brainchild, unser Baby, wo wir NUR über Archäologie posten (wenn auch leider wegen Studium oh the irony nicht so oft wie wirs gern hätten. Die Drafts stapeln sich langsam 😓).
DANN Archäologie generell - Meine Lieblingsempfehlungen für den Einstieg sind das Buch "Spuren der Jahrtausende. Archäologie und Geschichte in Deutschland", herausgegeben von der RGK - kleiner, aber feiner (wenn auch nicht mehr GANZ auf dem neuesten Forschungsstand) Überblick über sämtliche Epochen, oft im Doppelpack mit dem Atlas der Vorgeschichte verkauft, auch ein super Ding. Außerdem toll sind die Zeitschriften Archäologie in Deutschland und die Antike Welt - Erhältlich in jedem seriösen Bahnhofskiosk, aktuell und gut geschrieben, meine Empfehlung für wenn die DB mal wieder Scheiße baut und man irgendwo in Hinterschwepfingen im Kaffbahnhof stecken bleibt xD (Website ist leider down sonst hätte ich die auch im Onlineshop verlinkt, sorry). Die AiD macht Alles, von den Themen her, die Antike Welt ist spezialisiert auf Klassische und Provinzialrömische Archäologie.
Römisches Reich und Reichslimeskommission und so - Da gibt's nichts schöneres als direkt in die Limesmuseen zu fahren! Tagestrips, yeah! Wenn du irgendwo in Mitteldeutschland wohnst, bist du wahrscheinlich eh nicht mehr als so ne gute Stunde Bahnfahrt vom nächsten Kastell oder Streckenabschnitt entfernt - meine persönlichen Epfehlungen sind Osterburken, und außerdem natürlich der archäologische Park Xanten (kein Limesteil aber einfach nur GEIL). Außerdem gibt es einen Limeswanderweg!
Ah, und jetzt sehe ich, dass du explizit nach Podcasts und Dokus gefragt hast. Ups 🙈. Zu meiner Verteidigung ich sitze seit 4 Stunden an der Referatsrecherche und koordiniere nebenbei eine Vortragsmoderation für morgen. Ich höre selber kaum Podcasts und Dokus über die Römer haben oft einen gewissen...Beigeschmack, weswegen ich da auch nicht allzu oft einschalte, aber ein paar wenige Empfehlungen habe ich doch! Der Ancient Warfare Podcast ist leider, wie der Name schon sagt, Kriegslastig, aber einige gute Episoden über die Römer gibt's durchaus. Die arte-Dokus sind meistens auch garnicht schlecht, aber please, for the love of God, wenn wir bei Produktionen der Öffentlich-Rechtlichen sind, niemals die Terra X Dokus einfach so unhinterfragt gucken. Für den Rechercheeinstieg sind sie aber halbwegs in Ordnung, nur...please fact check. Die sind oft ein bisschen zu finit und polarisierend in ihren Aussagen.
Was die Reichs-Limeskommission angeht...da hat man meines Wissens nach 3 Optionen. 1. Wikipedia, 2. der Sonderband der AiD zum Limes (again, ich wünschte, ich könnte ihn verlinken, aber der Onlineshop der wbg ist down), da ist auch ein Kapitel zur Forschungsgeschichte drin, oder 3. einfach selbst in die Bib gehen, random Band aus dem ORL bestellen, und durchlesen. Die sind super kurz, das schafft man locker in ein paar lockeren Nachmittagen. Und sie sind WILD. 10/10 Leseerlebnis, ehrlich.
Ansonsten, wenn du was findest und wissen willst, ob's ne seriöse Quelle ist - einfach nen Ask an den Archäologieblog schießen, ich schau's mir gern für dich an!
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Leider wird man in diesem unserem Staate gern, wenn man nicht Regierungskonform denkt als „Rechts“ eingestuft. Das ist einfach. Das erklärt alles. Das erklärt, warum Querdenkende die Staatliche Ordnung unterwandern wollen. Somit versucht man eine rechtsverbindliche Situation zu schaffen, um diese abzustrafen, um diese in der Sichtweise der braven Mitläufer herabzuwürdigen.
Ist schon merkwürdig, was einem beim Schreiben alles so auffällt, als Rechter, als rechte Gruppierung, als rechts ist Negativ. Positiv wird jedoch die Rechtsstaatlichkeit gesehen, die Rechte die wir haben, die uns jedoch bei Staats akuten Situationen aberkannt werden können um durchzubringen was der „Rechtsstaat“ für richtig betrachtet. Rechtsverbindlichkeit ist auch unter positiv vermerkt.Die rechte Hand ist der, oder die perfekte Mitarbeiterin. Sind rechte Gedanken nun positiv oder negativ anzusehen?
Linkshändig wurde früher mit Strafen bedroht, während Rechtshändig als einzig wahr galt. Und rechts abbiegen darf man auch im Straßenverkehr, Rechts vor Links links heißt es hier.
Das ist wirklich eine Grundsatzfrage mit vielerlei Deutungen, so scheint es mir.
Wie billig ist es demnach, einen Menschen nur weil er NEIN sagt, zu was auch immer, in die Schublade zu stecken, die der Politik am genehmsten ist. Ein NEIN braucht keine Rechtfertigung. Ein NEIN, ist eine glasklare Antwort und muss so für sich akzeptiert werden. Sollte das nicht so hingenommen werden, ist es eine Vergewaltigung der Bedeutung, des Wortes.
Der Staat duldet kein NEIN. In den Endsechzigern, den Siebzigern und den Achtzigern, wurden auch bei Demonstrationen reichlich Fotos gemacht, um Widerständler festzunageln. Im Auge des Gesetzes war man sowohl in den westlichen sowie östlichen Bundesländern. Das nahm sich nichts, auch wenn man es uns gerne glaubhaft machen wollte.
WIR sind der Staat!
WIR???
Ja Wir und das dürfen wir eben nicht vergessen. Die, die uns regieren, wurden von uns gewählt. Das vergisst man im Eifer des Gefechts, wenn jene, die gewählt wurden, über ihre Grenzen gehen. Vorwiegend sind diese aus dem Jura Studium hervorgegangen, also an sich mit der Rechtsbemessung eines Auftrages den sie erhalten haben bestens vertraut, so sollte es an sich sein. Nur diese kennen auch die kleinen Winkel und Ecken, die Verstecke mit denen sie einiges umgehen können. Rechtsverdreher sozusagen. Wenn man heute diese austauschbaren Gesichter sieht, die den Bundestag farb- und konturlos aussehen lässt, da brauchen wir uns auch nicht zu wundern das die Politik die diese vertreten, nicht anders ist.
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Christa Helling 
Nachdenklichkeiten .... Reflexionen, Wahrnehmungen, Irritationen
Taschenbuch  - 300 Seiten 
ISBN : 978-3-757557-03-4
16,50 €
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lost-hope12 · 9 months
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Ich schreibe diesen Brief in der Hoffnung, dass andere Väter ihn lesen und begreifen, wie einzigartig ihre Rolle im Leben eines Mädchens ist. Wie unersetzbar sie sind. Vielleicht warst du dir dieser Rolle ja nie bewusst. Vielleicht wolltest du diese Rolle nie einnehmen. Vielleicht hattest du Angst. Das ist in Ordnung. Ich bin nicht wütend. Ich wünschte nur, du hättest diese Dinge gewusst. Ich wünschte, du hättest gewusst, dass dein Verhalten mein Leben für immer prägen wird. Ich wünschte, du hättest gewusst, dass deine Liebe zu mir darüber entscheidet, wie sehr ich mich eines Tages selbst lieben werde. Ich wünschte, du hättest mir gesagt, dass du mich liebst und mir nicht das Gefühl gegeben, dass ich mir deine Liebe verdienen muss. Ich wünschte, du hättest gewusst, dass du derjenige bist, der mein Selbstbewusstsein prägen wird wie kein anderer. Ich wünschte, du hättest gewusst, dass deine Zuneigung zu mir genauso wichtig ist wie die meiner Mutter. Ich wünschte, du hättest mich gesehen, mir gezeigt, dass ich nicht unsichtbar bin und mir das Gefühl gegeben, dass es sich lohnt, mich wahrzunehmen. Ich wünschte, du hättest mir seltener gesagt, dass ich hübsch bin und häufiger, was du an meinem Wesen magst. Ich wünschte, du hättest dir hin und wieder Zeit genommen und sie nur mit mir verbracht. Ich wünschte, du hättest gewusst, wie wichtig du mir bist. Wie wichtig deine Anwesenheit ist und wie sehr deine Abwesenheit bei besonderen Ereignissen in meinem Leben wehgetan hat. Ich wünschte, du hättest meine guten Ergebnisse in der Schule, im Studium und in Praktika nicht für selbstverständlich genommen. Ich wollte doch nur hören, dass du stolz auf mich bist. Ich wünschte, du hättest dir hin und wieder Sorgen um mich gemacht - dann hätte ich gewusst, dass ich dir nicht egal bin. Ich wünschte, du hättest häufiger mit mir gesprochen und seltener vor mir geschwiegen. Ich wünschte, du hättest mir erklärt, warum du weggegangen bist. Ich wünschte, du würdest häufiger anrufen, nur um zu fragen, wie es mir geht. Ich wünsche mir bis heute nichts weiter als ein bisschen Aufmerksamkeit von dir.
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bainlerntagebuch · 1 year
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Vorlesung 6 Funktion und Aufbau Archivsystemen & Übung
Ablauf der Einheit:
Metadatenstandards in Archiven
ArchivesSpace
Archivsysteme
Auf den Sinn und Zweck von Metadatenstandards muss nicht mehr eingegangen werden, da dies schon in den letzten beiden Vorlesungen besprochen wurde
Metadatenstandards in Archiven – ISAD(G) und EDA
Es war interessant wieder einmal über ISAD(G) zu hören. In meiner Ausbildung in Deutschland zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste wurde das katalogisieren von Archivgut nach ISAD(G) unterrichtet und wir mussten die Felder auswendig lernen. Es war spannend zu sehen, wie viel davon mir noch im Gedächtnis verblieben ist, im Studium wurde es in vergangenen Vorlesungen auch kurz angesprochen, jedoch nur oberflächlich. Aufgrund der Neugierde habe ich nach der Vorlesung auch meine alten Unterlagen aus der Berufsschule nach meinen Aufzeichnungen davon durchsucht.
ISAG(G) – das Archivregelwerk
Die Abkürzung steht für* International Standard Archival Description (General)* und ist ein internationaler Standard zur Verzeichnung von Archivalien. Die erste Fassung wurde 1993/94 veröffentlicht, die zweite Fassung 2000. Die zweite Fassung ist auch heute noch in Verwendung. ISAD(G) kann, ähnlich wie RDA, auch in Verbindung mit anderen Standards genutzt werden. Da es ein Internationaler Standard ist, dient er auch zum internationalen Austausch von Verzeichnungsinformationen. Ein weiterer Vorteil ist, dass er ungeachtet der Form und des Mediums angewendet werden kann. Die Datenstruktur orientiert sich an den früheren analogen Findmitteln wie Findbücher und Zettelkästen. ISAD(G) nutzt das Provienienzprinzip, das heisst es wird abgebildet nach Entstehungszusammenhang. Dabei wird auf mehreren Ebenen verzeichnet. 
Kurzer Ausflug da ich es immer wieder vergesse: Provenienzprinzip: Archivalien werden nach ihrer Entstehung und ihrer Herkunft geordnet. Pertinenzprinzip: Archivalien werden nach Themenfeldern (Sachverhalten/Ereignissen/Personen) geordnet.
Bereiche und Verzeichnungselemente:
Es gibt 7 Verzeichnungselementgruppen:
Identifikation (Signatur etc.)
Kontext (Herkunft, Geschichte etc.)
Inhalt und Ordnung (Form und Inhalt, Bewertung etc.)
Zugangs- und Benutzungsbedingungen (Sprache, Schrift, Findmittel)
Sachverwandte Unterlagen (Aufbewahrungsort Originale, Kopien etc.)
Anmerkungen
Kontrolle (Bearbeiter etc.)
Weiter existieren sechs Pflichtfelder, welche bei der Verzeichnung ausgefüllt werden müssen:
Signatur
Titel
Provenienz
Entstehungszeitraum
Umfang
Verzeichnungsstufe
Ob und wie etwas verzeichnet werden muss ist immer auch abhängig von der Stufe, folgende Stufen gibt es (vom Großen ins Kleine):
Archiv
Bestand
Serie
Akte/Dossier
Dokument
Weitere Informationen hierzu sind unter der Schweizerischen Richtlinie für die Umsetzung von ISAD(G) zu finden unter folgendem Link.
ISAAR(CPF)
Beim International Standard Archival Authority Record for Corporate Bodies, Persons and Families handelt es sich um einen Standard für Normdateien. Da hier der Verzeichnisaufwand relativ hoch ist, wird dieser Standard nur selten verwendet. Er soll die Verbindung zwischen Urhebern und Unterlagen schaffen. Dabei ist er international verwendbar und schafft die Möglichkeit, Kontext und Inhalt von Archivgut getrennt zu verwalten[1].
Übung zu AtoM und ArchivesSpace
Es sollte nun auch ein Eintrag zur Übung zum Vergleich von AtoM und ArchiveSpace gemacht werden. Verglichen werden sollten die Verwaltungs- und Veröffentlichungsfunktionen.
AtOM
Atom ist ein webbasiertes und quelloffenes System. Das System ist von dem Metadatenstandard auf ISAD(G) aufgebaut. Es gibt leider leider keine deutsche Übersetzung.
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Es gibt eine Demo-Version, welche für den Vergleich genutzt wurde.
Suche
Wenn man sich eingeloggt hat, kann man über das Suchfeld in der Mitte suchen. Dabei kann man nach Sprachen, Instituten etc. suchen. Weiter gibt es eine erweiterte Suche. Ich finde alles sehr intuitiv zu bedienen.
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Katalogisieren
Für das Erfassen bzw. katalogisieren war ich für einen Moment ein wenig unsicher, was ich machen muss. Klickt man über das + in der Ecke auf "Accession Record", so kann man einen neuen Datensatz erfassen. Pflichtfelder sind mit Sternchen markiert. Wenn man weiter möchte, muss man auf die eingeklappten Abschnitte klicken.
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ArchivesSpace
ArchivesSpace ist eine Open-Source-Software, bei welcher man auch bezahlen kann, um mehr Funktionen und Vorteile zu haben. Wie auch AtoM basiert ArchivesSpace auf den Standards ISAD(G), DACS und ISAAR(CPF). Das System hat leider noch keine deutsche Übersetzung.
