Ich!
Hallo zusammen,
Mein Name ist Daniel, ich stolper nun bald 29 Jahre durch dieses Leben und weiß immer noch nicht so recht was ich hier eigendlich machen soll, was mein Auftrag ist und was der Sinn in dieser ganzen Sache ist...
Ich leide seit 2012 an einer schweren Depression die ich unregelmäßig unter Kontrolle habe.
Seit 2014 bin ich in therapeutischer Behandlung und bekam seit dem mehrerer Medikamente die mein Leben etwas erträglicher machen sollten. Einige davon haben es verschlimmert, andere wiederum haben geholfen, mich aber impotent gemacht wodurch ich wiederum wieder depressiver wurde.
Seit 2 Jahren bekomme ich nun Mirtazapin, es hilft, juhuuu.... Also manchmal, nicht immer leider. Ich habe immer mal wieder Phasen in den in komplett falle und keiner mich fangen kann. In diesen Phasen kommen auch vermehrt Suizidgedanken dazu. Ich hab es einmal getan, das war 2012, da habe ich ganz knapp überlebt und einige Versuche gab es danach noch.
Warum schreib ich das hier alles?
Ganz einfach
Es ist mein Ventil, ich versuche meine Gedanken in Zukunft hier zu veröffentlichen um sie aus meinem Kopf bekommen. Alles was man aus dem Kopf holt ist erstnal entschärft und weniger schlimm.
Ich hoffe das ich hier Menschen treffe die es kennen so zu denken wie ich, die merken das sie nicht alleine sind.
Und vielleicht kann man sich gegenseitig stärken, sich austauschen und sich so gegenseitig helfen.
Danke fürs lesen, und bis bald.
1 note
·
View note
Was bedeutet es, chronisch Depressiv zu sein? Plötzlich kommt sie wieder, diese Schwere, die Last die einem die Luft zum Atmen nimmt. Die Angst, tief in einem drin, dass es nie wieder Licht im Leben geben könnte. Der Körper wird so unglaublich schwer, das Gewicht drückt einen zu Boden, die Erschöpfung nimmt einem all die Mut sich zu bewegen und sich doch einen Schubs zu geben, aufzustehen und dagegen anzukämpfen. Alles erscheint in einem anderen Licht, abgedunkelt, als wenn man einen Filter auf die Welt legt. Alles wird grau, düster, traurig, müde und irgendwann auch aussichtslos. Man spürt wie das eigene Gesicht, die Mimik versteinert. Die Probleme werden übergroß und verschlingen einen am ganzen Stück. Die Depression legt sich wie ein Mantel um einen und lässt einen kaum mehr denken. Glück, Licht, Liebe, Farbe, all das schöne der Welt wird ausgeblendet, es ist nicht mehr greifbar, nicht mehr spürbar. Der innere Schmerz ist so übermächtig, die Einsamkeit frisst einen auf, die Angst sitzt tief in den Knochen und diese unglaubliche Last zwingt einen in die Knie. So setzt man sich irgendwann zusammengekauert in eine Ecke, zuvor die Rollos heruntergezogen, alleine, einsam, müde, erschöpft - mit nur einem Wunsch, dass es endlich aufhört! Es soll endlich aufhören, egal wie, wenn nicht im Leben, dann im Tod. Man möchte nicht sein Umfeld belasten, hat Angst vor Be- und Abwertung, wie: "Du stellst dich nur an!", "Dein Leben ist doch schön!", "Du hast doch so einen tollen Mann!" etc. . Ja, das hat man, aber all dies ändert nichts an der Depression. Es ändert nichts daran, dass man irgendwann einfach so erschöpft ist, dass man sich nicht mehr weiter quälen kann. Im Gegenteil, dies ist meist noch mehr Belastung, weil man schließlich nicht will, dass andere Menschen unter diesem eigenen Zustand leiden müssen. Die #Depression ist eine so fiese Krankheit, sie schleicht sich in dein Leben und nimmt all das Licht, das Lachen, die Liebe, die Wärme und ersetzt es mit Trauer, Dunkelheit, Schmerz, Druck und dem Wunsch zu sterben. Man kann sich nicht einfach kurz zusammenreißen, sich schnell rauskämpfen. Nein, das ist ein jahrelanger Prozess. #wirsindviele #staystrong
2 notes
·
View notes
48
