Tumgik
#1983 verschwunden
undergroundmysteries · 10 months
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Erkennen Sie diese seit 1983 unbekannte Europäerin?
Erkennen Sie diese unbekannte Frau? Sie starb 1983. Es wird angenommen, dass sie ursprünglich aus Europa stammte, möglicherweise aus den Niederlanden, Belgien, Deutschland oder einem nahegelegenen Land. Sie war in Nordamerika (in Kanada und den USA).
Die Frau, die Sie auf den Fotos sehen, ist seit 1983 nicht mehr identifiziert. Sie wurde in New York in den Vereinigten Staaten von Amerika ermordet und erlitt vier Schusswunden, aber es wird angenommen, dass sie aus Europa, Kanada oder Australien stammt. Sie kann aus Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Russland, Litauen, der Slowakei, Ungarn, Norwegen,…
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theart2rock · 5 months
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Hunter - Rock 'N' Roll V.I.P. - Review
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Wenn eine Band, welche 1983 gegründet wurde, im Jahre 2024 ihr erst viertes Album veröffentlicht, kann dies zweierlei bedeuten. Entweder man lässt sich mehr Zeit als Def Leppard für ein Album oder man war lange von der Bildfläche verschwunden. Auf Hunter aus Mannheim trifft das Zweite zu. 30 lange Jahre ruhte die Band im Winterschlaf bevor sie im Jahre 2019 wiederbelebt wurde. Dabei begann die Karriere der ganz beachtlich. Bereits 1987 hatte man zwei Alben im Gepäck und betourte Europa und ein Sprung über den grossen Teich war auch bereits im Gespräch. Aus mir nicht bekannten Gründen war dann aber 1989 erst einmal Schluss. Vor drei Jahren das feierte man die Rückkehr mit The Return, Konzerte waren da aber leider auch nicht drin, aus pandemischen Gründen. Mit Album Nummer Vier, Rock 'N' Roll V.I.P. sollte jetzt aber alles anders kommen. Gründer und Gitarrist Steven Brandy hat alle Widrigkeiten getrotzt und nun eine Mannschaft zusammengetrommelt die bereit ist den stark im NWoBHM angesiedelte Sound nun endlich richtig unters Volk zu mischen. Geboten wird schnörkelloser, gradlinieger Rock mit hoher Melodiedichte. Ein Album, dass beim Autofahren schon einmal das Gaspedal etwas runterdrücken lässt, weil es einfach Laune macht. Und wie in meinem Fall, die Rennleitung auch noch gleich um 40 Stutz reicher machte, als ich mir gerade "Hard To Survive" reinzog. Dass auf dem Album keine Balladen auszumachen sind, macht es dem Gasfuss auch nicht einfacher. "Who Needs The Devil (When You're Already In Hell)" würde auch ganz gut zu AC/DC passen, bei diesem Song schaut man nämlich schon ziemlich stark nach Down Under, ist aber absolut legitim. Für geilen Riff Rock muss man ja schliesslich das Rad nicht zweimal erfinden. Und dies machen Hunter definitiv nicht, schreiben aber richtig starke Riffs die knallen. Ich muss aber zugeben, ich hatte das Album in den ersten zwei Minuten schon fast abgeschrieben, viel zu lang empfinde ich das Intro beim Eröffner "Phoenix Rising". Jungs der Phoenix ist schneller auferstanden als ihr hier in die Gänge kommt, wenn schon ein solches Intro, dann macht einen eigenen Track für die Skiptaste. Zum Glück gab ich dem Album aber die Chance die es verdient hatte. Einzig "Vegas Madness" würde ich jetzt als nicht so gelungen betiteln. Und meine Vermutung das "Black Cat" eine Janet Jackson Coverversion ist hat sich auch nicht bewahrheitet. Denn die schwarze Katze ist auch nach mehrmaligen Durchhören der Platte definitiv mein Lieblingssong, Hammernummer. Als Rausschmeisser suchten sich Hunter noch eine Jägerin mit "The Huntress" (Flachwitzalarm und auch nicht gelungen). Gelungen aber ist "The Huntress" definitiv, wenn auch als Instrumental gehalten, ist die Nummer mit verschiedenen Tempiwechsel und herrlichen Solopassagen für mich das Switch 625 der Platte. So dürfen Instrumentals sein. Rock 'N' Roll V.I.P. kann ich also jedem empfehlen, der sich in den Riffs der 80er Jahre wohlfühlt und ein Prise AC/DC, gepaart mit NWoBHM als Tagesdosis reinziehen muss, um den Kreislauf in Bewegung zu bringen. Dazu müsst ihr einfach am 10. Mai 2024 den Plattenhändler eures Vertrauens aufsuchen, oder hier bei CeDe zuschlagen. Tracklist: - Phoenix Rising - Rock’n’Roll V.I.P. - Hard To Survive - Runaway Ramp - Who Needs The Devil (When You’re Already In Hell) - Dust’n’Bones - Demon Of The Highway - Vegas Madness - The Eagles Fly High - Black Cat - The Huntress https://www.youtube.com/watch?v=kPUBBG1naiw   Lesen Sie den ganzen Artikel
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wien1983 · 1 year
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2. November 1983
Musik in diesen Tagen: Konstantin Wecker. Um elf Uhr aufgestanden. Einkaufen mit meiner Schwester Marion. Für die Hausfrau noch einen halben Liter Milch mitgenommen. Frühstück. Den Koffer gepackt, das war's schon. Bald halb eins, wir gehen zum Zug. Marion hat noch ihre Postkarten an Tante Marianne, unsere Cousine Steffi und an Oma aufgegeben. Mir hat sie einen FALTER gekauft, der Zug stand schon da. Sie ist eingestiegen und ich ging gleich fort, das war irgendwie komisch. Ich überlegte, ob ich nicht zurückgehen sollte, um ihr zu winken. Tat es dann aber doch nicht. Ging in den Schönbrunner Park, den FALTER lesen und Zigaretten rauchen. Zu Hause habe ich aufgeräumt.
Abendessen: Erdäpfel und Backfisch. Danach schrieb ich das Inhaltsverzeichnis vom SÖLL ab. Morgen ist dieses blöde Interview. Was soll ich tun? On verra. Noch mehr Sorgen macht mir, dass ich das Stammdatenblatt nie bekomme. Dann muss ich noch die Photos zum Entwickeln bringen. Habe vorgestern geträumt, dass ich mit Marion und Manfred und noch ein paar Leuten auf einen Berg gestiegen bin, da oben gab es ein Lebensmittelgeschäft mit Photos. Der Engl? Er wollte mir die Photos nicht nur negativ entwickeln, sagte, das gäbe es nicht. Da nahm ich sie ihm wieder weg. Dann suchten wir die Burggasse, die führte rund um den Bergsee, aber einmal wurde sie durch eine Querstraße unterbrochen, deswegen fanden wir sie nicht. Ich fand sie dann doch und wollte es den Anderen erklären, aber sie waren verschwunden.
Heute war ich wieder im Theater: IN GOETHES HAND von Martin Walser, das war ganz toll. Dramaturgie: Klemens Renoldner. Ein Programmverkäufer und Ticketabreißer hat sich mit mir unterhalten und über das Stück geschimpft. Mit so etwas verdiene man nichts. Danach, in der Untergrundbahn, stand ein Mann unten, ich kam von oben, von der Treppe, er sah aus wie Tristan. Vielleicht war er es? So schön angezogen, mit Krawatte, vielleicht war er auch im Theater. Wir haben uns angeschaut, leider sah ich nicht, wo er ausstieg. Das passiert mir oft in Wien, dass ich Menschen nicht mehr wiedererkenne. In der U4 war einer, ach, so schön wie der war. Aber nicht so schön wie der von der Mensa, er hat mich auch nicht so offen angeschaut. Ich hörte auch eine ungefähr fünfzigjährige Frau zu einer älteren Frau sagen: Nein, ist das angenehm, so ein Stück spielen! Mir hat es auch nicht gefallen. Und vor dem Theater sagte eine: Nein, dieses Hin- und Hergeschiebe auf der Bühne! Ich ärgere mich schon gar nicht mehr, doch doch, und wie! Nur habe ich schon die letzten Tage so Kopfweh und bin total müde, es ist erst Mitternacht. Also schon der dritte November....
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mirbeck-country · 2 years
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Mirbeck Daily : History
15.02.2023 - Rätselhaftes Verschwinden von vier Künstlerinnen aus Mirbeck - Polizei untersucht Zusammenhänge
Mirbeck - Es ist mittlerweile fast 40 Jahre her, dass vier talentierte Künstlerinnen aus Mirbeck unter mysteriösen Umständen verschwunden sind. Bis heute gibt es keine konkreten Hinweise auf ihren Verbleib, und ihre Familien und Freunde haben immer noch keine Antworten auf ihre brennenden Fragen.
Sindy Shimmer, Suzy Cole, Dorothea Tanning und Ani Mendietti waren bekannte Größen in der Kunstszene von Mirbeck in den späten 1970er Jahren. Shimmer war bekannt für ihre abstrakten Gemälde, Cole für ihre Fotografie, Tanning für ihre surrealistischen Skulpturen und Mendietti für ihre eigenwilligen Performance-Kunstwerke.
Am 3. März 1983 verschwand Ani Mendietti spurlos. Die Polizei von Mirbeck führte damals eine umfassende Suche durch, fand jedoch keine Spur von ihr. Wenige Monate später, am 16. September 1983, verschwanden auch die anderen drei Künstlerinnen auf mysteriöse Weise. Die Polizei konnte auch in diesen Fällen keine konkreten Hinweise auf ihren Verbleib finden.
Seitdem haben Familienangehörige, Freunde und Fans der Künstlerinnen unermüdlich versucht, das Rätsel um ihr Verschwinden zu lösen. Es gab unzählige Theorien und Gerüchte, aber keine konkreten Beweise.
Jedoch wurde kürzlich von einem Fischer eine seltsame, unheimliche Skulptur aus dem Dryden River geborgen, die von einem örtlichen Künstler aus Treibholz gefertigt wurde. Einige glauben, dass die Skulptur mit dem Verschwinden von Mendietti in Verbindung steht. Die Polizei von Mirbeck hat ihre Untersuchungen wieder aufgenommen, um weitere Hinweise zu sammeln und das Geheimnis um das Verschwinden von Ani Mendietti zu lösen.
"Wir haben immer noch keine Antworten auf das Verschwinden der vier Künstlerinnen", sagte der Leiter der örtlichen Polizei, Chief John Parker, in einer Erklärung. "Wir hoffen, dass die Entdeckung der Skulptur uns auf die richtige Spur bringt und wir endlich Gerechtigkeit für die Familien und Freunde der Vermissten bringen können."
Das Verschwinden der vier Künstlerinnen aus Mirbeck bleibt ein Rätsel, das die Menschen in der Stadt immer noch in Atem hält. Während die Polizei ihre Ermittlungen fortsetzt, hoffen die Menschen in Mirbeck auf Antworten, die ihnen endlich Frieden bringen werden. Wer waren diese Frauen?
Sindy Shimmer
Sindy Shimmer wurde 1956 in Mirbeck geboren. Schon als Kind hatte sie eine Vorliebe für die Natur und sammelte Muscheln und Steine am Strand. Als sie älter wurde, begann sie sich für die Malerei zu interessieren und schuf abstrakte Gemälde, die von der Landschaft und den Farben Alaskas inspiriert waren. Mit der Zeit begann sie, sich auf surreale und gruselige Kunst zu konzentrieren, die oft von ihren Träumen und Ängsten beeinflusst war. In den späten 80er Jahren verschwand Sindy Shimmer plötzlich und ihre Kunstwerke wurden in Mirbeck immer seltener gesehen.
Suzy Cole
Suzy Cole wurde 1963 in Mirbeck geboren. Als Tochter eines Fischers wuchs sie am Meer auf und war fasziniert von den ungewöhnlichen Kreaturen, die sie im Wasser entdeckte. Als sie älter wurde, begann sie, diese Kreaturen in ihrer Kunst zu verarbeiten, indem sie surreale und abstrakte Skulpturen schuf, die oft Tentakeln oder Schuppen aufwiesen. Suzy Cole galt als einzigartige und talentierte Künstlerin in Mirbeck, bis sie eines Tages 1987 spurlos verschwand.
Dorethea Taning
Dorethea Taning wurde 1947 in Mirbeck als Tochter eines Künstlers geboren. Schon früh begann sie, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten und schuf abstrakte Gemälde, die oft von der Natur und den Elementen inspiriert waren. In den 80er Jahren begann sie, sich auf surreale Kunst zu konzentrieren und schuf Skulpturen, die oft menschliche und tierische Formen kombinierten. Dorethea Taning war in Mirbeck als exzentrische und kreative Künstlerin bekannt, bis sie 1985 plötzlich verschwand.
Ani Mendietti
Ani Mendietti wurde 1959 in Mirbeck geboren. Schon als Kind hatte sie eine Vorliebe für Märchen und Mythen und begann, sich für die Kunst des Geschichtenerzählens zu interessieren. Mit der Zeit begann sie, surreale Gemälde zu schaffen, die oft mythologische und fantastische Elemente enthielten. Ani Mendietti galt in Mirbeck als begabte und kreative Künstlerin, bis sie im Jahr 1986 verschwand und niemals wieder auftauchte.