Ich habe für den Vergleich die Sandbox-Version genutzt.
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Suche
Für die Suche hat man etwas weniger Möglichkeiten wie bei Atom. Toll ist aber, dass man die Sprache auf Deutsch einstellen kann. Man kann zwischen Suchbegriffen, Art, Schlagworten und Jahr auswählen. Man kann auch weitere Zeilen mit und/oder Verknüpfungen hinzufügen. Die Anzeige der Suchergebnisse ist sehr ähnlich wie bei AtoM
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Katalogisieren
Zum Katalogisieren klickt man bei ArchivesSpace auf "Select Create" und fügt dann ein neues Katalogisat hinzu. Auch hier werden Pflichtfelder mit Sternchen gekennzeichnet. Im Gegensatz zu AtoM, wo die einzelnen Felder aufgeklappt werden müssen, hat man hier auf der linken Seite ein Menü, bei welchem man die Kategorien auswählen kann. Die Möglichkeiten beim katalogisieren ist sehr gross, d.h. man kann es sehr ausführlich machen.
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Quelle Foto: https://rs4.reuther.wayne.edu/SuperManual/01_accessioning/01_02_archivesspace_accessions/
Fazit:
Mir gefallen beide Systeme in grossen und ganzen gut. Ich finde auch wenn sie teilweise andere Funktionen/Workflows haben, ähneln sie sich.
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safeplacethoughts · 2 years
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Kurzer Einblick
In letzter Zeit geht es mir von Zeit zu Zeit immer schlechter. Ich habe etwas Angst erneut in eine depressive Phase zu fallen. Vor einiger Zeit war ich bereits an diesem Punkt - darüber mit meiner Mutter zu reden, hat genau einen Tag was gebracht.
Durch mein Studium (Lehramt) muss ich mich mit geistiger Entwicklung von vor allem Kindern beschäftigen. Aber weil ich mich allgemein für diese Themen und auch Erziehung interessiere, versuche ich so viel wie möglich darüber zu lernen und meine eingesessene Denkweise mal zu überdenken. Dabei bin ich immer offen für neue Methoden, vor allem wenn ich sehe, dass es funktioniert.
Ich befinde mich gerade also total im Wandel mit meinem Weltbild, meiner Auffassung von Dingen. Mein Umfeld ist dabei keine große Hilfe und pocht auf ihre altbewährten Methoden und ist für nichts offen. Ich habe das Gefühl, dass vor allem meine Eltern nichts von mentaler Gesundheit wissen wollen und gar nicht wahr haben wollen, dass sowas überhaupt existiert. Ich versuche auch meine mentale Gesundheit Rücksicht zu nehmen, aber hier nimmt niemand Rücksicht auf mich.
Sage ich, dass ich überfordert bin - mit was auch immer - ist es ein minimales Problem und es wird hingestellt, als wäre es schlimm, dass ich mich gerade so fühle. Ich möchte differenzierter und neuer denken. Mein Umfeld ist dabei einfach mental dumm oder auch mental blind.
Immer wieder werde ich übergangen, weil ich ja in meinem Alter (22) keine Ahnung hätte. Dabei bin ich in meiner Familie die einzige mit Abitur und strebe einen akademische Abschluss an. Dass ich selber gerade im Wandel bin und dazu der ganze Druck der Familie, macht mir in letzter Zeit sehr zu schaffen.
Ich merke, dass einige, wenn nicht viele, meiner Denkmuster einfach nicht mehr in die heutige Zeit passen und ich versuche mich zu bessern, diese Denkmuster umzuwerfen und neue aufzubauen. Ob es dabei um die Gender-Debatte geht oder Rassismus im schulischen Umfeld oder mentale Gesundheit oder oder oder. Zu Hause höre ich immer nur die alteingesessenen Denkweisen (welche ich für absolut nicht in Ordnung halte), kann aber auch nichts sagen, weil ich weiß, mir wird nicht zugehört und ich verstände es ja sowieso nicht.
Ebenso wenn es um mich selbst geht. Stelle ich meine Grenzen auf, werden diese ignoriert, weil meine Familie sie selbst nicht versteht, also ist es ja falsch. Ich fühle mich einfach nicht verstanden und als könnte ich hier mit niemandem auf Augenhöhe sprechen. Meine Gefühle werden sowieso übergangen und nicht beachtet, hier sind eigentlich alle nur auf ihr eigenes Wohl aus - und natürlich macht jeder am meisten im Haushalt und jeder arbeitet am meisten und keiner macht irgendeinen Fehler - außer mir natürlich. Dass die Uni nicht nur zeitintensiv sondern auch physisch und psychisch anstrengend sein kann, will niemand verstehen. Sie sind selber nie weiter als die zehnte Klasse gekommen und denken, sie könnten darüber urteilen, wie das Universitätsleben ist.
Nebenbei gehe ich arbeiten, um mein Studium selbständig zu finanzieren. Aber wehe mir gefällt es in diesem Nebenjob nicht, dann soll ich die Missstände einfach so hinnehmen, denn da müsse man ja durch.
Und dann wird auf genug Alkohol wieder etwas beleidigendes gesagt, was natürlich nie so gemeint war und warum ich mir sowas denn überhaupt annehme - eine Entschuldigung höre ich aber nie. Als wäre der alltägliche Druck mit diesen ganzen Gedanken nicht schon anstrengend genug....
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genioushardcore · 2 years
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Wer ihnen in's Hirn geschissen, die Xte
Neuerdings belästigt man mich, damit, dass es eine Zeugenschützer-Akademie gäbe und irgendeines ...'s Sohn dahin solle, weil er es wolle.
Wie bekloppt wollen meine Feinde noch werden?
Ernsthaft, wenn es eine Zeugenschützer-Akademie gäbe, wären die Kronzeugen nicht mehr sicher. Eine Ausbildung zum Personen-Schützer, gäbe es, aber keine Akademie, für Zeugenschützer. Wie weit muss man den dummen Idioten so gesehen noch helfen, bis die aufhören mich zu belästigen?
Anbei, ich bin kein Zeugenschützer, sondern, deren Kavallerie, dem Einzelpersonen-Anteil nach. Denn, wenn Menschen, vielleicht unter staatlichem Zeugenschutz, vielleicht nur gebuchte zu schützende Personen, in Gefahr sind, kann ich theoretisch, wie praktisch (konnte man nachweisen), Als Einer, wie Eine Billiarde auftauchen, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen, durch einen Massive-Kill, wie seinerzeit, im Fall: “Smalltown Exicution“, als ich eine ganze Kleinstadt töten sollte. Bin immer noch auf Geister-Extraktion, weil die Toten mich belästigten und dass nur von denen ausgehend aufhören kann.
Im Fall, von Men-Protector-Diensten, die könnt ihr, als Ausbildung nur in Dojõ's, so wie, den Juristischen Aspekt, bei den Bundeswehr-Akademien/Polizeischulen/Bundes Nachrichten Dienstliche Akademie Berlin erlernen.
Wenn ihr nur heiß auf Gedächtnis-Löschungen, meist Brainwash genannt seid, dafür gibt es mehr als genügend Verbände dagegen, teils die Geheim-Armeen, der U.N., teils die Schatten-Armeen, der Bundeswehr, zumindest in Bundes Republik Deutschland.
Wem dies jetzt nicht genug Info war, sortiert euch, bei Interpol ein, mit euren angeblichen Talenten, vielleicht weisen die euch Jobs, in den Diensten des Zeugenschutzes zu. Anbei, bezüglich Gedächtnis-Löschungen, dass wäre schwarze Folter, de Facto verboten, so schwer? Wer es, als Strategie wisse, müsse es eh melden, entweder, insofern in Bundes Republik Deutschland, an die Bundeswehr, oder im Zweifelsfall, Interpol. Die Einheiten, bei Interpol, sind global die einzigen, welche rein Administrative Aufgaben haben, sprich diesen oder jenen Rahmen, von Personen Schutz, im Rahmen Zeugenschutz abzudecken.
Was einzelne Personen-Schützer anbelangt, vielleicht sind dazwischen je nach Auftrag, auch mal Zeugenschützer, aber, je nach Talent, haben diese auch entsprechend viel juristischen Kram, gelernt haben müssen.
Wie man zum Ruf kommt, Zeugenschützer zu sein? Woher der Ruf kommt, es gäbe eine Zeugenschützer Akademie? Womöglich äußerte sich mal jemand fahrlässig verkehrt, oder ihr ward Opfer, eines Versteckspiels, wie man es notorisch, mit zu scheissenneugierigen Arschlöchern spielt, um die echten Zeugen zu schützen, respektive die Schützer. Dass ihr da von selbst nicht drauf gekommen seid, ist dass Wunder schlechthin. Würdet ihr jetzt bitte aufhören, mich voll zu plärren, mit ich will, ich will, ich will? Ernsthaft, ihr seid vom Niveau her, sich im Laden, an der Kasse auf den Boden schmeissende Kinder, welche lauthals rumheulen, und daraufhin alles präsentiert bekommen wollen, ernsthaft, nervt wen anders, und einen anderen Bereich, scheiss Terror Bälger.
Anbei, wenn ihr euch nur nerven zerreissend melden wollt, ihr seid selbst die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, wäre schön, wenn man euch loswerden könnte...
Im übrigen, eine Akte, über Talentierte Leute, führt Interpol, da stehen allerdings auch Terroristen die auffielen drin, wie sie für den Rahmen Zeugenschutz vielleicht mal Talente zeigten, aber nicht genutzt sein sollen, es sei denn, der Rechtsstaat in deren Areal, seie zusammen gebrochen und man wolle noch Leute undercover raus ziehen...
So gesehen, was benötigen Zeugenschützer? Jura-Studium Personenschutz-Ausbildung (ab Meister aufwärts) in Dojõ's gelernt. Ein Selbstverteidigungs-Kurs reicht nicht aus. Nahkampf-Erfahrung (Wettkämpfe, wie viele gewonnen?) Kampf-Kunst-Ausbildung, als Beispiel Kung-FU, ab dem 3. Dharma. Im Fall, Ninjitsu, ab der roten Robe. Im Fall Ninjutsū, ab der gelben Robe. Mehr brauchen Zeugenschützer eigentlich nicht.
Die Zeugenschutz-Datenbank, ist vermutlich dass worauf all die Pissbälger gerade spekulierten, aber, die ist so gut verschlüsselt, dass selbst ich, ein Wunder bräuchte um sie zu entschlüsseln. Ein erster Hack-Versuch, auch mit Stilen, der Marke, wir kriegen alles gehacked, lief schief.
Mehr will ich jetzt nicht darüber veräußern. Vor dem falschen Zeugenschutz des Terror-Kartells/Syndikates Mazi Nafia wird nach wie vor gewarnt. Ich hoffe, die haben dass jetzt mal kapiert.
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liebelesbe · 2 years
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Freut mich das der ask in Ordnung war 😅
Im Modulhandbuch steht drin was du wie studierst. Also jedes Studienfach ist aufgeteilt in Teilgebiete, zum Beispiel wenn ich kreatives Schreiben studieren will, dann wäre zb Modul A "Theorie Lesen und Schreiben", Modul B "Politische Einflüsse auf Lesen/Schreiben" und Modul C "Textwerkstatt aka. Schreib was selber"
Dazu kommt dann noch Modul D für's Praktikum und Modul E für die Bachelor-Arbeit.
Pro Modul brauchst du dann ein paar Veranstaltung, jede Uni organisiert das ein bisschen anders aber meistens brauchst du eine gewisse Anzahl Punkte um ein Modul abzuschließen. Also zb für mein kreatives Schreiben Modul A brauche ich 12 Punkte, auf jede Veranstaltung (Seminar, Vorlesung, etc) gibt es eine gewisse Anzahl Punkte die ich kriegen kann. Also nehme ich zb drei Veranstaltungen wo ich jeh drei Punkte kriege.
Das wiederhole ich dann für Modul B und C.
Und die Regeln für den ganzen scheiß, also wie viele Punkte du pro Modul brauchst und wie viele Punkte du brauchst um deinen Abschluss zu machen, dass steht im Modulhandbuch
Das ist meistens als PDF irgendwo auf der Seite deines Studienganges oder der Fakultät zu finden, ist aber vermutlich einfacher das wieder zu googlen oder so (Uni Webseiten 🤮)
Btw wenn deine Uni das nicht hinkriegt da ordentliche Einführungsveranstaltungen zu machen ist das halt en richtiger saftladen, die können ja nicht erwarten daß da ne normale Person so ohne was durchsteigt
Aha....? ich hasse Module ich hasse Teilgebiete ich hasse Uni hör auf so kompliziert zu sein :| wie viel Punkte ich für was brauche ist mir aber eh Wurst ich mach das Studium ja nur als Lückenfüller bis ich (HOFFENTLICH 🤞) nächstes Jahr dann eine Ausbildung mache
und ja meine Uni ist ein Saftladen, jedenfalls meine scheiß Fakultät. Mein Bruder hatte ein paar Ersti-Veranstaltungen dieses Jahr und bei meiner Fakultät war komplett tote Hose bis halt auf die eine Mini-Veranstaltung bald 😐
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Minimalismus im Studium: § 1 chaotische Ausgangslage
Minimalismus im Studium: § 1 chaotische Ausgangslage
In dieser Beitragsreihe nehme ich dich mit auf meine Reise aus meinem chaotischen Büroregal das Schönste rauszuholen was ich kann. Aus Stress werde ein Durchatmen! Ich würde mich selbst nicht als Minimalistin beschreiben, aber wahrscheinlich habe ich trotzdem unterdurchschnittlich viele Sachen (was aber angesichts der Konsumgesellschaft wohl auch keine große Leistung ist). Doch habe ich einen…
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Torte x Trude - back home
Es passiert einfach so - langsam, und ohne dass sie es merken. Trude ist bei ihrer Mutter zu Besuch und rennt im Supermarkt zufällig Torte über den Weg. Urlaubssemester wegen mental health Zeug, erklärt er schulterzuckend. Er wirkt anders, denkt sie erst, irgendwie erwachsener - aber dann macht er den schlechtesten Witz, den Trude seit Jahren gehört hat, und... eigentlich ist er noch ganz der Alte. Sie mag das.
