Tumgik
#Schon wieder gelogen
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Es ist immer anders, aber letztendlich doch immer gleich: Die gelbe Plage vs die biederen Bratzen
Ich spekuliere nur und es ist immer harmlos. Wer zwingt Leute denn meine wirren Gedanken mitzulesen? Oder wird jemand zwanghaft aufgesucht und ich lese jemanden etwas mit Mikrofon vor? Bis auf ein paar Ausnahmen nenne ich keine richtigen Namen. Störe ich jemanden beim unbeschwerten existieren? Die schlimmsten Schizophrenen in Berliner U-Bahnen sind nichts gegen mich. Heute bin ich das perfekte Opfer für Unsichere und morgen bin ich Thuy und habe all das definitiv nicht geschrieben. Ich bin Analphabetin und kann kein deutsch. Und ich lüge nicht gerne. Ich bin neu in Deutschland und habe keine Ahnung wie es hier läuft. Vielleicht bin ich dann morgen drogensüchtig und definitiv nicht high auf Hass, aber es fällt mir sehr schwer. Meine Nerven werden immer getestet und die sind sehr strapaziert. Ich will das alle (also ich, ich und meine Mami) wissen, dass man nur über bestimmte Personen spekulieren darf. Man braucht aber auch einen Grund oder eine Entschuldigung, z.B. boah es gibt so viele. Also in meiner Schizophrenie bin ich immer jemand anderes. Immer wenn ich Thuy bin, habe ich es definitiv nicht geschrieben und bin sehr lieb. Sonst lebe ich in denial und Drecksfotzen hören auf sich ganze Zeit auf mich zu fixieren, als ob ich ihnen mit meiner Hässlichkeit imaginär jemanden ausgespannt habe. Oder gelb migrantisch atme ohne vorher gefragt zu haben. Ich bin sehr unsicher und suche immer nach Bestätigung, deswegen lasse ich meinen Frust immer an anderen Frauen aus. Es ist Eifersucht, ich bin bitter und frustriert. Aber schlampig aussehen ist bestimmt trotzdem besser als wirklich schlampig zu sein. Oder wenn, muss man andere damit nicht nerven. Mind your own business. Ne? Ok, ich auch nicht.
Also weil ich schizophren bin, bin ich seit gestern Isabel oder so. Ich bin imaginär immer im Konkurrenzkampf mit anderen jungen, bösen oder schlitzäugigen Frauen. Auch wenn sie nie verstehen was mein Problem ist. Ich bin Ende 30 und suche verzweifelt jemanden der mit mir sesshaft wird und mir einen Ring gibt. Ich suche schon ganz lange und ich bin auch eine verzweifelte Nazifotze. Ich lasse bald Eizellen einfrieren und ich bin noch verrückter als eine böse, verrückte Vietnamesin. Ich bin sogar noch armseliger als ihr wirrer Blog. Und offiziell eigentlich bei der Kripo, während manche nichts mit mir zu tun haben und einfach nutzlos versuchen unbeschwert zu existieren. Und das im Einzelhandel. Ich verliebe mich immer, aber keiner liebt mich genug zurück. Ich liebe Verschwörungstheorien, vor allem wenn sie meine Chancen steigern könnten. Ich bin immer im Konkurrenzkampf mit jungen Dingern aber alles was ich will ist ein Mann und Kind. Manchmal steht so ein dummes Schlitzauge einfach so im Weg, auch wenn sie nicht mal wirklich weiß warum. Ich halte mich an allem fest und bin noch labiler als diese scheiß Vietnamesin, die mir imaginär jemanden ausgespannt hat, obwohl wir imaginär fast geheiratet haben. Alle sind Miststücke, aber ich darf alles gehässig kommentieren, wie andere zahlreiche labile, gehässige Drecksfotzen, Marel meine ich nicht. Aber vielleicht ist man demnächst einfach mal ruhig. Oder channeled seinen Hass in eine andere Richtung. Also ich habe ein Problem mit ausländischen Frauen, die imaginär gutbürgerliche, deutsche Männer klauen. Während ich hier, Ende 30 und deutsch-deutsch mit gespreizten Beinen auf ein Kind warte. Ich mache auch anal. Aber es reicht nie. Ich mach auf prüde und ordnungsliebend, aber auch bin eine alte, benutzte und verrückte Schlampe. Tja, manchen kann man nicht helfen, manche wollen einfach den sozialen, ausländischen Untergang. Isa will unbedingt einen Ring. F* ist immer schuld, F* ist ganz böse. Wir haben 10 Jahre + Unterschied, aber ich bin mental noch jünger. Manche fragen sich vielleicht was mich fremde, nutzlose Plattenbauleben angehen. Nichts, aber ich bin sehr traurig und verzweifelt. Ich halt mich an allem fest. Irgendwann kriege ich meine F+ Beziehung wieder und kann ihm vielleicht ein Kind unterjubeln, denn da bleibt nicht mehr viel Zeit. Auch wenn ich fast 37 bin und die UhR ticKT. Ich habe auch keinen Herzschmerz, ich bin einfach crazy. Ich eigne mir nicht nur psychische Erkrankungen an, ich versuche auch deuTsche Männer abzugreifen, wo meine Händchen nichts zu suchen haben. Wie Bananen in der DDR, einfach Mangelware.
Und heute bin ich Steffi. Ich will einen Ring und alleine traue ich mir nichts. Ich bin schlimmer als meine Kita Kinder und hoffe jemand macht mal bald ernst, würde mich auch betrügen lassen, hauptsache ich kann endlich Zuhause bleiben. Einen guten Ex-Fang darf man nicht loslassen, wenn man eine geldgeile Aufmerksamkeitshure ist. Würde mich auch anpissen lassen. Lasse mich auch beschimpfen, hauptsache ich kriege seine Karten. Da war richtig viel zu finden. In Berlin verdienen manche zu wenig und ich bin extrem geil. Ich zerreiße mir gerne das Maul und kling noch kindischer als diese verrückte ViEtnAmesin. Aber ich bin richtig nervtötend und traue mir auch nichts direkt. Meine Windel ist auch immer voll. Mein höchster Bildungsgrad ist das Äquivalent von einem Doktortitel, ich habe MSA. Ich schlafe bei meiner Mutter auf dem Sofa und ich hartze, aber meine Freunde und ich wollen das alle wissen, dass ich ca. 900€ als Erzieherin verdiene. Schrei es auch im Supermarkt rum. Verkäufer im Einzelhandel sollen Dreck fressen, ok. Da ist kein imaginärer Konkurrenzkampf, aber ich beschäftige mich trotzdem gerne mit einer fremden Frau. Weil ich irgendwie unbedingt meinen Ex wiederhaben will und ich denke, dass sich die Welt um mich dreht. Safe Einzelkind. Ching Chang Chong steht im Weg zwischen mir und meinem bisher reichsten Ex-Ex-Freund und Hausfrau sein. Meine gutbürgerliche, reiche Familie würde das perfekte Gegenstück zu seiner bilden. Kinder ew, aber Geld ja, wenn es unbedingt sein muss, gebäre ich auch Gabriel. Hauptsache ich krieg ihn rum. Er hat Eigentum, er hat Geld, teilweise fragwürdigen Frauengeschmack etc., ich will endlich ausziehen. Mami nervt. Und meine erwachsenen, männlichen Freunde beleidigen eine fremde Frau an ihrem Arbeitsplatz fremdenfeindlich. Weil sie dumm und nicht sonderlich gebildet sind. Wie ich 🤪, ich lutsche einem davon den Schwanz. Wenn ich weiter nerve, wird Steffi auf dem Sofa ihrer Mami angezeigt. Wechsel deine eingekackte Windel und hör auf zu nerven, wir haben nichts miteinander zu tun.
Äh, ich spekuliere nur und ich bin verrückt. Demnächst suche ich mir ein neues Zootier, bei der gleichen Person wird es sonst langweilig.
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daddykurz · 4 months
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5 Jahre später (Seb x HC)
Anmerkung: ich hasse mich selber dafür. viel spaß ihr Wahnsinnigen, Bussi von eurem DaddyKurz xoxo
~
Lieber Geliebter Mein lieber 
Hallo Heinz-Christian.
Erinnerst du dich noch an mich?
Lange ist es sehr.
Viel zu lange.
Sebastian legte den Stift zur Seite, seine Hände wanderten an seine Schläfen, ein glückloser Versuch, seinen schmerzenden Kopf etwas zu beruhigen.
Die Gedanken welche darin schon seit Tagen kreisten brachten seinen Kopf zum Rotieren, Schlaf oder Ruhe generell zu finden war ein Ding der Unmöglichkeit.
5 Jahre.
5 Jahre seit dem Skandal, welcher sein Leben veränderte.
5 Jahre seit dem Skandal, welcher IHR gemeinsames Leben veränderte.
Ein Bruch, welcher nicht mehr zum Reparieren ging, egal, wie viele Ersatzteile, egal wie viel Klebeband, egal wie viel Superkleber auch immer in die Brüche, Kanten und Brocken investiert wurde.
Es gibt Brüche vor denen sich nicht mal das stärkste Material erholen kann.
Und Sebastian wusste, sein Herz war nicht stark genug.
Die Zeit ist im Flug vergangen.
Aber manchmal fühlt es sich an, als wären nur ein paar Tage seitdem vergangen.
Manchmal werde ich nachts wach und wünsche mir, du wärst neben mir.
Aber du wirst es nie wieder sein.
Früher war es kein Problem, wenn HC und Sebastian gemeinsam in der Öffentlichkeit auftraten.
Sie waren das Duo der heimischen Politik, so viele schlaflose Nächte verbrachten die beiden in Sitzungsräumen.
Hände voller verschmierter Tinte, das einzige Licht kam von der schwachen Lampe auf dem Tisch.
Die beiden brauchten aber nicht mehr Licht.
Sie verstanden sich auch ohne Worte.
Und oft genug waren Worte auch nur überflüssig zu dem, was der Körper selbst sprach.
5 Jahre seit wir uns nicht mehr gemeinsam blicken lassen können.
Ich gebe gerne zu, dass die Heimlichtuerei am Anfang noch OK war.
Aber je mehr Augen auf uns gerichtet waren, desto schwerer fiel es mir.
Ich habe nie gerne gelogen.
Na gut, es ist etwas anderes, die österreichische Bevölkerung anzulügen, aber die sind ja alle nicht auf unserem Level gewesen.
Der durchschnittliche Bauer kann unsere Verbindung nicht verstehen.
Oder hätte sie verstehen können.
Vor nicht langer Zeit war Sebastian in einem tiefen Tal zum Wandern.
Zwischen den Dialektwörtern, für welche man schon ein eigenes Wörterbuch braucht (was ist ein Pleampl?) und der Einfachkeit der Leute (stellt euch vor, es fährt alle 4 Stunden ein Bus und bis zum nächsten Nahversorger braucht man ein Auto weil es im Ort keinen gibt, scheiß auf die alten Omas), konnte Sebastian mit sich und seinen Gedanken allein sein.
Das nahende Jubiläum der schlimmsten Zeit seines Lebens brachte jedes Jahr eine tiefe Depression mit sich.
Zu seinen Anhängern und Familienmitgliedern erklärte er diese wiederholende Depression als Angst und Sorge, welche sich über den Winter ansammelte und nun durchbrach.
Wie eine Zeitverzögerte Winterdepression.
In Wahrheit war er jedes Jahr zutiefst traurig über den Verrat, das Arbeiten hinter seinem Rücken, die Pure Dreistigkeit seines Seelenverwandten.
Es wäre nie dazu gekommen, wenn HC ihn ins Boot geholt hätte.
Lügen war nie mein Ding.
Deshalb bin ich ganz ehrlich zu dir.
Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.
Es passiert mir jeden Tag, dass ich an dich denke.
Manchmal ist es nur ein flüchtiger Gedanke an das, was einmal war.
Manchmal sehe ich etwas und denke an dich.
Mit hochgezogenem Kragen am späten Abend ging Sebastian am liebsten spazieren.
Die Wiener Gassen waren so seltsam und doch so familiär für ihn, hatte er doch viel Zeit seines Lebens in Wien verbracht.
Ein erleuchtetes Schaufenster brachten ihn zum Stoppen.
Im Schaufenster lagen zwei Puppen, zwei Buben, die sich an den Händen berührten.
„Wir sind für immer Freunde!“, ein Freundebuch lag daneben mit diesem Schriftzug.
Sebastian seufzte tief.
Kann man mit dem Mann befreundet sein, der für den größten politischen Skandal der 2. Republik sorgte?
Befreundet oder mehr?
Schweren Schrittes machte er sich Richtung Heim auf, im Hintergrund hörte er Studentenparties und den ein oder anderen lauten Fernseher.
Aber es geht nicht mehr.
Mein Herz ist zerbrochen, und so hoffe ich, dass auch deines ist.
Wir werden nie wieder so wie früher.
Wenn du mich gefragt hättest, ob ich bei der Sache mitmachen würde, hätte ich alles für dich liegen und stehen gelassen.
Aber heute?
Heute weiß ich nicht mehr, ob du mich nicht vielleicht auch schon immer angelogen hast.
Ob ich dir wirklich so viel wert war, wie du mir immer sagtest.