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aktionfsa-blog-blog · 3 years
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Alle sind gleich, Reiche sind gleicher - Teil2
Politik entgegen den Interessen der Menschen
📷In unserem Artikel vor wenigen Tagen "Reiche zu Nachhaltigkeit bringen oder zwingen" mussten wir uns mit der ungleichen Verteilung der Vermögen auseinandersetzen. Dazu haben uns Leser weitere - wahrscheinlich allseits bekannte Daten - geschickt. Wir wollen sie trotzdem hier aufführen, weil sie einfach unglaublich sind (Tweet 8:40 AM • Oct 26, 2021 • from iphona).
Da ist einmal diese üble Entwicklung des Reichtums auf der einen Seite
Wealth ofJeffi Bezos              2009:       $6,800,000,000         2021:      $197,400,000,000 Wealth of Bill Gates               2009:     $40,000,000,000         2021:      $135,400,000,000 Wealth of Mark Zuckerberg   2009:       $2,000,000,000         2021:      $114,900,000,000
...  und dann gibt es diese empörende Tatsache zum MIndestlohn in den USA
U.S. Minimum Wage            2009:           $7.25               2021:          $7.25
Nun beruhen diese Entwicklungen ja nicht auf unerschütterlichen Naturgesetzen, sondern wurden durch eine unternehmerfreundliche Politik befördert, denn
PRESIDENT REAGAN SLASHED THE CORPORATE TAX RATE FROM 70% TO 28%, MAKING CORPORATIONS RICHER AND STARTED TAXING SOCIAL SECURITY INCOME IN HIS 1983 AMENDMENT,MAKING THE ELDERLY POORER
- also, die Unternehmenssteuern wurden allein unter Präsident Reagan von 70 auf 28% mehr als halbiert und er begann damit die Renten auch der Armen zu besteuern - was bei uns der SPD Kanzler Schröder in (un-) sozialdemokratischer Weise weiter führte. In den USA hat Präsident Trump die Unternehmenssteuern weiter gesenkt und auch damit die Gelder für soziale Maßnahmen oder Bildung weiter beschnitten.
Seit 40-50 Jahren hält diese Entwicklung in den USA an, seit den 80-iger Jahren unter Thatcher in Großbritannien durch die Zerschlagung der Gewerkschaften und bei uns haben die Amtszeiten der CDU KanzlerInnen Kohl und Merkel ihr übriges getan - und wie gesagt, die beiden "Rot-Grünen" Amtszeiten des Kanzlers Schröder haben auch nichts verbessert.
Aufbegehren der Arbeitnehmer wäre nötig
Stattdessen werden wir zum Klatschen oder Kerzen anzünden für unterbezahlte Krankenhaus- und Pflegekräfte aufgefordert und die Tarifverhandlungen, die ihre Lage wirklich verbessern könnten, werden in die Länge gezogen und die notwendigen Streiks werden in der Presse diskreditiert. Nur nebenbei: in der Corona-Zeit wurden in Deutschland 21 Krankenhäuser geschlossen und Tausende Krankenhausbetten gestrichen.
Die Gewerkschaften als Interessenvertretung der ArbeitnehmerInnen sollten bei solchen Entwicklungen eigentlich einen Mitgliederansturm erleben - das Gegenteil ist der Fall und sie müssen mit großen Anstrgengungen um neue Mitglieder werben. Wir erleben dagegen Resignation und Aufgabe am Einsatz für die eigenen Interessen.
Allerdings werden auch dadurch langsam Probleme für die Unternehmen sichtbar. Wie in Großbritannien (verstärkt durch den Brexit) und den USA festgestellt wird, sind Millionen ArbeitnehmerInnen "einfach verschwunden". Bei uns wird dies zumindest im Pflegebereich deutlich. Wie die nzz.ch schreibt, fehlen in den USA Hunderttausende Lastwagenfahrer, Detailhandelsangestellte, Servierkräfte, viele Piloten, 60.000 Monteure für Geothermieheizungen ... Insgesamt fiel in der Pandemie die Arbeitnehmerzahl in den USA um mindestens 5 Millionen. In Großbritannien sind in zwei Jahren eine Million Stellen verschwunden und nun auch langsam notwendige Stellen unbesetzt.
Eigentlich sollte so ein Mangel an Arbeitskräften zu besseren Arbeitbedingungen und Bezahlung führen - davon ist nichts zu sehen. Die Menschen sind in die Arbeitslosigkeit oder in prekäre Minijobs abgerutscht.
Der in Verhandlung befindliche Koalitionsvertrag wird daran wenig ändern - es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/meinung/lehren-aus-der-krise-wenn-millionen-arbeitskraefte-weglaufen-ld.1652104 Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7828-20211111-alle-sind-gleich-reiche-sind-gleicher-teil2.htm
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iq85 · 7 years
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Über das, was in empirischen Wissenschaftsarbeiten zu finden ist.
Empirische Poitikwissenschaft war schon immer meine Leidenschaft. Und weil ich sie hin und wieder nicht nur gelesen, sondern ab zu auch verstanden habe, hasse ich sie.
Um dem Leser einen kleinen Einblick in dieses oft englischsprachig gehaltene Mysterium zu geben, habe ich den Abschnitt eines Textes der politikwissenschaftlichen Schwergewichte Herbert Obinger, Carina Schmitt und Reimut Zohlnhöfer übersetzt. Der Text betrifft Parteipolitik und Privatisierung in OECD-Ländern. Die Zahlen in Klammer geben immer die entsprechende Seite in folgendem Artikel an:
Obinger, H.; Schmitt, C.; Zohlnhofer, R. (2014): Partisan Politics and Privatization in OECD Countries. In: Comparative Political Studies 47 (9), S. 1294–1323. DOI: 10.1177/0010414013495361.
Am Schluss wird eine Kurzzusammenfassung über den gelesenen Abschnitt gegeben.
Teil 1, Politische Parteien und Privatisierung: Ein Literaturüberblick
Es gibt zahlreiche Studien, die die Zusammenhänge von Privatisierung in fortgeschrittenen Demokratien untersuchen. Bezüglich der Frage nach Parteieffekten findet sich allerdings kaum eine Übereinstimmung. Boix (1997) stellt signifikante Auswirkungen von Regierungsparteienzusammensetzungen bei Privatisierung und Nationalisierung in 19 OECD-Ländern über den Zeitraum 1979-1992 fest. Schneider und Häge (2008) betrachten auf Änderungen staatlichen Besitzes in drei Infrastruktursektoren zwischen 1983 und 2000, und Belke, Baumgärtner, Schneider und Setzer benutzen Privatisierungsfortschritte in 22 fortgeschrittenen Demokratien der 1990er Jahre als abhängige Variable, um ebenfalls Parteiunterschiede zu finden. Bortolotti et al. (2003) präsentieren aus dem Zeitraum 1977-2002 Beweise, dass rechtsgerichtete Parteien eher und früher als linksgerichtetete Parteien privatisieren.
Dagegen behaupten Schneider Fink und Tenbrücken (2005) aufgrund ihrer drei Infrastrukturbereiche umfassenden Studie aus dem Zeitraum von 1970 bis 2000, dass es bis in die 1980er-Jahre feststellbare Parteiunterschiede gab, diese aber seit den 1990er Jahren verschwunden sind. Auch Zohlnhöfer, Obinger und Wolf (2000) stellen vor allem für EU-Mitgliedsstaaten eine Schwächung der Parteieffekte in den 1990er Jahren fest.
Darüber hinaus stellen eine Anzahl von Studien überhaupt keine Parteieffekte innerhalb der OECD (Bortolotti et al. 2003; Roberts & Saeed 2012), in Bezug auf Privatisierung (Roberts & Saeed 2012), Privatisierungsmaßnahmen (Kogut & MacPherson 2008) oder die Messung einer erhöhten Privatisierung in öffentlichen Sektoren fest (Schmitt & Obinger 2011).
Ein Grund hierfür können die unterschiedlichen Stichproben und gewählten Zeiträume sein. Eine weitere Hauptschwäche stellt die Konzentration der meisten Literatur auf finanzielle Begriffe dar. Die meisten Studien konzentrieren sich hierbei auf Privatisierungsumsätze des Staates als abhängige Variable (Belke et al. 2007; Boix 1997; Bortolotti & Siniscalco 2004; Roberts & Saeed 2012; Zohlnhöfer et al. 2008), d.h. wieviel Geld hat der Staat mit dem Verkauf öffentlicher Betriebe und Liegenschaften (Grundstücke) eingenommen. Das ist aus drei Gründen problematisch: Erstens wird die formale Privatisierung im Sinne der beim gerichtlichen Handelsregister urkundlich eingetragenen Änderung des rechtlichen Status vollkommen außer acht gelassen, obwohl das bezüglich öffentlicher Betriebe äußerst relevant ist. Zweitens kann man gar nicht den Übertragungswert von staatlichem zu Privateigentum bemessen, da diesbezüglich Werte fehlen, sodass alle Studien grobe bis gröbste Schätzungen verwendeten (3). Drittens verneint der Fokus auf Privatisierungsumsätze automatisch die Nationalisierung von Unternehmen, obwohl jahrzehntelang der umgekehrte Prozess – die staatliche Übernahme privater Sektoren – normal gewesen ist. Hierfür sind beispielhaft die Verstaatlichung von Banken in nordeuropäischen Ländern während der Finanzkrise der frühen 1990er und Frankreichs Verstaatlichungen der frühen 1980er Jahre zu benennen. Ebenso führten auch sonstige Bankrotte, Pleiten und Wirtschaftskrisen zu mehr staatlicher Unternehmenskontrolle (3f).
Während die Mehrzahl empirischer Studien Privatisierungserlöse (Umsätze) als abhängige Variable betrachten, haben einige Studien die Änderungen sich in Staatshänden befindender Unternehmensanteile über einen größeren Zeitraum angesehen (Fink 2011; Schneider et al. 2005; Schneider & Häge 2008; Schneider & Tenbrücken 2004). Aber selbst diese Studien konzentrieren sich auf einen bestimmten Messwert für staatliche Kontrolle (Unternehmensanteile) in bestimmten Geschäftsbereichen, die ausschließlich Infrastrukturunternehmen (wie Telekommunikation, Bahn, Post oder Energie, Anm. von mir) betrifft. Diese Studien ignorieren die bereits genannte rechtlich-formale Privatisierung, die für den netzwerkartigen öffentlichen Sektor von größter Bedeutung ist (4).
Ebenso haben mit Ausnahme der Studie von Boix (1997) und Bortolotti & Pinotti (2008) die meisten empirischen Untersuchungen, die Einflüsse von Parteien auf Privatisierung feststellten, sich auf Parteistärke und nicht ideologische Parteidifferenzen konzentriert. Man kennt also nur die Anzahl an Parlamentssitzen und das Policy-Outcome, weiß aber nicht, wofür die Partei ursprünglich thematisch stand, inwiefern sie sich während des Wahlkampfendspurts und aufgrund von Wahlergebnissen nachträglich thematisch den Notwendigkeiten angepasst hat.
Die Autoren dieses Artikels versuchten alle oben genannten Fehler zu vermeiden... und haben deshalb alles besser gemacht (4).
Zusammenfassung
Die Aussage lautet kurz, dass jeder Forscher die anderen Studie kritisiert, keiner einer anderen Studie außer der eigenen glaubt und hauptsächlich das Chaos regiert. Obinger, Schmitt und Zohlnhöfer aber haben das Problem erkannt und deswegen alles automatisch besser gemacht.
Kategorisch ausschließen sollte man das nicht. Trotzdem werde ich zumindest bei empirischen Arbeiten der Politikwissenschaft das Gefühl niemals los, dass besagter Forschungsbereich in erster Linie eine kostenintensive Form von Beschäftigungstherapie ist.
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melbynews-blog · 6 years
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CO2 ist nicht der stärkste Klimatreiber – EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie
Neuer Beitrag veröffentlicht bei https://melby.de/co2-ist-nicht-der-staerkste-klimatreiber-eike-europaeisches-institut-fuer-klima-energie/
CO2 ist nicht der stärkste Klimatreiber – EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie
Bild: Jüngste Wassertemperaturen der NOAA: Man beachte das Fehlen von orange und rot. Quelle Anmerkung: Die unter dem Header-Bild angegebene Quelle liefert seit einigen Tagen nur noch „Page Not Found“. Wenn jemand weiß, wohin diese Graphik entschwunden ist, bitte melden! Anm. d. Übers.
Anthony Watts Der stärkste Beweis, den Klimawissenschaftler von der globalen Erwärmung haben … schließt CO2 als Ursache aus!
Quelle
Wir haben schon unzählige Male auf diesem Blog erwähnt, dass die sich erwärmenden Ozeane der Beweis dafür sind, dass CO2 als Ursache der globalen Erwärmung nicht in Frage kommt. Um das Klima zu verstehen, muss man zuerst die Ozeane verstehen.
Die Ozeane kontrollieren das globale Klima. Erwärmen sich diese, erwärmen und verändern sie die Feuchtigkeit in der Atmosphäre darüber. Das Problem dabei ist, wie wir schon oft gesagt haben, dass die Thermalisierung [?] des LWIR [langwelliges Infrarot] zwischen 13 und 18µ der einzige definierte Mechanismus ist, mit dem CO2 den Klimawandel beeinflussen kann.