Sie lädt ihn nach Hause ein, macht eine frische Limonade für sie beide, dann setzen sie sich auf die Veranda, lassen sich die Sonne ins Gesicht scheinen und reden. Über früher, aber auch über ihr Leben jetzt. Über Trudes Ausbildung, über Tortes Studium, dass sie beide nicht so genau wissen, was sie eigentlich vom Leben wollen. Torte erzählt von der Therapie, die er angefangen hat - Unistress, späte ADHS-Diagnose, sowas eben - und Trude stellt fest, dass sie früher so nie geredet haben. Und sie stellt fest, dass Tortes Witze immer noch die besten schlechtesten sind. Und sie bemerkt aus dem Augenwinkel, wie warm er sie ansieht, wenn sie lacht. Wie weich sein Blick wird.
Es ist eher spontan, dass sie beschließen, ein paar Tage miteinander zu verbringen. Trude hat eh Urlaub und nicht so viel Lust auf ihre Mutter, und Torte hat nichts besseres zu tun, sagt er. Und grinst dabei so charmant, dass Trudes Herz ein bisschen zu flattern anfängt. Wegen Torte?!, fragt eine Stimme in ihrem Kopf skeptisch, aber hey. Warum nicht. Trude hatte schon seltsamere Crushes. Sie besuchen zusammen das Baumhaus und den Wohnwagen (der Wohnwagen ist in bester Ordnung, dafür sorgt Trude, jedes Mal, wenn sie hier ist - das Baumhaus ist alt und morsch und moosbewachsen und sieht wie eine coole, alte Ruine aus). Sie gehen Eis essen und an den Badesee und machen bescheuerte Selfies an für die Pygmäen und wilden Hühner historischen Orten - ihrer alten Schule, dem Ort des legendären Torte-vs.-Wilma-Torwandschießens, usw.
Die Selfies kriegen natürlich alle Hühner und Pygmäen, und Torte und Trude lösen eine Welle aus Nostalgie bei allen aus. Und dann kriegt Trude eine Nachricht von Frieda, ob sie nicht für ein paar Tage auf den Hof vorbeikommen will. Und ohne lang drüber nachzudenken sagt sie zu und fragt Torte, ob er mitkommen will.
Torte grinst und fährt sich mit der Hand durch die Locken. "Nicht, dass die anderen noch denken, dass da was läuft zwischen uns...", sagt er und Trude fragt sich, ob da ein bisschen Nervosität in seiner Stimme mitklingt, gut versteckt hinter der Ironie und dem Charme. Für einen Moment mustert sie ihn, dann zuckt sie mit den Schultern und antwortet: "Sollen sie doch."
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Leider wird man in diesem unserem Staate gern, wenn man nicht Regierungskonform denkt als „Rechts“ eingestuft. Das ist einfach. Das erklärt alles. Das erklärt, warum Querdenkende die Staatliche Ordnung unterwandern wollen. Somit versucht man eine rechtsverbindliche Situation zu schaffen, um diese abzustrafen, um diese in der Sichtweise der braven Mitläufer herabzuwürdigen.
Ist schon merkwürdig, was einem beim Schreiben alles so auffällt, als Rechter, als rechte Gruppierung, als rechts ist Negativ. Positiv wird jedoch die Rechtsstaatlichkeit gesehen, die Rechte die wir haben, die uns jedoch bei Staats akuten Situationen aberkannt werden können um durchzubringen was der „Rechtsstaat“ für richtig betrachtet. Rechtsverbindlichkeit ist auch unter positiv vermerkt.Die rechte Hand ist der, oder die perfekte Mitarbeiterin. Sind rechte Gedanken nun positiv oder negativ anzusehen?
Linkshändig wurde früher mit Strafen bedroht, während Rechtshändig als einzig wahr galt. Und rechts abbiegen darf man auch im Straßenverkehr, Rechts vor Links links heißt es hier.
Das ist wirklich eine Grundsatzfrage mit vielerlei Deutungen, so scheint es mir.
Wie billig ist es demnach, einen Menschen nur weil er NEIN sagt, zu was auch immer, in die Schublade zu stecken, die der Politik am genehmsten ist. Ein NEIN braucht keine Rechtfertigung. Ein NEIN, ist eine glasklare Antwort und muss so für sich akzeptiert werden. Sollte das nicht so hingenommen werden, ist es eine Vergewaltigung der Bedeutung, des Wortes.
Der Staat duldet kein NEIN. In den Endsechzigern, den Siebzigern und den Achtzigern, wurden auch bei Demonstrationen reichlich Fotos gemacht, um Widerständler festzunageln. Im Auge des Gesetzes war man sowohl in den westlichen sowie östlichen Bundesländern. Das nahm sich nichts, auch wenn man es uns gerne glaubhaft machen wollte.
WIR sind der Staat!
WIR???
Ja Wir und das dürfen wir eben nicht vergessen. Die, die uns regieren, wurden von uns gewählt. Das vergisst man im Eifer des Gefechts, wenn jene, die gewählt wurden, über ihre Grenzen gehen. Vorwiegend sind diese aus dem Jura Studium hervorgegangen, also an sich mit der Rechtsbemessung eines Auftrages den sie erhalten haben bestens vertraut, so sollte es an sich sein. Nur diese kennen auch die kleinen Winkel und Ecken, die Verstecke mit denen sie einiges umgehen können. Rechtsverdreher sozusagen. Wenn man heute diese austauschbaren Gesichter sieht, die den Bundestag farb- und konturlos aussehen lässt, da brauchen wir uns auch nicht zu wundern das die Politik die diese vertreten, nicht anders ist.
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Christa Helling 
Nachdenklichkeiten .... Reflexionen, Wahrnehmungen, Irritationen
Taschenbuch  - 300 Seiten 
ISBN : 978-3-757557-03-4
16,50 €
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und über den normalen Buchhandel  mit der ISBN : 978-3-757557-03-4 bestellbar und  innerhalb von 2 Tagen da, ohne Papiermüll
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skampi835 · 4 years
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Veronica - Pt.02 (Jean x OC)
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Ikemen Vampire Fanfiction
Language: german
Word count: 2,7k+
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Blinzelnd kämpfte ich mich aus dem tiefen Schlaf, aus der Schwere und Wärme die mich gefesselt hielt und erkannte nach mehreren Augenblicken die Stoffe des Himmelbettes, in welchem ich lag. Mein Körper fühlte sich taub an, als ich versuchte mich aufzustützen und brauchte mehrere Anläufe, bis ich eine sitzende Position erreichte. Mein Blick glitt über die Vorhänge zu dem Fenster, durch welches Sonnenlicht den Raum flutete. Das Zimmer in dem ich residierte.
Geistesabwesend führte ich meinen steifen Arm zur Seite meines Halses und zuckte zusammen. Der Schmerz war real. Es war keine Einbildung gewesen. 'Es wird nicht reichen um hier zu überleben.', hallte die sonore Stimme von Jean in meinem Kopf.
'Was soll ich nur tun?', fragte ich mich selbst und schlug die Bettdecke zur Seite, um die Füße auf den Boden daneben abzustellen. Ich fühlte mich gefangen in der Höhle der Löwen - oder un genauer zu sein, in einer Villa voller Vampire. Und erneut fragte ich mich, wie ich hierher gekommen war, während mein Blick auf dem Schminktisch hängen blieb.
Das alles hier, kam mir so verdammt vertraut und gleichzeitig so ungemein fremd vor. Ich erinnere mich daran, dass ich ein geregeltes Leben hatte, einen Job und Träume, doch es kam mir weiter entfernt vor. Was habe ich gestern getan? Vor einer Woche? Einem Monat? Oder einem Jahr?
Ih konnte meine entfernten Erinnerungen nicht greifen, geschweige denn benennen. Mein Blick fiel auf den Kimono, den ich bei meiner Ankunft hier getragen habe.
"Veronica?", drang eine Stimme dumpf durch die geschlossene Türe, gefolgt von einem Klopfen. Meine Gedanken brauchten einen Moment, bis ich sie Sebastian zuordnen konnte. Es entstand eine Stille nach dem Klopfen, denn ich wollte nicht antworten. "Veronica?"
Er klang besorgt, doch ich antwortete immer noch nicht. Veronica war ein Name, der mir eingefallen war. Ob es mein wirklicher Name war, wusste ich nicht, denn meine Erinnerungen spielten mir zunehmend Streiche. Ich konnte Selbstverteidigung, wusste die Etikette zu wahren und doch erinnerte ich mich nicht an das, was ich gestern Morgen getan hatte. Nach weiteren stillen Sekunden, die quälend langsam verstrichen, hörte ich Sebastians Schritte, sich entfernen.
Mit einem tiefen Atemzug stand ich auf und ging zu dem Fenster um es zu öffnen. Eine frühlingshafte Briese bauschte die Gardinen zu meinen Seiten auf und ich roch den Geruch von Harz, Blumen und Wald. Eine Melodie säuselte leicht und spielend im Wind, doch konnte ich den Ursprung nicht ausmachen. Ob sie von Mozart stammt?
Wolfgang Amadeus Mozart war ebenfalls ein Resident dieses Anwesens. Und er war neben Theodorus Van Gogh mit Abstand einer der unhöflichsten Menschen, denen ich je begegnet war. Aber seine Musik zu hören, ließen meine Gedanken zur Ruhe kommen. Kurz ließ ich mich von der leichten Musik einhüllen. War das etwa... die Zauberflöte?
Eine Abwandlung, sicherlich, aber die Klänge kamen mir furchtbar vertraut vor.
Energisch schüttelte ich meinen Kopf. Ich musste zunächst einmal herausfinden, wo genau ich hier bin. Comte sagte gestern, dass wir hier am Rande von Paris wären. Wenn ich aus meinem Fenster sah, konnte ich einen Wald erkennen und zur Seite tatsächlich eine größere Stadt. Definitiv nicht das Paris, welches ich von Postkarten oder Fotos kenne. Also musste auch etwas an dieser Zeitreise-Theorie dran sein...
Erneutes Klopfen an der Tür lenkte mich von meinen Gedanken hab. "Veronica? Seid Ihr wach?"
Nein, dachte ich genervt und versuchte meine Gedanken wieder zu sammeln und den Stand der Sonne zu bestimmen. Doch wenn man nicht einmal wusste, welcher Monat war, ließ sich der nur schwer bestimmen, wie mir nach einigen Augenblicken klar wurde.
"Ich lasse Euch etwas von dem Frühstück in der Küche übrig." - Als würde ich mit jemanden von euch frühstücken wollen, schnaufte ich meinen Gedanken tonlos und griff nun doch sicherheitshalber zu dem Morgenmantel, der über dem Stuhl des Schminktisches lag. Das fließende Material passte sich meinem Körper schamlos an, als ich den Knoten unter meiner Brust zuband.
Erst dann hörte ich die Schritte, wie sie dumpf von der geschlossenen Türe die Stelle verließen. War es schamlos, kein schlechtes Gewissen zu verspüren? Ich hätte warten können, bis Sebastian weg war, stattdessen...
Nein. Die Szene gestern in der Küche klar vor Augen sagte ich mir, dass ich nichts falsches getan hatte.
"Könnt Ihr nicht schlafen, Veronica?"
"Sebastian? Ich hätte nicht gedacht, dass noch jemand wach ist. Der Hallengang ist komplett dunkel.", sagte ich mit einem verlegenem Lächeln, eine Hand noch an der Rausteinwand, während ich die Treppen zur Küche hinunter stolperte.
"Ihr seht blass aus. Ist alles in Ordnung?", fragte Sebastian, doch ich winkte mit der Hand ab, um ihn zu beruhigen. "Ich habe nur schlecht geschlafen. Und eine Zeitreise scheint Spuren zu hinterlassen."
Sebastian füllte ein Glas mit kristallklarem Wasser, während ich mich in der Küche auf einen Stuhl beim Arbeitstisch hinsetzte. Mit einem erleichterten Lächeln nickte ich ihm zu. "Danke, Sebastian."
"Nicht dafür." Eine Spur eines Lächelns setzte sich auf seinem Gesicht ab. "Ich bin hier ein einfacher Butler."
"Das wart Ihr aber nicht immer, oder?", fragte ich und lehnte mich zurück, das Glas zu meinem Lippen angehoben, spähte ich über den Rand zu ihm. Sebastian hob prüfend eine Augenbraue. "Ihr seid nicht von hier. Eure Augen verraten, dass Ihr aus dem asiatischen Raum kommt. Ich möchte auf Japan tippen. Das Essen, welches Ihr heute Abend serviert habt und sicherlich Ihr gemacht habt, hatte allerdings den üblichen europäischen Geschmack, meine Gratulation zu Euren herausragenden Kochkünsten an dieser Stelle, Sebastian, jedoch war es nicht perfekt." Ein schlaues Lächeln zog sich über meine Lippen, als Sebastian mir aufmerksam zuhörte und nicht nur interessiert meinen Ausführungen lauschte, sondern auch überrascht.
"Eure Höflichkeit und die Art, wie Ihr Eure Tätigkeit hier ausübt, würde ebenso zu einem Japaner passen, als zu einem Europäer. Also... wie ist Euer wirklicher Name?"
Sebastian starrte mich an, dann hob er die Hände vor seine Brust. Das klatschende Geräusch seiner behandschuhten Hände, wie sie gegeneinander klatschten füllte die stille Küche. Mit einem anerkennenden Lächeln nickte er mir zu. "Eure Begabung zu kombinieren ist herausragend und hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Sir Arthur."
Ich hob eine Augenbraue. "Der verrottete Flirt?", fragte ich skeptisch, doch Sebastian schmunzelte lediglich. "Ihr habt recht, Veronica. Mein Name ist Akihiko Satou, doch fand ich den Namen Sebastian passender, als Comte mich hierher eingeladen hat. Ich komme ursprünglich aus Japan, und ich nehme an, wie Ihr aus dem 21th Jahrhundert."
Darauf war ich nicht gefasst und ich trank ruhig von dem Glas. Das kühle Wasser spülte durch meine Kehle und ließ mich die Beherrschung wieder finden. "Vielleicht.", antwortete ich knapp. "Ich weiß jedoch nicht, wie ich hierher gekommen bin, oder, was ich zuvor gemacht habe. Wo ich gewesen bin." Ich fasste mir mit der freien Hand gegen die Stirn.
Akihiko oder Sebastian begann wieder damit das Besteck zu polieren, während er mich prüfend betrachtete. "Ihr könnt Euch an überhaupt nichts erinnern?", fragte er verwundert.