"So groß ist die Vielfalt eines jeden, so unerschöpflich der Reichtum der Linien seines Gesichts und seiner Körperformen, jener Linien, von denen sich, nachdem wir die Betreffende verlassen haben, infolge der willkürlichen Vereinfachung durch unsere Erinnerung, nur so wenige einstellen, je nachdem unser Gedächtnis diese oder jene auffallende Eigentümlichkeit ausgewählt, ausgesondert und übertrieben hat, daß zum Beispiel aus einer Frau, die uns groß vorgekommen ist, die Studie eines weiblichen Wesens von unproportionierter Länge, oder aus einer anderen, die wir als rosig und blond in Erinnerung hatten, eine reine >Harmonie in Gold und Rosa< wird; in dem Augenblick, da diese Frau dann von neuem in unserer Nähe ist, strömen alle anderen vergessenen Eigenschaften, die diese erste wieder ausgleichen, in ihrer verwirrenden Fülle herbei, vermindern die Größe der Gestalt, überfluten die rosigen Töne und setzen an die Stelle dessen, was wir allein zu sehen erwarteten, andere Eigentümlichkeiten. [...] Jedes Wesen zerfällt, wenn wir es nicht mehr sehen; erscheint es dann das nächste Mal wieder vor uns, findet gleichsam eine Neuschöpfung statt."
Proust präsentiert in der Recherche eine Welt, die sich in ständiger Bewegung befindet: die zu erkennenden Objekte werden nur in jeweils neuen Facetten wahrgenommen, während das erkennende Subjekt sich selbst dauernder Veränderung unterworfen sieht.
„Ich finde den keltischen Aberglauben sehr vernünftig, nach dem die Seelen der Lieben, die uns verlassen haben, in irgendein Wesen untergeordneter Art gebannt bleiben, ein Tier, eine Pflanze, ein unbelebtes Ding, dennoch verloren für uns bis zu dem Tage, der für viele niemals kommt, wo wir zufällig an dem Baum vorbeigehen oder in den Besitz des Dinges gelangen, in dem sie eingeschlossen sind. Dann horchen sie bebend auf, sie rufen uns an, und sobald wir sie erkennen, ist der Zauber gebrochen. Befreit durch uns besiegen sie den Tod und kehren ins Leben zurück.
Ebenso ist es mit unserer Vergangenheit. Vergebens versuchen wir sie wieder heraufzubeschwören, unser Geist müht sich umsonst. Sie verbirgt sich außerhalb seines Machtbereichs und unerkennbar für ihn in irgendeinem stofflichen Gegenstand (oder der Empfindung, die dieser Gegenstand in uns weckt); in welchem, ahnen wir nicht. Ob wir diesem Gegenstand aber vor unserem Tode begegnen oder nie auf ihn stoßen, hängt einzig vom Zufall ab."
„Ich schaute die drei Bäume an, ich sah sie deutlich vor mir, aber im Geiste spürte ich, dass sie etwas verdeckten, worüber ich keine Macht besaß...Indessen kamen sie auf mich zu, mythische Erscheinungen vielleicht, ein Reigen von Hexen, von Nornen, die mir ihr Orakel verkünden wollten. Ich neigte eher dazu, sie für Schatten der Vergangenheit zu halten, teure Kindheitsgefährten, entschwundene Freunde, die die Dinge, die wir gemeinsam erlebt, in mir wachrufen wollten. Wie Schatten schienen sie mich zu bitten, ich möchte sie mit mir nehmen, dem Dasein wiedergeben. In ihren naiven, leidenschaftlich bewegten Gebärden glaubte ich die ohnmächtige Trauer eines geliebten Wesens zu erkennen, das den Gebrauch der Sprache verloren hat, das fühlt, es werde uns nicht sagen können, was es ausdrücken will und was wir nicht zu erraten vermögen
Das Proustsche Ich ist einem ständigen Wandel unterworfen. Das Subjekt ist nicht kohärent und statisch, sondern verändert sich diskontinuierlich:
"Aber wenn von einer früheren Vergangenheit nichts existiert nach dem Ableben der Personen, dem Untergang der Dinge, so werden allein, zerbrechlicher aber lebendiger, immateriell und doch haltbar, beständig und treu Geruch und Geschmack noch lange wie irrende Seelen ihr Leben weiterführen, sich erinnern, warten, hoffen, auf den Trümmern alles übrigen und in einem beinahe unwirklich winzigen Tröpfchen das unermessliche Gebäude der Erinnerung unfehlbar in sich tragen"
Das sich als diskontinuierlich erfahrende Ich erlebt im Berührungspunkt von vergangenem und gegenwärtigem Ich seine eigene Überzeitlichkeit. In der Bildersprache des keltischen Aberglaubens ausgedrückt: das gegenwärtige Ich des Erzählers vernimmt die Stimme seines alten Ichs, das in einer in Tee getauchten Madeleine gefangen ist, und befreit es aus seinem Gefängnis. Orpheus erlöst Eurydike.