Wer weiß.
Nur du weißt es.
Und irgendwann sehen wir uns vielleicht wieder.
Bis bald, auf Ibiza.
Dein Sebastian
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keinbutterdieb · 2 months
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Noah verzieht das Gesicht. Der Sonnenbrand tut doch mehr weh als befürchtet. Wenigstens haben aber nur seine Arme richtig was abbekommen. Ist trotzdem ein schönes Picknick gewesen, das können sie sehr gerne bald wiederholen.
„Echt komisch, eigentlich ist die Sonnencreme total gut.“ Colin deutet auf seine eigenen Arme. „Bei mir ist alles okay.“
Noah schluckt schwer, in seiner Kehle wird es enger. Es reicht! Er kann das nicht länger. Er hält das schlechte Gewissen nicht mehr aus. „Ähm, Colin?“
„Ja?“
„Ich bin vorhin ... vielleicht nicht ganz ehrlich zu dir gewesen.“
Colins Augenbrauen verengen sich ein wenig. „Womit?“
„Na ja, als du gefragt hast, ob ich mich eingecremt habe ...“
„Hast du dich etwa gar nicht eingecremt?“
„Ich hab's ehrlich gesagt einfach voll vergessen und dann hast du mich danach gefragt, als wir schon so halb aus der Tür draußen waren, alles war gepackt, na ja, und da ... habe ich gelogen.“ Fuck! Wenigstens ist es nun raus!
„Ach, Noah.“
„Estutmirleid.“ Er blinzelt nervös. „Ich fühle mich schrecklich.“
Colin sagt erst einmal nichts, sondern legt etwas den Kopf schief.
„Guckst du mich jetzt den ganzen Abend böse an?“
„Blödmann.“ Colins Mundwinkel zucken kurz nach oben. „Ich bin gleich zurück.“
„Wohin-Wohin willst du denn?“
„Ich hab 'ne Salbe da, die wird bestimmt helfen.“
„Ah, okay. Prima.“
„Könnte gleich ein bisschen unangenehm werden, Sorry.“ Colin schraubt den Deckel ab.
„Wahrscheinlich hab ich's verdient.“
„Was hast du verdient?“
„Wenn's gleich wehtut, meine ich.“
„Mann, sag doch sowas nicht.“ Schon wieder ein Schmunzeln. „Auch wenn du es vielleicht tatsächlich ein klitzekleines bisschen verdient hast.“
„Es tut mir echt leid.“
„Ich weiß, mach dir jetzt keinen Kopf mehr darum.“
„Ich versuch's.“
Sein Freund kommt einen Schritt näher. „Keine Angst, ich bin ganz vorsichtig.“
„Ich hab keine Angst.“
Die Salbe tut gut, und Colin ist wirklich richtig vorsichtig. Langsam und sanft trägt er mit seinen Fingern Zentimeter für Zentimeter die Salbe auf. „So, fertig. Alles in Ordnung?“
„Ja. War gar nicht schlimm. Und es brennt schon weniger.“
„Zum Glück.“ Colin legt erneut den Kopf schief. „Noah?“
„Hm?“
„Achte nächstes Mal auf den Sonnenschutz. Bitte.“
Eifriges Nicken. Nochmal vergisst er das nicht. „Versprochen.“
„Gut.“ Colin beugt sich vor und drückt ihm einen ganz zarten Kuss auf den rechten Arm. Es tut nicht weh. Sechstes Kapitel von Kleine und größere Momente.
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carmentalis · 1 year
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KdE und (fehlendes) Vertrauen
Nachdem ich hier schon länger drüber brüte und es gestern in einer Diskussion zur Sprache gekommen ist: Kälte der Erde, Vertrauen und Szenen, die da einfach fehlen. 
KdE für mich ist ein Fall von “viel gewollt, aber nicht erreicht” und damit leider auch eine Enttäuschung, weil so vieles in dieser Episode einfach nicht funktioniert und es damit holpert von der ersten bis zur letzten Minute. Was mich besonders wurmt, ist, dass es viel mehr hätte sein können und die Ansätze auch erkennbar sind, aber irgendwo auf dem Weg von der Idee hin zur fertigen Episode einiges schiefgelaufen ist. 
Eine zentrale Sache für mich ist das Vertrauensthema, das sich generell durch den Tatort Saarbrücken zieht und in KdE auf die Spitze getrieben wird, und damit dann auch im Verhältnis zwischen Adam und Leo ein riesiger Faktor und Stolperstein ist. Und je öfter ich mir die Episode ansehe, desto mehr beschleicht mich das Gefühl, dass da einfach ein paar relativ zentrale Szenen fehlen, die beim Dreh oder eher noch später im Schnitt rausgeflogen sind, aber im Drehbuch noch vorhanden waren und viel zur Glättung der Episode beigetragen hätten.
Der Rest unter dem Cut, weil ich hier viel zu viele Gedanken dazu habe. 
Fall 1 - “Bin vom Fahrrad gefallen.”
Eine solche Szene fehlt für mich ganz am Anfang, zwischen Sofa und der ersten Präsidiums-Szene mit dem ganzen Team. Beim Sofaschleppen ist alles spielerisch und in Ordnung, Leo ist happy, Adam entspannt und es gibt auch kein Problem damit, dass sie sich anschließend aufteilen, als der Anruf kommt. Und im Präsidium schaltet Leo dann komplett um auf Misstrauen, sobald Adam ihm die “bin vom Rad gefallen”-Geschichte auftischt; viel mehr, als da meiner Meinung nach gerechtfertigt ist. 
Irgendwo zwischen diesen Szenen fehlt etwas, das Leo Grund dafür gibt, plötzlich misstrauisch zu sein. Meine Vermutung: eine Frage, warum Adam in den Bunker zieht (oder schon dort lebt), auf die Adam sehr ausweichend antwortet, und dann ein “du verschweigst mir doch seit Monaten etwas”, weil Leo ja auch nicht dumm ist. Wenn darauf eine ausweichende/flapsige/offensichtlich gelogene Antwort von Adam kommt, macht es Sinn, dass Leo dann auf das “bin vom Fahrrad gefallen” als Erklärung für die Verspätung und die Schramme reagiert, wie er es tut, weil es dann das zweite Mal in kurzer Zeit ist, das Adam ihn unverhohlen anlügt und nicht einmal versucht, es plausibel zu machen.
Diese Szene hätte auch den Vorteil, dass sie den Anschluss an HdS bauen könnte und das Vertrauensthema noch einmal von Anfang an ganz klar etabliert, bis es dann am Ende der Episode zum endgültigen Bruch deswegen kommt. Und es würde die Frage beantworten, wieso Adam auf einmal wieder mit Heide redet und auch anerkennen, dass es extrem fragwürdig ist, dass er freiwillig wieder in den Bunker zieht.
Fall 2 - Die Zimmerdurchsuchung bei der Party
Als Adam und Leo das Zimmer von Remy durchsuchen, gibt es wieder so einen Moment, wo ein Dialog gefühlt in der Luft hängt. 
Adam: “Jedenfalls sollte man aufpassen, mit wem man zusammenwohnt, wenn man solche Sachen in seinem Zimmer versteckt.”
Leo: “Oder man sollte sich fragen, warum man mit jemandem zusammenwohnt, der solche Sachen versteckt.”
Dafür fehlt die Vorarbeit komplett. Weil 1) impliziert das bei genauem Hinhören, dass sie zusammengewohnt haben, und 2) dass sie da beide jeweils von ihrer bei diesem Zusammenleben erlebten Situation reden. 
Adams Aussage liefert einen Grund, warum er ausgezogen ist: er musste das Geld sicher verstecken, was nicht geht, wenn er mit Leo in einer Wohnung lebt. Leos Antwort zeigt dann seine Zweifel daran, wieso er immer noch an Adam festhält und mit ihm zusammenwohnt (zusammenwohnen will?), obwohl er weiß, dass Adam nicht offen und ehrlich zu ihm ist. 
Nur dafür fehlt uns wieder die Info, dass die beiden zusammengewohnt haben. Oder, wenn man die Szene nicht so direkt auf ein Zusammenleben beziehen will, die Info dazu, dass Leo schon länger versucht, aus Adam Antworten herauszubekommen zu dem, was in HdS passiert ist und was darauf noch gefolgt ist. Bisher bekommen wir hier wieder nur ein Misstrauen wegen der Schramme im Gesicht, was in der Isolation völlig überzogen ist. 
Aber hätte es hier vorab schon eine Szene gegeben, wo Leo Antworten zu anderen Fragen will - “Wieso ziehst du aus?”, “Wieso bist du irre genug und ziehst in den Bunker, den schlimmsten Ort deines Lebens?”, “Ich spüre, du verheimlichst mir seit der Sache mit deinem Vater etwas, was ist es?” - dann wäre hier viel mehr Wirkung in der Szene. So wie sie endgültig in die Episode eingegliedert ist, kommt Leo sehr misstrauisch-kleinlich rüber und es geht die Sorge unter, von der ich vermute, dass sie hier eigentlich gezeigt werden sollte. Leo ist misstrauisch und er ist frustriert, aber nicht wegen einer Kleinigkeit, sondern weil er und Adam eine schöne Zeit hatten (siehe das Glücklichsein und die Lockerheit in der Sofaszene, und auch später die kleinen spielerischen Momente, die aufblitzen), Leo aber gleichzeitig spürt, dass da noch etwas ist, das Adam vor ihm versteckt. Es würde Leos ganze Haltung verschieben, weg von der zickig-zänkischen Bitchiness, die plötzlich so vordergründig und unlogisch für den Charakter ist, und hin zu seiner Sorge um Adam, die eigentlich auch der Kern seiner Figur ist. 
(Um nicht falsch verstanden zu werden: Leo führt oft genug eine sehr feine Klinge, was Sarkasmus angeht und ist gerne mal schnippisch, aber in KdE kippt das in eine Richtung, die deutlich angriffiger ist als vorher und die befremdlich wird.)
Das hätte mit derselben Szene wie für Fall 1 gelöst werden können. Alternativ mit einer zweiten Szene, die weniger auf das Verheimlichen und mehr auf das Übersiedeln in den Bunker abzielt.
 Fall 3 - Nachts auf der Brücke
“Leo, du weißt, dass es da draußen ziemlich viele Leute gibt, die mir nicht trauen.”
Woher weiß Leo das? Welche Leute? Warum trauen sie Adam nicht? Wo ist ‘da draußen’?
Logisch betrachtet muss es da eigentlich um die Folgen von HdS auf Adams Ruf in der Kollegenschaft gehen, nachdem er das gerade als Grund nennt, wieso er nicht vom Überfall berichtet und auch die Waffe von Moritz Leimer nicht abgegeben hat. Aber das erfahren wir nicht, und der Satz ist viel zu schnell durch, als dass man sich das während des Anschauens zusammenreimen kann. 
Für mich steckt hier eine riesige verpasste Chance drin, zu etablieren, dass Adam immer noch an den Nachwirkungen von HdS leidet und trotz seiner bewiesenen Unschuld jetzt unter den Kolleg/innen isoliert ist. Das wäre mit einer kurzen Szene getan gewesen, wo jemand im Präsidium Adam am Gang ein “na, wieder mit einem Mord davongekommen wie damals an deinem Vater” oder einer ähnlichen dummen Ansage kommt. 
Es würde auch Esthers Figur besser positionieren in der Hinsicht, weil sie nicht als die alleinige misstrauische Kollegin dastehen würde, sondern eine von vielen, die vermutet, dass da noch nicht alles auf den Tisch gekommen ist. Und bei Esther wäre dann auch im Gegensatz zum dummen Gerede der misstrauischen Kollegen ein fundierter Grund dahinter, weil sie ja deutlich mehr weiß von dem, was passiert ist. 
(Mich stört ohnehin, dass Esther in der Hinsicht viel zu verkürzt dargestellt wird als stur und korrekt, ohne dass ihre Beweggründe dafür sauber herausgearbeitet sind. Das tut der Figur keinen Gefallen.)
Durch eine klare Isolation in der Kollegenschaft würde es auch wieder mehr Sinn machen, wieso Adam nicht bei Leo reinen Tisch macht. Leo vertraut ihm noch, aber Adam muss davon ausgehen, dass er den Moment verpasst hat, wo er Leo vom Geld hätte erzählen können, und dass dieses Vertrauen weg ist, sobald er es nachholt. Damit hätte er dann den einzigen (oder je nachdem, wie er zu Pia steht, einen der beiden letzten, und den bei weitem wichtigsten) Menschen verloren, der noch hinter ihm steht. Wir sehen in der Brückenszene ja, dass Adam Leo nicht aktiv anlügt, sondern nur sehr selektiv in seiner Wortwahl ist und Leo dann falsche Schlüsse ziehen lässt. Er kommt nicht raus aus der Situation, aber er versucht es mit Schadensminimierung. Was später nach hinten losgeht, aber das ist die inhärente Tragik von Adams isolationistischer Sturheit.