Das Glas gab ein leises Geräusch von sich, als ich es vor mir auf den Tisch anstellte. "Nur aus meiner frühen Vergangenheit. Dass ich aus Deutschland stamme und dass ich dort alleine mit meiner Mutter lebte. Ich habe eine Schwester, die von uns nichts mehr wissen will." Das auszusprechen versetzte mir einen kleinen Stich. "Sie hat psychische Probleme.", schob ich als Erklärung hinten nach und hoffte, dass Sebastian nicht weiter fragen würde. Zu meiner Erleichterung nickte er nur. "Von Deutschland ist es nicht weit bis nach Paris.", sagte er leise, vertieft in die Politur.
"Ich glaube allerdings nicht, dass ich in Deutschland war." Ein tiefes Seufzen entfuhr mir. "Ich wollte immer nach Japan. Es gibt dort vieles zu sehen."
"Verständlich. Es ist such eine völlig andere Kultur als in Europa.", erwähnte Sebastian. "Ja.", erwiderte ich knapp. "Ich wollte die Welt bereisen und so viel sehen wie nur möglich. Was hat Euch nach Frankreich getrieben, Akihiko?"
"Bitte", begann er und sortierte das Besteck ein. "Bleibt bei Sebastian und lasst die Höflichkeit bei Seite. Jemanden aus meiner Zeit als Gast zu beherbergen weckt nostalgische Gefühle. Ich hätte es gerne, wenn Ihr mich familiär betrachtet."
Ich hob die Augenbrauen, doch dann nickte ich mit einem Lächeln, bevor er fortfuhr: "Ich studierte Geschichtswissenschaften. Napoleon Bonaparte war einer der größten Helden für mich, als ich ein Kind war, las ich ein Buch über ihn. Als ich in Frankreich mein Studium fortsetzen wollte, traf ich auf Comte de Saint-Germain und lud mich hierher ein. Es war wie ein wahr gewordener Traum, dass ich die Charaktere unserer Geschichte hier wieder treffen kann, wie sie wirklich sind. Unsere Geschichtsbücher haben viel über sie verdreht, es ist erstaunlich, wie normal sie sind."
Schweigend lauschte ich Sebastian während er in seinem Monolog über seine Reise hierher verfiel. "Normal.", wiederholte ich leise.
"Pardon?"
Ich schüttelte meinen Kopf. "Normal ist kaum das passende Wort hierfür. Vielmehr wie ein Märchen oder ein abenteuerlicher Roman, den sich jemand als Fanfiktion ausgedacht hat.", endete ich meinen Satz und rieb mir die Stirn. "Was kommt als nächstes? Dämonen und Vampire?", fragte ich mit einem Lachen.
Dämonen... ein Schauer rann über meine Schultern, als ich mich an meinen Traum erinnerte. Ich konnte die Figuren nicht erkennen, aber es war eine abgedrehte Inuyasha Geschichte. Ich holte tief Luft. "So etwas gibt es nicht."
Sebastian war still geworden und sah mich prüfend an. "Ich würde nicht sagen, dass es so etwas nicht gibt. Nichts scheint unmöglich, wenn man bedenkt, wo wir uns befinden. Im 19ten Jahrhundert mit Menschen die historischen Hintergrund besitzen."
Ich drehte das Glas zwischen meinen Händen und sah Sebastian einfach nur abwartend an. "Was willst du mir damit sagen?", fragte ich ruhig, als er fortfuhr. "Die bloße Existenz dieser verschiedenen Figuren in einer Zeitlinie ist unglaublich alleine. Die logische Erklärung ist, dass sie alle Vampire sind."
Ich blinzelte.
Logische Erklärung... Na klar. Doch Sebastians Gesicht war so ernst und ruhig, sein Blick so prüfend. "Du meinst das ernst?", fragte ich und die Realisierung ließ meinen Gedanken entschwinden, den ich soeben noch hatte, während ich sein Gesicht studierte und hoffte dort einen Hinweis zu finden, dass er scherzte.
Doch ich fand keinen.
"Das ist also die Erklärung, warum sie alle hier leben? Sie sind Vampire?" Ich konnte es nicht glaubten und mein Puls beschleunigte sich.
"Nein. Es war nur ein Scherz.", sagte zu meine Verblüffung Sebastian und lächelte flach. Ich starrte ihn an und kniff die Augen zusammen. "Es gibt keine logische Erklärung für die Existenz historischer Figuren in diesem Anwesen. Es ist einfach ein Wunder."
"Mhm.", machte ich und schob das Glas von mir. "Für einen Augenblick hattest du mich, Sebastian. Ohne dir zu nahe zu treten, du solltest solche Scherze nicht erzählen."
"Ah, ich schätze man sollte lachen, wenn man das tut.", grinste Sebastian und schüttelte zerstreut seinen Kopf, als er die Schublade mit dem Besteck schloss. "Ich denke Ihr solltet versuchen wieder zu schlafen, Veronica. Ich werde auch bald zu Bett gehen."
Noch immer ein wenig skeptisch hob ich eine Augenbraue, dann nickte ich schmunzelnd. Was für ein komischer Kauz. "Ja, du hast recht. Gute Nacht, Sebastian."
"Gute Nacht."
Ich nagte an meiner Unterlippe, als ich daran zurückdachte. Sebastian hat mir die Wahrheit gesagt und es anschließend als Scherz revidiert. Wie konnte er?
War ich es nicht Wert, die Wahrheit zu erfahren? Im Spiegel des Schminktisches betrachtete ich die Bisswunde, von letzter Nacht. Die zwei Bisslöcher waren noch deutlich zu sehen, als rosarote Male, auf meiner blassen Haut. Mit dem Finger tastete ich sie ab. Die Heilung war verhältnismäßig weit vorgeschritten.
Mit einem tiefen Atemzug lehnte ich mich in den Stuhl zurück und justierte meine gelockten Haare über meine Schultern, sodass sie das Mal verdeckten. Dann schob ich das seidige Nachthemd über meinen Bauch und betrachtete die Narbe unterhalb meines Nabels.
Wieder klopfte es an meine Türe. "Veronica, seid ihr wach?!" Wieder Sebastian. Ich rollte mit den Augen und zog mein Nachthemd wieder zurück und schob den Morgenmantel ordentlich über meine Schultern. "Veronica! Ein Feuer breitet sich aus!"
Kurz erstarrt sprang ich von dem Stuhl auf und ging zur Tür. Sebastians Stimme klang wirklich etwas höher als sonst. Doch ein Feuer? Warum sollte ich das glauben?
"Gott, es breitet sich schneller aus als gedacht! Sebastian, wir müssen alle raus bringen!" Wessen Stimme war das?
"Verfluchter Mist! Raus hier!"
"Veronica, bitte!"
Unter der Türe drang Rauch und ich ging einen panischen Schritt zurück. Oh verflucht, die meinen das ernst! Ohne nachzudenken griff ich nach dem Türknopf und öffnete mit Schwung die Tür und stolperte in die Korridor, bereit mich vor den Flammen nötigenfalls abzuschirmen, die sich durch den Korridor fraßen.
Nur, dass da keine Flammen waren.
"Ah, na endlich. Guten Morgen Schönheit.", grinste mich Arthur mit einem dreisten Grinsen an. Neben ihn stand lächelnd Dazai, der gemütlich einen Zug von seiner Pfeife nahm und den Rauch zur Decke pustete. Isaac neben Sebastian starrte mich erschrocken an und Sebastian selbst sah erleichtert aus. Doch das änderte sich schlagartig. "Es gibt kein Feuer, richtig?" Es war keine Frage, als ich ihn mit verengten Augen fixierte.
"Es tut mir aufrichtig leid, dass wir zu solchen Maßnahmen greifen mussten, doch anders seid Ihr nicht aus Eurem Zimmer zu bekommen.", erwiderte Sebastian. Ich rümpfte die Nase und ließ meinen Groll freien Lauf: "Ich hasse nichts mehr als angelogen zu werden!", blaffte ich und wirbelte zu Dazai und Arthur. "Ihr solltet eure Nase nicht in Angelegenheiten stecken, die euch nichts angehen!"
Ich war wütend und ich wusste, dass ich meine Emotionen zu ungefiltert freien Lauf ließ, als ich mich wieder zu meinem Zimmer drehte. "Warte!"
Eine Hand umfasste den Türknauf und Isaac stand nur Zentimeter von mir entfernt. Ich biss die Kiefer zusammen und starrte ihn zornig an, was ihn zum schlucken brachte. Seine kirschblütenfarbenen Augen hielten meinem Blick nur kurz stand, als er zu Boden starrte. "... ich... ich habe sie überredet mit zu helfen, damit du aus deinem Zimmer kommst, Veronica. Ich muss mich bei dir entschuldigen."
Unwirsch schnaufte ich, doch als ich bemerkte, dass Isaac den Türknauf so fest umklammert hielt, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten, zügelte das meine Wut. Sein Arm zitterte und unruhig rang er nach Worten. "Ich habe... es... ich wollte dich gestern Nacht nicht angreifen! Ich wollte dir auch keine Angst einjagen. Ich war so vertieft in meiner Arbeit, dass ich vergessen habe Roughe zu trinken. Und als ich auf dem Weg zur... Küche war..."
"War ich im Weg." Von Erkenntnis gepackt hob ich meine Augenbrauen und Isaac begegnete meinem Blick fast hoffnungsvoll. "Es... es soll nicht wie eine Ausrede klingen, Veronica. Ich hätte vorsichtiger sein müssen, jetzt solange du hier bist. Es... ist einfach... Ich würde nie etwas tun, das dir schadet, Veronica!"
Die Stimme von Isaac zitterte und schließlich verstummte er gänzlich und ließ seinen Blick sinken. Dennoch war ihm die Schuld an der Stirn abzulesen und wie unwohl er sich wegen dem, was gestern Nacht passierte fühlte. Dabei hat Isaac doch wirklich gar nichts gemacht.
"Es ist... nichts passiert.", rang ich mit mir selbst zu sagen, woraufhin Isaac seinen Blick etwas hob jedoch wagte er es nicht mir in die Augen zu sehen. "Ich muss jedoch auf eine Erklärung bestehen." Damit drehte ich mich zu Sebastian. "Auf eine ausführliche Erklärung."
Sebastian erwiderte meinen Blick ruhig und verbeugte sich nach einige Sekunden. "Natürlich."
"Ich muss mich umziehen, Isaac.", erinnerte ich ihn woraufhin sein Blick zu seiner Hand glitt, die noch immer den Türknauf fest umklammert hielt. "Ah-!", entkam ihm und er zog seine Hand weg, als hätte er sich soeben verbrannt. Ich musste schmunzeln. Auch wenn sich Isaac ständig meinem Blick entzog und bei dem Abendessen kaum ein Wort gesprochen hatte, war er erstaunlich emphatisch, aber auch extrem introvertiert. "Danke.", sagte ich deshalb. "Nimm es dir bitte nicht zu sehr zu Herzen, Isaac. Es ist nichts passiert. Ich war erschrocken."
Sieh an, ich konnte meine Gefühle auch sehr gut herunterschlucken. Isaac wirkte noch immer unsicher und sah mir schüchtern nach, als ich durch die Tür wieder in mein Zimmer ging. Kaum verschlossen atmete ich tief durch und lauschte ihnen.
"Also kommt sie wieder raus?", fragte Arthur sichtlich verwirrt.
"Hast du ihr nicht zugehört? Natürlich kommt sie wieder.", entgegnete Isaac hörbar unsicher. Ein seidiges, leises Lachen dass von Dazai stammte füllte die Pause. "Sieh an wie sehr sich Ai-kun um Toshiko-san sorgt."
"Aww Newt, wie süß!"
"Was?! Haltet die Klappe ihr zwei!"
"Wir sollten den anderen Residenten Bescheid geben, dass wir uns im Speisesaal treffen. Ich werde Comte informieren.", beruhigte Sebastian die drei und gab gleichzeitig wieder Struktur in das Chaos.
"Ich wecke Napoleon.", erklärte Isaac, wo hingegen Arthur die Brüder und Dazai 'Wolf-kun' Bescheid geben wollten.
Ich atmete tief durch und ging zurück zu dem Schminktisch. Die Hand über der Schulter hob ich meine Locken an und betrachtete die Bissnarbe.
Und wer gab Jean Bescheid?