„Ein tiefgreifender Umsturz vollzog sich nun in meiner ganzen Person. Da ich schon am ersten Abend einen Anfall von Herzschwäche hatte, versuchte ich, meinem Leiden dadurch zu begegnen, dass ich mich sehr langsam und vorsichtig bückte, um die Schuhe auszuziehen. Aber kaum hatte ich den ersten Knopf meiner Stiefeletten berührt, als die Brust mir von einer unbekannten göttlichen Gegenwart schwoll, Schluchzen schüttelte mich, und Tränen stürzten aus meinen Augen hervor. Das Wesen, das mir zu Hilfe kam, das mich aus dieser Dürre der Seele rettete, war das gleiche, das mehrere Jahre zuvor in einem Augenblick gleicher Not und Einsamkeit, in einem Augenblick, da ich nichts mehr von mir besaß, eingetreten war und mich mir selbst wiedergegeben hatte, denn es war ich selbst und mehr als ich (wie ja das Gefäß mehr als der Inhalt ist) und brachte mir dieses mein Ich zurück. In meiner Erinnerung fand ich, in meiner Ermattung über mich geneigt, das zärtliche, das besorgte, das enttäuschte Antlitz meiner Großmutter wieder, so wie sie an jenem ersten Ankunftsabend gewesen war; das Gesicht meiner Großmutter, nicht derjenigen, die ich – wie ich mit Staunen und Reue festgestellt – so wenig betrauert hatte und die von jener nur den Namen hatte, sondern meiner wirklichen Großmutter, deren lebendige Realität sich zum ersten Mal seit jenem Tag in den Champs-Elysées, an dem der Schlag sie getroffen hatte, in einer unwillkürlichen und vollständigen Erinnerung wiederfand...Das seit so langer Zeit verschwundene Ich, das ich damals war, war von neuem so nahe bei mir, dass ich noch die Worte zu hören glaubte, die unmittelbar vorausgegangen und dennoch nicht mehr als ein Trugbild waren, so wie ein noch nicht vollerwachter Mensch ganz dicht neben sich die Geräusche seines im Schwinden begriffenen Traumes zu vernehmen meint. Ich war nur noch das Wesen, das sich in die Arme seiner Großmutter zu flüchten, die Spuren ihres Kummers durch Küsse auszulöschen suchte, jenes Wesen, das ich mir, solange ich das eine oder andere von denen war, die seit einiger Zeit in mir aufeinandergefolgt waren, unter ebenso großen Schwierigkeiten nur hätte vorstellen können, wie es für mich jetzt – übrigens ganz fruchtloser – Mühen bedurft hätte, um die Wünsche und Freuden eines von denen wiederzuempfinden, die ich wenigstens für eine gewisse Zeitspanne nicht mehr war."
Etwas später reflektiert er über diese plötzlichen Intensitäten: "solche Wiederauferstehungen der Vergangenheit sind in der Sekunde, die sie dauern, so allumfassend, daß sie nicht nur unsere Augen zwingen, das Zimmer zu ignorieren, das unmittelbar vor ihnen liegt, und statt dessen den mit Bäumen bestandenen Weg oder die steigende Flut zu betrachten; sie zwingen auch unsere Nase, die Luft der gleichwohl fernen Stätten einzuatmen."
0 notes