Das LWIR zwischen 13 und 18µ durchdringt oder erwärmt die Ozeane nicht. Sichtbare Strahlung, hauptsächlich vom hochenergetischen blauen Ende des Spektrums aber sehr wohl. CO2 ist für die einfallende sichtbare Strahlung transparent. Die in der Atmosphäre und auf dem Festland gespeicherte Energie ist im Vergleich mit den Ozeanen unbedeutend. Die Ozeane enthalten 2000 mal die Energie der Atmosphäre. Folglich können kleine Änderungen in den Ozeanen große Änderungen der atmosphärischen Temperatur bewirken. Die Ozeane erzeugen auch riesige Mengen von CO2 (20 mal die anthropogen erzeugte Menge) sowie das am meisten vorhandene und potenteste Treibhausgas Wasserdampf.
Die sich erwärmenden Ozeane sind der Beweis, dass CO2 NICHT die Ursache der jüngsten Erwärmung ist. Ozeane werden erwärmt durch mehr einfallende Strahlung, und genau das war auch der Fall (hier). Es ist extrem einfach, die jüngste Erwärmung mit natürlichen Ursachen zu erklären, und zwar durch mit Beweisen gestützten Erklärungen, nicht durch hoch verzerrte und im Widerspruch stehende Meinungen.
Wie berichtet nun „Inside Climate News“ zum Thema der sich erwärmenden Ozeane? Man behauptet, dass die sich erwärmenden Ozeane der stärkste Beweis dafür sind, dass fossile Treibstoffe die globale Erwärmung verursachten.
Der stärkste Beweis, den Klimawissenschaftler bzgl. der globalen Erwärmung haben.
Die Ozeane erzählen die Story eines Planeten, der sich erwärmt, wenn fossile Treibstoffe verbrannt werden.
Sie verstehen eindeutig nicht die Physik hinter der Erwärmung der Ozeane und den Treibhausgas-Effekt. Aber schauen wir mal, wie man bei „Inside Climate News“ diese Ignoranz verteidigt.
Man behauptet, alle Beweise in vier Graphiken zusammengetragen zu haben:
Graphik 1:
Niemand bestreitet, dass sich die Ozeane erwärmen. Sie erwärmen sich. Sich erwärmende Ozeane sind kein Beweis, dass es das CO2 ist, welches diese Erwärmung bewirkt. Wie oben schon erwähnt, durchdringt die LWIR zwischen 13 und 18µ nicht die Ozeane und erwärmt sie auch nicht. In „Inside Climate News“ wird nicht erklärt, wie CO2 und die LWIR zwischen 13 und 18µ die Ozeane erwärmen sollte. Wie anderswo erwähnt hat sauberere Luft nach dem Jahr 1992 bewirkt, dass mehr erwärmendes sichtbares Licht die Ozeane erwärmt, nicht CO2. Komisch, dass man bei „Inside Climate News“ vergessen hat, dies zu erwähnen.
Graphik 2:
Diese Graphik validiert die Theorie von der Erwärmung der Ozeane durch einfallende sichtbare Strahlung. Während es stimmt, dass Treibhausgase einen großen Teil der Ausstrahlung absorbieren, ist CO2 in der unteren Atmosphäre unbedeutend. Die erste Spur einer CO2-Auswirkung zeigt sich in einer Höhe von etwa 3000 Metern, wenn H2O anfängt zu kondensieren. MODTRAN demonstriert, dass CO2 die Auswirkung Null hat auf den Energiehaushalt der unteren Atmosphäre, solange H2O präsent ist. Der folgende MODTRAN-Report zeigt, dass eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes von 400 auf 800 ppm keine Änderung der ausgehenden Strahlung von 407,572 W/m² aus der unteren Atmosphäre bewirkt. Eine Null-Änderung. Komisch, dass man bei „Inside Climate News“ vergessen hat, dies zu erwähnen. Wem kann man mehr vertrauen? Einem Computerprogramm oder „Inside Climate News“?
Graphik 3:
Okay, das habe ich verstanden, die Ozeane erwärmen sich … aber was hat das mit CO2 zu tun? Die Ozeane durchlaufen natürliche Zyklen wie El Niño oder La Niña, aber die werden nicht durch CO2 verursacht. Es gab einen starken El Niño, aber danach sanken die Ozeantemperaturen rasch wieder auf ihre Normalwerte. CO2 hat mit den ozeanischen Zyklen nichts zu tun. Bequemerweise hat man bei „Inside Climate News“ eine Zeitspanne genau bis zum Höhepunkt des El Niño gewählt und vergessen zu erwähnen, was danach geschah. Komisch, dass man bei „Inside Climate News“ vergessen hat, dies zu erwähnen (siehe hier).
[Siehe hierzu die Bemerkung zum Header-Bild oben!]
Auch Satellitendaten zeigen atmosphärische Temperaturen, die eng an Ozeanzyklen gekoppelt sind. Man beachte, wie stark die Temperatur nach dem El Niño wieder gesunken ist. Wie kann CO2 das erklären? CO2 kann keine Temperaturspitzen erzeugen, ebenso wenig wie es eine rapide Abkühlung bewirken kann. CO2 kann einfach nicht die Volatilität der Temperaturgraphik erklären. Die gegenwärtigen Temperaturen liegen unter den Niveaus von 1998, 1996, 1990 1988 und auf einer Linie mit den Temperaturen im Jahre 1983. Wie kann CO2 das erklären angesichts des Anstiegs der Konzentration während dieser Zeit?
Graphik 4:
Oho, thermische Ausdehnung der Ozeane resultiert ebenfalls in einem steigenden Meeresspiegel. Wir können zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen mittels nur eines einzigen Artikels in „Inside Climate News“. Falls CO2 wirklich nicht die Erwärmung der Ozeane bewirken kann, kann es auch nicht deren thermische Ausdehnung bewirken. Nebenbei, der Meeresspiegel steigt ohnehin nicht mit steigender Rate, so dass dies sowieso ein Strohmann-Argument ist. Hier folgt die Tiden-Graphik am Battery Park am südlichen Ende von Manhattan. Sie zeigt keine Zunahme der Rate bis zurück zum Jahr 1850. Tatsächlich ist der Meeresspiegel seit 1998 gar nicht mehr gestiegen, und das gegenwärtige Niveau liegt niedriger als Ende der fünfziger Jahre. Der Meeresspiegel steigt mit einer Rate unter 3mm pro Jahr. Man rechne nach: Manhattan ist nicht in Gefahr, in absehbarer Zukunft zu versinken. Komisch, dass man bei „Inside Climate News“ vergessen hat, dies zu erwähnen.
Mehr dazu hier und hier.
Inzwischen ist die Lufttemperatur über den Ozeanen wieder auf das Niveau vor dem jüngsten El Nino gesunken:
Gegenwärtig sind die Wassertemperaturen der am besten verfügbare Indikator des Wärmegehaltes, den das Klimasystem der Erde aufgenommen oder abgegeben hat. Enthalpie ist der thermodynamische Term für den gesamt-Wärmegehalt in einem System, und Feuchtigkeits-Unterschiede in Luftpaketen beeinflusst die Enthalpie. Die Messung der Wassertemperatur umgeht direkt verzerrte Impressionen von Messungen der Lufttemperatur. Außerdem bedecken Ozeane 71% der Erdoberfläche und dominieren folglich Schätzungen der Oberflächentemperatur. Möglicherweise werden wir demnächst zuverlässige Messungen der Wassertemperatur in der Tiefe haben.
Jüngst veröffentlichte Dr. Ole Humlum seine Forschungsergebnisse, denen zufolge die Lufttemperatur um 2 bis 3 Monate den Änderungen der Wassertemperatur hinterher läuft. Er beobachtete des Weiteren, dass Änderungen der atmosphärischen CO2-Konzentration um 11 bis 12 Monate der Änderung der Wassertemperatur hinterher laufen. Dieser letzte Punkt wird ausführlich in diesem Beitrag diskutiert.
Demnächst wird die Aktualisierung des Monats Mai von HadSST3 erscheinen. Bis dahin können wir die Temperaturen der unteren Troposphäre betrachten, gemessen vom UAHv6, die für Mai 2018 bereits vorliegen. Die Temperaturaufzeichnung ist abgeleitet aus microwave sounding units (MSU) an Bord von Satelliten wie beispielhaft oben abgebildet.
Der UAH-Datensatz enthält auch Temperaturwerte der Luft über den Ozeanen und sollte daher am besten vergleichbar sein mit den Wassertemperaturen. Die folgende Graphik zeigt monatliche Anomalien der Ozean-Temperaturen seit Januar 2015:
Die Anomalien haben das gleiche Niveau wie im Jahre 2015 erreicht. Schaut man genauer hin, können wir die Aufzeichnung seit 1995 erkennen, einem ENSO-neutralen Jahr und damit ein vernünftiger Startzeitpunkt für die Betrachtung der letzten beiden Jahrzehnte. Auf dieser Grundlage können wir erkennen, dass das Plateau der Ozeantemperaturen weiter besteht. Seit dem vorigen Oktober haben sich alle Ozeane abgekühlt mit Wärmespitzen im Februar 2018, die jetzt wieder verschwunden sind.
Mehr hier bei Science Matters.
Link: https://wattsupwiththat.com/2018/06/ocean-indicators-suggest-co2-isnt-the-strongest-driver-of-climate/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
(function(d, s, id) var js, fjs = d.getElementsByTagName(s)[0]; if (d.getElementById(id)) return; js = d.createElement(s); js.id = id; js.src = 'https://connect.facebook.net/de_DE/sdk.js#xfbml=1&appId=249643311490&version=v2.3'; fjs.parentNode.insertBefore(js, fjs); (document, 'script', 'facebook-jssdk')); EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie Chris Frey Quelle
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prseiten · 7 years
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Neugierde mit Soße und Topfguckerpudding, falsche Fee im Zauberland und der Fall Hellberger - Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
Fangen wir diesmal ganz anders an, um die fünf Deals der Woche zu präsentieren, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de eine Woche lang (Freitag, 17.11.17 – Freitag, 24.11.17) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Fangen wir mit der Neugier an, die im ersten Buch von Martin Meißner eine gewisse Rolle spielt. Denn da will Herr Lockstedt, der freundliche Sprachheillehrer, von der Köchin des Kinderheimes gern wissen, was es denn heute zu essen gäbe? „Neugierde mit Soße und Topfguckerpudding“, lautet ihre Antwort. Aber wie gesagt in dem Buch geht es vor allem um etwas anderes und um jemand anderen: Manuel. Aber auch um Herrn Lockstedt … Auch die anderen vier Titel dieses Newsletters sind kräftige Lese-Angebote: So bringt Klaus Möckel einen unerhörten Vorfall zur Sprache und gemeinsam mit seiner Frau Aljonna Möckel hat er die bekannten Bücher des russischen Schriftstellers Alexander Wolkow fortgesetzt. Diesmal, im fünften Band der „Zauberland“-Reihe geht es um eine falsche Fee. Ingrid Möller widmet sich in ihrem Künstlerroman „Meister Bertram“. Und in dem Krimi „Die letzte Zeugin“ braucht Oberleutnant Heym noch eine letzte Chance, um die wirkliche Mörderin zu überführen. Na, neugierig geworden? Erstmals 1983 erschien im Kinderbuchverlag Berlin das Buch „Manuel und der Waschbär“ von Martin Meißner: Manuel wohnt in einem Kinderheim, umsorgt von verständnisvollen Erziehern. Und doch: Das Heim ist nicht sein Zuhause. Dort gibt es die lebenslustige Mutter. Besonders als ihr neuer Partner in der Familie lebt, fühlt sich der Junge geborgen. Mehr als es ein leiblicher Vater kann, kümmert er sich um den Jungen. Als der Mann eines Tages wortlos davon geht, versteht Manuel das nicht. Auf seine Weise versucht er mit den bitteren Erfahrungen fertig zu werden. Das geht nicht gut. Aus Angst vor neuen Enttäuschungen wird er immer mehr zum Einzelgänger. Das ändert sich auch nicht, als er im Kinderheim lebt. Selbst dem freundlichen Sprachheillehrer gelingt es nicht, sein Vertrauen zu gewinnen, so sehr er sich auch bemüht. Manuel schwänzt den Unterricht. Sitzen sich Lehrer und Schüler einmal gegenüber, so schweigen sie meistens. Der Junge lässt sich kein Wort entlocken. Doch eines Tages bricht er sein Schweigen und fragt den Lehrer, ob er auch die Sprache der Tiere beherrscht. Verblüfft rettet sich der Lehrer zunächst in eine Lüge. So erfährt er, warum Manuel unbedingt mit einem Tier sprechen muss. Manuel und der Waschbär ist eine Erzählung, in der ein Junge durch Erlernen und somit mit Hilfe der Sprache seinen Freund rettet. Alles beginnt mit einem Diebstahl … „1. Kapitel Ein Diebstahl war entdeckt. Als Manuel die Treppe des Kinderheims hinaufging, drang Lärm aus der Küche. Die Tür stand offen. So breiteten sich die lauten Worte über das ganze Treppenhaus bis hinauf zum Obergeschoss aus. Der Junge blieb stehen. Frau Bohndiek hielt einen Korb in der Hand und trug ihn von einer Frau zur anderen. Fast das ganze Personal hatte sich versammelt. „Zählt sie nach“, flehte sie. „Zwölf müssen es sein. Und wie viel sind es?