Wieder eine fehlende Szene, die den Vertrauens-Spannungsbogen viel besser herausgearbeitet und verstärkt hätte und die dann auch zum Bruch zwischen Adam und Leo hingeführt hätte, inklusive der Logik, wieso Adam dann bei Moritz Leimer endgültig die Grenze überschreitet zwischen korrektem Handeln und dem Vertuschen einer Straftat einer anderen Person. (Nicht den Einbruch, sondern die zu vermutende gefährliche Körperverletzung, die Manu da begeht.)
Fall 4 - “Schlaf gut, Tiger.”
Wie kommen wir von der Brücke, wo Leo Adam verärgert zurücklässt und der Eindruck entsteht, dass sie - bildlich und metaphorisch - getrennte Wege gehen, hierher? Mal abgesehen davon, dass das ein sehr freundschaftlich-häusliches geübtes gemeinsames Beziehen des Schlafsofas ist, wo eine vorangehende Andeutung ganz nett gewesen wäre, dass die beiden schonmal zusammen gewohnt haben (egal in welcher Konstellation sich diese Beziehung gestaltet hat), ist das ein heftiger Umschwung bei Leo, der ohne Überleitung kommt. 
Leo ist stinksauer, lässt Adam stehen und die Brückenszene vermittelt, dass sie getrennt nachhause gehen. Da hätte es schon gereicht, Leo irgendwann am Bunker klingeln zu lassen mit “Ich schlafe vorerst hier, bis wir das geregelt haben”, sobald Adam die Tür öffnet, um das zu glätten und auch sein Ziel in der ganzen Sache besser herauszuarbeiten. Ein paar genervte Blicke und ein Augenrollen von Adam, als er ihn reinlässt, vielleicht noch obendrein. Damit hätte es dann eine Reparatur des kleinen Bruchs auf der Brücke gegeben und nochmal ein wackeliges Friedensangebot von beiden Seiten. Es hätte auch einiges an Grundlage gelegt für die Krankenhaus-Eskalation, weil damit nochmal betont worden wäre, dass Leo zwar verletzt ist, aber bereit ist, sehr vieles zur Seite zu stellen und auf Adam zuzukommen, und hätte wieder den Ton in der Szene verschoben von angriffiger Genervtheit hin zu mehr Besorgnis, was dann auch bei Leos Motiv für seine immer übergriffigere Dominanz geholfen hätte, was ihr gemeinsames Vorgehen betrifft. 
Das hätte auch die zweite nächtliche Sofaszene verstärkt, weil es dann schon vorher etabliert hätte, wie hin- und hergerissen Adam da ist zwischen dem Willen, Leo dazubehalten, und dem Willen, ihn rauszuhalten.
Fall 5 - Das Dachgespräch
Hier ergibt sich vieles schon aus den Szenen, die ich bisher vermisst habe. Wäre die bröckelnde Vertrauensbasis hier schon klarer und direkter etabliert gewesen - sowohl auf der Ebene zwischen Adam und Leo, als auch zwischen Adam und der allgemeinen Kollegenschaft - würde es deutlich anders rüberkommen, wieso Leo hier genug hat und Adam zwingt, Esther und Pia gegenüber auszupacken. Das hätte gedreht werden können als ein Versuch von Leos Seite aus, bei Esther und Pia Verständnis für Adams Situation zu bekommen und das verlorenene Vertrauen wieder aufzubauen, was dann bei Pia funktioniert und bei Esther eben nicht. Und es ließe Leo weniger als stichelnd-nachtragend und mehr als interessiert an einem Ausweg aus der verfahrenen Situation dastehen, auch weil er am Dach ja nichtmal darauf drängt, dass Adam Infos rausrückt, die für Leo neu sind, sondern nur, dass er den aktuellen Informationsstand mit dem Team teilt. 
Zusammengefasst: 2-3 Szenen, die explizit auf die Vertrauensproblematik abzielen und ein paar Dinge vorab etabliert bzw. verstärkt hätten, hätten bei KdE relativ viel bewirken können. Vor allem bei Leo wäre die Grundstimmung der Figur da eventuell deutlich anders angelegt worden, wenn seinem Frust und seinem wachsenden unguten Bauchgefühl mehr Raum und eine bessere Basis gegeben worden wäre. Esther hätte besser fundierte Beweggründe dafür, sich vom Team abzugrenzen und würde nicht als alleinige misstrauische Person dastehen, sondern stellvertretend für Adams Umfeld und wäre damit in ihrer distanzierteren Haltung besser nachvollziehbar. Und der Anschluss an HdS würde besser glücken, weil über das Misstrauen in der Kollegenschaft klarer wäre, warum Adam so auf Distanz geht und mit niemandem spricht. 
Ich schiebe das großteils auf Entscheidungen während Regie und Schnitt. Melanie Waelde ist Profi, da kann ich mir nicht vorstellen, dass zumindest die offensichtlicheren Lücken und Brüche Absicht sind. Eher wurde da später noch der Nebenstrang “Vertrauensverlust” auf das absolute Minimum und darüber hinaus zusammengestrichen, um die Zeitvorgaben einzuhalten und das Tempo zu erhöhen. Und damit fehlt als Resultat der Kitt zwischen einigen zentralen Versatzstücken, womit dann KdE als Ganzes so sprunghaft und die Figuren teilweise nicht schlüssig rüberkommen. 
Und jetzt halt ich die Klappe :D
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herzlak · 7 months
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Tatort Dortmund: Cash (REWATCH)
second time trauma :)
one thing about jan is, dass er in jeder szene entweder aussieht als würd er gleich heulen oder als wär er auf drogen
okay stopp hatte der fussballer n pride schweissband?
JA OMG! here's to tortmund's gay hint tradition
"was du heute kannst entsorgen" und dann cut to jan pawlak is my favourite thing about cash
triggert mich so hart, dass jan rosas anruf wegdrückt... like girl, du hast echt NICHTS aus liebe mich gelernt
dieser kleine ktuler mit der "ich hab schon ganze zwei neue neue deutsche welle songs geschrieben" frisur ist scho cute
"ach??" "wirklich???" "wir gehen!!!!" ROSA I LOVE YOU
to quote my bestie "jan ist wie so n nerviges kleines kind, dass dich dauernd fragt, ob du spiele auf deim handy hast"
finds so lustig, dass ihnen nach drei jahren mal wieder eingefallen ist, dass rosa ja mikromimik lesen kann
"aufmachen! polizei!" HALT DEIN MAUL JAN DU UNLUSTIGER SAFTSACK
NIEMAND würd dich vermissen!!! *proceeds to miss jan very much*
"und noch n zwanni fürn automaten" OH MEIN GOTT SEI EINFACH LEISE
der macht mich so aggressiv der pawlak
okay aber als ob jan so ne musik hört
für mich hört der mac miller und ekkstacy
schatzi, der jan greift dauernd leute tätlich an, der hat nora geschubst, der hat ella und rosa und auch dich am arm gepackt
"fick dich" lol king
fabers ermittlungstaktik isses einfach seine enemies anzuschwulen
"was ich privat mache" als wär seine arbeit nur so n hobby nebenbei junge
counting "pferderennen" as masken reference
spuckt der auch noch aufn boden ey
wollnsiemichverarschenoderwas?!?!
allein wegen jan gibt's jetzt immer klare sprache version vom tatort
ok "aber an mir lässt sies aus" hab ich definitiv überhört letztes mal
"können wir nich abhauen?" auch
wenn jan zumindest körperlich anwesend wär
wieso isn rosas pinker textmarker eigentlich in jan stiftehalter?
mir egal was die enraged boomers sagen, ich finds ganz toll, dass rosa gendert
und, dass faber es versucht lol
so süß wie sie in der ecke steht und sich die nase reibt like "hihi :)"
ich hab rosa einfach so lieb, es is unreal
missed opportunity, dass rosa und faber sich nicht den ball zugepasst haben
sevilla, digga.
counting the "hey" as heile welt ref-
"meister :D"
"was sachste?" "was sachter?"
"den ess ich noch" FABER I LOVE YOU
ich LIEBE diese parallelen bei den verhören im dortmund tatort, die sagen immer irgendwas, was man auch aufs ermittlerteam beziehen kann
ey rosas erste frage ist "hast du was mit der?" UND DANN BIN ICH VERRÜCKT, WENN ICH HERZLAK SHIPPE?
dieses lila colour grading in der szene........
now kiss!
was soll denn jan für überstunden abfeiern??
drehbuch so: *rosa relieved "endlich isser weg" exhale*, dann *rosa ptsd "fuck ich werd wieder verlassen" exhale*
finds ganz wundervoll, wie oft wir in cash rosas dutt von hinten sehen
important fact: rosa ist irgendwann nach liebe mich umgezogen
faber einfach die therapeuten pipeline hingelegt
macht mich soo glücklich wie rosa da so sau wütend auf das auto einschlägt :>
verständlich, dass das steffi liebste szene war
"ich teil halt gern mit meinen freunden" mhm
okay wait, ist des das zweite mal, dass jan sich blöd verplappert hat und deshalb noch wer ermordet wird? zorn parallel?
cash ist echt ne einzige parallele, i love it
"turteltäubchen" AND THEN YOU EXPECT ME NOT TO SHIP THEM-
faber so: get in line, ich hab schon viele leute wütend gemacht
rosa ist so richtig schön zickig in cash, ich liebs so sehr
bin immer noch der meinung, dass jan trotzdem abgerutscht ist und das nicht alles gespielt war
seriously, guckt ihn an, der lappen kann niemals so gut schauspielern
"frau dingenskirchen" <3
"wir sind immer noch ein team" rosa, nein :/
funfact: rosas sweatshirtjacke ist die von jan aus tollwut, sie hatse nur versehentlich zur grünen wäsche
(funfact: der funfact war gelogen)
hol den baseball schläger, fabermaus!
nimm den baseball schläger mit, rosamaus!!!
dünnes eis, iramaus
die is so kackendreist die frau
"weinen hilft nicht" doch???
hachhh jan mit rosas armband <3
andere seniorinnen häkeln oder machen kreuzworträtsel, britta zeigt wöchentlich ihren schwiegersohn an
"wenn du hilfe brauchst, dann..." :(
tut schon weh, wie lieb jan sie anlächelt
alles an dieser szene tut weh tbh
steffi und rick spielen einfach zu gut :<
rosa sieht aus als hätt sie die halbe nacht geheult :|
sie guckt so süß aawwww!! :3
okay graf tot, abakay eingekastelt, wen soll faber jetzt anschwulen?
die tatsache, dass die klasnic ihren kaffee mit deM STIEL VON NER GABEL UMRÜHRT
dass jan n armband von rosa dabei hat, bedeutet mir scho so n bissl die welt <3
gps. hat sie gesehen. mädel, du wirst auch noch kommissarin
honestly, ich will in fünfzehn jahren jana giesel irgendwo als lead role im tatort sehen, die spielt jetzt schon so toll
HALT DIE FRESSE MIT SEVILLA JAN DU DISAPPOINTMENT AUF ZWEI BEINEN
ich hoffe er kriegt fett sonnenbrand der elende vampir
und ich hoffe, er kommt irgendwann wieder zurück für die allerletzte folge :(((
nächste folge wissen wir dann nicht, wen wir zuerst mitm baseball schläger kloppen - die klasnic, matuschek, haller oder die bütow
(am besten alle, weil gewalt ist therapeutisch wie wir gelernt haben)
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atemdernacht · 3 months
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Der Brief Teil 4...
Mein Kopf war wahnsinnig vor Gedanken, aber ich ließ Dich erstmal in Ruhe, in der Hoffnung das Du Dich meldest. Bis ich es zwei Tage später nicht mehr ausgehalten habe und ganz vorsichtig nachgefragt habe wie es Dir geht.
Es kam nur ein " Besser " und ein " Wir schnacken morgen "
Mehr hattest Du leider nicht für mich übrig, aber es war besser als nichts. Ich hätte nicht gedacht Dich morgens auf dem Hof mit unserem Chef zu sehen, ich war durcheinander und hab Dir wie immer nur schnell guten Morgen gesagt, weil ich nicht wusste wie ich reagieren soll, wie Du reagierst.
Als Du eine halbe Stunde später wie ein Irrer ins Büro gehechtet bist um Dich mit einer zittrigen Stimme und Umarmung zu entschuldigen, war ich überrumpelt und stammelte nur ein " Ist schon okay, und wichtig ist dass es Dir wieder gut geht " und weg warst Du wieder und ich stand etwas bedröpelt da...
Immer wieder hatte ich heimliche Gespräche in der Kaffeeküche mit Deiner Liebschaft. Sie hat mir Stück für Stück immer mehr erzählt was da die letzten Wochen mit Euch und auch mit Deiner Frau los war.
Ich war geschockt und innerlich hatte ich gehofft das alles vorher gewusst zu haben, wobei ich es dann trotzdem gemacht hätte, dumm wie ich bin.
Ich fühlte mich schlecht, immer wieder fragte Sie nach dem Mittwoch wo Du bei mir warst, ob ich auch wirklich nach Hause gefahren bin und was für Sorgen sie sich um Dich macht und so hielt ich es nicht mehr aus und wurde meinen Ruf gerecht in dem ich ihr gebeichtet habe was da los war. Ich habe mich hundert Mal bei ihr entschuldigt, weil ich sie belogen und hintergangen habe und ich kann von Glück reden dass sie mir das nicht so übel genommen hat wie erwartet, ich fühlte mich nicht wirklich besser aber es war nun raus...