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keinjournalist · 4 years
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Ich brauche keine Opiate
von keinem Journalisten 17.01.2021
Als Ersatz statt Tabak oder Kaffee, aber auch für ein besseres Arbeiten, haben sich Substanzen bewährt, welche eine vereinfachte Übertragungsleistung begünstigen. Natürlich „brauche“ ich ebenso wenig Acetylsalicylsäure, wie Amphetamine, Tabak, Kaffee oder Ketamin, nur hat sich ein freier Zugang zu dieser Varietät als weniger (psychisch-) pathologisch (also mit weniger „Leidensdruck“) und nützlich (für die Lebensqualität durch Selbst-Verantwortung) erwiesen. Ob man jetzt hingeht und sagt, solches Denken entstamme dem „unvernünftigen Rest des Affen im Menschen“, dem nicht gesagt werden will, Produkte aus Hanf, Mohn oder Ephedra seien in seinem „Jungle“ nicht mehr zu verwenden – wenngleich die Rezeptoranzahl zu den diversen Neurotransmitter vom Gegenteil zeugen – oder ob man den menschlichen Teil hinter solchem Argumentieren sieht, der nicht verstehen kann, weshalb die Menschen rund um den Markt, der so tut als ob er den Bedarf nach sauberen Medikamenten deckt (siehe „Über den grauen Markt“), alle anderen Märkte und Menschen mit dieser Ordnung entwertet und nicht verkauft – außer die Show der Entmenschlichung ausländischer Gäste-, erst wenn man durch einen Arzt – den man erst einmal finden muss, damit er „für einen“ lügt, wenngleich die Anfrage nach Heilmitteln niemandem peinlich sein muss – sich als krank darstellen lässt (oder Sonderling, damit die „Gesellschaft“ ja nicht unruhig wird) oder sich eine Ausnahmegenehmigung holt* - die es so einfach gibt, wie ein ausgefülltes Betäubungsmittelformular, und den Gebrauch anders als pauschal legitimieren würde -, um frei zu allen Stoffen zu gelangen, welche der Mensch auch selbst herstellen kann und tut, ungeachtet der diffamierenden Gesetze, die den Menschen eher als schwachsinniges, denn als intelligentes (respektive verständiges) Wesen präsentieren, weil ihm das Konzept der Märkte ein Zeichen der Schwäche der Justiz ist (in seiner linguistischen Praxis), wo man mal eben unzähligen Menschen Arbeit geben kann, indem man vermeintlich wertlose Menschen in ihrer Menschlichkeit (mit der Begründung einer bürokratischen Autorität) entwerten kann, wer nicht begreift, dass die Pharmakologie eine Disziplin der Lösung ist, hat sie als solche einseitige Kompliziertheit („der weiße Markt“) schlicht nicht verdient. Was ist dabei, wenn ein Mensch für seine diversen Leiden und Phasen auf die Komplexität des Angebots sauberer Arzneistoffe zurückgreifen will? Befürchtet man etwa, die wahnhafte Eifersucht könnte dann Behinderungen verursachen und erneut einen Grund liefern Euthanasie in großem Ausmaß durchzuführen? Es ist verwogen, zu behaupten, eine solche Person suche nicht über die Vielfalt eine Strategie zum Gebrauch einzelner Substanzen zur richtigen Zeit. Das ist die menschliche Natur, kostspielig für jeden selbst, wo sich derjenige in diesem Punkt, in der festen Überzeugung, die besten Medikamente legal gemacht zu haben, täuscht, wenn der Schmerz aufkommt, die unmittelbare Erfahrung des Bedarfs an stärkeren Schmerzmitteln und man auf einmal merkt, wie sehr man doch für eine genauere Gesetzeslage hätte kämpfen müssen. Aber nein, da steht ein Arzt vor einem, der sich in die Hosen scheißt, weil er fürchtet, die Oxycodon nach einer Operation „könnte den Patienten“ umbringen. Das ist so lächerlich und irgendwie frech, schaut man sich einmal die gesamte Geschichte der Medizin an. Und wer meint, er könne in diese Person eine Faulheit hineinprojizieren, der versteht nicht die Intention des Lernens, mit der ein jeder Lösungen für sich sucht, um eine natürliche Entwicklung zur Lebensstrategie hinter sich zu bringen. Mag es auch noch so viele Menschen geben mit „anderer Strategie“, einer solchen Person die Entwicklung eines pharmakologischen Substanzgebrauchs zu verwehren ist in etwa, wie den „Jungle“ gefällt und die Apotheken zu schließen. Das, während Supermärkte und andere Märkte (die Menschheit per se) dem Individuum eine fragliche Alternative übrig lässt, nämlich die absolute Gleichschaltung mit Rollenbildern unserer „Gesellschaft“, seien sie nun geächtet, weil niemand sich sie zu durchdenken traut oder angesehen, also die Ursache der Täuschung, warum es diese (eher väterliche als mütterliche) Person angeblich nicht geben kann.
 Niemand ist heroinsüchtiger, als der, der die Heroinsüchtigen um sich hat und sich in seinen Opiaten suhlt, als wären es „chupa chups“.
 *Wo auch immer dieses Formular zur Rezeptfreiheit eines aufgeklärten Bürgers zu finden ist. Ich suche heute noch danach, ohne mich dem Studium der Medizin zuwenden zu wollen. In großer Dankbarkeit dessen, was war, aber besonders gegenüber den echten Pharmakologen, die all dies überhaupt erst zur Ware und damit zum Spekulationsobjekt der Medizin gemacht haben.
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Run Stream Deutsch Film Ganzer Online 2020
Film stream - https://run-de.blogspot.com/
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Hatte die Verderbtheit jemals ein süßeres Gesicht als Sarah Paulson? In dem fröhlichen Gewächshaus-Thriller Run (am 20. November in Hulu) erscheint Ratched's Star als eine andere Art von Kuckuck-Hausmeister mit einem Kundenstamm von einem: seine behinderte Tochter im Teenageralter, Chloe (die brillante Newcomerin Kiera Allen, die auch benutzt einen Rollstuhl). Ein Frühgeborenes, das die Geburt kaum überlebt hat - ihre lange Liste von Krankheiten, von Lähmungen und Diabetes bis hin zu Asthma und Herzrhythmusstörungen, sieht aus wie eine Fallstudie der medizinischen Fakultät -, Chloe wurde irgendwie immer noch ein glückliches, ausgeglichenes Kind. Jetzt, im letzten Jahr des Highschool-Studiums zu Hause, haben sie und Diane de Paulson sich in ihre gemütlichen Routinen eingelebt: täglicher Unterricht in Physik oder amerikanischer Literatur, gesprächige Mahlzeiten am Küchentisch, vielleicht ein Film in der Stadt. Was ist, wenn Diane manchmal gerne mit einem Glas Wein in den Keller geht und alte Heimvideos mit einem unergründlichen und verzweifelten Lächeln sieht? Und dass die einzige Internetquelle zu Hause - ein alter Desktop, der noch immer zu lernen scheint, Windows 98 zu verarbeiten - nachts blockiert bleibt? Oder dass Chloe, so eifrig wie jede 17-jährige, in die Welt hinauszugehen, niemals Antworten auf die Colleges finden kann, für die sie sich beworben hat, als der Postbote ankommt? Ein seltsamer Vorfall mit einer neuen Droge - mit dem Etikett und der Quelle stimmt etwas nicht - lässt ihre Tochter zum ersten Mal vermuten, dass mit der lieben Diane nicht alles in Ordnung sein kann. Von dort aus taucht Regisseur Aneesh Chaganty (der sein Debüt mit der intelligenten digitalen Whodunit-Suche 2018 gab) kopfüber in einen vertrauten Katalog herausragender Tracks, Beinaheunfälle und äußerst praktischer Zufälle ein. Wie ein anderer neuerer Thriller, der dem letztjährigen Octavia Spencer Ma-Fahrzeug ähnelt, schlägt sein Drehbuch (zusammen mit Sev Ohanian geschrieben) auf faszinierende Weise eine tiefere Hintergrundgeschichte für seinen Protagonisten vor - die Art von Umständen, die einsam und einsam führen können unglücklich, Ängste und Unsicherheiten als Waffen einzusetzen. Stattdessen klammert sich der Film hauptsächlich an ein abgenutztes Modell, sodass seine beiden Stars das tragen können, was die spärlich gezeichnete Geschichte nicht kann. (Obwohl es Allens Filmdebüt ist, hat sie eine natürliche Leichtigkeit, die Paulsons Drama widerspricht. Es ist eine Freude, jemanden zu sehen, der sich wie ein echter Teenager auf der Leinwand fühlt und nicht wie ein heller, verzweifelter Avatar, der auf einen projiziert wird Labor von CW.) Die Handlung tendiert dazu, seine Absichten in Sharpie zu skizzieren - und sich im letzten Drittel dem reinen Unsinn zuzuwenden - seine Anwesenheit zieht all diese Lächerlichkeit über die Ziellinie: kaum ein Homerun, aber immer noch eine fragile und unangenehme Ablenkung.
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dramafanforever · 4 years
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Feind in der Fremde
Kapitel 24
Kapitel 1
Zurück in London
„Okay, in Ordnung. Ich kann dich aber auch vom Flughafen abholen, wie gesagt. … Na gut. Meldest du dich, wenn du in Heathrow in den Zug steigst? Dann weiß ich ungefähr, wann du ankommst. … Ja. Okay. Ich wünsch dir einen schönen Flug! Freu mich auf dich! Bis dann!“
Rascheln gefolgt von dem Zuschlagen einer Spindes. Durch die halb offenstehenden Türen sah Harry, wie Jill den Personalraum verließ und den Flur entlang nach vorne ins Café ging. Leicht erstarrt saß er hinter seinem Schreibtisch im Büro. Es war durchaus kein Geheimnis, dass Draco zu Rons und Hermines Hochzeit kommen würde. Harry wusste, dass er schon Anfang August zugesagt hatte, zwei Wochen nachdem die Einladungen herausgegangen waren.
In den letzten viereinhalb Monaten hatte Harry sich bemüht, nicht an Draco zu denken. Ein unmögliches Unterfangen angesichts der Tatsache, dass alle um Harry herum mit ihm in Kontakt standen. Es ließ sich gar nicht vermeiden, Informationen über Draco aufzuschnappen. Harry hatte kein Problem damit, schließlich war seit Dracos Abreise viel Zeit vergangen. Ihr letztes Telefonat war lange her, 101 Tage, um genau zu sein. Nicht, dass Harry bewusst mitgezählt hätte. Es war ihm einfach aufgefallen, morgens beim Aufwachen, wenn er dachte: „Ein weiterer Tag geschafft.“ Oder auch mal: „Ab heute wird alles besser.“ Und es wurde auch besser.
Gestern zum Beispiel, am Hundertsten, da war er in einem fremden Bett aufgewacht. Harry wusste zwar nicht mehr, wie er dorthin gekommen war, aber das war ja egal. Er hatte Sex gehabt, und zwar nicht mit sich selbst, und es war bestimmt gut gewesen.
Man stelle sich vor, Draco würde morgen auf der Hochzeit von seinen Eroberungen in New York erzählen (Verbrachte er nicht auffällig viel Zeit mit diesem Julien?) und Harry müsste zugeben, dass er wie ein Mönch lebte. Auf den mitleidsvollen Blick konnte er gerne verzichten. Er war ja auch völlig unangebracht. Es ging ihm gut. Manchmal.
Der klare Schnitt war die richtige Entscheidung gewesen. Wenn er Draco nun wiedersehen würde, konnte er ihm die Freundschaft anbieten, die er wollte – gewollt hatte. Harry wusste nicht, ob Draco noch immer Interesse an seiner Freundschaft hatte. Nicht ein einziges Mal hatte er sich seit Mai gemeldet, abgesehen von einer nichtssagenden Geburtstagskarte. Es war ihm wohl leichtgefallen, Harrys Entscheidung zu akzeptieren, den Kontakt abzubrechen. Weder Jill noch Mary und auch nicht Hermine hatten je durchblicken lassen, dass Draco nach ihm gefragt hätte. Vielleicht war er im Nachhinein sogar froh, nichts mehr mit Harry zu tun zu haben. Schließlich hatte er es immer gehasst, mit dem Retter der Zaubererwelt in Verbindung gebracht zu werden.
Aber nein, ermahnte sich Harry. Draco mochte ihn. Es gab keinen Grund, vom Gegenteil auszugehen.
Energisch schlug er das Buch mit den Bestellungen zu. Dann erhob er sich von seinem Schreibtischstuhl und folgte Jill ins Café. Sie bediente gerade zwei Teenager. Als diese mit ihren Kaffee Frappés decaf von dannen zogen, fragte er: „Wollen wir heute Abend ins Kino gehen? Ich habe die ‚Bourne Identity“ noch nicht gesehen. Du stehst doch auf Matt Damon.“
Jill sah ihn gar nicht an, als sie antwortete: „Geht leider nicht. Ich bekomme Besuch.“
„Na … vielleicht hat dein Besuch auch Lust auf den Film?“
Jetzt warf sie Harry einen schnellen, genervten Blick zu: „Wir reden von Draco, wie du sehr wohl mitgekriegt hast.“ Harry hatte ihr noch nie etwas vormachen können.
„Ich wusste nicht, dass er heute schon ankommt. Übernachtet er bei dir?“
„Ja“, lautete die kurze Antwort.
Harry sortierte ein paar Bagels in der Auslage um. Der Gedanke, dass Draco in ein paar Stunden in London sein würde, nur wenige Kilometer von ihm entfernt, machte seltsame Dinge mit seinem Bauch.
Plötzlich schlug Jill vor: „Möchtest du heute Abend vorbeikommen? Vielleicht solltet ihr euch mal aussprechen?“
„Wenn Draco das für nötig hielte, hätte er sich wohl bei mir gemeldet.“
„Vielleicht hat er das nicht getan, weil du ihm gesagt hast, dass du keinen Kontakt mehr möchtest und dass du dich melden würdest, wenn sich das ändert.“
„Hat er das gesagt?“
„Nein, aber ich muss kein Psychologe sein, um mir denken zu können, was in euren zwei idiotischen Köpfen vorgeht. Ich glaube, es wäre wirklich gut, wenn ihr vor der Hochzeit noch einmal ein paar Dinge klären würdet.“
„Wir machen schon keine Szene", wehrte Harry ab. Wieso dachte jeder immer, er hätte Probleme mit Draco?
„Trotzdem.“
„Ich überleg’s mir.“
***
Es war schon halb zehn, als Harry sich dazu durchrang, zu Jills Wohnung zu apparieren. Trotzdem stand er noch eine Weile unschlüssig vor dem Hauseingang herum, bevor er den Mut fand, die Klingel zu drücken. Er wusste nicht, ob er ‚cool‘ bleiben konnte und hatte Angst, dass Draco merken würde, wie schwierig die letzten Monate für ihn gewesen waren.
Als der Türöffner summte, trat Harry in den kühlen Hausflur und stieg mit klopfendem Herzen die Treppe zum zweiten Stock hoch. Jill erwartete ihn in der Wohnungstür.
„Hi. Doch noch getraut?“ Sie kannte ihn einfach viel zu gut.
„Hi“, krächzte Harry. „Ist er da?“
Sie nickte. „Wir sind im Wohnzimmer.“
„Weiß er, dass ich komme?“
„Nein, ich wollte ja nicht, dass er völlig nervös wird und du dann doch nicht auftauchst.“
Jill ging ins Wohnzimmer voran, wo Draco auf der Couch saß. Er hielt ein halbvolles Glas mit Rotwein in der Hand. Als sie eintraten, sah er hoch. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung und er stand so schnell auf, dass der Wein beinahe übergeschwappt wäre.
„Harry“, hauchte er.
„Hi“, grüßte Harry zurück. Er versuchte, sein Lächeln so selbstbewusst wie möglich erscheinen zu lassen, und war froh, dass seine Stimme gefestigter klang als er sich fühlte. Sein Blick glitt über Dracos Erscheinung. Groß, schlank, helles T-Shirt, dunkle Jeans. Kurze Haare an den Seiten, oben länger.
Er hatte sich gar nicht verändert.
Eine Flut an Emotionen wallte durch Harrys Körper und seine Augen wurden feucht. Schnell blickte er zu Boden und presste die Lippen aufeinander. Er brauchte Zeit, sich zu sammeln. „Oh, ich … habe ja noch meine Schuhe an. Warte, ich ziehe sie schnell aus.“
Fast fluchtartig verließ er das Wohnzimmer.  Er spürte Dracos und Jills Augen in seinem Rücken und wusste, dass er sich gerade zum Idioten machte, aber…
Er hatte Draco so lange nicht mehr gesehen.
An der Garderobe kniete sich Harry auf den Boden und fummelte mit zittrigen Fingern an seinen Schuhbändern herum. Er atmete tief durch und versuchte, seine Magie und seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen.