“ Die anderen wussten es längst. Nur zehn Eier lagen in dem Korb. Aber die Erzieherin gab nicht eher Ruhe, bis jede gezählt hatte und bestätigte: Zehn Eier waren es und nicht zwölf. „Es stiehlt einer die Hühnereier aus den Nestern“, schloss Frau Bohndiek. Dann setzte sie sich wie ein Wächter vor den Korb. Manuel ging bis zum Treppenabsatz weiter und schaute aus dem Fenster. Unten sah er den Hof mit dem Holzschuppen und dem Hühnerstall. Hinter einem hohen Zaun aus Draht schloss sich der Garten an. Rechts Gemüsebeete und Obstbäume. Links der Rasen, wo die Schaukeln, Wippen und ein Karussell standen. Auch Autoreifen, die genauso bunt angemalt waren wie das übrige Spielgerät. Weiter hinten floss die Purnitz vorbei. Das war ein Bach, der sich bescheiden hinter dichtem Gebüsch verbarg. 2. Kapitel Am Abend konnte niemand einschlafen. Alle dachten an den Eierdieb. „Ich habe mal einen fremden Mann gesehen, der kam aus dem Hühnerstall“, erzählte Kai, der für seine erfundenen Geschichten bekannt war. „Er trug etwas unter der Jacke. Sie beulte so aus.“ „Nun legen die Hühner bestimmt nicht mehr“, erklärte Ricardo. „Warum?“ „Ich weiß nicht. Ich denke mir das.“ „Nein“, erwiderte Kai. „Hühner legen immer. Die können gar nicht anders. Wenn sie keine Eier legen, dann sterben sie.“ „Woher weiß Frau Bohndiek, dass Eier fehlen?“, fragte Manuel. „Es kommen immer welche dazu.“ „Sie weiß es eben“, antwortete Kai. „Es müssen jeden Tag zwölf sein. Das war schon immer so. Außerdem lagen Eierschalen herum. Wenn man sie zusammensetzt, werden zwei Eier daraus.“ „Es kann ein Tier gewesen sein“, vermutete Ricardo. „Ein Tier?“, fragte Manuel. „Ja. Es gibt Tiere, die nehmen gerne Nester aus.“ So ging es hin und her. Die Jungen erfanden die unmöglichsten Täter. Bis die Nachtwache hereinkam und endgültig für Ruhe sorgte. 3. Kapitel Am nächsten Morgen dachte kaum noch einer an den Eierdieb. Wie immer freitags kam Herr Lockstedt ins Kinderheim. Das war der Sprachheillehrer. Manuel sah den Mann erst, als er den Flur bereits betreten hatte. So drückte er sich zwischen Topfpalme und Aquarium, um nicht gesehen zu werden. Andere Kinder stürmten wie immer auf den Lehrer los. Eine ganze Traube umringte ihn. „Lasst meine Jacke“, sagte er und lachte. Er bahnte sich einen Weg in den Unterrichtsraum. Herr Lockstedt hatte eine Glatze und einen Bart wie ein Gebüsch. Er trug gelbliche warme Schuhe, mit denen er leise wie ein Elefant ging. Seine Brille hing schief im Gesicht und sah aus, als hätte sie ein anderer weggeworfen. Als erster war Kai mit dem Unterricht an der Reihe. Als er herauskam, schwenkte er stolz sein Arbeitsblatt in der Hand. Darauf waren einige Tiere gestempelt. Er ging an die Küchentür und rief hinein: „Hier. Das habe ich gelernt. Lauter Tiere. Elefanten und Kamele. Ich durfte sie selber stempeln.“ Kai sprach jetzt gut. Aber Herr Lockstedt unterrichtete ihn weiter, weil er eifrig bei der Sache war und solchen Spaß hatte. Manuel hörte, wie Kai auf der Treppe sang: „Affen, Esel, Elefanten, diese lieben Anverwandten, Schaf, Kamel und Känguru und auch noch der Kai dazu.“ Manuel stand in dem dunklen Gang, der zur Schneiderstube führte. Hier waren die Wäschesäcke aufgestapelt und gaben diesem Teil des Hauses das Aussehen einer Höhle. „Willst du dich wieder verstecken?“, fragte Kai. „Ich verstecke mich nicht.“ „Und warum kriechst du zwischen die Säcke? Warum guckt nur noch dein Kopf hervor?“ „Ich suche was.“ „Du willst nicht zum Sprachunterricht. Das ist es. Du versteckst dich. Du kommst erst wieder hervor, wenn du das Auto von Herrn Lockstedt abfahren hörst.“ Kai ging fröhlich zum Gruppenraum hinüber, um sein Arbeitsblatt herumzuzeigen. „Affen, Esel, Elefanten...“, sang er. Nachdem Manuel über eine Stunde in seinem gemütlichen Versteck verbracht hatte, hörte er die dunkle Stimme des Sprachlehrers unten in der Küche. Herr Lockstedt aß an den Unterrichtstagen mit. „Was gibt es denn heute?“, fragte er. „Neugierde mit Soße und Topfguckerpudding“, antwortete die Köchin und stellte ihren kräftigen Rücken vor die Töpfe. So konnte der ungeduldige Gast keinen Blick hineinwerfen.“ Als ein Krimi für Kinder, Eltern und Großeltern versteht sich das erstmals 1995 Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek veröffentliche Buch „Bleib cool, Franzi“ von Klaus Möckel: Franzi traut ihren Augen nicht. Beim Baden in einem See nahe Berlins beobachtet sie, wie ein Schwimmer von einem Motorboot überrollt wird. Ist er verletzt oder gar tot? Der Fahrer jedenfalls schert sich nicht um ihn, braust einfach davon. Der Verunglückte könnte ein Obdachloser aus dem Dorf sein, denn der ist seit dem Unfall verschwunden. Franzi kannte ihn, sie hat manchmal seinem Mundharmonikaspiel gelauscht. Gemeinsam mit einer Freundin stellt sie Nachforschungen an, die zu kritischen Situationen führen. Als der Bootsführer bemerkt, dass ihm die Mädchen auf der Spur sind, zeigt er seine ganze Gefährlichkeit. Eine Geschichte voller Abenteuer, die in der Rotfuchs-Reihe bei Rowohlt veröffentlicht wurde. Und so ist das Unglück passiert: „1. Kapitel Franzi beginnt zu frieren, Franzi bibbert schon ein bisschen, Franzi hat blaue Lippen. Das ist kein Wunder, sie war viel zu lange im Wasser. Nach einer endlosen Schulwoche in Berlin ist sie hier draußen vom Grundstück aus gleich zum See gerannt, hat sich in die Fluten gestürzt. Trotz des kühlen Wetters und obgleich sie die Einzige an der Badestelle war. Sie ist weit hinausgeschwommen, hat gepaddelt, geplanscht, sich auf dem Rücken treiben lassen. Sie hat alles gemacht, was man allein im Wasser anstellen kann, und sich dabei pudelwohl gefühlt. Eine Stimmung, die jetzt noch anhält, obwohl Franzi merkt, dass es nun genug ist. Deshalb gleitet sie von der Rücken- in die Brustlage, schiebt eine großblättrige Pflanze zur Seite, die ihr an den Bauch glitscht, und erreicht mit ein paar Armzügen Ufernähe. Wenn sie auch nicht so ein Superstar ist wie ihre Namensvetterin, Franziska van Almsick - schwimmen kann sie für ihre elf Jahre ausgezeichnet. Links auf schlammigem Boden Schilf, rechts am Grund der Badestelle aber weißer, körniger Sand. Ein Strand, wie man ihn sonst nur am Meer, an der Ost- oder Nordsee, findet. Franzi watet an Land, wo ihre Sachen liegen, streift den Badeanzug ab und rubbelt sich trocken. Wohlige Wärme durchzieht ihren ganzen Körper, als sie in die Latzhose und den Pulli schlüpft. Sie bindet ihre weiße Plastikuhr um und stellt fest, dass es gleich eins ist. Höchste Zeit, zurück zum Häuschen zu laufen, wo die Mutter bestimmt schon mit einem Imbiss wartet. Vielleicht liegt es an dem kalten Wind, der die Bäume zaust, an den Wolken vor der Sonne, vielleicht auch an der Mittagsstunde, jedenfalls ist Franzi nach wie vor allein. Kein Mensch auf der Wiese oder auf einem der Stege, kein Boot auf dem Wasser. Kein Segler, kein Surfer, niemand. Es stört sie nicht, aber sie ist ein wenig verwundert. Nun ja, morgen, am Sonnabend, ist bestimmt wieder mehr Betrieb. Ein Reiher zieht mit schwerem Flügelschlag über den See, ihm gefällt die Ruhe natürlich. Franzi verfolgt seinen Flug, und da, ein ganzes Stück entfernt, entdeckt sie doch noch jemanden. Einen Schwimmer, der auf die Schlangeninsel zukrault. Ja, sie weiß sogar, um wen es sich handelt. Zwar sieht sie nur den Hinterkopf des Mannes, seine Arme, die er im Wechsel nach vorn führt, doch sie erkennt ihn an seinen unbeholfenen, ruckartigen Bewegungen. Kein Zweifel, das ist Kilian, der Mundharmonikaspieler aus dem Dorf. „Kilian!“, ruft Franzi, denn sie freut sich echt. Ein Gefühl der Verbundenheit zwischen Leuten, die bei solchem Wetter den Mut haben, ins kühle Nass zu tauchen. Sie versucht, dem Schwimmer zuzuwinken. Er bemerkt sie aber nicht, und sie lässt es auch gleich wieder sein. Ihr fällt nämlich ein, dass die Eltern es gar nicht gern haben, wenn sie mit Kilian spricht. Der Grund: Er ist ein Obdachloser, vor ein paar Monaten erst in der Gegend aufgetaucht und in einer Scheune untergekommen, die früher der LPG gehörte, der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft. Die Leute im Dorf dulden ihn, mögen ihn im Grunde aber genauso wenig wie die in der Bungalowsiedlung, wo das Wochenendhaus von Franzis Eltern steht. Sie haben Angst, dass er irgendwo einbrechen und dann im Suff die Bude anzünden könnte. Vielleicht auch, dass er durch sein Beispiel andere „Assis“ anlockt. Die Mutter befürchtet sogar, dass er Franzi etwas antut. Sie hat ihr streng verboten, sich mit ihm abzugeben. Dabei ist Kilian die Freundlichkeit in Person und besser als so mancher mit einer großen Villa, findet Franzi. Es stimmt zwar, dass er immer mal die Schnapsflasche beim Wickel hat, aber er stiehlt bestimmt nichts außer ein paar Kartoffeln vom Feld und tut keinem Menschen etwas zuleide. Ein paar Mal hat Franzi sich schon mit ihm unterhalten oder mit anderen Kindern neben ihm auf der Treppe vom Heimatmuseum gesessen. Dort hat er seinen Stammplatz, döst vor sich hin oder spielt seine Lieder. Die Besucher des Museums werfen ihm hin und wieder eine Münze in die Mütze, und er bedankt sich mit einem Kopfnicken. Den Kindern aber erzählt er sonderbare Geschichten. Zum Beispiel, dass er in einem früheren Leben ein indischer Maharadscha war oder ein Löwenbändiger. Inzwischen hat Kilian fast die Spitze der Insel erreicht, die, mit Büschen und Bäumen bewachsen, mitten im See liegt. Näher zum gegenüberliegenden Ufer allerdings als zum diesseitigen. Er hat aber wohl nicht vor, an Land zu gehen, denn er hält einen Augenblick inne und kehrt dann in einem Bogen um. Franzi, die ihm lange genug zugeschaut hat, bückt sich nach ihren Badesachen. Doch gerade als sie losrennen will, passiert es. Alles geht so schnell und überraschend, dass sie noch nicht einmal einen Schrei ausstößt. Sie hört vom See her ein Brummen, das plötzlich zum Geheul anschwillt, und sieht ein Motorboot hinter der Insel hervorschießen. Rot und weiß lackiert, einer der kleinen Flitzer, die über die Wellen springen, eine scharfe Furche ins Wasser schneiden. Der Himmel ist grau, weißer Gischt schäumt auf, und das Boot saust, ohne die Geschwindigkeit zu vermindern, geradewegs auf Kilian zu. Der überfährt ihn noch, denkt Franzi erschrocken. Der Bootsführer scheint den einsamen Schwimmer tatsächlich nicht zu sehen, und Kilian, der zunächst suchend zum Ufer blickt, erkennt die Gefahr erst, als es zu spät ist. Jäh wendet er sich um, hebt einen Arm und schreit etwas. Dann wirft er sich zur Seite, doch da ist das Boot schon bei ihm. Vielleicht hat der Mann am Steuer, ein kräftiger Kerl mit Mütze, ihn in letzter Sekunde bemerkt, wollte ausweichen und überrollt ihn gerade deshalb. Täuscht sich Franzi, oder hat sie ein dumpfes Krachen gehört, einen Aufprall? Ein Wasserwirbel, der Motor des Flitzers stottert und spuckt. Plötzlich jedoch heult er erneut auf, und das Boot zieht in einer Schleife davon. Von Kilian ist nichts mehr auszumachen, Franzi, die jetzt richtig entsetzt ist, sieht, dass der Bootsführer zu der Stelle zurückschaut, wo der Zusammenprall stattgefunden hat. Für einen Moment glaubt sie, dass er umkehren wird. Doch nein, der Flitzer rast weiter und verschwindet wieder hinter der Insel. Erneut starrt das Mädchen zum Unglücksort. Die Bugwelle des Bootes hat sich verlaufen, und nur noch der Wind peitscht das Wasser.