Da fing es an, dieser Drang ins Auto zu steigen und nicht wiederzukommen. Fühlte mich angefixt, von unserer Nacht, das wieder zurückgestoßen zu werden und von unserer letzten Fahrt als es so einfach war einfach weiter Gas zu geben in der Hoffnung der Unfall bringt einen um.
Jeden Abend steig ich ins Auto, Ziel ist die Autobahn, laute Musik und alles aus der kleinen Karre rausholen was geht, manchmal mit den Gedanken vielleicht einfach in die Leitplanke zu fahren, dann in der Hoffnung einfach einen Fehler zu machen oder ein anderer macht einen Fehler und ich wäre weg, aber ich hab es nicht hinbekommen... Du schwirrtest immer weiter in meinem Kopf, dieses gar nicht drüber reden machte es nicht besser. Ich vermied den Kontakt, außer berufliche Nachrichten und ein kurzes Telefonat klappte das ganz gut.
Dann kam Dein Geburtstag, ich hatte schon gesammelt und das eine hatte mit dem anderen nichts zu tun. Ich deponierte Dein Geschenk von uns allen im Lager weil Du ja nicht mehr ins Büro durftest, bis sich alles mit Deiner Frau, Deiner Liebschaft und Dir wieder besser war.
Habe Dir auch extra nur eine Nachricht geschrieben um zu gratulieren, dann riefst Du mich einfach an. Hab nicht damit gerechnet.
Du hast Dich bedankt für die Geschenke und meintest das hättest Du gar nicht verdient, ich hab das alles schön geredet. Und plötzlich fragst Du wie es mir geht und weil ich nicht vorbereitet war, kam mein übliches " Alles in Ordnung soweit " Du hättest Angst das es mir dadurch wieder schlechter geht, ich verneine ( obwohl es gelogen ist ) Du wolltest mich da nicht reinziehen und Du hoffst zwischen uns ist alles okay, ich bejahe das von meiner Seite alles in Ordnung ist, Du bestätigst dies auch von Deiner Seite. Was für ein Lügenkonstrukt, nichts war in Ordnung, aber ich dachte ich bekomm das hin und wollte Dir nicht zeigen wie sehr mich das alles verletzt hat. Wir legten auf, aber ich war nicht befriedigt, es fiel kein Wort über unseren Abend / Nacht, wie wir jetzt damit umgehen sollen, irgendwas...
Du hast ein bisschen erzählt wie es Dir die Tage ergangen ist und gut war. Im Nachhinein habe ich mich geärgert nicht mehr gesagt zu haben, aber ich konnte nicht, zuviele die zugehört haben, inklusive Deiner Liebschaft, und ich mochte Dir kein schlechtes Gewissen machen.
Ich hänge in meiner Blase, mit dem Wunsch nach mehr und der Erkenntnis jetzt noch weniger wie vorher zu haben. Es macht mich wahnsinnig, meine Gedanken sind außer Kontrolle und alles an das ich denken kann ist die Autobahn...
Immer noch denke ich, dass ich das hinbekomme, aber immer wieder kreist Du durch meinen Kopf, alles was ich will ist mit dir reden, vielleicht auch eine Umarmung, ein nüchternes Gespräch darüber. Habe die Tage mit mir gerungen und schreib Dir ob wir die Tage mal privat telefonieren könnten, für Dich ist das okay.
Ein Tag später schreibst Du ich könnte mich in der Pause melden. Mir geht es nicht sonderlich gut und eigentlich will ich gerade doch nicht mit Dir sprechen, Deine Liebschaft ermuntert mich dazu, danach geht es mir vielleicht besser.
Ich setz mich ins Auto, harder noch ein paar Minuten um Dich dann anzurufen.
Du bist nüchtern, das höre ich sofort. Du bist reserviert wie Du es vorher auch schon warst. Ich stammel mir irgendeinen Mist zurecht, dass ich an seinem Geburtstag ja nicht so reden konnte und das es mir leid tut dass ich Dich verraten habe, ( es ist nicht das was ich denke, aber die Worte kommen wie von allein aus meinem Mund, obwohl mein Bauch mir etwas ganz anderes sagen möchte ) Du meinst ich soll das nicht so ernst nehmen, Du warst betrunken und das Du wirklich ein schlechtes Gewissen hast, dass ich da reingezogen wurde.
Ich bin wieder in meinem üblichen Modus das alles schönzureden, dass es ja nicht Deine Schuld wäre und das ich das gerne gemacht habe, trotzdem sagst Du ich soll auf mich aufpassen und nicht soviel Auto fahren, lieber eine Playstation kaufen und da Autofahren. Meine Fassade bröckelt leicht und ich entgegne Dir nur, dass da aber leider nichts passieren würde wenn Du einen Fehler machst.
Du schimpfst ich soll das lassen und ich beschwichtige und schmunzel das alles weg. Innerlich fängt mein ganzer Körper an zu brennen. Ich beende das Gespräch weil ich wieder rein muss. Für Dich ist alles geklärt, für mich natürlich nicht wie sollte es auch, aber ich sage nichts.
Mein Druck wird größer, weiß nicht wohin mit mir und den Gedanken und den Schmerzen die immer größer werden.
Deine Liebschaft merkt es schon ein paar Tage lang, dass es mir nicht gut geht und versucht trotz allem zu helfen, ich sag ihr das ich getriggert bin, getriggert nach Nähe und nach dem Wunsch weg zu sein. Sie versucht zu helfen, aber wir Beide wissen dass sie das nicht kann. Ich rede auf sie ein dass sie Dir ja nichts sagen soll, ich weiß das ihr Kontakt habt.
Der Chef ahnt was, er beobachtet mich, ich versuche das zu ignorieren und zu tun als wäre alles okay, aber ich gelingt mir nicht so gut.
Ein weiterer Abend auf der Autobahn mit dem Gedanken Mist bauen zu wollen, vorher frag ich Dich via WhatsApp wie Du nach dem Knast aus der Klinik abhauen konnte, die Antwort kam erst als ich schon lange wieder zu Hause war. Im Nachhinein war es dumm von mir zu fragen, aber ich hatte immer im Hinterkopf was denn wäre wenn einer meine Kamikaze Aktionen meldet?
Von Dir kam " Einfach gehen " und " Was ist da los? "
Habe Dir geantwortet das ich das einfach nur wissen muss und ich nicht weiß was Du meinst.... Eine Antwort von Dir kam nicht mehr
Am nächsten Morgen fragst du wieder was denn da los wäre, ich antworte das nichts los ist und ich alles im Griff habe.
Du rufst mich an als ich gerade auf der Arbeit bin, Du weinst und sagst immer wieder ich soll das lassen und ich wäre ein guter Mensch, und Deine Frau hätte gestern Abend versucht sich umzubringen und wir dürfen Dir das nicht antun.
Ich versuche zu beschwichtigen und zu relativieren, Dir zu erklären was gerade mit mir los ist, aber Du hörst mir glaube ich nicht zu, ich merke das Du nicht nüchtern bist, versuche Dich kurz abzuwürgen, weil ich ins Büro muss, verspreche gleich zurückzurufen.
Bin durcheinander, wollte das alles nicht, nicht so, fühl mich schuldig.
Ruf Dich zurück, Du hast Dich beruhigt, habe das Gefühl Du hast noch mehr getrunken in der Zwischenzeit und dann fängst Du an zu reden...
Wie geil und toll ich bin, über unsere Nacht, das Du das nüchtern wiederholen möchtest um mir zu zeigen wie toll Du das kannst.
Ich lache Dich aus und sage Dir wieder das sowas nicht nochmal passiert, weil Du mich nicht willst, Du verneinst das und brabbelst etwas von Beziehung und wenn wir öfter im Bett waren, könnten wir das offiziell machen, ich lache wieder und sage das wir nie zusammen sein werden, ich weiß das ( auch wenn alles andere in mir das Gegenteil schreit ) Du schmierst mir Honig um den Mund und willst Dich am nächsten Tag mit mir treffen, ich sage zu, sage aber schon das Du wenn Du wieder nüchtern bist, das ganz anders siehst, Du schwörst das es nicht so ist... Ich verspreche Dir, mich nochmal in der Mittagspause zu melden, in der Hoffnung das Du dann wieder etwas nüchterner bist und wir vernünftig reden können.
Du sagst, ich kann Dich immer anrufen und dann der tödlichste Satz den man mir sagen kann...
" Ich hab Dich lieb "
Teil 5 folgt...
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risingtwinflame · 4 months
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Seit du gegangen bist bin ich dich am vermissen, häng an dir so verbissen, währenddessen zerreißt mich mein Gewissen und während die Zeit rast und Zeiger sich drehen bleib ich weiter im Moment stehen und weil dein Fehlen mich quält Wein ich leise bittere Tränen und ja ich hab mich noch nie so gesehnt danach jemand wieder zu sehen. So wie ich dich wieder sehen will, deine Stimme hören will, es wär gelogen würde ich sagen das ich mich gerade nicht ganz leise killt. Jetzt sitze ih hier wie gelähmt, fühl mich leer und die Stelle in der Brust an der mein Herz saß voller Schmerz. Wieder schreib ich Texte an und für dich, in Unwissenheit ob dus überhaupt liest oder nicht. Ob es dich interessiert oder du schon vergisst, so sitze ich da versuch vergebens nach Licht, am Tag und noch mehr wenn die Nacht herein bricht. Versuch abzutauchen, mich abzulenken, kann nicht aufhören an dich zu denken. Die Leute fragen was mit uns ist, doch sagen dazu kann ich nichts weil es mir wie ein Klos im Halse sitz, mich mit mir und meinen Tränen ringen lässt. Seit du weg bist alles grau und alles trist, die Wände in mir kahl, fühl mich so erdrückt und mit glasigem Blick, such und wart ich auf dich.
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forasgaard · 2 years
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Meeresluft und Cola - Die Drei ???
pairing: Bob x Peter, fluff Wörter: 2.7k
Die Sonne war bereits fast untergegangenen. Vereinzelte goldene Strahlen schimmernten noch durch das Dickicht der Büsche, hinter denen Bob und Peter hockten. Es war Samstagabend und eigentlich hatten die beiden vorgehabt ins Kino zu gehen. Justus hatte eh nicht mitkommen wollen, er mochte diese Art von Actionfilmen nicht so. Doch stattdessen hatte der Erste Detektiv die beiden angerufen und sie kurzfristig dazu beauftragt einen Verdächtigen in ihrem neuen Fall zu beschatten. Bob hätte sich an einem Samstagabend ja auch nichts besseres vorstellen können!
Justus derweil stellte andere Nachforschungen an.
Sie hatten den Verdächtigen bis zu einem kleinen Haus in der Nähe der Küste verfolgt. Das Haus war baufällig und stand schon seit Jahren leer. Der Mann war darin verschwunden und seit 2 Stunden nicht wieder herausgekommen. Die beiden Jungs hatten versucht, sich zum Fenster zu schleichen und zu lauschen, doch die Läden waren fest verschlossen und man hörte nichts.
Bob kaute mürrisch auf seiner Unterlippe. Ihm passte das alles gar nicht, er hatte keinen Bock auf den Abend. Nicht auf die Beschattung, nein er hatte auch seit heute Nachmittag keine Lust auf Kino gehabt. Allgemein keine Lust auf Peter. Am Nachmittag hatten sie sich in der Zentrale getroffen, wo Justus sie über den neuesten Stand informiert hatte und die Aufgaben für heute Abend verteilte. Er hatte dann zusammen mit Peter schnell noch etwas für Onkel Titus erledigt, während Bob die Adresse des Verdächtigen gegooglet hatte.
Währenddessen hatte ein Handy gesummt, dass auf dem Sofa lag. Er hatte gedacht es war seins und es geistesgegenwärtig aufgehoben, in Gedanken noch bei ihrem Fall. Doch die Nachricht, die auf dem Display erschien, ließ ihn alles andere vergessen.
"Ich fand das Treffen gestern sehr schön. In Liebe, Kelly."
Er fühlte sich wie vor den Kopf gestoßen. Das war Peters Handy! Und Kelly hatte ihm geschrieben! Seine Gedanken rasten und das Handy schien in seiner Hand zu glühen. Schnell legte er es wieder zurück auf das Sofa. An den Fall war jetzt nicht mehr zu denken.
Er wischte seine schweißnassen Hände an der Jeans ab. Peter hatte ihn angelogen? Er hatte gesagt, er trifft sich nicht mehr mit ihr. Und gestern Abend wollten sie eigentlich schon ins Kino gehen, aber Peter hatte kurzfristig abgesagt. Sagte, es sei ein Notfall. Von wegen! Er hatte ihn versetzt! Mit Kelly!
Bob schloss die Augen. Warum war das so kompliziert? Warum war er ständig eifersüchtig?
Vor knapp einem Jahr war ihm bewusst geworden, dass er sich in Peter verliebt hatte. In seinen besten Freund! Das allein war schon eine Katastrophe gewesen. Und damals war Peter noch mit Kelly zusammen gewesen und jedes Mal, wenn er die beiden gesehen hatte, stach die Eifersucht wie ein heißes Messer in seine Brust. Er hasste Kelly.
