Tag 2098 / Alkohol sollte kein Interessengebiet sein
, das man auswählt wie Schwimmen und Gartenarbeit!
Damit bagatellisiert und legalisiert ihr Alkoholkonsum. Ihr erhebt Bier-, Wein-, Whiskeytrinken zu einem Hobby wie Fahrradfahren.
Pfeife, Zigaretten, Shisha und Bong sind ja auch keine Interessen, die ihr zur Auswahl bei der Profilerstellung anbietet.
Von den Millionen Gartenarbeittoten pro Jahr habe ich noch nicht gehört, wohl aber von den Alkoholtoten.
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Tag 1390 / demnächst mal Nichtrauchen ausprobieren
- Haut, Furunkel, Talgproduktion, Akne inversa
- Vorstellungsgespräche ohne Rauchgeruch
- Nasenatmung, verschleimt, Auswurf, chronisches Räuspern
- Zeitersparnis
- Hände, Mund für ihn
- Beinschmerzen
- Händekribbeln
- nur mal ausprobieren, nicht nie wieder
- nur mal sehen, was passiert
- mal irgendwo nicht rauchen! mal ein Urlaubsort ohne
- Druck weg: Wo kann ich hier rauchen? Wann kann ich endlich wieder?
- nicht mehr raus aufn kalten, windigen, nassen Balkon
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Tag 1260 / Golden Toast enthält Alkohol!
Beim Süßkartoffel Sandwich, beim American Sandwich und beim Dinkelharmonie Sandwich ist Alkohol eine der Zutaten.
Vegan, laktosefrei, aber nicht alkoholfrei.
"Wir wollen, dass unsere Produkte dich happy machen", schreiben die von der Arbeitsgemeinschaft Golden Toast GmbH. "Deshalb machen wir nur Produkte, mit denen wir happy sind. Und das bedeutet: besondere Rezepturen und richtig gute Qualität."
Alkohol kann also Bestandteil der besonderen Rezeptur eines Toastbrots sein, ein Toastbrot, dass "happy" machen soll.
Ich habe keine Kraft mehr, zum Bioladen zu gehen, um mir dort Brot oder Brötchen zu kaufen. Aber ein Alkohol-Toast esse ich nicht.
"Es gibt nicht einen guten Grund für Golden Toast, sondern ganz viele."
Für mich als Alkoholikerin reicht diese eine Zutat Alkohol aus, dieser eine Grund, nie wieder Golden Toast in mich hineinzulassen.
Alkohol gehört nach den Vorgaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, Referat 215 Lebensmittelinformation, Lebensmittelkennzeichnung nicht zu den 14 Stoffen und Erzeugnissen, "die Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen können". Daher muss Alkohol im Zutatenverzeichnis auch nicht hervorgehoben werden, um sich von anderen Zutaten eindeutig abzuheben, "z.B. durch Fettdruck oder Unterstreichung."
Deklarierungspflicht beginnt meines Wissens ab einem Alkoholgehalt von über 2%.
"Bei abstinenten Alkoholikern können wahrscheinlich bereits ganz kleine Mengen an Alkohol, ja selbst deren Geruch, zu einem Rückfall führen." steht auf der Unterseite "Schadstoffe in Lebensmitteln" der Verbraucherzentrale Hamburg.
Alkohol ist ein Schadstoff!
Die Verbraucherschutzorganisation der Hansestadt führt auf, für wen versteckter Alkohol in Lebensmitteln ferner gefährlich ist: Schwangere und Kinder. Bei letzteren könne auch über kleine Mengen Alkohol in Lebensmitteln bereits ein Gewöhnungseffekt auftreten.
Ich glaube nicht, dass ich sofort losrenne und mir einen Kasten Bier reinziehe, nachdem ich vier Scheiben Golden Toast gegessen habe.
Doch ich denke sehr wohl, dass der Verzehr von Lebensmitteln, die Alkohol enthalten, nicht spurlos an mir vorbei geht.
Kein Golden Toast mehr auf meinem Frühstückstisch!
Und ich werde auch andere trockene Alkoholiker davor warnen. Denn diese Brotmarken der Lieken AG standen nicht auf den Informationsblättern, die in meiner Klinik zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen mit dem Zweck der Rückfallprävention ausgehändigt wurden.
Außerdem gehört Lieken zu der tschechischen Unternehmensgruppe Agrofert des Rechtspopulisten Andrej Babiš. Daher sollten meiner Meinung nach auch Nicht-Alkoholiker auf Golden Toast komplett verzichten.