“ Als Band 5 der Nikolai-Bachnow-Bücher brachten Aljonna und Klaus Möckel unter dem Pseudonym „Nikolai Bachnow“ im Jahre 2000 bei der LeiV Buchhandels- und Verlagsanstalt GmbH „Die falsche Fee“ heraus: In diesem Buch der Zauberland-Reihe geht es um das Rosa Land, in dem freundlich und klug die gute Fee Stella herrscht. Doch gerade die Güte wird ihr zum Verhängnis, denn Mark, ein gemeiner Betrüger, schmeichelt sich bei ihr ein, um an ihre Zauberbücher zu kommen. Nachdem er bereits den misstrauischen Hengst Eschno ausgeschaltet hat, gelingt es ihm, Stellas Gestalt anzunehmen und sich an ihre Stelle zu setzen. Der Scheuch und seine Freunde, die anlässlich einer großen Feier ins Rosa Reich gekommen sind, schöpfen zunächst keinen Verdacht. Nach und nach begreifen sie aber, dass hier etwas nicht stimmt, und beginnen Fragen zu stellen. Doch Mark ist gefährlich. Er lähmt den Holzfäller, verwandelt den Scheuch, Prinzessin Betty und den alten Goodwin, der gleichfalls einen Abstecher in die ihm von früher her bekannten Gegenden gemacht hat, in sprechende Kohlköpfe. Zum Glück gibt es da ja aber noch Jessica, die all ihren Mut zusammennimmt. Von einem flüsternden Bäumchen geführt, stellt sie sich tapfer dem Betrüger entgegen. Und gleich am Anfang des Buches treffen wir die gute Fee Stella und ihr Ross Eschno und einen jungen Mann in Schwierigkeiten – oder ist er nur scheinbar in Schwierigkeiten? Jedenfalls steckt er verkehrt herum in einem Baum: „Stella, die gute und schöne Fee, ritt auf ihrem Ross Eschno über Land. Als Herrscherin des Rosa Reiches wollte sie von Zeit zu Zeit mit eigenen Augen sehen, wie es um ihr Volk stand, ob die Leute glücklich oder unzufrieden waren. Sie besuchte Dörfer und Städte, mischte sich verkleidet unter die Menschen und unterhielt sich mit ihnen. Auch diesmal hatte sie wieder mit Handwerkern und Kaufleuten gesprochen, Fischer und Bauern bei der Arbeit beobachtet. Sie hatte allerhand erfahren und sich überzeugt, dass es den Leuten gut ging. Darüber freute sie sich. Eschno, ein silbergrauer Hengst mit weißer Blesse, trabte gemächlich dahin. Wie stets hatte er seine Herrin über Hügel und durch Täler getragen, er war ausdauernd und schnell. Man konnte sich mit ihm auch unterhalten, denn wie alle Tiere im Zauberland beherrschte er die menschliche Sprache. Allerdings redete er manchmal etwas zu viel, hatte sogar einen Hang zum Philosophieren. „Unsere Reise hat sich gelohnt“, sagte die Fee und Eschno wollte gerade ausführlich antworten, da wurden sie aufgestört. Ein lauter Klageruf erscholl aus einiger Entfernung. Es war ein langgezogenes, schrilles „Hi-ilfe! So helft mir doch!“ Die Fee brauchte Eschno nicht erst aufzufordern, er jagte von ganz allein los. In gestrecktem Galopp stürmte er querfeldein zu einem Wäldchen mit Buchen und Eichen. „Hilfe!“, ertönte es wieder, „zu Hilfe!“ Sie setzten über niedriges Buschwerk und drangen in das Wäldchen ein. Die Rufe kamen von weiter hinten und schnell hatten die beiden eine dicke Eiche erreicht, bei der sich ihnen ein verblüffendes Bild bot. Von einem Ast hing, an den Füßen festgebunden und mit dem Kopf nach unten, ein schmächtiger Bursche. Er mochte neunzehn oder zwanzig Jahre alt sein, hatte geflickte Kleider an und borstiges braunes Haar. Er zappelte und bog sich, weil er mit den Händen nach oben oder wenigstens an den Baumstamm gelangen wollte. In seiner unglücklichen Lage stieg ihm das Blut zu Kopf, besser gesagt, es drängte abwärts, so dass er knallrot im Gesicht war. Eschno machte schnaubend Halt und Stella rief: „Was um Himmels willen ist dir armem Kerl zugestoßen? Wer hat das getan?“ „Räuber“, würgte der Bursche hervor. „Sie haben mir alles weggenommen. Bindet mich rasch los, bitte!“ Die Fee murmelte ein paar Worte und berührte den Burschen mit ihrem Zauberstab. Sofort lösten sich nicht nur die Stricke von seinen Füßen, er schwebte auch, mit den Beinen nach unten, sanft zu Boden. „Wer bist du?“, fragte Stella. „Erzähle, wie das passiert ist.“ „Bist du eine Zauberin?“, wollte der junge Mann seinerseits wissen. Er schien verblüfft. „Etwas Ähnliches, aber ich pflege nichts Böses zu tun, du brauchst also keine Angst vor mir zu haben. Berichte jetzt.“ „Nun ja, wie soll ich beginnen ...“ Der Bursche war ganz offensichtlich noch geschwächt und durcheinander. „Ich heiße Mark und bin, wie ihr an meinen Kleidern seht, nicht gerade reich. Wir wohnen in den Bergen, in einer kargen Gegend. Meine Mutter ist gestorben, als ich noch sehr klein war, der Vater brachte die Familie gerade mal so mit dem Flechten von Weidenkörben durch.“ „Das muss ein wackerer Mann sein“, sagte die Fee, „denn bestimmt bist du nicht das einzige Kind.“ „Ganz und gar nicht. Ich habe drei Brüder und zwei Schwestern. Weil ich der Älteste bin, musste ich übrigens von zu Hause weg. Der Platz in unserer Hütte reichte hinten und vorn nicht mehr. Ich habe meine Siebensachen zusammengepackt, meinen Stock genommen und einen Beutel mit ein paar Kupfermünzen eingesteckt, die ich im Laufe der Jahre gespart hatte. Vater schenkte mir noch ein Silberstück, seinen einzigen Schatz. Aber dann haben mich diese Banditen überfallen.“ Marks Stimme klang kläglich. „Banditen hier, ich bin erstaunt“, mischte sich Eschno ein. „Die Bewohner unseres Landes werden Schwätzer genannt, weil sie ein munteres Mundwerk besitzen, doch Raub und Mord sind ihnen fremd. Wie sahen die Wegelagerer denn aus?“ „Sie waren kräftig, zerlumpt und hatten struppige Bärte“, erwiderte Mark. „An mehr erinnere ich mich nicht, es ging alles so schnell. Vielleicht kamen sie von jenseits der Grenze.“ „Das könnte sein, die Grenze ist nicht weit von hier“, stimmte die Fee zu. „Jedenfalls haben mir diese Schufte alles weggenommen, auch die kleinste und schäbigste Münze.“ Mark zeigte seine leeren Taschen. „Und was willst du nun tun?“, fragte Stella. „Ich werde in die Hauptstadt gehen und um eine Anstellung am Hof unserer Herrscherin bitten. Bei ihr kann ich bestimmt eine Menge lernen. Vielleicht habe ich Glück.“ Ein sonderbares Glitzern zeigte sich in Marks Augen. „Wenn du dich bei unserer berühmten Herrscherin bewerben willst, musst du Klugheit, Zuverlässigkeit und Geschick in vielen Dingen beweisen“, wandte Eschno skeptisch ein. „"Ihr kennt euch in der Hauptstadt wohl gut aus?“, fragte der Bursche.“ 1981 veröffentlichte Ingrid Möller im Prisma-Verlag Zenner und Gürchott Leipzig den Künstlerroman „Meister Bertram“: Der menschliche und künstlerische Werdegang dieses bedeutenden Malers an der Schwelle zwischen Mittelalter und Neuzeit wird für den Leser eine ereignisreiche Fahrt in die Kulturgeschichte. Prunkvolle Prozessionen, Mirakelspiele auf den Märkten, Geschäftigkeit der Hansestadt Hamburg, Pilgerfahrten und Piraterie - alles prägt die Welt Meister Bertrams und die literarische Szene dieses Romans. Noch verwurzelt in der künstlerischen Tradition des gotischen Nordens, zeugen Bertrams Altarschreine bereits vom neuen, aus Italien stammenden Denken einer die eigene Kraft und den Wert des Irdischen entdeckenden Menschheit. Zunächst aber sind wir in einem Kloster und vermissen gemeinsam mit dessen Prior Bruder Meinardus. Was ist mit ihm passiert? „Unverwandt starrt der Prior auf den leeren Platz, an dem Bruder Meinardus zu sein hätte. Nichts anderes mehr beschäftigt ihn. Wie etwas von ihm selbst Abgelöstes und von seinem Willen Unabhängiges dringt seine Stimme durch den Raum: „... Ho — di — e pro — ces — sit ad or — tum ...“ Er dehnt den letzten Ton aus, bis der Chor zur Wiederholung ansetzt. Kaum verhallt die letzte Zeile des Frühen Morgengrußes im Raum, als der Prior geraden Weges auf die Zelle des Bruders Meinardus zugeht. Seine Augen flammen, seine Bewegungen sind heftig, in seinem Hirn sammeln sich niederschmetternde Worte einer Strafrede. Zu Lieblingskindern muss man doppelt streng sein! Er reißt die Tür auf, dass die handgeschmiedete Eisenangel jäh aufkreischt. „Leuchte mir!“, herrscht er den Mönch an, der als nächster herbeikommt. Denn in der Zelle ist es dunkel. Die Pritsche ist leer! Das ist das Erste, was er feststellt. Unwillig reißt er dem Mönch die Fackel aus der Hand und ist mit drei schnellen Schritten mitten im Raum. Noch schneller sind seine Augen: Dort, ja — tatsächlich! — dort in der Ecke unter dem Bild der Madonna liegt etwas. Schwarz und unbeweglich. Der Prior richtet die Fackel darauf: kein Zweifel! Bruder Meinardus. >Ist er ohnmächtig? Oder etwa tot?< Der Prior erschrickt heftig bei dem Gedanken. „Hol Hilfe!“ Heiser bringt er die Worte heraus. Der Mönch rennt los, ohne Fackel, und stößt sich vor Hast an der Mauerkante. Währenddessen leuchtet der Prior das Gesicht des Leblosen ab. Es ist gespenstisch blass. Oder belebt es sich rötlich? Nein, es ist nur der Schein der Fackel! Keine Wimper rührt sich. Tiefer beugt sich der Prior hinab, vergisst selbst die Sorge um den untadeligen Sitz seiner Ordenstracht. Er muss Gewissheit haben. Sofort. Hastig nimmt er das Kreuz von seiner Brust und hält die glatte Unterseite vor die Lippen des Kranken. Beschlägt das blanke Metall? Die innere Unruhe lässt den Prior im Ungewissen. Er wird misstrauisch gegenüber der Zuverlässigkeit seiner Sinne. Sieht er nicht etwa nur, was er zu sehen wünscht? Er kniet auf den Backsteinboden nieder und tastet nach der Schlagader am Hals. Kein Zweifel, Gottlob! — das Blut pulst. Schritte kommen auf die Tür zu. Eilig richtet sich der Prior auf, klopft den Staub von den Kleidern, rückt das Kreuz auf die Brustmitte und gibt seinem Gesicht den überlegenunerschütterlichen Ausdruck, den die Würde des Amtes von ihm verlangt. „Legt ihn aufs Bett, holt Decken und Felle ... und schickt mir Bruder Stefan!“ Die Stimme klingt weder heiser noch belegt. „Bruder Stefan wurde zum Bischof gebeten ...“ „Dann bringt den Gärtner!“ Der Prior handelt rasch. Es darf keine Zeit verloren werden. Wo bleibt der Gärtner! Verschlafen tritt er ein, sichtlich bemüht, zu begreifen, was hier vorgeht und was man von ihm will. Seine Augen wandern fragend von einem zum andern, bis er den totenbleichen Meinardus auf der Pritsche entdeckt. Ein Unfall? Ein Gärtner hat nichts zu fragen. Er muss warten, bis ihm erklärt wird, was er wissen soll. Jetzt, der Prior selbst wendet sich ihm zu! „Du kennst dich aus in der Heilkraft der Kräuter. Schaff etwas herbei, dass Bruder Meinardus ins Leben zurückkehrt, und sorge für einen Sud, der ihn wärmt und stärkt!