Nichts hatte sich geändert.
Ein Schatten im Türrahmen ließ Harry hochschauen. Draco war ihm in den Flur gefolgt und kam auf ihn zu. Schnell erhob er sich vom Boden, was dazu führte, dass Draco nun direkt vor ihm stand.
„Hallo“, meinte er und schenkte Harry dieses Lächeln, das in seinem Herz eingebrannt war.
„Hallo.“
„Kann ich dich drücken?“
„Ähm, ja klar, gerne.“ Oh. Mein. Gott.
Harry öffnete die Arme und ließ sich von Draco umfangen. Dracos Körper an seinem. Es war vertraut und doch irgendwie fremd, verkrampft und kühl. Aber da war auch Dracos Geruch, den Harry so liebte und ihn direkt in Versuchung fühlte, sich ganz in die Umarmung fallen zu lassen. Schnell trat Harry einen Schritt zurück und klopfte Draco kumpelhaft auf die Schulter. Die ungewohnte Geste war ungeschickt und offenbarte nur, wie befangen er sich fühlte. Draco sah ihn so prüfend an, dass Harry wegschauen musste.
Jills Stimme riss ihn aus seiner Verlegenheit: „Jungs, ich geh‘ ins Bett. Ihr kennt euch hier ja aus. Nehmt euch, was ihr braucht. Draco, du musst morgen früh alleine frühstücken. Ich muss ins Beans, wie besprochen. Wir sehen uns dann Sonntag wieder.“ Sie hielt Draco einen Wohnungsschlüssel hin. „Das ist mein Zweitschlüssel.“
Draco bedankte sich und umarmte Jill zur Verabschiedung.
„Schönen Abend noch, ihr Zwei“, rief sie, bevor sie im Bad verschwand.
„Schlaf gut“, antworten Harry und Draco unisono.
Draco räusperte sich. „Wollen wir?“ Er deutete in Richtung Wohnzimmer und setzte sich in Bewegung. Harry folgte ihm.
„Möchtest du auch ein Glas Wein?“, fragte ihn Draco.
„Ja, gerne.“
Harry ließ sich an einem Ende der Couch nieder. Draco holte ein Weinglas aus einer Glasvitrine, schenkte Harry ein und setzte sich ans andere Ende. Sie prosteten sich zu und tranken. Harry wusste nicht, was er sagen sollte. Er nahm mehrere kleine Schlucke aus seinem Glas, um Zeit zu schinden. Ein Blick auf Draco zeigte ihm, dass dieser das Gleiche tat. Ihre Augen trafen sich. Dann begann Draco zu grinsen. Harry grinste zurück. Sie begannen zu lachen und plötzlich schien die ganze unangenehme Spannung wie weggeblasen zu sein.
„Schön, dich wiederzusehen“, bemerkte Draco, als er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte. „Ich habe dich vermisst.“
„Ich dich auch!“
„Wie geht es dir, wie läuft’s im Beans und was hast du in den letzten Monaten so getrieben?“, fragte Draco und er klang so unbefangen wie ein guter Freund, der aus einem längeren Urlaub zurückgekommen war und sich jetzt mal eben auf den neusten Stand setzen wollte. Damit war auch klar, wie er ihre Beziehung definierte. Es schmerzte mehr, als Harry sich eingestehen wollte.
„Es war viel los hier“, begann er, die Frage nach seinem Befinden bewusst ignorierend. „Jasmine, Hermines Studienfreundin – Du erinnerst dich an sie? –, und ich sind Trauzeugen und mussten bei der Hochzeitsplanung helfen. Nicht wegen Ron und Hermine, sondern wegen Molly. Die hat total aufgedreht. Alles muss perfekt sein, und weil sie nicht weiß, wie eine Muggelhochzeit gefeiert wird, hat sie uns zu allen Terminen dazu geholt.“
„Weil du so viel Ahnung von Muggelhochzeiten hast?“, spottete Draco.
„Mehr als Molly jedenfalls. Es war aber auch sonst stressig. Eric hat gekündigt. Er arbeitet jetzt auf den Malediven in einer Strandbar. Da ich erst zum September jemand Neues gefunden habe, musste ich die ganze Zeit in der Küche arbeiten.“
"Und was ist mit seinem Studium?"
"Keine Ahnung. Liegt auf Eis, nehme ich an."
Draco lehnte sich entspannt auf dem Sofa zurück, während Harry noch weiter von Eric erzählte. Auch Harry machte es sich bequem. Das Reden half ihm, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Er musste sich allerdings ständig zusammenreißen, nicht in Dracos Augen zu versinken, die unverwandt auf ihm lagen.
„Deine Wohnung wurde übrigens neu vermietet, an ein Meredith. Sie ist auch im Eingliederungsprogramm des Ministeriums.“
Harry sah, wie Draco missbilligend den Mund verzog. Für einen Moment blieb sein Blick an Dracos Lippen hängen. Sein eigener Mund fühlte sich plötzlich ganz trocken an.
„Ich kenne Meredith. Eine unangenehme Hexe“, drang Dracos Stimme an sein Ohr.
Harry konzentriere sich wieder auf seine Erzählung: „Sie ist auch nur bis Juli geblieben und dann wegen wiederholter Ausübung von Magie zurück nach Azkaban gebracht worden. Ihr Abgang war recht dramatisch.“
Dracos Augenbrauen fuhren fragend hoch. Auf seiner Stirn erschienen zwei Linien. Harry hatte nicht vergessen, wie expressiv Dracos Mimik war. Er hatte nichts vergessen. Besonders nicht, wie sich Dracos Hände auf seiner Haut anfühlten. Wie es war, wenn seine Finger Harrys Oberkörper hinunterwanderten und Harrys Penis umschlossen oder in ihn eindrangen. Er erinnerte sich an Dracos Lippen. An seine Zunge in seinem Mund und an anderen Körperstellen.
Harry wurde es langsam heiß. Seine Hose begann zu drücken. Unauffällig setzte er sich um und nahm einen langen Zug aus seinem Weinglas. Dann fuhr er fort, von Merediths magischen Ausbrüchen zu berichten. Draco lachte mehrmals auf.
Dieses Lachen. Auch das hatte Harry nicht vergessen. Es konnte diesen tiefen, verführerischen Klang annehmen, was meistens damit geendet hatte, dass Harry vor Erregung zitternd unter Draco lag und um Erlösung bettelte. Wenn Draco derjenige gewesen war, der vor Erregung bebte, hatte sein Lachen atemlos und rau geklungen.
„Fünf Auroren sind ins Beans gestürmt“, beendete Harry seine Erzählung, „und haben Meredith abgeführt. Alle Zeugen wurden obliviert. Ich habe sie seither nicht wiedergesehen. Ihre Sachen wurden von ihrer Betreuerin abgeholt.“
„Davon hat Jill mir gar nichts geschrieben.“
„Sie gehörte auch zu den Oblivierten.“
„Was?“, fuhr Draco empört auf.
„Die Auroren haben keinen Unterschied zwischen Mitarbeitern und Kunden gemacht. Ich glaube, auch mich hätte der Zauber getroffen, wenn ich nicht gerade oben in meiner Wohnung gewesen wäre. Ich weiß davon nur, weil ich Ron gefragt habe, wo Meredith ist.“
„Und wer wohnt jetzt in meiner Wohnung?“
„Lizzy Singasong. Ich weiß nicht, ob du sie kennst. Sie saß wegen Diebstahl und macht jetzt Sozialstunden in der Kantine des Ministeriums.
„Ich dachte, da arbeiten nur Elfen.“
„Nicht in der Essensausgabe.“
„Auf der Insel gibt es keine Hauselfen“, erklärte Draco. „Alle Angestellten werden bezahlt. Das ist so ein amerikanisches Ding von Gleichheit und Brüderlichkeit. Das heißt aber nicht, dass es keine sozialen Schichten oder Vorurteile gegen andere magische Wesen gäbe.“
„Du hast mal von deinem reichen Mitbewohner erzählt. Ich hörte, sein Vater hat Ärger gemacht? Was war denn da los?“
Draco begann, von den Minuits zu erzählen, und Harry staunte, wie wenig Verbitterung in seiner Stimme zu hören war.
„Ich mache Peter keinen Vorwurf. Im Grunde war ihm das Verhalten seines Vaters peinlich. Er mag eingebildet und oberflächlich sein, aber er ist nicht bösartig. Ich sehe ihn regelmäßig, wir spielen zusammen Poker.“
„Poker, hm? Du verdienst wohl sehr gut in diesem Restaurant auf Staten Island.“
Über Dracos Gesicht huschte Verwunderung. Offenbar fragte er sich, warum Harry so gut über sein Leben Bescheid wusste.
„Die anderen unterhalten sich über dich“, erklärte Harry. „Immer, wenn wir uns treffen, fragt irgendwann einer, was es Neues von dir gibt.“ Harry musste ihm ja nicht erzählen, wie begierig er jede Information über ihn aufgesogen hatte, auch wenn er selbst nie nach Draco fragte.
Draco nickte und fuhr fort: „Wir pokern nur um Minibeträge. Ich verdiene okay im Choyer – besser als bei dir! Aber das Geld geht für andere Dinge drauf: Bücher, Kino und wenn wir am Wochenende rausgehen. Außerdem musste ich für die Flugtickets sparen. Was schenkst du eigentlich Ron und Hermine?“
Harry beantwortete Dracos Frage. Die Unterhaltung floss locker dahin fast wie in alten Zeiten. Da war dieses bohrende Bedürfnis, Draco zu berühren. Doch keine Sehnsucht, so quälend sie auch war, konnte die Freude übertreffen Draco wiederzusehen. „Ich kann das“, dachte sich Harry, „diese Freundschaft mit Draco.“ Er würde nehmen, was er kriegen konnte. Er brauchte Draco. Seine Nähe gab ihm die Luft zum Atmen zurück. Dass diese Luft brannte, war Harry egal. Er wusste, er würde den Kontakt zu Draco nicht noch einmal aufgeben.
„Hast du inzwischen eigentlich ein Handy, auf dem man dich erreichen kann?“, unterbrach er ihn daher unvermittelt. Er hatte Dracos letzte Sätze gar nicht mitbekommen.
„Äh, ja. Natürlich nicht auf der Insel, aber ich bin ja oft in New-Maj unterwegs.“
„New-Maj?“
„Muggle-New York. No-Majs heißen doch die Muggel bei uns.“
Bei uns? Hatten fünf Monate gereicht, dass Draco sich mit den Amerikanern identifizierte?
„Dann gib mir mal bitte deine Nummer.“
Harry tippte die Zahlen in sein Handy ein und schaute auf die Uhr. Es war spät. Er hatte einen anstrengenden Tag hinter sich und musste ein Gähnen unterdrücken. Draco sah ihn mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. „Du bist müde, Harry. Geh nach Hause. Als Trauzeuge musst du morgen fit sein. Stell dir vor, du gähnst während der Bindungszeremonie.“
„Du meinst, während der ‚amtlichen Trauung‘?“ Die magische Bindungsfeier war bereits vor zwei Wochen in sehr kleinem Kreise gefeiert worden. „Die ist doch erst um 14 Uhr und ich muss erst um halb zwölf bei Ron und Hermine sein.“
Harry hatte nicht vor, nach Hause zu gehen. Er wollte die knappe Zeit mit Draco auf keinen Fall verschwenden. Ein bisschen Bewegung und frische Luft würden ihm allerdings guttun. Es war anstrengend, seine Magie die ganze Zeit unter Kontrolle zu halten. Etwas Abstand konnte da nur helfen. Diese intime Zweisamkeit auf dem Sofa war gefährlich.
„Lass uns doch rausgehen, einen Spaziergang machen wie früher“, schlug er daher vor.
Draco stimmte sofort zu. Sie zogen ihre Jacken an, dann apparierte Harry sie nach Camden. Sie mussten nicht darüber reden, dass sie eine ihrer alten Routen durchs Viertel nehmen würden.
***
Als Harrys Wecker am nächsten Morgen klingelte, fühlte er sich wie gerädert. Er hatte Draco erst um halb vier zurück zu Jills Wohnung gebracht. Durch die Zeitverschiebung war Draco zu dem Zeitpunkt noch relativ fit gewesen. Die Verabschiedung war Harry wie der Abschluss eines ersten Dates vorgekommen. Er hatte sich euphorisch gefühlt und zögerlich zu gehen. Auch wusste er nicht, wie er ‚Gute Nacht‘ sagen sollte. Einen Kuss hatte es natürlich nicht gegeben und Harry wäre ein Narr gewesen, wenn er darauf gehofft hätte. Draco hinter der Haustür verschwinden zu sehen, war schwierig gewesen.
Zum Glück sah er ihn schon bald auf der Hochzeit wieder. Voller Vorfreude sprang Harry aus dem Bett. Die Trauung würde in der entweihten Kapelle auf Gut Holmhurst stattfinden, einem staatlichen Hotel, das im Norden Londons inmitten einer kleinen Parkanlage und weiten Waldflächen lag. Harry wusste, dass auch Draco dort ein Zimmer gebucht hatte.
Ihr Spaziergang am Vorabend hatte sie zur Hampstead Heath geführt. Draco hatte von seinem Leben auf der Insel erzählt, von den neuen Freunden, der Arbeit im Restaurant und der Marathon-Gruppe, die auf 17 ehrgeizige Läufer geschrumpft war. Wie schon so viele Male zuvor setzten sie sich oben auf dem Hügel auf ‚ihre‘ Bank und betrachteten die Lichter der Stadt, die nie zu erlöschen schienen.
Harry hörte aus Dracos Erzählungen heraus, wie gut es ihm in New York ergangen war. Er sprach mit einer Ruhe und einem Selbstbewusstsein, das Harry bei ihm selten erlebt hatte. Harry freute sich für Draco und doch machte es ihn auch melancholisch. Nicht, weil Draco ohne ihn zurechtkam, sondern weil es bedeutete, dass Draco nicht zurückkehren und sich immer weiter von Harry entfernen würde.
Natürlich hatte Draco auch Rückschläge erlebt und wurde von ein paar Professoren und Kommilitonen abgelehnt. Fast hätte er auch seine Arbeit in dem Muggel-Restaurant verloren, weil die Besitzerin herausgefunden hatte, dass er über seinen Studiengang gelogen hatte und sie keine Lügner in ihrem Team duldete.