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Tag 1242 / Trinktraum
Neulich hatte ich von einem großen, grauen Hund geträumt, einer Mischung zwischen Weimeraner und Windhund. Mutti sollte aufpassen, dass weder der, noch meine Katze rausgehen.
Nun habe ich wieder vom Alkoholkonsum geträumt. Dass ich mit Freunden um einen Tisch sitze und lache wie in Werbespots. Es ist mindestens mein zweiter Trinktraum im Juli. Im Traum selbst bereue ich das Saufen nicht. Ich sage mir: Na und? Dann trinke ich jetzt eben wieder.
Wenn ich aufwache, von dem, was für mich trockene Alkoholikerin ein Albtraum ist, traue ich mich nicht, die Augen wieder zu schließen. Wach möchte ich an solche Szenen geselliger Besäufnisse nicht anknüpfen.
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Tag 910 / Ich bin da, hier und dort,
um zu hören, dass seine Frau schwanger ist, er sich freut, aber auch unheimlich gerne drauf anstoßen würde.
um nachzuempfinden, nach heftigen Auseinandersetzungen mit der Familie zu denken: Jetzt betrinken, das nicht spüren müssen.
um mich zu identifizieren mit denen, die kürzlich Vorstellungsgespräche hatten, die viele Ab- und Umbrüche im Lebenslauf haben, die unter dem Rechtfertigungsdruck merken, wie das Glas näher rückt.
um zu erfahren, dass sie fast ein Jahr trocken ist und zur Zeit jeden Tag erlaubnisgebende, verharmlosende, drängende Gedanken hat.
um mitzubekommen, dass der Präsentkorb im Ferienapartment gestört hat wegen der Flasche Wein.
um mir klar zu werden, dass auch ich auf Haschisch, Crystal, Koks und Benzos wäre, wenn es das Zeug legal im Supermarkt gäbe.
um zu hören “acht Wochen trocken”, “14 Monate trocken”.
um nicht zu vergessen, wie viel Kraft es kostet, sich aus der Sucht rauszuziehen.
um mit jemandem im Meeting zu sitzen, der hier wie ich im Urlaub ist, der aber unsere Sprache nicht spricht, nicht versteht.
um mich zu fragen, ob Verantwortung übernehmen - im Praktikum, im Job, in der Arbeit - ob Herausforderungen annehmen und daran zu wachsen für mich (schon) dran ist.
um mich an das Wort “Frieden” zu erinnern.
um wie so oft zu erleben, wie mein Schritt schneller wird, wie ich mehr Elan bekomme, sobald ich mich auf dem Weg zum Meeting mache.
um neben jemandem zu sitzen, der das erste Mal nach seiner Lebertransplantation zurück an einem AA-Tisch war.
um festzustellen, dass ich mich im Gegensatz zu ihr nicht selbst überfordere mit zu vielen Programmpunkten, zu viel Input an einem Tag, an einem Wochenende, in einer Woche.
um zu wissen, eine 40-Stunden-Woche schaffen der und der auch nicht.
um noch leidende Alkoholiker bei ihrem ersten Selbsthilfegruppenbesuch zu treffen.
um zu spüren, wo ich herkomme.
um mitzubekommen, dass trinkende Kollegen bei Sommerfesten noch mit zweistelliger Anzahl Trockenheitsjahre schwierig sind.
um zu überlegen, ob Atosil nicht mein Suchtgedächtnis reaktiviert.
um wieder zu merken: Ich kann mich und meine Freizeit gut organisieren.
um auszuhalten, dass drei Menschen während meiner Aussage über Alkoholkonsum verherrlichende Postkarten den Raum verlassen.
um mitzubekommen, er hat auch wenig Sozialleben.
um zu realisieren, dass es eine sehr erfolgreiche Strategie ist, sich erstmal “nur” auf das Trockenbleiben zu konzentrieren, nicht parallel auf das Abnehmen.
um ermahnt zu werden, dass das die Krankheit ist, die den einen nicht stillsitzen, still bleiben lässt, um ermahnt zu werden, dass wir hier alle wegen dieser Krankheit sind.
um zu sehen, meine Zigarettenschachtel und das Feuerzeug liegen noch auf dem Handtuchspender, wo ich sie Montagabend vergessen hatte.
um aus ihrem Rückfall zu lernen.
um AAs von vor zwei Jahren wiederzusehen, um neue AAs kennenzulernen.
um das Telefon klingeln zu hören.
Das Telefon in der Kontaktstelle der Anonymen Alkoholiker.
Um zu beobachten wie jemand aufsteht vom Meeting, in den Nebenraum geht, das Gespräch, das Hilfegesuch annimmt.
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