Doch seit einem halben Jahr waren die beiden nicht mehr zusammen und Bob fühlte sich leichter. Nicht dass er je gedacht hätte, dass er eine Chance bei Peter hatte (er war ein totaler Frauenheld) aber es war schonmal schön, dass er sich für eine Zeit nicht mit Mädchen traf.
Aber anscheinend war das gelogen gewesen. Er hatte sich mit Kelly getroffen, sonst hätte sie ihm keine SMS geschrieben. Er fühlte sich betrogen und verletzt. Und da machte es der Gedanke an diesen Abend auch nicht besser. Eine Beschattung mit Peter! Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte er sich darüber tierisch gefreut, doch jetzt? Wie sollte er Peter in die Augen blicken, wenn er wusste, dass er ihn belogen hatte?
Und jetzt saß er hier. Nur Zentimeter von Peter entfernt hinter einem Gebüsch. Er konnte seinen Geruch riechen und spürte die Wärme seines Körpers sogar durch den dicken Pulli, den der Zweite trug. Sein rotbraunes Haar schimmerte Golden in der untergehenden Sonne und die vereinzelten Sommersprossen auf seinen Wangen leuchteten. Es war wunderschön. Doch der Gedanke an die SMS überschattete alles. Seit der Verdächtige das Haus erreicht hatte, hatte Bob höchstens zwei Worte mit Peter gewechselt. Und das schien der zu merken.
"Oh man, meine Beine schlafen gleich ein", nuschelte Peter und veränderte seine Position. Dabei steifte er Bobs Schulter und hinterließ ein Kribbeln auf dessen Haut. "Hmm", machte Bob nur und starrte auf das Haus.
"Was macht der bloß da drin?", wollte Peter von keinem bestimmten wissen.
"Weiß nicht"
Sein Freund sah zu Bob herüber. Dieser fuhr sich durch das blonde Haar, das mal wieder geschnitten werden müsste. Ab und zu hingen ihm schon Strähnen in den Augen.
"Sag mal hast du morgen Zeit? Wir könnten den Film morgen nachholen.", schlug Peter vor. Bob kaute weiter auf seiner Lippe. Wollte er das?
"Ich muss morgen vielleicht arbeiten, mal sehen."
"Auf nem Sonntag?", Peter lachte leise und das Geräusch vermischte sich mit dem Schrei einer Möwe. Bob antwortete nicht.
"Bist du irgendwie beleidigt oder so etwas? Weil ich gestern abend keine Zeit mehr hatte?"
Peters Stimme war leise und besorgt, doch Bob wollte nicht darüber reden. Über gar nichts. Er seufzte und schloss die Augen. Für eine Zeit lang sagte niemand etwas. Nur das entfernte Meeresrauschen und vereinzeltes Autohupen durchdrang die Stille.
Schließlich hörte er Peters vertraute Stimme.
"Ich weiß, wir verschieben das mit Kino jetzt schon so lange, aber-"
"Ich hab die Nachricht gelesen. Von Kelly.", platzte Bob schließlich heraus.
"Du hast mich versetzt!"
"Sag mal gehst du an mein Handy!? Einfach so!?" Peter starrte seinen Freund entsetzt an.
"Ich hab es zufällig gesehen, es lag schließlich offen da herum.", sagte Bob gereizt. Was störte ihn denn jetzt Peters Handy!?
"Du gehst einfach an mein Handy!", Peter war fassungslos.
"Du hast mich angelogen! Sie ganze Zeit!", rief Bob aufgebracht. Beinahe wäre er aufgesprungen, aber er konnte sich gerade noch bremsen. Er dachte an den Verdächtigen dort im Haus und senkte seine Stimme.
"Ich dachte, du stehst nicht mehr auf Kelly", zischte er etwas leiser. Peter strich sich genervt durchs Haar, sodass es ihm von Kopf abstand.
"Tu ich auch nicht! Man, wir sind seit nem halben Jahr nicht mehr zusammen."
"Aber ihr trefft euch trotzdem."
"Nein!"
Bob sah ihn ironisch an. "Sicher!"
Peter seufzte. "Man das gestern war ne Ausnahme!"
Bob verschränkte die Arme und starrte Peter an. Er wusste nicht, was er von alle dem halten sollte. Lügte er jetzt schon wieder?
Peters Augen scannten Bobs Gesicht und dem Dritten Detektiv wurde heiß unter dem eindringlichen Blick.
"Sag mal bist du etwa eifersüchtig?", fragte Peter vorsichtig.
Bob zuckte kaum merklich zusammen. Er lachte, doch es war ein nervöses, künstliches Lachen. Und er wusste dass Peter es bemerkte.
"Wieso sollte ich?"
Der Zweite rollte mit den Augen und hob ironisch die Schultern.
"Keine Ahnung, vielleicht hast du Angst, dass ich mehr Zeit mit ihr verbringe als mit dir und Just."
"So'n Quatsch!"
"Ach ja? Und wieso bietest du immer an, dass wir beide Dinge zusammen machen, wenn etwas im Fall ansteht? So wie jetzt?" Bob schüttelte den Kopf, doch Peter ließ ihn nicht ausreden.
"Ich glaube nämlich, du kannst es nicht leiden, wenn ich mich mit lieber  Mädchen treffe und nicht mit dir und Justus Verbrecher schnappe!"
"Es geht doch hier nicht um unseren Detektivkram!", knurrte Bob verärgert.
"Ach nein?" Peters Stimme wurde immer lauter und Bob warf einen unruhigen Blick zu dem Haus des Verdächtigen.
"Um was dann?"
Bob seufzte. Er konnte es Peter nicht sagen. Er konnte nicht zugeben, dass er auf ihn stand, das würde ihre komplette Freundschaft zerstören. Und die drei Fragezeichen sowieso.
"Ich finde es nur unfair, dass du mich vesetzt hast und mir dann nichtmal erzählst wieso.", versuchte Bob den Steit zu schlichten. Doch Peter regte sich immer weiter auf.
"Unfair!?", er schnappte nach Lust. "Weißt du was unfair ist, dass immer alle denken, sie müssten für mich bestimmen. Als ob ich das nicht selber könnte. Und dass du mir nicht vertraust! Und dass ich jetzt hier mit dir im Gebüsch hocken muss, nur weil Justus sein Superhirn befriedigen und einen Verbrecher schnappen will! Soll er das doch selber machen und uns in Ruhe lassen, ich hab genug Probleme."
"Ach ja, mich oder was?", fauchte Bob. Ihm ging das gerade tierisch auf die Nerven. Die ganze Situation. Peter, die Beschattung. Peter hatte Recht, sollte Justus doch selber Verbrecher jagen.
"Wegen dir sind wir doch überhaupt erst hier!", rief Peter aufgebracht. "Ich wollte das hier nie! Wenn du nicht Justus zugestimmt hättest, wären wir jetzt nicht hier sondern schön warm im Kino und müssten uns nicht mit diesem Typen da rumschlagen"
Bob runzelte die Stirn. "Was zum Teufel hat das alles mit Kelly zu tun?"
"Na du hast doch angefangen! Seit wann bin ich dir Rechenschaft schuldig? Mit wem ich mich treffe geht dich nichts an!"
Bobs Magen fühlte sich wie Eis an, doch in seinen Adern pulsierte die Wut.
"Wie bitte!? Du wolltest dich mit mir treffen!"
"Seit wann bist du so empfindlich? Das hat doch doch sonst nie gestört, wenn ich ein Treffen abgesagt habe. Du bist doch eifersüchtig!"
"Bin ich nicht", zischte Bob.
"Dann lass mich doch einfach in Ruhe Bob! Und dass du Kelly nicht abkannst ist nicht mein Problem. Wir sind Freunde mehr nicht!" Peters Stimme wurde lauter. "Nur Freunde okay!? Da ist nichts!"
"Hab ja schon kapiert"
"Ja! Und nur weil du das nicht in deinen Dickschädel kriegst, weil du eifersüchtig bist-"
Kurzerhand beugte Bob sich vor und hielt dem Zweiten den Mund zu.
"Hör auf so zu schreien, der Typ hört dich noch!"
Peters grüne Augen starrten ihn an. Bob sah zum Haus, doch es war alles still. Peter legte eine Hand auf die von Bob und zog sie von seinem Mund weg.
"Kannst du dich jetzt bitte wieder einkriegen?", zischte Bob Peter zu. Dieser verdrehte die Augen. "Ist ja schon gut. Tut mir Leid, es ist nur..." Er schüttelte den Kopf, wie um seine Gedanken zu ordnen.
"Nein, mit tut es Leid. Es geht mich wirklich nichts an, mit wem du dich trifft. Es hat nur einfach weh getan, dass du mich mit Kelly versetzt hast.", gab Bob zu. Peters Augenbrauen zogen sich zusammen un er senkte verlegen den Kopf.
"Du hattest ja Recht, das war dumm von mir."
"Ach, mit einem Mal hab ich doch Recht?", zog Bob ihn auf. Peter legte ironisch den Kopf schief. "Jetzt werd nicht frech"
Bob musste lachen, doch Peter konnte er damit nicht anstecken. Dieser sah nur nachdenklich in Bobs Gesicht. "Deshalb wollte ich dir nichts davon sagen, ich wusste dass es dir wehtun würde.", gab er zu. Bob sah ihn überrascht an.
"Aber das war wirklich wichtig gestern."
"Wichtiger als Kino?", wollte Bob wissen.
"Jah", Peter schluckte und knetete seine Hände. Dann sah er Bob fest in die Augen. Dem Dritten wurde warm.
"Seit wir Schluss gemacht haben, kam sie immer wieder an.", erzählte Peter nun. "Sie hat mir tausend Nachrichten geschrieben,  mich angerufen. Sie wollte wieder mit mir zusammen kommen. Aber ich stand halt nicht mehr auf sie."
"Stand?", wiederholte Bob fragend.
Peter rollte mit den Augen. "Stehe", verbesserte er mit Nachdruck. "Ich hab dir nie davon erzählt, weil ich nicht wollte, dass du dir Sorgen machst, aber sie hat echt genervt. Und gestern wollte sie sich wieder mit mir treffen. Ich hab zugesagt"
Bobs Herz klopfte wie verrückt. Peter hob das Kinn. "Ich hab ihr gesagt, dass es Aus ist. Für immer. Weil..."
Er sah Bob unsicher an und holte tief Luft. "Weil ich mich in jemand anderen verliebt hab"
Bobs Herz setzte aus und seine Schultern sanken hinab. Die Welt schien still zu stehen. Peter hatte sich wieder verliebt. Er versuchte freudig zu wirken, aber es gelang ihm nicht. "Was, wirklich? Das ist... Toll! Ähh... In wen?", stotterte er. Man, das klang echt idiotisch.
Doch Peter antwortete nicht, sondern sah Bob nur mit einem seltsamen Blick an. Bob runzelte die Stirn und wollte fragen, ob alles in Ordnung war. Doch ehe er auch nur ein Wort herausbringen konnte, hob Peter eine Hand an Bobs Wange. Zu überrascht um etwas zu sagen, ließ dieser es geschehen. Und auch das was danach folgte.
Peter beugte sich zögernd vor, die grünen Augen auf Bobs Gesicht geheftet. Was ging hier vor? Bobs Gedanken wuselten umher und sein Herz verdoppelte die Geschwindigkeit. Er spürte Peters Hand warm an seiner Wange als dieser die letzten paar Zentimeter überbrückte. Ihre Lippen berührten sich sacht und die Berührung löste ein Feuerwerk in Bobs Innerem aus. Peters Lippen waren weich und warm. Sie schmeckten nach Meeresluft und Cola. Bob versank in der Berührung, die er sich so sehnlichst gewünscht hatte.
Zuerst zögernd dann fordernd, bewegten sie ihre Lippen aufeinander, bis Peter seine öffnete.
Zögernd tat Bob es ihm nach und zuckte etwas zusammen, als sich ihre Zungen berührten. Peters andere Hand legte sich beruhigend auf seine Schulter und Bob umfasste seine Unterarme. Sein Kopf fühlte sich schwer und federleicht zugleich an.
Er spürte, wie Peters Hand von seiner Schulter an seinen Haaransatz glitt und Gänsehaut überzog ihn. Ihre Zungen wurden mutiger und erforschten die des anderen. Bob wünschte, er könne die Zeit anhalten. Doch irgendwann ging ihm die Luft aus und er löste sich von Peter.
Verlegen sah er auf un blickte direkt in Peters grüne Augen. Dieser hatte seine Hände immer noch an derselben Stelle. Mit dem Daumen strich er vorsichtig über Bobs Wange.
"Deswegen hab ich mit Kelly Schluss gemacht.", flüsterte Peter uns seine Stimme war rau. Bob schluckte. "Ich..." Er wusste nicht, was er sagen sollte. "Wie lange..."
"Kurz bevor ich das beendet hab.", antwortete Peter seine unausgesprochene Frage. Bobs Gedanken begannen langsam sich zu ordnen und er realisierte, was gerade passiert war. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Peter sah das und musste grinsen. "Und was ist mit dir?"
"N Jahr", gab Bob zu.