„Ich hatte eine ziemlich hitzige Diskussion mit Gabrielle, meiner Chefin. Ich meinte, dass sie mein Privatleben nichts anginge und solange ich gute Arbeit leiste, hätte sie kein Grund, mich zu feuern. Sie sagte, ich hätte ihr sagen können, dass ich nicht über Privates sprechen möchte, anstatt sie anzulügen.“
Am Ende hatten sie sich auf eine zweite Chance geeinigt.
„Als ich nach dem Gespräch auf die Insel kam, bin ich Peter über den Weg gelaufen. Er fragte, was los sei.  Als ich es ihm erzählte, bot er an, ‚Mit einem Zauber alles wieder geradezubiegen.‘ Er wollte Gabrielle für mich oblivieren oder so. Ich habe ihm erst einmal vorgebetet, wie arschig so etwas gegenüber No-Majs ist. Als ich fertig war, meinte er nur: ‚Du bist in Ordnung, Draco. Ich weiß wirklich nicht, was mein Vater gegen dich hat.‘“
Draco musste bei der Erinnerung lächeln.
„Manchmal verstehe ich die Amerikaner nicht. Später habe ich Jo von dem Vorfall auf der Arbeit und Peters Reaktion erzählt. Jo ist in meinem Tränke-Brauen-Kurs. Ich hatte dir von ihr erzählt, bevor … ähm … jedenfalls unternehmen wir oft etwas zusammen. Sie meinte, in Amerika käme es letztendlich immer darauf an, was man tut und nicht, wer man war.“
„Ist das nicht der amerikanische Traum schlechthin?“, fragte Harry. „Die Vergangenheit hinter sich lassen und es durch Fleiß und Willenskraft zu etwas bringen? Vom Tellerwäscher zum Millionär?“
„Vom Tellerwäscher? Na, das passt ja mal auf mich, wenn ich an meine Arbeit im Beans zurückdenke.“
„Was soll denn das heißen? Du warst Küchenchef!“
„Ah ja, abwechselnd mit Eric, nehme ich an. Andere Angestellte gab es ja nicht.“ „Bei mir haben die Küchenchefs eben ein breites Aufgabenfeld.“
Sie hatten gelacht und waren dann wieder ernst geworden. Harry hatte Draco gefragt, ob er mit Pansy und Blaise Kontakt aufgenommen hatte.
„Das habe ich. Danke für die Adressen. Es hat sich wirklich gelohnt, ihnen zu schreiben. Mit Blaise habe ich mehrere E-Mails ausgetauscht. Er hat sich gefreut, von mir zu hören. Gregs Selbstmord hat ihn sehr erschüttert. Er ist nur selten in London und das meistens geschäftlich. Überraschend war, dass er dachte, ich würde nichts mit ihm zu tun haben wollen, weil er mich nie in Azkaban besucht hätte. Und als er von unserer … äh … Verbindung gehört hat, dachte er, dass ich auf Freunde wie ihn eh gut verzichten könne. Dass ich mich ihm gegenüber schuldig fühle, konnte er nicht nachvollziehen. Wenn überhaupt, hätte er mich ausgenutzt, indem er mich dazu angestiftet hat, das Tränkelabor aufzubauen. Außerdem hätte ich ja auch die ganze Ausrüstung bezahlt. In seine Drogensucht hätte er sich selbst hineinmanövriert.“
„Und wie geht’s ihm heute?“
„Gut. Er meinte, Zigaretten und Kaffee wären das Einzige, auf das er nicht verzichten könne.“
„Und Pansy?“
„Die ist sogar nach New York gekommen, um sich mit mir auszusprechen. Es war … sagen wir mal … tränenreich. Sie meinte, sie würde sich dafür schämen, dass sie mir damals im 6. Schuljahr nicht geholfen hätte. Alle hätten gesehen, wie dreckig es mir ging, aber keiner hätte etwas unternommen. Sie sagte es so: ‚Wir waren alle kleine Schmarotzer, Draco, die in irgendeiner Weise von dir profitieren wollten. Ich habe mich in deinem Status als Prinz von Slytherin gesonnt. Greg und Goyle wären in Hogwarts untergegangen, wenn du ihnen nicht ständig geholfen hättest, und Blaise hat von deinem Wissen und deinem Geld profitiert. Als es dir schlecht ging, haben wir weggesehen, aus Angst, Ärger mit Voldemort zu bekommen.‘“
„Ich habe auch weggesehen, Draco. Beziehungsweise hingesehen, aber nichts getan. Hätte ich mich anders verhalten, wäre alles vielleicht nie so schlimm gekommen. Das ist etwas, das ich mir nie verziehen habe“, sagte Harry.
Draco schüttelte den Kopf und sah ihn ernst an. „Wir haben darüber schon gesprochen, Harry. Ich hätte mir nicht von dir helfen lassen. Wir waren verfeindet und es ging um das Leben meiner Eltern. Ich habe wirklich geglaubt, dass Voldemort sie umbringen würde, wenn ich seinen Plan verrate. Du warst nicht schuld an meinem Unglück. Sich immerfort mit dem Was-wäre-wenn zu befassen, macht keinen Sinn. In New York habe ich endlich verstanden, was es heißt, das Vergangene ruhen zu lassen. Ich habe gelernt, mir zu vergeben, glaube ich.“
Harry merkte, wie sich Dracos Gedanken nach innen kehrten.
„Ich hatte da so einen Traum. Ich habe jemanden das Leben gerettet und bin selber dabei umgekommen. Am anderen Tag schrieb der Tagesprophet, dass ich meine Schuld bezahlt hätte. Indem ich mein Leben gegeben habe, wurde meine Schuld gesühnt.“
Harry schüttelte missbilligend den Kopf. Draco sah es und verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln.„Das Ding ist, als ich aufgewacht bin, war ich nicht traurig oder enttäuscht und auch nicht erleichtert. Ich war wütend, einfach total sauer. Ich habe gedacht: ‚Das habe ich nicht verdient!‘ und ‚Die können mich mal!‘“
Draco warf Harry einen schnellen Blick zu und fuhr mit belegter Stimme fort: „Ich habe meine Strafe schon abgesessen und meine Schuld gesühnt. Außerdem habe ich hart daran gearbeitet, mich zu verändern, arbeite immer noch daran, ein besserer Mensch zu werden. Ich muss nicht sterben, um zu beweisen, dass ich Vergebung und Anerkennung verdient habe.“
Tränen traten in Dracos Augen. „Ich muss auch nicht beweisen, dass ich mutig genug bin, mein Leben für andere zu geben. Ich hätte mein Leben für meine Eltern gegeben. Ich würde mein Leben für meine Freunde geben, für dich und Hermine und Mary. Für euch alle, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich brauche keine Rita Kimmkorn, die mir sagt, dass ich etwas wert bin. Ich bin nicht perfekt, das weiß ich, aber ich bin genug wert, um Vergebung zu verdienen.“
Hastig wischte er sich über die Augen.
„Ich bin sogar ein bisschen stolz darauf, wie viel ich gelernt habe und wie gut ich in New York zurechtkomme.“
Harry hatte einen Kloß im Hals. Ihm lagen seine ganzen Gefühle auf der Zunge, doch er sagte nur: „Das kannst du auch sein, Draco.“
Und weil er befürchtete, Draco nie mehr loslassen zu können, wenn er ihn jetzt umarmte, legte er nur seine Hand auf Dracos Unterarm und meinte: „Ich bin jedenfalls sehr stolz auf dich. Auch schon vor New York.“
Draco hatte geschnieft und sich an einem spöttischen Lächeln versucht. „Na, wenn ich sogar die Anerkennung eines großen Helden habe, dann kann ich wohl wirklich stolz auf mich sein.“
Harry hatte zustimmend gelächelt und gedacht: Du hast nicht nur meine Anerkennung, Draco. Du hast mein ganzes Herz. Noch immer. Für immer.                            
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Kapitel 9: 14 Männer (5)
         Nachdem sie sich gesetzt und Jamie jedem ein Glas Wasser eingeschenkt hatte, begann Ferdinand Groide:
         “Frau Beauchamp, Jamie, Herr Fraser, hat mir davon berichtet, dass Ihr Ehemann Dr. Frank Randall ist. Stimmt das?”
(...)
         “Wie Sie vielleicht auch wissen, habe ich meinen Ehemann verlassen. Unsere Ehe bestand schon seit mehreren Jahren nur noch auf dem Papier. Ich werde die Scheidung einreichen, falls das von hier aus möglich ist. Trotzdem kann mir dieser … das Leben … dieses Mannes nicht egal sein. Ich bin Ärztin, ich habe einen Eid abgelegt. Wenn ich die Geheimnisse preisgebe, die ich erfahren habe … was werden Sie dann mit ihm tun?”
         “Wie meinen Sie das? Was werden wir mit ihm tun?”
         “Werden Sie ihm etwas antun, ich meine, werden Sie ihm etwas antun lassen?” 
         Ferdinand Groide und Jamie sahen einander erstaunt an. 
         “Frau Beauchamp, wir sind nicht die Mafia, wir dingen keine Auftragskiller.”
         “Aber Sie gehören zu einem Geheimdienst, Herr Groide.”
         Claire sagte diesen Satz mit derselben Ruhe und Sachlichkeit, als ob sie zu Jenny sagen würde: 
         “Wenn Du noch ein Ei mehr in den Teig gibst, wird er besser.”
         “Und Geheimdienste tun solche Dinge,” setzte sie ihrer Feststellung mit derselben Sachlichkeit hinzu.
         “Nun ja, vielleicht die CIA oder der KGB. Lassen Sie mich Ihnen so antworten: Nach meiner Überzeugung ist ein lebender Frank Randall für einen Geheimdienst wesentlich interessanter und wertvoller als ein toter Frank Randall.”
         “Das heißt, sie garantieren mir, dass die Informationen, die ich Ihnen gebe, sein Leben nicht gefährden werden.”
         Groide und Jamie sahen sich erneut an. 
         “Versprechen Sie es.”
         Es war keine Frage, keine Bitte, es war eine Forderung und die Worte, mit denen Claire diese Forderung vorbrachte ließen keinen der Männer im Unklaren darüber, dass es für sie keine Alternative zu diesem Handel gab. 
         Groide schlug in die Hand ein, die Claire ihm entgegen streckte. 
         “Sie haben mein Wort, Frau Beauchamp. Sie kennen mich noch nicht und wahrscheinlich misstrauen Sie mir. Das ist nur verständlich. Aber Jamie, Herr Fraser, kann Ihnen bestätigen, dass ich mein Wort halte.”
         Claire sah zu Jamie hinüber. Dieser nickte.
         “Abgemacht.”
         Sie griff zu dem Glas mit Wasser, das Jamie ihr hingestellt hatte und leerte es in einem Zug. 
         Dann begann sie zu erzählen.
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“Mikrofon” by Florian-Media
         “Es war im Jahr 2015, genauer gesagt Ende November 2015.” 
         “Entschuldigen Sie, Frau Beauchamp,” wandte Groide ein, “aber wir sollten das doch richtig machen.”
         Er entnahm seiner Aktentasche ein Gerät, das durch seine rechtreckige Klobigkeit an ein Mobiltelefon der Frühzeit erinnerte. Nachdem er es in die Mitte des Tisches gelegt hatte, steckte er zwei kleine, runde, an längeren Kabeln befestigte Mikrofone hinein und richtet jeweils eines auf Claire und sich selbst aus. Groide drückte den Aufnahmeknopf, dann nannte er Datum, Uhrzeit, Ort, Namen der Anwesenden und als Grund der Aufnahme “Aussage Frau Dr. Claire Elisabeth Beauchamp”.
         Jamie musste lächeln. Ferdinand war ein freundlicher Mensch, aber er war eben auch ein deutscher Bürokrat. Alles hatte seine Ordnung und alles musste ‘nach Vorschrift’ gemacht werden. Diese Deutschen. Für alles hatten sie Vorschriften. Sie konnten nicht einfach ‘mal so ein Gespräch führen, es musste gleich eine ‘Aussage’ sein und natürlich musste sie ‘aufgenommen’ werden. In diesem Land wurde alles aufgenommen, entweder auf Papier oder auf Band. Und dann wurde alles sauber abgeheftet, paginiert, nummeriert, verzeichnet und archiviert. Nichts ging verloren. Sie waren so verdammt penibel, diese Deutschen, aber eben auch so verdammt effektiv.
         “Bitte beginnen Sie mit ihren persönlichen Daten, Frau Beauchamp. Name, Geburtstag, Geburtsort, Familie etc.”
         “Mein Name ist Claire Elisabeth Beauchamp. Ich wurde am 20. Oktober 1993 als einziges Kind der Eheleute Julia, geborene Moriston, und Henry Montmorency Beauchamp in London geboren. Meine Mutter war Grundschullehrerin, mein Vater arbeitete als Statistiker bei einer Versicherungsgesellschaft. Im Winter 1998 verunglückten meine Eltern bei einem Autounfall. Mein Onkel, Lambert Quentin Beauchamp, wurde von den Behörden als mein Pflegevater und Vormund eingesetzt. Er war mein einziger noch lebender Verwandter, der einzige Bruder meines Vaters. Bedingt durch die Tätigkeit meines Onkels, er war Ägyptologe und Archäologe, wuchs ich immer nur zeitweise in England, die restliche Zeit im Ausland auf. Als ich 16 Jahre alt war kehrte mein Onkel dauerhaft nach England zurück und nahm eine Professur an der Universität von Oxford an. Ich begann kurz darauf eine Ausbildung zur Krankenschwester. Ebenfalls in Oxford. Im Alter von 19 Jahren, ich hatte meine Ausbildung gerade abgeschlossen, lernte ich durch meinen Onkel meinen späteren Ehemann Franklin Wolverton Randall kennen. Er arbeitete ebenfalls in der historischen Fakultät und hatte sich auf Schottische Geschichte spezialisiert. Zeitweise arbeitete er als Assistent eines Professors. Wir heirateten im darauffolgenden Jahr. Mein Onkel verstarb nur einige Monate später. Sein Gesundheitszustand war am Ende seines Lebens leider nicht der beste gewesen. Als mein Mann dann einen Ruf an die historische Fakultät der Universität Harvard erhielt, zogen wir nach Boston.”
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“Oxford” by MarlonRondal
         Groide nickte. Jamie war sich sicher, dass nichts von dem, was Claire bis jetzt erzählt hatte, neu für seinen Freund war. Garantiert hatten sie Claire seit dem Tag überprüft, an dem er das Visum für ihren Pass erbeten hatte. Und mit Sicherheit waren sie auch seitdem nicht untätig gewesen. Bei “In Vino Veritas” gab es eine kleine aber sehr effektive Gruppe von Mitarbeitern, die in den vergangenen Tagen bestimmt alles ausgegraben hatten, was sie über die junge Frau hatten finden können.