“ Der Gärtner erschrickt. Was weiß denn er schon von der Heilkraft der Kräuter! Welche Verantwortung wird ihm da auferlegt! Er ist ein einfacher Mann, der sät und erntet, was das Kloster braucht, mehr nicht! Doch er weiß: Widerspruch wäre fehl am Platze, selbst Zögern. Und so versucht er keinen Einwand. Unschlüssig läuft er hinaus, kehrt verwirrt im stockfinsteren Kreuzgang wieder um, sucht sich ein Windlicht, läuft den Weg zurück und bedenkt jetzt erst, was ihm da zugemutet wird. Bei Dunkelheit soll er auf den Kräuterboden! Ihn graust. Hätte nicht der Prior selbst den Auftrag gegeben, keine zehn Pferde könnten ihn dorthin zerren! Jeder im Kloster weiß, dass es auf diesem Dachboden nicht geheuer ist, dass es hier nachts tobt und springt und trampelt und jault! Dass Geister herumhuschen und einen mit den Flügeln streifen, mit Flügeln, die weich sind wie Flaum, und ganz ohne Geräusch. Der Gärtner bekommt eine Gänsehaut. Zu jedem Schritt auf der ausgetretenen Wendeltreppe muss er sich zwingen und Mut zureden. Schließlich erreicht er die schwankenden Bretter des Bodens. Leuchten nicht Phosphoraugen aus dem Winkel? Huscht nicht etwas hinter dem Balken? Der Gärtner kneift die Augen vor dem grellen Licht der Windleuchte zusammen und starrt auf die Kräuterbündel, die aufgereiht an einer Schnur unter der Decke hängen. Hätte er sie nicht selbst gesammelt oder im Klostergarten gezogen, wie sollte er sie auseinanderhalten? Welches Bündel ist richtig und hilft? Das da müsste Thymian sein — ein Gewürz also — das da Baldrian, das Kamille, Minze ... Blinzelnd kneift er die Augen zu einem engen Spalt zusammen. Und auf dem Boden, auf Laken ausgebreitet, Lindenblüten und Fliedertee ... „Ach was“, murmelt er halblaut, „nehm ich einfach Fliedertee. Schaden kann er nicht, und was wirklich hilft, weiß allein Gott.“ Erlöst über seinen schnellen Entschluss, rafft er zwei Hände voll in die Schürze und läuft behände die Schneckenstufen hinab, in den Knien federnd und krummbeinig. Das Windlicht hält er ein Stückchen vorweg, man könnte sonst fehltreten, weil keine Stufe der anderen gleich ist. Unten wird er mit Unmut empfangen, das Wasser kocht längst. Der Gärtner lugt durch den Türspalt mit einem kurzen, neugierigen Blick. Noch immer weiß er nicht, was eigentlich vorgefallen ist. Doch schon wird die Tür vor ihm zugeschlagen. Nur sehr allmählich erholt sich Bruder Meinardus. Der Ohnmacht folgt das Fieber. Mit dem zeitweise wiederkehrenden Bewusstsein kommt das Bewusstwerden großer körperlicher Schwäche zurück. Doch dieses Gefühl der Schwäche, der Schwerelosigkeit, des Schwebezustands, diese Unfähigkeit, sich zu rühren, beunruhigt Bruder Meinardus keineswegs. Im Gegenteil: es beglückt ihn. Er sucht ihm nicht zu entfliehen. „Bruder Meinardus!“ Der Prior selbst klopft die Wangen des Kranken mit der flachen Hand und legt ihm feuchte Tücher auf die Stirn. „Bruder Meinardus!“ Er wird ungeduldig. Warum nur lässt der Kranke sich immer wieder in die Bewusstlosigkeit zurückfallen! Der Prior ertappt sich bei Selbstvorwürfen. Hat er Meinardus zu hartes Fasten auferlegt, zu harte Selbstkasteiung, und hat er ihn nicht gezwungen, den Schlaf zu meiden, um zu beten, beten, beten ... Hat er zu viel verlangt? Mehr als ein junger Körper auszuhalten vermag? ... Andererseits: Meinardus sah die Notwendigkeit ein, er gehorchte ohne den geringsten Widerstand, ja mehr noch: er schien aufzugehen in dieser Lebensführung, als sei er von Anbeginn für das Leben im Kloster bestimmt!“ Und zum Schluss noch ein Angebot für Krimi-Freunde: Erstmals 1976 veröffentlichte Heiner Rank in der beliebten DIE-Reihe (Delikte, Indizien, Ermittlungen) des Verlages Das Neue Berlin „Die letzte Zeugin“: Oberleutnant Heym hat Zweifel. Aufgrund von Indizien musste er eine Frau unter dem Verdacht des Mordes verhaften. In ihrer Wohnung starb Hellberger an einer Tablette, die sein Herz nicht vertrug. Sie wusste, dass er an diesen Tabletten sterben würde, die ihr Arzt ihr verschrieben hatte. Die Beweise sind erdrückend. Und trotzdem zweifelt Heym. Er hat jemand anderen in Verdacht. Doch Verdacht allein genügt nicht. Es gibt nur einen Weg, sie zu überführen. Dazu muss er alle Zeugen noch einmal verhören und Staatsanwalt Sommerfeld den Beweis liefern, dass seine Vermutungen richtig waren. Die Zeuginnen sitzen im Vorzimmer des Staatsanwaltes und warten auf das Verhör. Es sind alles Frauen, denn Hellberger hatte so seine Geheimnisse. Und eine von ihnen ist die Mörderin und wähnt sich noch in Sicherheit. Hören wir, was Oberleutnant Heym Staatsanwalt Sommerfeld vorschlägt: „1. Kapitel „Meine Geduld ist zu Ende!“ Staatsanwalt Sommerfeld klappt energisch seinen Terminkalender zu. „Seit drei Wochen sitzt die Frau in Untersuchungshaft. Bei jedem Haftprüfungstermin haben Sie mir versichert, Sie stünden kurz vor der Lösung. Aber wie ich sehe, sind Sie mit diesem Fall nicht einen Schritt weitergekommen!“ Sommerfeld wirft den Kalender auf den Schreibtisch, lehnt sich zurück und schweigt. Der Mann, an den die Worte gerichtet sind, antwortet nicht. Er nickt nur leicht, auf den Lippen ein dünnes Lächeln. „Als Staatsanwalt bin ich nicht nur Ankläger“, sagt Sommerfeld, und sein Ton klingt ein wenig freundlicher. „Ich habe für die Einhaltung unserer Rechtsnormen zu sorgen. Frau Ballhorn wird heute entlassen, und wenn Sie sich auf den Kopf stellen, mein lieber Heym. Was Sie als stichhaltige Fakten bezeichnen, überzeugt mich nicht.“ „Mich auch nicht.“ „Wie bitte?“ „Es ist doch ganz einfach.“ Oberleutnant Heym breitet entschuldigend die Hände aus. „Ich habe mich geirrt. Gleich zu Beginn meiner Untersuchung ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich habe also noch einmal von vorn angefangen und die richtige Lösung gefunden.“ „Tatsächlich?“ Sommerfeld lächelt matt. Den Wunsch, eine spöttische Bemerkung zu machen, unterdrückt er. Er weiß, seinem Partner ist damit nicht beizukommen. Ironie läuft an diesem Menschen ab wie Wasser an einer Ente. „Ich habe die fünf Zeuginnen noch einmal vorgeladen“, fährt Heym fort. „Ich bin ganz sicher, dass es mir gelingt, die Schuldige zu überführen. Falls Sie keine Einwände gegen meinen Plan erheben. Ich brauche nämlich Ihre Hilfe.“ Sommerfeld schweigt und betrachtet sein Gegenüber. Ein rundes, jugendliches Gesicht. Blondes, schon etwas schütteres, zu lustigen Locken geringeltes Haar. Randlose Goldbrille. Ein freundliches, ja verschmitztes Lächeln, das auf die Neigung hindeutet, den Genüssen des Lebens nichts schuldig zu bleiben. Wildlederjacke, brauner Pullover, graue Hose mit korrekten Bügelfalten. Kein Mensch würde in diesem netten jungen Mann die fast kriminelle Fantasie vermuten, mit der er sich in die Gedankengänge und Empfindungen seiner Gegner einschleicht. Dazu eine Ausdauer, die an Sturheit grenzt. Aber das ist schon nicht mehr Sache der Persönlichkeit, das gehört zum Beruf. Wer keine Ausdauer hat, darf seine Zivilklamotten reinen Gewissens an den Nagel hängen und zum Streifendienst zurückkehren. „Na gut“, seufzt Sommerfeld. „Sie haben mich tatsächlich neugierig gemacht. Und das wollten Sie ja auch, nicht wahr? Also entwickeln Sie mal Ihren Plan.“ Heym erhebt sich, öffnet die Tür und gibt einen Wink ins Vorzimmer. Ein Volkspolizist schleppt eine Kiepe voll Birkenholz herein. Heym stellt den Kaminschirm zur Seite. Er zieht aus seiner Aktentasche Zeitungspapier, Kohlenanzünder, Streichhölzer, knüllt das Papier zusammen, stopft es in den Kamin. „Was soll das? Was treiben Sie da?“, fragt Sommerfeld beunruhigt. „Wollen Sie eine Brandstiftung demonstrieren?“ „Ich brauche Feuer. Falls die Täterin hartnäckig leugnet, kann ich sie vielleicht mit einem kleinen Trick zum Geständnis bringen.“ „Sind denn Ihre Beweise so mager, dass Sie diese zweifelhafte Methode nötig haben?“ „Was ich habe, sind Indizien. Ohne Geständnis reichen sie vor Gericht nicht aus. Das wissen Sie doch besser als ich.“ „Finden Sie nicht selbst, Genosse Heym, dass so ein Kaminfeuer etwas merkwürdig aussieht? Wir sind hier in einem Dienstzimmer und nicht im Ferienheim.“ „Warum darf sich ein Staatsanwalt nicht ein Kaminfeuer leisten, wenn die Zentralheizung kaputt ist? Es gibt doch gewiss keinen Zweifel, dass Sie in der Lage sind, diesen Sachverhalt überzeugend glaubhaft zu machen. Nur für den Fall, dass jemand dumme Fragen stellt.“ „Ich beneide Sie um Ihren Optimismus. Aber reden wir überhaupt noch von der gleichen Sache? Ist es der Fall Hellberger, den Sie heute lösen wollen?“ „Er ist es.“ „Schön. Sie sagen, Sie hätten jetzt die richtige Lösung. Soll das heißen, dass Sie Frau Ballhorn nicht mehr für die Täterin halten?“ „Ja.“ „Aber es gibt noch den Tatbestand, dass Wolfgang Hellberger in der Wohnung der Frau Ballhorn an einer Medikamentenvergiftung starb?“ „Ja“ „Gilt noch, dass er der Geliebte der Frau Ballhorn war?“ „Ja.“ „Und dass sie triftige Gründe zur Eifersucht hatte?“ „Ja“ „Und dass sie im Besitz des tödlichen Medikaments war?“ „Ja“ „Und schließlich, dass sie erst zwölf Stunden nach Hellbergers Tod den Arzt rief?“ Heym nickt und scheint ganz davon in Anspruch genommen, die Birkenscheite im Kamin aufzuschichten. „Waren diese Fakten“, fragt Sommerfeld hartnäckig weiter, „waren diese Fakten und die Lügen der Frau Ballhorn die Begründung der Kriminalpolizei für den Haftbefehl, den ich Ihnen unterschrieben habe und mit dem Sie die Frau in Untersuchungshaft brachten?“ „Ja.“ „Sind Sie im Besitz von Beweismitteln oder Zeugenaussagen, die an diesen Fakten etwas ändern?“ „An diesen Fakten ist nichts zu ändern.“ „Und trotzdem bilden Sie sich ein“, sagt Sommerfeld entrüstet, „Sie könnten heute eine andere Frau der Tat überführen?“ „Allerdings.“´ Zumindest beim letzten Fall dürften Sie aber nun aber endgültig neugierig geworden sein, wie der Oberleutnant den Fall Hellberger doch noch aufklären will. Und falls Sie zum Beispiel vor dem Lesen des Künstlerromans von Ingrid Möller noch mehr zum Meister Bertram, einem der bedeutendsten Maler der Gotik erfahren wollen, dann schauen Sie doch im Internet mal unter dem Stichwort „Grabower Altar“ nach … Im Übrigen befindet sich der Grabower Altar seit Anfang des 20. Jahrhunderts wieder in Hamburg. Neugierig? Weitere Informationen und Angaben finden Sie unter http://www.prseiten.de/pressefach/edition-digital/news/3868 sowie http://edition-digital.de/Specials/Preisaktion/. Über EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr: EDITION digital wurde 1994 gegründet und gibt neben E-Books Bücher über Mecklenburg-Vorpommern und von Autoren aus dem Bundesland heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen. Pressekontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn GbR Gisela Pekrul Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://www.edition-digital.de
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sakrum1 · 7 years
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Papst trifft einige „Madres de Plaza de Mayo“
Papst Franziskus hat am Sonntag Vertreterinnen der „Madres de Plaza de Mayo“ getroffen, die das Schicksal vermisster und verschwundener Personen während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) aufklären wollen. Nach dem Heiligsprechungs-Gottesdienst auf dem Petersplatz begrüßte er eine Gruppe der Aktivistinnen und richtete einige Worte an sie.
In der Vergangenheit war seitens der „Mütter des Platzes der Mairevolution“ auch Kritik an Franziskus laut geworden. Der Vorwurf lautete, der frühere Erzbischof von Buenos Aires und heutige Papst stelle sich nicht deutlich genug hinter die Opfer der Militärdiktatur.
Zwischen 1976 und 1983 wurden laut Schätzungen 500 Kinder, die von Frauen in Geheimgefängnissen oder Folterlagern zur Welt gebracht wurden, zur Adoption an regimenahe Familien gegeben. Um solche Kinder heute ausfindig zu machen, könnten nach Auffassung der „Madres de Plaza Mayo“ auch Kirchenarchive und Taufregister helfen.