Peters Augen wurden groß. "Was!? Warum hast du nie was gesagt?"
"Du warst mit Kelly zusammen!", sagte Bob entrüstet.
Peters Augenbrauen zogen sich plötzlich schmerzhaft zusammen. "Das war bestimmt nicht leicht für dich mich dann mit ihr zu sehen"
"Es war schrecklich.", gab Bob zustimmend zu. Peter biss sich auf die Lippen. "Man, das tut mir so Leid, wenn ich das gewusst hätte..."
Bob schüttelte den Kopf. "Ist doch nicht deine Schuld."
"Nein, aber-"
"Lass uns das einfqch vergessen okay?" Bob drückte sacht Peters Arm. Dieser Lächelte warm. "In Ordnung."
Sie sahen sich einen Moment an. Wind hatte Peters Haar zerzaust, sodass sie wild vom Kopf abstanden. Seine Lippen waren rot und die Sommersprossen leuchteten.
Bob grinste breit. Dieser Moment war einer der schönsten in seinem Leben. Doch dann durchkreuzte ihn ein Gedanke.
"Was bedeutet das jetzt für uns? Für die Drei Fragezeichen?", fragte Bob vorsichtig. Peter zuckte die Schultern. "Dass Justus Paartherapie machen muss, jedes Mal wenn wir uns streiten." Er musste grinsen. "Nein, ernsthaft. Ich weiß es nicht. Lass es uns einfach zusammen herausfinden okay?"
Bob schwieg einen Moment und nickte. Es würde sich alles verändern. Aber zum Guten. Justus würde das verstehen. Sie würden ihr Detektivteam nicht aufgeben müssen. Alles würde gut werden.
"Warte mal", fragte Bob. "Hast du Kelly gesagt, auf wen du stehst?"
Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf Bobs Gesicht aus. "Oh ja, und sie war wuchsteufelswild."
"Was!? Du hast ihr gesagt, dass-"
Peter brach in Gelächter aus. "Beruhig dich! Ich hab ihr gesagt, dass sie keine Chance mehr bei mir hat. Meine Neue ist tausendmal besser. Viel schlauer und witziger. Sie kennt jede Band die es je gab und spielt Instrumente."
"Nicht schlecht.", murmelte Bob grinsend. "Was noch?"
Peters Lächeln wurde breiter. "Sie ist hübsch und klein"
Bob piekte ihm spielerisch in die Seite.
"Und sie hat unglaublich weiche blonde Haare."
Peter lehnte seine Stirn gegen Bobs und fuhr ihm am Hinterkopf durch die Haare. Bob schloss die Augen. "Woher wusstest du, wie weich meine Haare sind?"
Peter kicherte und das Geräusch breitete sich wohlig in Bobs Brust aus. "Glaub mir, ich weiß noch viel mehr über dich", raunte Peter und seine Lippen kam näher.
Plötzlich durchriss ein Geräusch die Abendluft und die Haustür wurde aufgerissen. Die beiden Jungs fuhren auseinander und Bob wusste erst gar nicht, was passiert war. Dann sah er den Verdächtigen das Haus verlassen, eine Kaputze verdeckte sein Gesicht. Bob sah alarmiert zu Peter herüber, der der ein Funkeln in den Augen hatte.
Der Zweite packte Bobs Hand und flüsterte nah an seinem Ohr: "Möge die Jagd beginnen. Komm Bob!"
Damit zog er den Dritten Detektiv hinaus in die Nacht, dem Verdächtigen hinterher.
Fanfiktion.de
AO3
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falleraatje · 2 years
Text
@willex-molina ich habe gehört, es besteht mehr Bedarf an ace!Leo?
Weil Leo festgestellt hat, dass es mit Adam nie anders war, sondern dass er sich das in seinem jugendlichen Leichtsinn wahrscheinlich einfach nur eingebildet hat. Er möchte alles Mögliche mit Adam machen, möchte jede Minute des Tages mit ihm verbringen und alles mit ihm teilen – aber nicht sein Bett.
.
Insgeheim hat Leo immer gehofft, dass es bei Adam anders wäre. Wenn er an seine Schulzeit zurückdenkt, waren da so viele verwirrende Gefühle – warum hätten da nicht auch die Dinge sein sollen, die er jetzt vermisst? Wenn er Adam im Unterricht heimlich beobachtet hat und gehofft hat, dass er den Kopf dreht, sodass er Leo anschaut, auf seinem Platz eine Reihe hinter ihm und zwei Tische weiter links. In Leos Bauch hat es schon immer in freudiger Erwartung gekribbelt, auch wenn es nie passiert ist.
Und später, wenn sie zusammen im Baumhaus lagen und Leo dachte, irgendwann passiert das, wovon er in den Büchern gelesen hat, von denen seine Mutter nie wissen darf, dass er sie sich manchmal aus der Stadtbibliothek ausleiht, wenn er alleine dort ist. Nur weil er neugierig ist. Und weil er sich fragt, ob er sich auch so fühlen könnte, wie es dort beschrieben wird – mit Adam.
Leider hatten sie nie die Gelegenheit dazu, oder vielleicht hat Adam sich diese Fragen nie gestellt. Doch Leo hat oft überlegt, ob sein Leben vielleicht anders verlaufen wäre, wenn es damals mit Adam geklappt hätte.
Nach einer Weile hat er sich damit abgefunden. Dass Beziehungen nichts für ihn sind (was gelogen ist) und dass er keinen Sex braucht, um glücklich zu sein (was zwar vielleicht stimmt, wodurch er sich aber auch nicht wirklich besser fühlt).
Spätestens mit Mitte zwanzig hat seine Familie endlich aufgehört zu fragen, wann er denn mal eine Freundin mit nach Hause bringt. Oder doch einen Freund? Wir sind schließlich alle offen hier, Leo. Ob sie immer noch so offen für alles wären, wenn er ihnen die wahren Beweggründe dafür schildern würde, kann er nicht sagen. Versucht hat er es nie.
Und jetzt ist Adam wieder da und Leo verfällt langsam aber sicher in Panik. Weil Adam Fragen stellt, wie zum Beispiel ob Leo alleine wohnt; in einem Tonfall, der gleichzeitig wissen will, ob es da jemanden gibt in seinem Leben. Weil Adam ihn einfach so berührt, wie beiläufig, auf eine Art, die Leo ganz verrückt macht – aber nicht so, wie es wahrscheinlich sein sollte, wenn alles ganz normal wäre.
Weil Leo festgestellt hat, dass es mit Adam nie anders war, sondern dass er sich das in seinem jugendlichen Leichtsinn wahrscheinlich einfach nur eingebildet hat. Er möchte alles Mögliche mit Adam machen, möchte jede Minute des Tages mit ihm verbringen und alles mit ihm teilen – aber nicht sein Bett.
Auf jeden Fall nicht über das hinaus, was sie mittlerweile schon seit sechs Wochen machen und was Leo langsam aber sicher in den Wahnsinn treibt, weil er befürchtet, dass der große Knall kurz bevorsteht.
„Guten Morgen.“
„Morgen“, krächzt Leo zurück. Er spürt immer noch die Wärme an seinem Bauch, wo Adams Arm eben noch lag. Nun liegt er auf dem Bett zwischen ihnen, beinahe unschuldig, als hätte er nicht dafür gesorgt, dass sich nach dem Aufwachen alles in Leo zusammenzieht. Ob auf eine gute oder eine schlechte Art und Weise, weiß er selbst nicht so genau.
Durch die geschlossenen Rollläden dringt nur wenig Licht ins Schlafzimmer, aber Leo kann trotzdem erkennen, dass Adam lächelt. „Heute kommt die Schiene endlich ab.“ Er hebt seinen geschienten Arm, als ob Leo nicht auch so wüsste, was er meint. Immerhin hat er es in den letzten Tagen immer wieder erwähnt.
Bei der Abwärtsbewegung bleiben seine Finger in Leos T-Shirt hängen und streifen leicht seine Seite. Das war garantiert Absicht. Die Berührung ist jedoch genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen ist.
Leo würde sich wirklich gerne für Adam freuen. Ein großer Teil von ihm tut das auch. Der Rest fragt sich, was wohl passiert, wenn Adam wieder alleine zurechtkommt und nicht mehr auf Leos Hilfe angewiesen ist. Dann wird er wohl kaum weiterhin bei Leo wohnen und in seinem Bett schlafen, weil die Couch nicht lang genug ist, um dort bequem liegen zu können.
„Und danach?“ rutscht Leo heraus, obwohl er es eigentlich besser wissen sollte. Sie reden nicht über diese Dinge. Genauso wie sie nicht darüber sprechen, was es bedeutet, dass sie in einem Bett schlafen und dass Adam ihn immer wieder vor dem Einschlafen halb umarmt.
Letzteres liegt aber eindeutig an Leo, weil er auf keinen Fall aus Versehen die Möglichkeit in den Raum werfen will, dass sie mehr daraus machen könnten. Weil Adam mehr garantiert anders sieht als er und sie dadurch nur alles kaputt machen würden.
„Danach? Ich dachte, wir könnten uns zur Feier des Tages vielleicht etwas zu essen bestellen?“
Normalerweise kocht Leo lieber selbst. Aber Adam möchte auch ohne Gips oder Schiene an der Hand wieder herkommen, und er hat so selbstverständlich wir gesagt, dass Leo auf keinen Fall gegen ihn argumentieren kann. „Okay. Ausnahmsweise.“
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Als Leo von der Arbeit kommt, sitzt Adam auf der Couch, ein Kissen auf dem Schoß und irgendeine Nachmittagsshow auf dem Fernseher. Der Tag war so stressig, dass Leo es kaum geschafft hat, an Adam zu denken und sich zu fragen, wie wohl sein Arztbesuch verlaufen ist. Fragen muss er allerdings gar nicht mehr, weil Adam ihm stolz seinen nackten Arm entgegenhält, was offensichtlich heißt, dass er nun frei von der Schiene ist.
Sofort ist Leo neben ihm und setzt sich auf die Couch sinken, um den Arm zu betrachten. „Wie neu“, verkündet Adam und dreht wie zum Beweis sein Handgelenk hin und her.
„Tut das nicht mehr weh?“ Sicherheitshalber greift Leo nach seinem Handgelenk, um ihn still zu halten. Die Haut hier ist noch blasser als Adam ohnehin schon ist. Er kann Adams Puls spüren, der ein bisschen schneller geht als gewöhnlich. Das ist wahrscheinlich der Aufregung geschuldet darüber, dass es mit seiner Heilung endlich bergauf geht.
Adam schüttelt den Kopf. „Ist alles perfekt verheilt. Na ja, jedenfalls soweit es ging.“ Er dreht seine Hand wieder in Leos Griff, bis sein Handrücken oben ist und Leo die Narben darauf sehen kann.
Am liebsten möchte Leo die feinen Linien mit den Fingern entlangfahren. Stattdessen beschränkt er sich darauf, mit seinem Daumen an Adams Handgelenk entlang zu streicheln. „Ich finde die cool. Das Muster hat was.“
„Leo. Wenn Leute sagen, dass sie Narben cool finden, dann meinen sie nicht solche.“
„Na und? Mir egal, was andere Leute sagen.“ Als er wieder aufschaut, ist Adam viel näher bei ihm als vorher. Er hält immer noch Adams Hand, Adams Gesicht ist wenige Zentimeter vor seinem und Leo hat das Gefühl, dass es ihm die Luftröhre abschnürt. Das hier was doch genau das, was er verhindern wollte.
Er springt auf, bevor er sich richtig überlegt hat, was er als Ausrede anbringen soll. „Ich muss… bin gleich wieder da.“ Er will Adam nicht einfach so sitzen lassen, aber gerade sieht er keine andere Möglichkeit.
.
Leo hätte damit rechnen müssen, dass Adam ihm in die Küche folgt. Schnell nimmt er die Hände von der Arbeitsplatte, wo er sich gerade noch abgestützt hat und öffnet die Schublade mit den Takeaway-Flyern. „Was möchtest du essen?“
Adam schweigt für einen Moment. Er muss mitten in der Küche stehen geblieben sein. Der Raum ist klein genug, dass Leo seine Anwesenheit trotzdem spürt. „Ist alles in Ordnung?“ fragt er leise, als Leo schon das Gefühl hat, dass die Stille zu knistern anfängt.
„Ja, klar.“
„Das sieht aber nicht danach aus.“
Leo holt tief Luft. Adam wirkt ehrlich besorgt. Vielleicht kann er es einfach nicht länger totschweigen und jetzt ist der Punkt gekommen, an dem er es ansprechen muss. Er hat sowieso nicht damit gerechnet, dass Adam viel länger bei ihm wohnt. Ob er schlussendlich aus einem anderen Grund auszieht, ist vielleicht auch egal.
„Ich dachte, du wolltest mich küssen.“ Die Worte hängen viel zu schwer zwischen ihnen in der Luft. Möglicherweise war die Stille vorhin doch besser. Leos Hände zerknittern wie von selbst einen der Flyer. Mexikanisch ist eh nicht so sein Ding. Er kann Adam jetzt auf keinen Fall anschauen.