         “Wann und wie haben Sie von der geheimdienstlichen Tätigkeit Ihres Ehemannes erfahren?”
         “Es war im Jahr 2015, genauer gesagt gegen Ende November jenes Jahres. Sagt Ihnen der Name Jonathan Pollard etwas?”
         Jamie horchte auf. Groide nickte nur.
         “Dann wissen Sie, dass dieser Mann dreißig Jahre in den USA wegen Spionage im Gefängnis saß. Im Jahr 2015 wurde er auf Bewährung freigelassen und in den amerikanischen Medien wurde tagelang sehr viel darüber berichtet und diskutiert. Ich hatte den Namen dieses Mannes niemals zuvor gehört und ehrlich gesagt interessierte mich die ganze Sache auch gar nicht. Ich horchte allerdings auf, als sich mein Mann dazu äußerte. Es war ein Sonntag, zwei Tage nach Pollards Freilassung. Ich kann mich noch so gut an die ganze Sache erinnern, weil an diesem Tag doch das schwere Unglück in dieser Jademine in Myanmar geschah, bei dem 90 Menschen umkamen und über 100 Menschen vermisst wurden. Wir hatten zu Abend gegessen und dann hatte Frank den Fernseher angeschaltet. Es gab eine Talkshow, in der der Fall diskutiert wurde. Mein Mann hatte bereits am Nachmittag begonnen zu trinken. Während Frank die Talkshow sah, dachte bei mir, meine Güte, da wird über einen uralten Spionagefall geredet und anderswo sterben Menschen ohne dass das den Medien auch nur eine ausführliche Berichterstattung wert ist.”
         Claire griff zu ihrem Glas, das Jamie in der Zwischenzeit wieder gefüllt hatte und nahm einen großen Schluck daraus.
         “Der Diskussion im Fernsehen habe ich gar keine große Aufmerksamkeit geschenkt. Aber dann polterte Frank plötzlich los:
         ‘Spion! Spion! Das ich nicht lache. Der Mann war doch ein Amateur! Welcher wirkliche Spion lässt denn geheime Dokumente offen auf seinem Schreibtisch liegen und seine Frau war auch noch so dumm einen Koffer mit geheimen Dokumenten bei einem Nachbarn in Verwahrung zu geben, der selbst beim Militär war!’”
         Claire griff erneut nach ihrem Glas und trank.
         “Was er sagte, brachte mich in Rage und so sagte ich zu ihm: ‘Ach ja, aber Du weißt, wie sich ein wirklicher Spion verhält!’ Ich fand seine Reaktion schrecklich überheblich. Zu meiner Überraschung schaltete er dann den Fernseher leise und setzte sich zu mir auf das Sofa. Er sah mir in die Augen und grinste. Dann sagte er: ‘Ja, mein Schätzchen, das weiß ich. Der MI5 hat mich nämlich noch während meines Studiums in Oxford angeworben und ausgebildet. Gleich nachdem sie erfahren hatten, dass ich mich auf Schottische Geschichte spezialisieren würde. Mit meinem familiären Hintergrund und den guten Beziehungen, die wir durch meinen Cousin Jonathan ins Militär und bei der Polizei hatten, gab es da auch keinerlei Hindernisse.’”
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“Bücher” by MichaelGaida
         “Wie haben Sie darauf reagiert?”
         “Nun, zunächst war ich perplex. Ich dachte, er schneidet wieder nur auf. Darum erwiderte ich: ‘Wofür sollte der MI5 denn einen Fachmann für Schottische Geschichte brauchen?’ Er antwortete: ‘Tja, das kannst Du kleines Dummchen Dir natürlich nicht vorstellen. Meine Güte, Claire! Die Schotten wollen die Unabhängigkeit und nur weil das mit dem Referendum im letzten Jahr gerade noch einmal so gut gegangen ist, werden Sie nicht aufgeben. Es ist ihre Geschichte, aus der sie die Kraft dazu ziehen! Was meinst Du was geschieht, wenn die sich wirklich abspalten! Das kann eine Kettenreaktion auslösen. Du weisst doch, dass Premier Cameron vor zwei Jahren angekündigt hat, dass er ein Referendum über den Ausstieg Großbritanniens aus der EU abhalten wird, wenn er 2015 wiedergewählt wird? Und? Er ist wiedergewählt worden! Jetzt muss es ein Referendum geben. Und was ist, wenn der Austritt Großbritanniens aus der EU vollzogen wird, aber Schottland unabhängig wird und dann auch noch als Mitglied in die EU aufgenommen wird? Hast Du Dir das ‘mal überlegt? Das bringt uns in große Schwierigkeiten! Dann steht die EU weiterhin mit zwei Beinen auf unserer Insel! Das können, ja, das werden wir nicht zulassen!’”
         Claire hielt einen Moment inne, dann fuhr sie fort:
         “Ich muss ihn wohl sehr verwundert und ungläubige angeschaut haben, denn plötzlich stürmte er aus dem Wohnzimmer. Ich hörte, wie er in seinem Arbeitszimmer etwas suchte. Als er zurückkam hatte er einen Zeitungsartikel in der Hand, den er mir vor das Gesicht hielt. ‘Lies’ das!’ fuhr er mich an. ‘Unsere Regierung nimmt diese Gefahr ernst … und Du solltest es auch tun!’     Ich nahm den Zeitungsartikel und las. Es war ein Artikel aus der International Business Times vom Juli 2015. Darin wurde berichtet, dass der Premierminister sich mit den Vorstandsvorsitzenden einer Medienfirma getroffen hätte. Bei diesem Gespräch soll es darum gegangen sein, die Ausstrahlung einer TV-Serie, die den Schottischen Aufstand von 1746 zum Thema hatte, vor dem Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands zu verhindern. Man hat wohl darum gebeten, die Ausstrahlung zu verschieben. Später fand ich dann auf seinem Schreibtisch auch noch die Kopie eines Artikels aus ‘The Scotsman’, in dem ebenfalls dieses Thema ausführlich behandelt wurde.”
         Groide und Jamie sahen sich an und lächelten. Beide Männer nickten, sagten aber nichts.
         “Ehrlich gesagt,” fuhr Claire fort, ”ich hatte mir über diese Dinge keinerlei Gedanken gemacht. In den fünf Jahren zuvor war ich hauptsächlich damit beschäftigt gewesen, mein Medizinstudium abzuschließen und Berufserfahrung als Ärztin zu sammeln. Da hat man nicht viel Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern. Außerdem war ich durch meine, nun ja, etwas nonkonforme Erziehung nie so sehr auf ein Land allein festgelegt …”
         “Wie kam es, dass Ihr Ehemann Sie trotz Ihres Medizinstudiums als …” Groide suche nach Worten, “intellektuell … schwächer … eingeschätzt hat?”
         “Frank war der Meinung, dass ein Medizinstudium größtenteils daraus bestehen würde, die Inhalte von Fachbüchern auswendig zu lernen. Er dachte, die Körper der Menschen seien irgendwie ja alle gleich und wenn man entsprechende Behandlungsformen auswendig gelernt habe, dann würde man sie schon behandeln können. Er hat die Diversität und Komplexität des menschlichen Körpers und wie die medizinische Wissenschaft darauf reagiert, nie verstanden.” 
         “Hat Ihr Ehemann seine Aufgaben für den Geheimdienst Ihnen gegenüber näher erläutert?”
         “Als ich ihm sagte, dass die Geschichte Schottlands und auch die schottischen Unabhängigkeitsbestrebungen doch weithin bekannt sei, meinte er, ich solle doch nicht so oberflächlich denken. Er sagte, Historiker würden sich doch nicht nur mit der Vergangenheit befassen. Aufgrund ihrer Kenntnisse könnten sie auch in einem gewissen Umfang Prognosen für die Zukunft abgeben. Ich sollte einmal darüber nachdenken, was das Clansystem für die Schotten bedeutet hätte und noch immer bedeuten würde. Warum habe die englische Zentralregierung nach dem Jakobiten-Aufstand von 1746 alles dafür getan, es zu zerstören? England dürfe nicht zulassen, dass sich im Norden des Landes wieder eine vereinte Gegenmacht formiere. Besondere Sorgen machte er sich wohl über diese Lobby Gruppe ‘One Banner for all Scots’’, die sich im Jahr zuvor gebildet hatte.”
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“Schottische Unabhängigkeit” by Emphyrio
         Claire war auf Ferdinand Groide und das vor ihr liegende Aufnahmegerät konzentriert. Sie sah nicht, wie Jamies Miene immer nachdenklicher wurde.
         “Frau Beauchamp, das alles ist interessant, aber … wenig spezifisch.”
         “Ich habe am Anfang auch nur allgemeine Dinge erfahren. Spezifischer wurde das alles erst später, als ich … nun ja, meine … eigenen Nachforschungen angestellt habe.”
         “Sie haben eigene Nachforschungen angestellt?”
         Groide schien plötzlich wieder interessiert zu sein. Jamie bemühte sich nicht zu lächeln. Was für seinen Freund wie eine kleine Offenbarung erschien, bestätigt für ihn nur, was er bereits die ganze Zeit gedacht hatte. Claire war eine intelligente, starke Frau. Ihre Stärke mochte durch das, was ihr Ehemann ihr angetan hatte, für eine gewisse Zeit gebrochen worden sein. Doch Jamie war sich sicher, dass sie zu dieser Stärke wieder zurückfinden würde. Und er schwor sich, dass er sie dabei mit aller Kraft unterstützen würde.
         “Ich hielt Frank zwar schon längere Zeit für einen Angeber, aber … ich kann es nicht genau beschreiben ... irgendetwas hatte mein Interesse geweckt. Dann fragte mich eine Kollegin, ob ich eine Wochenschicht mit ihr tauschen würde. Sie hätte Nachtschicht gehabt, aber ihr Babysitter war ausgefallen. Ich sagte zu und noch am selben Nachmittag suchte ich die Universitätsbibliothek auf und lieh mir Bücher über die Schottische Geschichte und die Unabhängigkeitsbewegung aus. Die Abteilung, in der ich meinen Nachtdienst versah, war nicht sehr arbeitsintensiv. Ich hatte in den Nächten jener Woche viel Zeit zum Lesen und Nachdenken.”
         Sie hielt einen Moment inne.
         “Nach dieser Woche war ich mir dann der Brisanz des Themas bewusst.”
         Groide sagte nichts, aber sein Blick forderte sie auf fortzufahren.
         “Nationale Selbstbestimmung. Nun, das muss nicht weiter erklärt werden.  Schottlands Öl. 64 % der Erdölreserven Europas befinden sich auf Schottischem Territorium. Sie sollen einen Wert von 4 Billionen Pfund haben. Dann ist da das Thema der erneuerbare Energie. Ich meine Schottland verfügt über 25 % des europäischen Windenergiepotentials, über 25 % des europäischen Gezeitenenergiepotentials und über 10 % des europäischen Wellenenergie Potentials. Ich muss Ihnen nicht sagen, dass das auch enorme finanzielle Potentiale sind.”
         Auf Groides Gesicht erschien ein feines Lächeln. 
         “Und dann ist da natürlich noch die Frage der Nukleare Abrüstung: Mit der Kontrolle über die Verteidigungs- und Außenpolitik könnte ein unabhängiges Schottland die Beseitigung der Trident-Nuklearwaffen in Angriff nehmen, ein Thema, das seit langem mit der Kampagne für ein unabhängiges Schottland verbunden ist. Auf der Marinebasis Clyde nahe Glasgow liegen U-Boote der Trident Klasse, die Raketen mit 120 Nuklearen Sprengköpfen tragen. Im Fall einer Schottischen Unabhängigkeit müsste England diese Waffen abziehen und seine Verteidigungsstrategie überarbeiten. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch den amerikanischen Alliierten ein Dorn im Auge ist. Hinter den Kulissen wird es sicherlich viel diplomatischen Druck geben.”
         Claire holt tief Luft.
         “Nun werden Sie mir sagen, dass dies alles öffentlich zugängliche Informationen sind und da würde ich Ihnen zustimmen. Doch mir waren sie vorher nicht bekannt. Sie haben mich gewissermaßen wach gerüttelt. Es dauerte etwas, doch als ich einige Zeit später Gelegenheit hatte, wieder eine Woche Nachtschichten zu übernehmen habe ich es sofort zugesagt. In dieser Zeit habe ich eine Art Plan entwickelt. Ich wollte unbedingt wissen, ob an Franks Aussage etwas dran war. Zuerst habe ich versucht nachzuverfolgen, wann er zu Konferenzen oder Arbeitstreffen unterwegs war. Nicht alle, aber doch etliche dieser Reisen führten ihn nach England und Schottland. Ich kann es nicht beweisen, aber ich hatte den Eindruck, dass seine Reisetätigkeit in Zeiten, in denen ‘das Schottische Thema’ hoch kochte, häufiger wurden. Später, nach 2015 und insbesondere nach dem Brexit intensivierte sich seine Reisetätigkeit.”
         Zu Jamies Überraschung griff Claire in ihre Handtasche, die sie an die Lehne ihres Stuhls gehängt hatte und holte ein Blatt Papier heraus, das sie Ferdinand Groide aushändigte.
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“Tea” by Pexels
         “Das ist eine Liste aller Reisen, die mein Mann seit 2013 unternommen hat. Angeblich aus Gründen seiner Tätigkeit als Historiker.”
         Groide überflog die Liste, dann legte er sie beiseite.
         “Vielen Dank. Wir werden versuchen, die Daten zu verifizieren.”
         “In der Folgezeit habe ich freiwillig zahlreiche Wochen von Nachtdienst übernommen. Denn das hatte noch einen weiteren Vorteil. Ich war zu Hause, während mein Mann in der Universität war und konnte fast ungestört seine Unterlagen durchsehen.”
         “Werden Sie uns an den Erkenntnissen, die Sie dadurch gewonnen haben, teilhaben lassen?”
         “Ja. Aber vielleicht könnten wir einen Tee bekommen?” antwortete Claire, während sie zu Jamie blickte.
         “Sicher doch!”
         Er erhob sich und verließ kurz das Zimmer. Ferdinand Groide drückte die ‘Stop-Taste’ des Aufnahmegeräts. Dann erhob auch er sich und streckte sich ein wenig. Claire tat es ihm gleich.
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