(kna 15.10.2017 pr)
from Radio Vatikan http://ift.tt/2wYIOAp
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jangeorgplavec · 7 years
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Mülleimer vollpinkeln und Musik machen
Punks? Das sind doch die Typen in Lederjacken, die am Kleinen Schlossplatz Passanten belästigt haben und in besetzten Häusern wohnten. Und da gibt’s doch diese Bands, Wizo und Normahl. Viel mehr dürfte den meisten zum Stichwort „Punk in Stuttgart“ kaum einfallen.
Norbert Prothmann, Barny Schmidt und Simon Steiner wollen das ändern – mit ihrer Ausstellung „Wie der Punk nach Stuttgart kam“, die am Freitag im Württembergischen Kunstverein eröffnet. Es ist der erste Versuch, diesen Teil der regionalen Musikgeschichte konzentriert festzuhalten. Zur Ausstellung erscheinen in der Edition Randgruppe ein Buch und auf dem Plattenlabel Incognito Records eine Zusammenstellung mit gut vierzig Songs aus dieser Zeit. Dazu ist ein mehrtägiges Festival mit Bands von damals und heute geplant.
Warum aber sollte man sich mit der lokalen Ausprägung einer aus England importierten Subkultur beschäftigen, die etwa in Berlin oder Hamburg viel sichtbarer wurde als in Stuttgart?
Eine Antwort: die Art und Weise, wie vor allem junge Männer in der Region Stuttgart sich die rohe, oft mit einfachsten Mitteln erzeugte Ästhetik von Punk angeeignet haben, wirkt in der Rückschau so faszinierend wie fremd. Auf dem Sampler zur Ausstellung schnarrt etwa der Sänger von Ätzer 81 in „Stuttgart Kaputtgart“ stark schwäbelnd „Betonstadt, Betonstadt, ich hab deine Mauern satt!“
Die Herbärds zersägen in „Arbeitslos“ aus 1983 erst im Stile eines Jimmy Hendrix das Deutschlandlied und grölen danach eine biergetränkte Hymne auf das Leben der Erwerbslosen – von denen es selbst in den damals schwierigen Zeiten in Stuttgart nur vergleichsweise wenige gab.
Die Gruppe Dreimalcurrywurstundpommes skandiert in einem Livemitschnitt immerfort „Bitte geh weiter, lieb’ mich nicht“ und bringen das Publikum zunehmend gegen sich auf. Was nach einer Kunstperformance in irgendeiner großstädtischen Galerie klingt, wurde 1981 in Weilheim aufgenommen.
Ein neuer Blick auf Stuttgart
Solche Aufnahmen und die in der Ausstellung gezeigten Magazine, Plakate und Bilder sollen dem Blick auf das Stuttgart der Jahre 1977 bis 1983 – darauf beschränkt sich die Schau – einen neuen Aspekt hinzufügen. Die damalige Punkszene wurde von der Stadt geprägt und hielt ihr zugleich den Spiegel vor. Punk war das gelebte Dagegensein in einer zumindest für Heranwachsende öden Gegend: überall nur Konformität und Materialismus – und in den Jugendhäusern bekifft-lethargische Hippies. „Stuttgart brennt vor Langeweile“ steht auf einem Schild, das der Normahl-Sänger Lars Besa auf der Königstraße in die Kamera hält. Der Fotograf ist Germar Rehlinger, der einst per Kleinanzeige im „Musikexpress“ Gleichgesinnte suchte und so die Szene mitgründete.
Bruddeln und selber machen – so unähnlich sind sich Schwaben und Punks nicht, findet Simon Steiner. Die Stuttgarter Punks haben eben nicht nur gemeckert und, wie der Ausstellungsmacher sagt, „Mülleimer vollgepinkelt“. Sie haben auch mit selbst gemachten Konzerten und Szenemedien gegen die Langeweile angekämpft. Nicht zuletzt, so Steiner, „waren viele Songtexte kokettierend politisch“. Auf viel Gegenliebe stießen die Punks, die zwischen Karlsplatz, Kleinem Schlossplatz und der „Spinne“ auf dem Unigelände ihre Anti-Ästhetik zur Schau stellten, nicht: „Auf der Straße bekamen wir Sprüche zu hören, die das Wort ‘vergasen’ enthielten“, erinnert sich Germar Rehlinger. „In manchen Ecken Stuttgarts brauchtest du dich als Punk nicht blicken lassen“, ergänzt Norbert Prothmann.
Kein Wunder, dass vom Punk in Stuttgart nur wenige Stuttgarter etwas mitbekamen: „Wenn irgendwo ein Konzert stattfand, hat sich das meistens am Kleinen Schlossplatz herumgesprochen und alle sind dann dorthin gefahren“, erinnert sich Prothmann. Plattenveröffentlichungen waren die Ausnahme; vielleicht konnte man ein paar Kassetten direkt bei den Bands kaufen. Mit ganz viel Glück ließ Stefan Siller einen während seiner Montagabendsendung „Schlafrock“ ins SWR-Funkhaus ein und ließ spontan eine der Kassetten im Radio laufen.
Flippern mit den Stuttgart-Punks
Es war Simon Steiners Impuls, die Anfänge von Punk in Stuttgart näher zu beleuchten. Das hatte er schon Anfang der Achtzigerjahre für seine Zulassungsarbeit getan; nach seiner Pensionierung griff der Lehrer das Thema wieder auf. Allerdings war Steiner gar kein Punk – keine Kleinigkeit in einer Zeit, in der sich Jugendkulturen deutlich voneinander abgrenzten. „Ich habe zu den Punks aufgeschaut“, erinnert sich der mit 63 Jahren Älteste im Kuratorenteam, „immerhin durfte ich ab und zu mit ihnen flippern“. Noch heute, nach rund 100 Interviews mit Mitgliedern der damaligen Szene, imponiere ihm „der Wille, etwas zu bewegen und selbst zu machen“.
Aus der Kuratoren-Trias war nur Norbert Prothmann, 52, eine Zeit lang Mitglied der Punkszene. Er half Steiner mit einer hundertseitigen, aus dem Kopf heruntergeschriebenen Unterlage und, wichtiger noch, beim Kontakteknüpfen mit den alten Haudegen, denen bis heute nichts über Stallgeruch geht. Der Dritte im Bunde, Barny Schmidt (56), ist zwar einer der profiliertesten Sammler von Punkplatten in Deutschland, hielt sich zwischen 1977 und 1983 aber nicht in seiner schwäbischen Heimat auf. Als die drei auf Uli Schwinge vom Verlag Edition Randgruppe stießen, überzeugte der sie davon, die Ausstellung hübsch und den Katalog dazu opulent zu gestalten. Das dafür nötige Kleingeld, fast 20 000 Euro, kam per Crowdfunding zusammen.
... und wo der Punk hinging
Um den Anschluss an die Jetztzeit zu schaffen, nimmt die Ausstellung auch in den Blick, wo der Punk nach seiner ungestümen Anfangszeit hinging. Mit den Punks der ersten Generation verabschiedeten sich um 1983 die Bürgersöhne aus der Szene; ihren Platz nahmen Straßenpunks aus anderen sozialen Schichten ein, die einen wesentlich roheren Stil und nicht zuletzt einen exzessiveren Drogenkonsum pflegten.
Von dieser zweiten Generation hat buchstäblich kaum jemand überlebt. Die Punk-Pioniere indes traten nicht, wie man vermuten möchte, einen Marsch durch die Institutionen an. Sie blieben vielmehr, so der Eindruck der Ausstellungsmacher, sich selbst treu. Man denke an Micha Schmidt oder Ralf Sandner, die bis heute Punkbands aus aller Welt auf die Stuttgarter Bühnen holen, an Georg „GAW“ Wittner, der das Jugendhaus Mitte leitet, an die bis heute aktive Band Normahl oder den Musiker Michael „Morscher“ Mörsch, der für manches Stuttgarter Straßenfest die Bands bucht. Sie alle waren Teil jener Szene, die in den selten gelüfteten Kellern eine Gegenwelt zur blitzblank geputzten Beton- und Autostadt schuf – und die, wie der kürzlich veröffentlichte Punk-Sampler „Kaputtgart“ mit 19 aktuellen, politischen Punksongs aus der Region zeigt, bis heute nicht verschwunden ist. „Man läuft einfach anders durch die Stadt, wenn man weiß, dass irgendwo im Untergrund noch etwas ist“, glaubt Norbert Prothmann.
Den Brückenschlag zum Jetzt soll auch das Begleitprogramm zur Ausstellung leisten. In einer Podiumsdiskussion am 21. September geht es darum, wie die Jugend als Punk bis heute Biografien prägt. Ein dreitägiges Festival bringt vom 29. September bis 1. Oktober dann Bands von damals – darunter die eingangs erwähnten Herbärds oder die bereits dem Wave zuzuordnende Familie Hesselbach – mit Gruppen von heute zusammen, darunter das Human-Abfall-Nebenprojekt Säulen des Kosmos oder die in der Queerszene verwurzelte Band Ursus.
Damals wie heute machen Punks das meiste selbst und ohne große Budgets. Sie leben eine politische Haltung vor, sie bruddeln und sie schaffen. Insofern hat nicht nur der Punk etwas mit Stuttgart gemacht, sondern auch Stuttgart sein eigenes Punkbiotop geschaffen – oder, wie Norbert Prothmann sagt, ein Pilzgeflecht, von dem hier und da mal etwas an die Oberfläche dringt. Die Szene mag sich schon immer vor allem um sich selbst gedreht haben und Stuttgart galt und gilt nicht als Punk-Hochburg. Dass das hier niemanden auch nur ansatzweise juckt, ist für sich genommen schon wieder Punk.
(Stuttgarter Zeitung, Kultur, 14. September 2017)
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aktionfsa-blog-blog · 6 years
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Atomare Aufrüstung verhindern!
2 Minuten vor zwölf - Friedensbewegung warnt vor Atomkrieg aus Versehen
... und alle anderen Formen von Aufrüstung, wie z-B. durch die Anschaffung bewaffneter Drohnen, sollten natürlich auch im Blick aller friedensbewegten Menschen stehen.
Ein Atomkrieg wäre jedoch das Ende der Zivilisation auf unserem Planeten. Der INF Vertrag kam 1987 zustande nachdem Hunderttausende Menschen in Deutschland und viele andere in anderen Ländern auf die Straße gegangen waren. Vielen war klar geworden, dass man bei Vorwarnzeiten von 5-7 Minuten einen Krieg aus Versehen nicht verhindern kann. Bei den Interkontinentalraketen konnte der Weltuntergang "aus Versehen" am 26. September 1983 durch den sowjetischen Offizier Stanislaw Petrow verhindert werden. Er hatte wenigstens noch 20 Minuten um zu erkennen, dass es sich um einen Fehlalarm handelte.
Nun ist die Kündigung dieser Lebensversicherung für Europa durch Präsident Trump geschehen und es bleiben noch 6 Monate einen "neuen Deal" zu vereinbaren. Doch dafür müssten sich die USA und Russland - und jetzt auch China - schnell an einen Tisch setzen. Danach sieht es nicht aus. Präsident Trump wollte sich vor allem von Beschränkungen des INF-Vertrags bei der Entwicklung neuer Atomraketen befreien - und die NATO läuft ihm hinterher.
Die Friedensbewegung muss an ihre Stärke der 80-er Jahre wieder anknüpfen. Der Wille dazu ist da, wie die folgenden Verlautbarungen zeigen:
Die Friedensnobelpreisträger von ICAN fordern
Trumps Alleingang sollte die Bundesregierung zum Anlass nehmen, um sich von der US-Atomwaffenpolitik zu distanzieren, und Deutschland endlich zur atomwaffenfreien Zone machen. Wenn die US-Atombomben aus Rheinland-Pfalz verschwunden sind, kann die Bundesrepublik auch sofort dem internationalen Atomwaffenverbot beitreten! Für diese Forderungen sammeln wir weiterhin Unterschriften.
Die Informationsstelle Millitarisierung (IMI) ruft zum Widerstand
Die Gefahr eines neuen (atomaren) Rüstungswettlaufs inklusive der Stationierung von atomaren Mittelstreckenraketen in Deutschland sei real. Doch auch ohne diese jüngste Eskalation wäre die Atomkriegsgefahr 2018 bereits auf 2 Minuten vor zwölf (Atomkriegsuhr) nach vorn gestellt worden. Teil der Eskalation wäre auch die geplante „Modernisierung“ der in Deutschland stationierten Atomwaffen. Diese sollten gegen lenkbare, in ihrer Intensität skalierbare und relativ leichte Atomwaffen ausgetauscht werden. Durch die Vielzahl der zukünftig möglichen Einsatzszenarien steige auch die Gefahr, dass diese Waffen tatsächlich zum Einsatz kommen könnten.
Als Gegenstrategie hätten zahlreiche NGOs und über 120 Staaten den Atomwaffenverbotsvertrag auf den Weg gebracht. Deutschland habe sich weder an den Vertragsverhandlungen beteiligt, noch wäre die Bundesregierung bereit, den Vertrag zu unterzeichnen – obwohl eine Bevölkerungsmehrheit dies befürworte.