„Wäre das so schlimm gewesen?“
Am liebsten würde Leo laut auflachen, weil die Unterhaltung genau in die Richtung zu laufen scheint, die er befürchtet hat. „Das Küssen? Nein.“
Mit dem Küssen an sich hat er kein Problem. Er war oft genug in Clubs unterwegs und hat mit irgendwelchen Leuten rumgemacht; Frauen, Männer, egal, immer in der Hoffnung, dass es diesmal funktioniert. Dass er sie nicht wegstoßen muss, bevor es ihm zu viel wird. Küssen war immer okay und am Ende hat er doch jedes Mal dafür gesorgt, dass es zu mehr nicht kommt.
„Was dann? Wenn es nicht so schlimm gewesen wäre, wenn ich dich geküsst hätte? Ich dachte…“ Adam bricht ab und Leo kann sich ziemlich genau denken, was Adam da gedacht hat.
„Weil es nie nur beim Küssen bleibt.“ Wahrscheinlich klingt er verdammt verbittert, aber was sollte er sonst sein? Es ist immer das gleiche und egal, wie sehr er sich das gewünscht hat, Adam ist keine Ausnahme.
„Und das ist schlecht? Wenn es nicht nur beim Küssen bleibt?“
Für die meisten wahrscheinlich nicht. Leo zuckt hilflos mit den Schultern. Am besten wäre es, wenn Adam einfach geht. Erklären kann Leo es sowieso nicht, wenn Adam gleich anfängt, nach dem Warum zu fragen.
Doch von Adam kommt nichts mehr. Jedenfalls keine Worte. Stattdessen sind da Arme, die sich um Leo legen und ihn so eng umfassen, dass sein Rücken mit Adams Brust kollidiert. Sie umklammern ihn, als müsste Adam sich an ihm festhalten.
Adam ist wie ein Heizstrahler und je länger er Leo so von hinten umarmt, desto mehr fühlt Leo die Anspannung von sich abfallen. Ein Rest bleibt aber trotzdem. Adams Kinn bohrt sich in seine Schulter. Er wartet immer noch darauf, dass Adam etwas sagt, wie dass sie ja trotzdem Freunde bleiben können.
„Also ich hätte Lust auf Indisch“, sagt Adam und lässt Leo schließlich nur los, damit er sein Handy holen kann, um beim Lieferservice anzurufen.
.
Nach der Sache auf der Couch hätte Leo nicht gedacht, dass er sich überhaupt noch einmal mit Adam in seinem Bett wiederfindet. Geschweige denn heute Abend. Doch Adam legt sich wie selbstverständlich neben ihn unter die Decke, auf der Seite, die Leo in seinem Kopf schon seit Wochen als Adams Seite des Bettes bezeichnet.
Wie gestern und in den Nächten davor landet Adams Arm quer über seinem Bauch. Nun wo die Schiene weg ist, kann Leo Adams Wärme durch sein dünnes T-Shirt hindurch spüren.
„Adam…“ fängt er an. Sie können doch nicht einfach so weitermachen, oder?
Adams Finger zucken leicht an seiner Seite. „So reicht“ murmelt er.
Bevor Leo nachfragen kann, was das bedeuten soll, kommt Adam näher. Leo hält den Atem an, als Adam einen federleichten Kuss auf seiner Schläfe platziert und danach den Kopf wieder auf dem Kissen ablegt. „Schlaf jetzt.“
In Leo ist noch viel zu viel los, als dass er jetzt so einfach einschlafen könnte. Trotzdem kuschelt er sich etwas tiefer in die Kissen. „Okay“, entgegnet er und zum ersten Mal hat er das Gefühl, dass es vielleicht tatsächlich okay sein könnte.
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perfektunperfekte · 11 months
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was ist liebe
was ist liebe bin ich fähig zu lieben? fähig diese empfindung zu spüren? wie fühlt sich liebe an? ich war in beziehungen, doch habe ich geliebt? habe ich einfach nur die anwesenheit eines anderen körpers genossen oder wollte ich nicht ohne diesen einen bestimmten körper sein? wollte ich wirklich hören was diese person zu sagen hatte oder kann ich einfach nur keine stille ertragen? was ist liebe? will ich zerstreuung oder will ich halt? wann merkt man dass es liebe ist? ich habe hier keine spezielle person bei der ich mich das frage. aber ich frage mich ernsthaft ob es sie wirklich gibt. diese liebe von der jeder zweite song handelt, jedes zweite gedicht, jedes fünfte kunstwerk. so viele gespräche führe ich über sex und körperlichkeiten. nie aber über liebe. weil sie nicht zu erklären ist? lieben alle meine freunde? belügen sie sich nur weil sie nicht alleine sein möchten und diese eine person gerade zu passen scheint? sag was ist es dass zwei personen dazu bewegt aneinander fest zu halten? freiwillig? bin ich abgestumpft? kann ich körper und seele trennen? wenn ich an eine person denke denke ich oft erst an sex. klar denke ich auch an die person. nicht aber ob die person zu mir passen würde. eher ob sie für mich sympathisch ist. ohne sympatie teile ich meinen körper nicht. und das ist es doch was sie alle wollen. meinen körper. heute kommt man so einfach an einen neuen körper dass das alles miteinander verschwimmt. wer will sich schon binden. sich die aufregung nehmen lassen jede woche einen neuen körper haben zu können? die person dahinter ist zweitrangig. gefühle dahinter ungesehen. man kann jederzeit auftauchen und wieder verschwinden. oder ganz verschwinden ohne ein wirkliches wort zu verschwenden. also wer ist hier ehrlich? die die gebunden sind sich aber nach freiheit sehnen oder die freien die sich nehmen was sie brauchen? was davon ist liebe? was davon ist selbstliebe. liebe ich mich mehr wenn ich mich einer lüge hingebe oder meinen körper jede woche neu als lustobjekt vergebe? wäre nicht so als würde ich davon nicht profitieren. ich bin gerne das lustobjekt und habe sehr gerne lustobjekte mit denen ich mich kurz umgebe. jeder nimmt sich was er braucht und geht wieder seiner wege. die gedanken drehen sich im kreis und ich komme auf keinen nenner. ich denke nicht dass ich weiß was liebe ist. ich weiß was es sein soll. sollte. wie es in filmen aussieht. wie ich freunde erlebe. wie alle um mich herum liebe erleben. manche offen, manche geschlossen. all das sehe ich und es wäre gelogen wenn ich sagen würde dass ich das nicht will. dass ich mir das nicht wünsche. aber ich verstehe es nicht. vielleicht versteh man erst wenn man es erlebt hat. vielleicht versteh man es nie.
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meinungsmist · 3 months
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Die Frage warum junge Menschen respektlos sind, aus der Sicht einer Adoleszenten:
Ich sehe immer wieder Posts im Netz über "respektlose Jugendliche" der jüngsten Generationen. Teenager die ihre Eltern beschimpfen, pöbeln, die Schule schwänzen und keinen Respekt mehr vor Älteren haben. Deshalb stelle ich mir die Frage, wie viele andere auch, woher dieses Verhalten kommt. Warum hat die Jugend von heute keine Manieren mehr?
Dass sich junge Menschen untereinander streiten ist nichts neues. Mobbing und Gewalt auf dem Schulhof sind so alt wie die Schulen selbst und es wäre wohl gelogen, zu behaupten, dass Kinder erst in den letzten 30 Jahren angefangen haben sich untereinander zu bekriegen. Doch woher kommen der wachsende Unmut und Wiederstand gegen Erwachsene?
Die Antwort dieser Frage liegt meiner Meinung nach nicht nur in der Gegenwart. Gehen wir ein Paar Schritte zurück und betrachten die Generationen unserer Eltern und Großeltern. Ich kenne kaum Menschen deren Erziehungsziel es ist, genau so zu sein wie ihre eigenen Eltern. Wer sein Kind liebt möchte es beschützen, leiten und den Raum geben sich frei zu entfalten. Es scheint mir eher unwahrscheinlich, dass ein Erwachsener welcher unter einer stark konservativen Erziehung litt, dem eigenen Kind ebenso starke Fesseln der Tradition anlegt wie er selbst tragen musste. Als Konsequenz dieser Einstellung vieler Mütter und Väter folgt eine Generation an jugendlichen mit einem starken Drang nach Selbstverwirklichung. Kombinieren wir diese Grundeinstellung mit der globalen, Vernetzung, Chat-Foren und ständigem Meinungsaustausch über Social-Media, der oft schon vor der Pubertät beginnt, erhalten wir also junge Individualisten die sich gegenseitig bestärken, unterstützen und gut zureden. Doch wer steht auf der Gegenseite? Natürlich die "Alten".
Dieser Begriff ist dabei eher eine Verallgemeinerung als eine Beschreibung. Es handelt sich um Autoritätspersonen, Regelmacher, Politiker, Lehrer. Das sind alles Personen die Junge Leute in ihrer Freiheit behindern und einschränken und ein System aufrechterhalten auf das sie (noch) keinen Einfluss haben.
Bis jetzt habe ich nur die Kinder und ihre Gefühle erörtert, allerdings liegt der Hauptgrund für das Aufmüpfige verhalten meiner Meinung nach im Umgang mit der Jugend.
Ich persönlich sehe keinen Sinn darin eine Person zu respektieren, die von oben auf mich herab sieht. Natürlich bin ich als junge Erwachsene in der Lage einzuschätzen, ob ich diesen Unmut zeigen darf. Zum Beispiel bei einer Freundin, oder ob ich lieber gute Mine zu bösem Spiel machen soll, wenn der Chef mir mal wieder tierisch auf die nerven geht. Warum sollten also Kinder die von dieser Eischätzung noch nichts verstehen einfach den Mund halten wenn der Lehrer mal wieder sagt wie hoffnungslos es doch sei sie zu unterrichten. Nur weil diese Menschen noch jung sind sollte das nicht bedeuten, dass sie kein Recht haben für sich einzustehen. Vielmehr ist es unsere Pflicht als Erwachsene, sie in ihren Gefühlen zu unterstützen und ihnen den Umgang damit zu lehren. Man kennt die Klischees vom "IPad-Kind", vom arbeitsfaulen Schulabbrecher und der Tochter die lieber feiert als zu lernen und nie pünktlich zuhause ist. Doch wer hat Einfluss auf diese Eigenschaften, wenn nicht die Eltern? Kinder kommen nicht auf die Welt mit dem Bedürfnis zu rebellieren. Sie sehnen sich nach Anerkennung, Unterstützung und Liebe. Wenn ihre Eltern und andere Autoritätspersonen diese Bedürfnisse nicht erfüllen, sondern ihre Kinder vernachlässigen um sich anschließend darüber zu beschweren, dass ihr Mangel an Fürsorge keine Früchte trägt, kann ich jeden jungen Menschen verstehen, der sich wehrt.
Ich denke wir können stolz auf unsere Kinder sein. Sie sind sich selbst treu, nehmen sich das Recht heraus Fehler zu machen und lassen sich nicht mehr alles gefallen. Sie sind stark und laut und haben den Drang Dinge zu verändern. Lieber lege ich also meine Zukunft in die Hände einer jungen Rebellin als einem alten Mann der sich wünscht dass alles so bleibt wie es ist. Es sind die Kinder der Welt die unsere Zukunft gestalten werden, ob wir wollen, oder nicht und es ist unsere Aufgabe sie dabei zu Unterstützen, anstatt ihnen längst veraltete Vorstellungen von Manieren aufzuzwingen. Warum legen wir unseren Fokus also nicht lieber auf ihre Erfolge und Möglichkeiten, als darauf, wütend zu sein, weil sie das tun was die älteren Generationen nie wirklich durften: nämlich sie selbst sein.
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keinbutterdieb · 2 months
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Folge 1060
"Was wird das?" "Mein besseres Ich." "Sieht aus wie Haferbrei mit Obstgesicht." "Ja, damit starte ich perfekt in den Tag." "Aber seitdem ich jeden Tag Yoga mache-" "Leider!" 😁 Maxi stellt fest, dass Karl tatsächlich nicht lügen kann. Bärnadette als Frau Miesbach. Maxi bringt Karl bei, wie man lügt. (Ausgerechnet Dr. Lindner, ich erinnere mich, du hattest hierzu mal was wegen DjÄ geschrieben, ne? @ilredeiladri) Ich liebe alle Ava und Noah-Szenen in dieser Folge! War ja klar, dass sie in einem Team landen. "Können wir die Aufgaben auch alleine machen?" 😁 "Da müssen wir jetzt durch!" "Dein Ernst?" "Alles gut bei dir, Karl?" "Maxi ist beim Arzt!" jijijdi4kejdiik "Oh, sorry, hätte ich klopfen sollen?" "Du fragst ein bisschen spät." jiewjeuiwdk Noah, superfreundlich wie immer. "Ich muss morgen mit Ava präsentieren." "Na, die wird sich freuen." Noahs Blick!!! jedjreikjdr "Hast du nichts Besseres zu tun? Pastinaken pflücken oder so?" jedjdurekjdek. Boah, Noah! Joel lässt sich nicht verscheuchen. "Du hältst den Fächer falsch." Ich liebe die beiden schon sehr.
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Aw, Tahmi. "Das kriegt man sogar als Anfängerin hin." ... Größtenteils finde ich Noah in dieser Szene ... nett. "Maxi ist beim Arzt. Nein, das ist gelogen! Sie schwänzt und ich hab sie gedeckt, und jetzt ist sie verschwunden. Und in dem Spind ist eine geheime Box." Nooooo, Karl, warum knickst du ausgerechnet bei Joshua ein und erzählt ihm alles? Das wird nicht gut ausgehen. "Du willst während des Unterrichts Schach spielen?" "Ich fühle mich geistig unterfordert. Und für den Unterricht reicht auch meine halbe Gehirnkapazität." mdkjnuiidhneunwjkdhn3e "Sorry, ich hab's echt probiert." 😁 Auch in dieser Szene würde ich Noah als recht nett bezeichnen. Maxi ist wieder da. "Ich glaub, ich hab voll vergessen, wie alle Schritte funktionieren." "Das ist nicht dein Ernst, oder? Ava?" Hehehehehehe! Ich liebe Avas und Noahs Performance, und Noahs überraschtes Gesicht. "Was war das denn? Warum hast du nicht gesagt, dass du so was kannst?" "Du hast nicht gefragt. War also nur fair." 14 Punkte. "Du hast Recht. Das war wirklich nur fair." "Und das von nem Sportmuffel ohne Bewegungstalent." Oh no, das Ende mit Joshua!!
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ladyaislinn-dark · 4 months
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Der Schulskikurs
Eigentlich waren es deren zwei, an die ich mit gemischten Gefühlen zurückdenke.
Der erste bleibt mir nur mehr schemenhaft in Erinnerung, es war in einem Seitental Tirols, und wir nächtigten über einer Metzgerei. Der Geräuschpegel war dementsprechend, und als ein kopfloses Huhn durch den Garten lief, bekam meine Freundin, mit der ich das Doppelbett teilte (schon wieder so eine Andeutung, aber das war halt damals so), einen hysterischen Anfall. Ehrlich, nicht gelogen, und das ist meine einzige Erinnerung. Die zweite wäre schon umfangreicher. Das Ereignis spielte sich ziemlich weit oben im Gebirge ab und schon im April, und wir bekamen fast alle trotz zentimeterdicker Creme einen Sonnenbrand, der sich gewaschen hatte, manch einer sogar Fieber. Am ersten Tag musste jeder vorführen, wie er das Material beherrschte, dann wurde er in der jeweils ihm passenden Gruppe zugeteilt. (Wie peinlich, vor aller Augen halbwegs passable Schwünge zu ziehen). Ich fuhr absichtlich ein bisschen schlechter (geschwindelt, ich hatte keinen guten Tag), damit ich nicht in die erste Gruppe kam, denn die musste die steilsten Hänge und übelsten Buckel bewältigen. Aber so war es etwas bequemer. Ich wollte auch um halb zehn in die Federn hüpfen, was in einem Fünfbett-Zimmer (oder gar noch mehr) und Stockbetten gar nicht so einfach war, denn den anderen stand mehr der Sinn nach Gemeinschaftsabenden. Des Nachts fand man auch nicht die erwünschte Ruhe, bei fünf schnarchenden Individuen, im Nachhinein betrachtet wundert es mich, dass ich die Woche überstanden habe. Am meisten gefreut hat mich, dass ich beim Abschluss-Skirennen meine damalige Konkurrentin, eine erstklassige Skiläuferin, geschlagen habe. Es war zwar ein wenig unfair, weil Mädels und Burschen gemischt an den Start gingen, aber ich hatte einen reschen Zieleinlauf ohne Einfädler, wurde sechste, die andere wurde mit einem Torfehler disqualifiziert, was sie mir lange nachtrug. Was sich sonst beim Schulskikurs abspielte, fällt unter die Rubrik verschweigen und vergessen. Wie gesagt, wir waren ein wilder Haufen......
von G.B. Bowman aka LadyAislinn "Non vitae sed scholae discimus" (Seneca) Perlen aus dem schulischen Alltag 🖤
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fabiansteinhauer · 4 months
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Arthur
1.
Schon mal evaluiert und evaluiert worden? Schon mal akkreditiert und akkreditiert worden? Mea culpa. Alles schon gemacht, habe das auch alles schon mit mir machen lassen. Nach einer gewissen Zeit habe ich die Evaluationen bestreikt ('mir hat es gestreikt') und sabotiert. Jetzt ist mein Widerstand gebrochen bzw. wie japanisches Kobefleisch massiert und geschmeidiger geworden. An der Bucerius Law School habe ich mal wieder Evaluation mitgemacht.
Die Leute zahlen viel Geld oder sie werden mit viel Geld gefördert, und die meisten sind so schlau, super zu bewerten, weil dann, wenn sie bei super bewerteten Lehrern studiert haben, ihre Abschlüsse superwertvoll sind. So war das damals schon in Passau: Jedem erzählen, Passau sei die beste Fakultät der Welt, dann steigt die eigene Ausbildung im Ranking und damit das Einstiegsgehalt. Hauptsache in Rankings oben sichtbar werden, niemals unten, die Details klären wir erstens später und zweitens intern. Die dummen und doofen Studenten sagen spontan und schnell, ihre Lehrer seien dumm und doof gewesen.
Als ich keinen festen Job hatte, habe ich für Geld auch an Akkreditierungsverfahren teilgenommen (ich war jung und brauchte das Geld) ,habe Hochschulen in 'postsowjetischen Staaten' (so sagen die Russen) bzw. Kasachstan bewertet, unter anderem in der Stadt, in der Koselleck als Kriegsgefangener im Bergbau arbeitete. Dem maßlos Neugierigen ist jede Kleinigkeit die ganze Welt, ihm kommt in jedem Detail der Kosmos vor. Aber da bin auch ich ein bisschen an meine Grenzen gekommen, mild depressiv geworden, wie vormals bei den Evaluationen.
Evaluation heißt für Leute mit einem Talent für Melancholie und Polarität, dass die Hälfte des Kurses den Kurs überdurchschnittlich fantastisch findet, die andere Hälfte ist der Ansicht, der Kurs sei überdurchschnittlich beschissen. Stimmt ja auch: Melancholie und Polarität produzieren meteorologische und kalendarische Wahrheiten. Die sind quasi tagsüber gelogen, nachts dann wahr oder andersherum: sind bewölkt wahr und bei klarem Himmel Betrug. Als Ergebnis kommt ein immer ähnlich sanfthügeliger und gestrüppreicher Mittelgebirgsbrei dabei heraus, quasi das Bergische Land der Epistemologie. Man soll die Evaluationsbögen sammeln, sagen Leute. Ne ist klar.
2.
Das Thema Evaluation und Akkreditierung ist für mich erst wieder so richtig spannend geworden, als ich Arthur m Flughafen in São Paulo (frisch verheiratet mit Anna) traf, dann googelte, woran er eigentlich arbeitet und er mir dann kurz darauf auch von seinem Projekt erzählte. Arthur arbeitet zur Geschichte des Wissens in einem denkbar klaren und wunderbaren Zugriff, der Trivialität und Unendlichkeit im besten Sinne kombiniert. Statt formelhaft von Wissenproduktion zu sprechen oder alles mögliche auf den Namen des Wissens umzutaufen forscht er zu dem Material, mit dem die brasilianische Rechtswissenschaft seit ca. 50 Jahren bewertet und bemessen wird. Er forscht zur Geschichte jener Zensur, die Zensur vor der 'Enteignung der Wahrsager' war, trotzdem noch heute stattfindet (nachlebt!) und in der die Frage nach der Wahrheit zwar nicht zur Frage nach dem Gesetz gemacht ist, dafür aber statistisch operiert.
Arthur arbeitet zu Geschichte des modernen Assessments: Zur Stratifikation, Bemessung, Schätzung, zum Ansehen von Qualität und Quantität rechtswissenschaftlicher Produktionen. Klar: Arthur ist auch römisch-katholisch, der kennt die Geschichte der Messen und des Messens, der Tafeln und Tabellen, der 'magisch und mantisch' operierenden Censoren , ihrer Deutungen und Prognosen. Alle Bürokratie führt nach Rom, nicht nur nach Rom, dahin aber auch. Arthur hat auf der Tagung Details aus Lettern, aus dem bürokratischen Material brasilianischer Assessmentcenter vorgestellt. Er ist Gast bei uns, brillianter Forscher und bester Gesprächspartner, der in höflich-herzlicher Art sein Gegenüber auf die Probe stellt, indem er das Gegenüber einfach auf dessen eigene Gedanken zurückführt und daran manchmal leicht judoesk und sambaesk an sich selbst kollidieren lässt. Hoffentlich bleibt er länger. Brasilien ist sehr groß, darum ist es nicht unmöglich, dass so viele fantastische Leute dort zur Geschichte und Theorie des Rechts arbeiten. Glück und den Duve haben wir, dass so viele von denen nach Frankfurt kommen. Precious!
Arthur muss nach Wien, der österreichischen Regierungsschule vortragen! Der muss mit Benno Wagner und allen Kafkaspezialisten vernetzt werden, mit den Leuten um Armin Nassehi vermutlich (unvermeidbar) auch. Sehr froh bin ich darüber, dass er jetzt schon mit Claas Oberstadt vernetzt ist, der zur Mediengeschichte der Versicherungen arbeitet.
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olgalenski · 7 months
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Tatort Dortmund - Cash
ach jan...
okay aber fingerabdruck könnte man mal versuchen
der wird aber auch nie wieder zu seiner schicht erscheinen
ich finde ja er darf ihn sehr gerne verhauen
das durfte er ja in der eigentlichen folge schon nicht.
man sie is so anstrengend ey
mia is einfach schon so groß was soll das
wer is sie jetzt
der hass ist groß
das mal ne richtige entscheidung von rosa
leider wird ihn das nicht davon abhalten scheße zu bauen
ohhhh sachen kaputthauen
wie stolz er ist xD
das problem ist ich vertrau dem haller nicht und es würde mich nicht wundern wenn es doch ne übereinstimmung gibt... andererseits wär das schon sehr strange aber er is halt scheiße und ich vertrau ihm nicht
ahh die war mal im polizeiruf rostock glaube ich, daher kommt sie mir bekannt vor. aber wer sie hier ist weiß ich trotzdem nicht ^^
ooohhhhhhhhhh
also das hätte man auch anders klären können liebe frau komissarin...
sie war mir sympatisch und jetzt mag ich sie nicht mehr läuft gut hier
vllt war die klasnic ja die mörderin
vor allem wenn man bedenkt dass er nur gestorben ist, weil ne scherbe vom couchtisch seine oberschenkelarterie durchtrennt hat.
like dann wars ja nichmal mord sondern totschlag glaube
und dann kann sie einfach bei ihm gewesen sein um ihn wegen irgendwas zu abakay zu befragen/drohen was auch immer und das dann schiefgelaufen
aber ich denke zu viel drüber nach also war sies nicht
okee dann hat er nich gelogen
wär auch wirklich komisch gewesen aber trotzdem
erst provozieren und dann nich drauf vorbereitet sein wenn was zurückkommt lieben wir
immer wenn hier jemand aslan sagt muss ich an narnia denken das nur bedingt hilfreich
is mia nicht mittlerweile in nem alter in dem sie irgendwie mitspracherecht hat ob sie ihren vater sehen darf oder nicht? finde das sollte man hier mal bedenken
tja wärste mal nich so scheiße gewesen, wär mia noch bei dir tja
gut damit entführt er sie jetzt quasi was auch nich so klug ist, aber like jusitified to be honest
kommt sie jetzt zu denen ins team?
das hab ich am anfang kurz überlegt gehabt aber dann war sie ja unsympatisch kacke aber iwie wärs cool
solange rosa die leitung übernimmt und nicht sie
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white-fledermaus4 · 8 months
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Ich bin immer wieder aufs Neue schockiert darüber für wie abartig dumm manche Menschen mich halten.
Und schockiert darüber, dass manche Menschen einfach über langen zeitraum sich Geschichten, nahezu schon perfekt inszenierte Märchen ausdenken und diese dann erzählen in der Hoffnung man würde es niemals herausfinden.
Und wie naiv und bescheuert und verstrahlt kann ein solcher Mensch sein, der über Monate hinweg belügt, klaut, hintergeht, verheimlicht und dabei auch noch versucht den spieß einfach umzudrehen.
Und dieser Mensch merkt, dass man seine lügenstory enttarnt hat und man will endlich einfach nur die Wahrheit von diesem Menschen und eine Entschuldigung und Erklärung.
Doch stattdessen schweigt dieser mensch weiter und stellt sich so hin als wäre er das Opfer?!?!?!
Wtf ist falsch in dieser Welt??? Wie KRANK ist das denn bitte????
Einfach nur krank!
Und irgendwie auch ein bisschen traurig.
Vor allem, wenn man mit dem Menschen eigentlich Zukunft wollte und dieser Mensch einem über ein Jahr lang dauerhaft ständig dreckig ins Gesicht gelogen hat und dich bestohlen, finanziell ausgenommen und vieles mehr.
Und dieser Mensch sagt, man wäre alles für ihn?! Er würde einen so sehr lieben?!
Wtf?????
Sorry, hab ich was am Hirn oder sehen das andere auch so wie ich dass das absolut absurd ist und krank!?
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