Die NaturwissenschaftlerInnen-Initiative fordert "Macht uns Russland nicht zum Feind"
Das Verhältnis von Russland und dem Westen ist geprägt durch eine lange und wechselvolle Geschichte. Die Lehren dürfen nicht vergessen werden und sind ein Wegweiser für Gegenwart und Zukunft. Für Russland kam aus dem Westen meist nichts Gutes, von Napoleon über Hitler bis zur nuklearen Hochrüstung im Kalten Krieg. 27 Millionen Tote des Zweiten Weltkrieges bleiben unvergessen. Nach Beendigung der Ost-West-Konfrontation und der Charta von Paris für eine friedlichen Ordnung in Europawurden die Chancen auf eine echte Partnerschaft in einem „gemeinsamen Haus Europa“ vertan. Die Grundlagen dazu wurden untergraben durch Entwicklungen wie die NATO-Osterweiterung, die Stationierung der US-Raketenabwehr oder der Kosovo-Krieg und andere Militärinterventionen.
Mit westlicher Sieger-Mentalität, den Zurückweisungen und Degradierungen wurde Russland zu einem Feind gemacht, der nun seine eigenen Interessen auch gegen den Westen verfolgt und damit viel Kritik auf sich zieht, nach innen der Umgang mit der Opposition, nach außen die Stärkung nationalistischer Kräfte. Ein Großteil der westlichen Presse wirkt dabei hemmungslos am Feindbild Russland mit. Nach dem Motto "Die Russen sind an allem schuld" wird Russland in maßloser Weise für alles Mögliche verantwortlich gemacht, bis hin zur Destabilisierung Europas und einer Entscheidung von Wahlen in westlichen Ländern. Entwicklungen wie in der Ukraine oder in Syrien werden aus ihren historischen und aktuellen Bezügen gerissen. Die Dämonisierung Putins widerspricht einer rationalen und vernünftigen Politik, die einen Interessensausgleich anstrebt.
Es gab und gibt aber auch eine andere Seite im Verhältnis zu Russland. Die nach wie vor vorhandene positive Grundstimmung gegenüber Russland in der deutschen Bevölkerung eröffnet Chancen für ein Klima des Friedens und eine gute Nachbarschaft. Trotz der Sanktionen gegen Russland bestehen nach wie vor Wirtschaftsbeziehungen, eine Energiepartnerschaft und auch vielfältige Kontakte in der Wissenschaft. Weiterhin gibt es auch sehr viele Städtepartnerschaften, Freundschaftsgesellschaften, wissenschaftliche und kulturelle Formen der Zusammenarbeit, bis hin zur „Volksdiplomatie“für die friedliche Gestaltung internationaler Beziehungen. Um die Beziehungen auf eine solide Grundlage zu stellen, braucht es verschiedene Bausteine. Hierzu gehört die Wiederbelebung einer Politik gemeinsamer Sicherheit, in der eigene Sicherheit nur gewährleistet ist, wenn auch die Sicherheit der anderen Seite garantiert ist. Es geht darum, militärische Aufrüstung zu stoppen, Spannungen abzubauen und durch Verhandlungen gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Abrüstung und die Zivilisierung von Konflikten sind unverzichtbare Bestandteile einer neuen Entspannungspolitik, die Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln verhindert. Ein Kernelement bleibt die nukleare Abrüstung. Statt bestehende Abrüstungsabkommen wie den INF-Vertrag aufzukündigen, ist das Verbot und die Abschaffung von Atomwaffen das Gebot der Stunde und die sicherste Möglichkeit, einen Atomkrieg in einer fragilen Weltlage zu verhindern.
Ein erster Schritt zur Beteiligung wäre die Unterschrift unter die Petition der Friedensbewegung "Abrüsten statt aufrüsten". Viele weitere Aktionen, z.B. zur Verhinderung der Modernisierung der Atombomben in Büchel und die Schließung des Drohnen-Relais in der US Basis Ramstein, werden nötig sein.
Mehr dazu bei https://www.zeit.de/politik/ausland/2019-02/usa-steigen-aus-inf-abruestungsvertrag-aus und https://www.tagesschau.de/ausland/nato-inf-vertrag-101.html und http://natwiss.de/ und https://www.icanw.de/ und http://www.imi-online.de/
und https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/6778-20190202-atomare-aufruestung-verhindern.htm
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melbynews-blog · 6 years
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Der Mythos vom gefährlichen sauren Regen – EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie
Neuer Beitrag veröffentlicht bei https://melby.de/der-mythos-vom-gefaehrlichen-sauren-regen-eike-europaeisches-institut-fuer-klima-energie/
Der Mythos vom gefährlichen sauren Regen – EIKE – Europäisches Institut für Klima & Energie
Sauer oder nicht? Bild: © Chris Frey
Steve Goreham [Vorbemerkung des Übersetzers: Wie die Überschrift schon sagt, geht es hier um sauren Regen, nicht um Klima oder Energie. Aber der Fall ist eben ein klassisches Beispiel dafür, wie die Gesellschaft an der Nase herumgeführt wird – aus welchen Gründen auch immer.] Seit fast einem Monat hat der Ausbruch des Kilauea auf Hawaii die Aufmerksamkeit der Medien der Welt erregt. Fontänen orangeroten Feuers, Lavaflüsse und Asche-Explosionen zerstörten Dutzende Häuser und zwangen die Anwohner, aus dem Gebiet zu fliehen. Aber Warnungen in den Medien über gefährlichen sauren Regen belebten wieder einen lange gehegten Mythos der Umweltbewegung.
Bei CBS und CNN gab es Schlagzeilen, denen zufolge saurer Regen als eine Gefahr durch den Kilauea-Ausbruch gelistet wird. US News meldet dazu: „Saurer Regen könnte die nächste Bedrohung sein, vor denen die Bewohner Hawaiis während der nächsten Tage stehen …“ Bei CNN hieß es: „Falls Sie in Kontakt mit saurem Regen kommen, waschen Sie ihn so schnell wie möglich ab!“
Das vom Kilauea emittierte Schwefeldioxid (SO2) ist ein Verschmutzer, der beim Einatmen schädlich sein kann. Das Einatmen von SO2 verursacht Reizungen in Nase und Hals und kann eine lebensbedrohende Ansammlung von Flüssigkeit in den Lungen mit hohen Konzentrationen bewirken. Im Gegensatz dazu gibt es aber keinen Beweis, dass irgendjemand jemals durch sauren Regen geschädigt worden ist.
Wissenschaftler messen den Säuregrad oder die Alkalinität mittels einer 14 Punkte enthaltenden logarithmischen Skala mit der Bezeichnung pH-Wert. Bei einem pH-Wert von 7 ist Wasser neutral. Batteriesäure weist einen pH-Wert von etwa 1 auf. Im Gegensatz dazu weist eine Lauge, die alkalisch oder basisch ist, einen pH-Wert bis 13 auf. Regenwasser ist aus natürlichen Gründen sauer, ebenso wie Milch und die meisten unserer Nahrungsmittel.
Sowohl Stickstoffdioxid (NO2) und Schwefelsäure-Gas reagieren in der Atmosphäre zu nitrogenischer und schwefliger Säure [nitric and sulfuric acid]. Diese Gase lösen sich in Wassertröpfchen und können den Säuregrad von Regen verstärken. Aber saurer Regen ist nur milde sauer mit einem pH-Wert von etwa 4, also etwa 100 mal weniger sauer als Zitronensaft.
Anfang der achtziger Jahre führte saurer Regen durch NO2– und SO2-Emissionen seitens der Industrie zu einer wesentlichen Sorge um die Umwelt. Saurer Regen wurde für die Versauerung von Seen und die Schädigung von Wäldern in Ostkanada, dem Nordosten der USA und Nordeuropa verantwortlich gemacht. Zeitungen und Zeitschriften zeigten Bilder von sterbenden Bäumen und machten dafür die industrielle Luftverschmutzung verantwortlich.
In Deutschland wurde der Begriff „Waldsterben“ geprägt, und man sagte dem sauren Regen nach, den Schwarzwald zu zerstören. Im Jahre 1981 prophezeite Prof. Bernhard Ulrich von der Universität Göttingen: „Die ersten großen Wälder werden während der nächsten 5 Jahre sterben. Sie können sich nicht mehr erholen“.
Das National Acid Precipitation Assessment Program (NAPAP), ein 500 Millionen Dollar teures Forschungsprogramm wurde im Jahre 1982 in den USA ins Leben gerufen, um sich dieses Problems anzunehmen. Die Genfer Konvention zu großräumiger, grenzüberschreitender Luftverschmutzung nahm im Jahre 1983 in Europa ihre Arbeit auf. Versauerung von Seen und Zerstörung von Wäldern durch Luftverschmutzung wurde zu einem weit verbreiteten Glauben, welcher in Universitäten auf der ganzen Welt gelehrt wurde. Saurer Regen wurde zum Auslöser von Bemühungen in den USA und Europa, Emissionen von NO2 und SO2 zu reduzieren.
Aber die tatsächlichen Auswirkungen von saurem Regen waren viel geringer als befürchtet. Ein NAPAP-Bericht aus dem Jahr 1990 mit dem Titel „Acidic Deposition: State of Science and Technology“ kam zu dem Ergebnis: „Es konnte nicht gezeigt werden, dass saure Ablagerungen einen signifikanten Beitrag zu gegenwärtigen Gesundheitsproblemen von Wäldern in Nordamerika leisten“, vielleicht mit Ausnahme des Fichtenbestandes in hohen Lagen der nördlichen Appalachen. Eine andere Studie kam zu dem Ergebnis, dass Schäden in den Fichtenwäldern der Appalachen auf einen Holzschädling zurückzuführen sind, nicht auf sauren Regen.
Aus der NAPAP-Studie geht außerdem hervor, dass nur etwa 4,2% aller Seen im Osten der USA sauer waren und dass die sauren Bedingungen in vielen dieser Seen natürlichen Faktoren oder dem Abfluss aus Bergbau geschuldet waren, aber nicht saurem Regen. Weiter ergab diese Studie, dass das Niveau des sauren Regen aufgrund von Luftverschmutzung nicht schädlich war für die Landwirtschaft oder die menschliche Gesundheit.
In Europa zeigten Folgeanalysen, dass die Schädigungen des Schwarzwaldes auf Krankheit, Wetter und andere Faktoren zurückzuführen waren, wobei saurer Regen nur eine unbedeutende Rolle spielte. Die großen Wälder in Europa gibt es heute immer noch.
Während der letzten vier Jahrzehnte waren die USA und die europäischen Länder bemerkenswert erfolgreich bei der Reduktion von NO2 und SO2 sowie anderer gefährlicher Verschmutzer. Daten der EPA zufolge sind die NO2-Emissionen in den USA im Zeitraum 1980 bis 2016 um 61%, diejenigen von SO2 um 87% zurückgegangen. Auch in Europa sind die Emissionen auf einen Bruchteil des Niveaus aus dem Jahr 1980 zurückgegangen.
Der möglicherweise schlagendste Beweis gegen schädliche Auswirkungen sauren Regens ist die Tatsache, dass saure Seen sich nicht „erholt“ haben, nachdem die meiste Schwefel- und Stickstoff-Verschmutzung aus der Atmosphäre verschwunden war. Im Report des NAPAP an den Kongress aus dem jahr 2011 wurde festgestellt, dass SO2– and NO2-Emissionen gesunken waren, dass die Konzentrationen in der Luft gesunken waren und dass saure Ablagerungen aus dem Regen gesunken waren. Nicht festgestellt wurde, dass der Säuregrad von Seen signifikant gesunken war. Im Report heißt es: „Wissenschaftler haben Verzögerungen festgestellt bei der Erholung des Ökosystems in den östlichen USA trotz des Rückgangs von Emissionen und Ablagerungen während der letzten 30 Jahre“. Mit anderen Worten, die Verschmutzung war weitgehend eliminiert worden, aber die Seen sind immer noch sauer.
Unglücklicherweise fahren die Nachrichtenmedien und Colleges damit fort, den Mythos zu proklamieren, dass saurer Regen ein gefährliches Problem ist. In jedem Falle sollten Sie es sofort abwaschen, falls Sie jemals mit Zitronensaft oder saurem regen in Berührung kommen.
Link: http://www.cfact.org/2018/05/24/the-myth-of-dangerous-acid-rain/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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sakrum1 · 7 years
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Papstr trifft einige „Madres de Plaza de Mayo“
Papst Franziskus hat am Sonntag Vertreterinnen der „Madres de Plaza de Mayo“ getroffen, die das Schicksal vermisster und verschwundener Personen während der argentinischen Militärdiktatur (1976-1983) aufklären wollen. Nach dem Heiligsprechungs-Gottesdienst auf dem Petersplatz begrüßte er eine Gruppe der Aktivistinnen und richtete einige Worte an sie.
In der Vergangenheit war seitens der „Mütter des Platzes der Mairevolution“ auch Kritik an Franziskus laut geworden. Der Vorwurf lautete, der frühere Erzbischof von Buenos Aires und heutige Papst stelle sich nicht deutlich genug hinter die Opfer der Militärdiktatur.
Zwischen 1976 und 1983 wurden laut Schätzungen 500 Kinder, die von Frauen in Geheimgefängnissen oder Folterlagern zur Welt gebracht wurden, zur Adoption an regimenahe Familien gegeben. Um solche Kinder heute ausfindig zu machen, könnten nach Auffassung der „Madres de Plaza Mayo“ auch Kirchenarchive und Taufregister helfen.
(kna 15.10.2017 pr)
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